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1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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112 Konstantin Olbrich<br />

Sie ist auch als ein interessanter Hinweis auf die sensible Rolle der Goldausmünzung<br />

in den innerrömischen Machtkämpfen des fünften Jahrhunderts<br />

anzusehen.<br />

Appendix<br />

Zur Zuweisung einiger Solidi des Zeno nach Kilikien<br />

An dieser Stelle sollte noch einmal auf die eingangs erwähnten Solidi<br />

im Namen des Zeno mit der Reverslegende VICTORI—AAVGGTA (bzw.<br />

einem anderen der üblichen zehn konstantinopolitaner Offizinbuchstaben)<br />

eingegangen werden27 (Abb. 3).<br />

Abb. 3: Auktion Lanz 68, Lot 919.<br />

Die Zuweisung der Stücke ist Gegenstand einer breiten wissenschaftlichen<br />

Diskussion. Der Streitstand wird von J.P. C. Kent, RIC X S. 117<br />

zusammengefaßt, dort mit weiteren Nachweisen.<br />

Das überraschend auftauchende „T" wurde von verschiedenen Seiten als<br />

Hinweis auf eine Emission aus Ticinum oder aus Thessalonike verstanden,<br />

wogegen die wohl herrschende Meinung vor allem aufgrund von<br />

überzeugenden Stilkriterien davon ausgeht, daß die betreffenden Stücke<br />

in Konstantinopel selbst hergestellt wurden. Dafür spricht auch das von<br />

dort bekannte Muster der zehn Offizinen. W. Hahn schlägt daher zögerlich<br />

eine Auflösung als T(riumphalis) vor.28<br />

Wenn man jedoch hier das T analog dem 0 am Ende der Reverslegende<br />

bei der zu Anfang behandelten Prägung als toponymes Kürzel versteht,<br />

ist ein Stadtname wie Thessalonike oder Ticinum zumindest in Betracht<br />

zu ziehen. Diese Lösung würde einer Zuweisung nach Konstantinopel angesichts<br />

des irregulären T ohnehin vorzuziehen sein, wäre da nicht der<br />

klar Konstantinopolitaner Stil der gesamten Emission.<br />

Möglicherweise kann dieses Phänomen aber aufgrund der Quellenlage<br />

durch eine andere Zuweisung verstanden werden, die sehr viel näher liegt<br />

27 Wie Anm. 4.

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