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Prof. Dr. med. Richard P. Baum, Therapie schmerzhafter ...

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<strong>Therapie</strong> <strong>schmerzhafter</strong> Knochenmetastasen mit Radionukliden<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. <strong>Richard</strong> P. <strong>Baum</strong><br />

Chefarzt der Klinik für Nuklear<strong>med</strong>izin/PET-Zentrum<br />

Zentralklinik Bad Berka<br />

Bereits 1997 hat die Klinik für Nuklear<strong>med</strong>izin/PET-Zentrum der Zentralklinik Bad<br />

Berka ihre klinische Tätigkeit aufgenommen. Hier werden u.a. zahlreiche Patienten<br />

behandelt, die unter starke Schmerzen leiden, die mit malignen Tumoren (häufig<br />

Knochenmetastasen bei Prostata- und Mammakarzinomen) vergesellschaftet sind.<br />

Diese Schmerzsymptome beeinträchtigen oft nachhaltig die Lebensqualität. Eine<br />

Möglichkeit zur Behandlung dieser schmerzhaften Metastasen bietet u.a. die<br />

Radionuklidtherapie, die in der Zentralklinik durchgeführt wird.<br />

<strong>Therapie</strong> der betroffenen Krebspatienten<br />

Die Ursachen für diese oftmals sehr schmerzhaften Metastasen sind bisher noch<br />

nicht vollständig geklärt. Eine Rolle spielen dabei mechanische und biochemische<br />

Einflüsse, wenn die Geschwulst in den Knochen hineinwächst. Viele Patienten<br />

erhalten daher stark wirksame Medikamente (z.B. Opiate), die häufig mit zahlreichen<br />

Nebenwirkungen verbunden sind. Die Radionuklidtherapie bietet hierzu eine<br />

inzwischen in Deutschland gut eingeführte und bewährte Alternative für Patienten mit<br />

starken Knochenschmerzen, u.a. auch durch den Einsatzt neuer <strong>Therapie</strong>substanzen,<br />

wie bei der Radiorezeptortherapie (RRT). Aufgrund der guten Erfolge<br />

mit dieser <strong>Therapie</strong>form kommen Patienten inzwischen aus ganz Deutschland,<br />

zahlreichen europäischen Ländern und auch aus den USA nach Bad Berka, um sich<br />

hier an der Zentralklinik behandeln zu lassen. Unsere Klinik steht allen Patienten<br />

offen und wird ihre <strong>Therapie</strong>formen in den kommenden Jahren noch erweitern.<br />

[Zitat <strong>Prof</strong>. <strong>Baum</strong>]<br />

„Die Radionuklidtherapie ist eine moderne und zugleich bewährte Methode, um die<br />

Tumorschmerzen bei Krebspatienten erheblich zu lindern. Die Erfolge zeigen<br />

wichtige Wege für die weitere <strong>Therapie</strong> der Patienten auf.“<br />

Wie funktioniert die Radionuklidtherapie mit Bipshosphonaten?<br />

In vielen Metastasen im Skelett ist die Stoffwechselaktivität gegenüber dem<br />

umliegenden gesunden Knochengewebe stark erhöht. Dies macht man sich bei der<br />

Radionuklidtherapie zunutze, bei der Substanzen zum Einsatz kommen, die sich<br />

umso stärker im Knochengewebe anreichern, jed höher die Osteoblastentätigkeit ist.<br />

Die Radionuklidtherapie mit markierten Biphosphonaten ist eine Form der<br />

nuklear<strong>med</strong>izinischen Strahlentherapie mit offenen radioaktiven Substanzen, die<br />

darauf basiert, dass osteotrope Radiopharmazeutika, d. h. Substanzen, die sich<br />

spezifisch im proliferierenden Knochengewebe anreichern, dem Patienten intravenös<br />

verabreicht werden und eine innere Bestrahlung osteoblastischer Metastasen<br />

bewirken. Diese sogenannten Beta-Strahler haben nur eine Reichweite von wenigen<br />

Milimetern. Hat sich der „Strahler“ an das betroffene Knochengewebe angelagert,<br />

wirkt er nur im Bereich der Krebszellen, während das umliegende gesunde Gewebe<br />

weitestgehend verschont bleibt.


Erfolge der Radionuklidtherapie bei Schmerzpatienten<br />

Derzeit werden vor allem Patienten behandelt, die bereits Morphine benötigen. Auch<br />

Patienten, bei denen die konventionelle analgetische <strong>Therapie</strong> oder die perkutane<br />

Strahlentherapie nicht zu einer ausreichenden Beseitigung der Schmerzen führt,<br />

kommen für die Radionuklidbehandlung in Betracht.<br />

Besonders erfolgreich werden osteoblastische Metastasen von Prostata-, Mammaund<br />

Lungenkarzinomen, aber auch von neuroendokrinen Tumoren mit der Radionuklidtherapie<br />

behandelt. Bei diesen Tumorarten liegt die Erfolgsquote (Schmerzfreiheit<br />

oder erhebliche Abnahme der Schmerzen, z.T. über viele Monate) bei etwa<br />

70 bis 85 Prozent.<br />

Auch weitergehende Behandlungen neben der akuten Schmerztherapie sind<br />

inzwischen denkbar. Das primäre Ziel der Radionuklidtherapie ist derzeit der<br />

palliative analgetische Effekt und nicht die direkte tumorreduktive Behandlung von<br />

Metastasen. Es gibt jedoch Hinweise, dass die wiederholte Applikation von<br />

betastrahlenden Radionukliden zu einer teilweisen Remission von Metastasen führt.<br />

Auch wurde bei Patienten, die hohe <strong>Therapie</strong>aktivitäten erhielten, ein Abfall der<br />

Tumormarker beobachtet. Das Expertenteam der Klinik für Nuklear<strong>med</strong>izin der<br />

Zentralklinik Bad Berka arbeitet derzeit zusammen mit Forschern der Universität<br />

Mainz an der Erprobung eines neuen Radiopharmazeutikums. Mit diesem neuen<br />

Beta- und Gammastrahler (Lutetium-177 BPAMD) können Knochenmetastasen nicht<br />

nur palliativ angegangen, sondern auch tumorreduktiv behandelt werden. Dies<br />

bedeutet, dass das weitere Wachstum der Metastasen gestoppt bzw. eine<br />

Rückbildung der Tumorherde erzielt werden kann.<br />

Kontakt<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. <strong>Richard</strong> P. <strong>Baum</strong><br />

Chefarzt der Klinik für Nuklear<strong>med</strong>izin / PET-Zentrum<br />

Zentralklinik Bad Berka GmbH<br />

Robert-Koch-Allee 9<br />

99437 Bad Berka<br />

Tel.: 036458 / 5-2201<br />

Fax: 036458 / 5-3515<br />

richard.baum@zentralklinik.de

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