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„Geht es Ihnen gut oder haben Sie noch Kinder in der Schule

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Krumm & Eckste<strong>in</strong>: Geht <strong>es</strong> <strong>Ihnen</strong> <strong>gut</strong> <strong>o<strong>der</strong></strong> <strong>haben</strong> <strong>Sie</strong> <strong>noch</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>?<br />

Insg<strong>es</strong>amt zeigen die Berichte, dass die Eltern das vom K<strong>in</strong>d berichtete Lehrerverhalten<br />

ebenfalls negativ beurteilen und dass sie <strong>in</strong> den berichteten Fällen fast immer auf <strong>der</strong> Seite d<strong>es</strong><br />

K<strong>in</strong>d<strong>es</strong> standen. Das hängt sicher damit zusammen, dass die Eltern nur Situationen erzählt<br />

<strong>haben</strong>, <strong>in</strong> denen das Lehrerverhalten auch für sie ungerechtfertigt verletzend und nicht etwa<br />

gerechtfertigt strafend war.<br />

3.2.2. Zur Häufigkeit <strong>der</strong> Reaktion und Intensität <strong>der</strong> Kränkung<br />

Wir <strong>haben</strong> nicht ermittelt, welche Reaktionen die Eltern häufig und welche sie selten<br />

berichten. Stattd<strong>es</strong>sen zeigen wir mit Tabelle 4, an welche Auswirkungen sich die Studenten<br />

er<strong>in</strong>nerten:<br />

Tabelle 4: An welche Auswirkungen d<strong>es</strong> kränkenden Verhaltens d<strong>es</strong> Lehrers / <strong>der</strong><br />

Lehrer<strong>in</strong> er<strong>in</strong>nern <strong>Sie</strong> sich? Antworten auf das Item trifft zu:<br />

(Antworten auf e<strong>in</strong>e g<strong>es</strong>chlossene Frage <strong>in</strong> %) w m<br />

1. Der Lehrer/die Lehrer<strong>in</strong> wurde mir unsympathischer. 95 94<br />

2. Ich war zornig und wütend auf den Lehrer. 93 85** 15<br />

3. Ich fühlte mich vom Lehrer abgelehnt. 84 76<br />

4. Ich musste ständig darüber nachdenken. 79 62**<br />

5. Ich fühlte mich nie<strong>der</strong>g<strong>es</strong>chlagen/traurig. 77 64**<br />

6. Das Fach di<strong>es</strong><strong>es</strong> Lehrers wurde mir zuwi<strong>der</strong>. 78 77<br />

7. Ich hatte Herzklopfen. 66 63<br />

8. Ich wurde unsicher. 70 53**<br />

9. Ich fühlte mich entmutigt. 69 55**<br />

10. Ich hatte Angst vor den Stunden bei di<strong>es</strong>em/r L. 71 59**<br />

11. Me<strong>in</strong> Selbstvertrauen nahm ab. 65 56<br />

12. Ich konnte mich im Unterricht schlechter konzentrieren. 58 48<br />

13. Ich fühlte mich ohnmächtig. 42 45<br />

14. Ich hatte Rachegedanken gegen den L./die L. 52 57<br />

15. Ich war gereizt/aggr<strong>es</strong>siv. 50 51<br />

16. Ich schämte mich. 49 39<br />

17. Ich fühlte mich überfor<strong>der</strong>t. 51 31**<br />

18. Ich schlief schlechter. 43 31**<br />

19. Me<strong>in</strong> Ansehen bei Mitschülern wurde ger<strong>in</strong>ger. 20 23<br />

20. Mir war übel. 19 17<br />

21. Ich hatte Kopfschmerzen. 16 8<br />

Die Befunde s<strong>in</strong>d Indikatoren für „Verletzung“. Die Emotionen richten sich – wie die<br />

Aussagen <strong>in</strong> den Fallg<strong>es</strong>chichten – gegen den Lehrer (Rangplatz 1, 2, 14, 15) und d<strong>es</strong>sen Fach<br />

(6), sie führten zu Kummer und Nie<strong>der</strong>g<strong>es</strong>chlagenheit (3, 4, 5) zu Entmutigung, Verlust an<br />

Selbstvertrauen und Verunsicherung (8, 9, 11, 12, 13, 16, 17), zu Gefühlen <strong>der</strong> Hilflosigkeit<br />

<strong>o<strong>der</strong></strong> Ohnmacht (13), zu somatischen B<strong>es</strong>chwerden (7, 18, 20, 21), zu Angst (10) zu Scham<br />

(16) und gelegentlich zum Verlust an Ansehen bei den Mitschülern (19) (Krumm & Weiß<br />

2002).<br />

Orientiert man die emotionalen Folgen d<strong>es</strong> Lehrerverhaltens an <strong>der</strong> „sprachanalytischen<br />

Klassifikation von Emotionen“ (Me<strong>es</strong> 1985 nach Ulich & Mayr<strong>in</strong>g 1992, S. 135f), dann fallen<br />

die Aussagen <strong>in</strong> die Klassen:<br />

• negative Beziehungsemotionen: Abneigung, Abscheu, Wi<strong>der</strong>wille, Groll, Trotz, Hass,<br />

Misstrauen, Aggr<strong>es</strong>sion<br />

• und Subklassen <strong>der</strong> „Ziel-Emotionen“, nämlich:<br />

15<br />

Bei den mit ** gekennzeichneten Auswirkungen b<strong>es</strong>tehen signifikante Zusammenhänge (1% Irrtumswahrsche<strong>in</strong>lichkeit)<br />

zwischen dem G<strong>es</strong>chlecht und <strong>der</strong> jeweiligen Auswirkung.<br />

33

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