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Genbank – Netzwerk Rose - BLE

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<strong>Genbank</strong>netzwerk <strong>Rose</strong> - 05 MD 001 - Abschlussbericht - Seite 4 -<br />

Taxa und der Art-Hybriden werden von zahlreichen Autoren sogar gemieden. Die Folgen sind<br />

unvollständige Dokumentationen der lebenden Wildrosen, mehrfache Umbenennungen und<br />

Unstimmigkeiten.<br />

<strong>Rose</strong>n gehören zu den wenigen genetischen Ressourcen, die in Mitteleuropa eine besonders<br />

ausgeprägte Vielfalt vorweisen können. Diese Tatsache erklärt die Bedeutung der <strong>Rose</strong>n für die<br />

Umsetzung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt. Neben der klassischen<br />

Herangehensweise bezüglich Taxonomie und Determination können die Fortschritte der<br />

modernen Forschungsgebiete zum besseren Verständnis der evolutionären Vorgänge bei Wildund<br />

Kulturrosen entscheidend beitragen.<br />

1.2.2.2 Kulturpflanzengenbanken<br />

<strong>Genbank</strong>en für Pflanzenarten, die im Gartenbau und in der Land- und Forstwirtschaft genutzt<br />

werden, sind natur- und gesellschaftskundliche Einrichtungen. Sie dienen der Sammlung, der<br />

Erhaltung, der Untersuchung und der Bereitstellung der Vielfalt von Kulturpflanzen und<br />

verwandten Wildpflanzenarten für Bildung, Diversitätsforschung, Schutz-, Wiedereinbürgerungsund<br />

Züchtungsvorhaben und sind gleichzeitig Einrichtungen für Kultur und Erholung (in<br />

Anlehnung an GÄDE 1998, KNÜPFFER 1983 und POLEY 2005).<br />

<strong>Genbank</strong>en leisten durch die Konservierung von Pflanzenarten einen entscheidenden Beitrag<br />

zur Bekämpfung der Generosion. Maßgebliches Anliegen des Modellvorhabens war die<br />

Etablierung einer dezentralen <strong>Genbank</strong> für <strong>Rose</strong>n. Der Pilotcharakter des Projektes zeigt sich<br />

darin, dass bisher ein dezentrales, integriertes <strong>Genbank</strong>netzwerk, das Kultur- und Wildpflanzen<br />

einer Gattung in situ, ex situ und in horto bewirtschaftet, weltweit noch nicht realisiert ist.<br />

Aufgrund des über hundertjährigen Bestehens sowie der Kontinuität in der Sammelstrategie und<br />

der praktizierten Erhaltungsarbeit erfüllt das Europa-Rosarium Sangerhausen bereits zu Beginn<br />

des Projektes wichtige Funktionen einer zentralen <strong>Rose</strong>ngenbank. Die ganzjährige öffentliche<br />

Zugänglichkeit der Sammlung für Besucher, die außergewöhnliche Transparenz, Ausstellungen<br />

sowie wissenschaftliche und kulturelle Veranstaltungen heben das Europa-Rosarium von<br />

anderen <strong>Genbank</strong>en ab.<br />

Für dezentrale <strong>Genbank</strong>strukturen gibt es unterschiedliche Modelle aus den Vereinigten Staaten<br />

von Amerika und der ehemaligen Sowjetunion. Das amerikanische Prinzip beruht auf der<br />

Arbeitsteilung, realisiert durch eine Vielzahl spezialisierter Stationen mit wenigen inhaltlichen<br />

Überschneidungen. Die politische Entwicklung nach dem Zerfall des Sowjetreiches förderte die<br />

langfristige internationale Kooperation der Russischen Förderation auf dem Gebiet der Erhaltung<br />

pflanzengenetischer Ressourcen, mit dem Ziel, die Kapazität der Gemeinschaft zu stärken, ohne<br />

doppelte Arbeit in den einzelnen Ländern zu leisten.<br />

Auf nationaler Ebene wurde die <strong>Genbank</strong> des heutigen Leibniz-Institutes für Pflanzengenetik<br />

und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben (Sachsen-Anhalt) über die Einrichtung von<br />

Außenstellen dezentralisiert. Die externen Stationen spezialisierten sich auf<br />

fruchtartenspezifische, institutionelle Sammlungen, welche im Zuge der Wiedervereinigung<br />

Deutschlands dem IPK angegliedert wurden. Die Braunschweiger <strong>Genbank</strong> der<br />

Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) wurde der Bundesanstalt für<br />

Züchtungsforschung an Kulturpflanzen (BAZ) mit Sitz in Quedlinburg (Sachsen-Anhalt)<br />

zugeordnet. Inzwischen wurde die Sammlung in den Bestand des IPK eingegliedert. Der<br />

einstige Standort der <strong>Genbank</strong> Obst Dresden-Pillnitz des IPK besteht weiterhin, die Einrichtung<br />

selbst wurde jedoch 2003 in das BAZ-Institut für Obstzüchtung integriert. In Siebeldingen<br />

unterhält die BAZ im Institut für Rebenzüchtung Geiweilerhof die Vitis-<strong>Genbank</strong>.<br />

Aufgrund des Arten- und Sortenreichtums bei Zierpflanzen und zahlreicher bereits bestehender<br />

Spezialsammlungen bieten sich netzwerkorientierte, dezentrale <strong>Genbank</strong>strukturen an.<br />

1.3 Planung und Ablauf<br />

Der Fördermittelantrag wurde von der Stiftung des Vereins Deutscher <strong>Rose</strong>nfreunde e.V. (VDR)<br />

Europa-Rosarium Sangerhausen, vertreten durch den Vorsitzenden des Stiftungsrates Herrn J.<br />

Raff als Antragsteller, im Mai 2004 in der üblichen Form eingereicht.

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