Genbank – Netzwerk Rose - BLE
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<strong>Genbank</strong>netzwerk <strong>Rose</strong> - 05 MD 001 - Abschlussbericht - Seite 20 -<br />
Wichtiges Bestimmungsmerkmal in der Gruppe der R. spinosissima L. sind Form und Farben<br />
der Früchte. Viele Hybriden bilden längliche rote Früchte statt der typisch runden, schwarzen<br />
Hagebutten der Wildarten aus. Ein weiterer Besuch des Rosariums im Spätsommer war Herrn<br />
Boyd jedoch nicht möglich.<br />
Anschließend betont Herr Boyd die Bedeutung der Sammlung in Sangerhausen und geht auf die<br />
Besonderheiten der einzelnen Gruppen, besonders im Bezug auf ihre geographische Herkunft<br />
ein. Zusammenfassend stellt er fest:<br />
• Ergebnisse und Empfehlungen<br />
- Das ERS besitzt eine sehr wichtige Sammlung an Wildformen, Kulturformen und<br />
Hybriden der Art R. spinosissima L.<br />
- Die Nomenklatur von KELLER ist teilweise veraltet und irreführend.<br />
- Einige Korrekturen waren Herrn Boyd möglich, aber die Bestimmungsarbeiten sind nicht<br />
abgeschlossen und sollten fortgeführt werden. Neue Erkenntnisse, die der Spezialist<br />
durch den Besuch anderer <strong>Rose</strong>ngärten in Europa gewonnen hat, könnten dabei sehr<br />
hilfreich sein.<br />
- Herr Boyd empfiehlt DNA- und Duft-Analysen an <strong>Rose</strong>n aus dem ERS und Material<br />
seiner eigenen Kollektion zur Klärung von Verwandtschaftsverhältnissen.<br />
- Die Kollektion in Sangerhausen sollte wie folgt erweitert werden:<br />
‣ Wildpopulationen von R. spinosissima L. aus Europa und Asien zur Reflektion der<br />
natürlichen Variabilität dieser Art<br />
‣ Beschaffung einer repräsentativen Sammlung von 'Scots <strong>Rose</strong>s’, teilweise über<br />
Herrn Boyd erhältlich<br />
‣ Bezug von Formen und Hybriden aus Skandinavien und Finnland. Einige davon<br />
wurden in Russland aufgezogen oder kommen über Schottland und Frankreich nach<br />
Russland.<br />
‣ Beschaffung von Hybriden, die im 20. Jahrhundert in Kanada gezüchtet wurden.<br />
2.1.2.2 Cytogenetische Merkmale<br />
Ziel dieses Vorhabens war die Bestimmung der Ploidieverhältnisse innerhalb und zwischen<br />
verschiedenen <strong>Rose</strong>nklassen.<br />
Die bei der Projektbeantragung beabsichtigte exakte Ermittlung der Chromosomenzahl an<br />
ausgewählten Sammelmustern sollte über die Analyse der Wurzelspitzen während der<br />
Zellteilung erfolgen. Da der Großteil der <strong>Rose</strong>n im Europa-Rosarium nicht wurzelecht kultiviert<br />
wird, sondern auf Unterlagen veredelt ist, wurde der Beschluss gefasst, die<br />
Ploidiebestimmungen indirekt über die Ermittlung des DNA-Gehalts von rund 500 <strong>Rose</strong>n des<br />
ERS mittels Durchflusszytometrie vorzunehmen. Die Untersuchungen erfolgten durch Herrn<br />
Prof. A. V. Roberts an der University of East London. Nach der Auswertung der Ergebnisse ist<br />
eine Publikation in Zusammenarbeit mit den am Vergleichsanbau beteiligten <strong>Rose</strong>nspezialisten<br />
vorgesehen. Ein nachfolgend zusammengefasster Bericht von Herrn Prof. A. V. Roberts,<br />
unterstützt von Frau H. Brumme und Herrn Dr. Th. Gladis, liegt unter dem Titel: „A flow<br />
cytometric study of DNA amounts in 500 roses from the Europa-Rosarium Sangerhausen“ vor.<br />
• Einleitung<br />
Die Chromosomengrundzahl ist bei der Gattung Rosa L. x=7. Der Chromosomensatz schwankt<br />
zwischen 2n = 2x = 14 bis 2n = 8x = 56 (DARLINGTON, WYLIE, 1955). Die Sektion der Caninae<br />
enthält auch pentaploide Chromosomensätze (2n = 2x = 35).<br />
Die nukleare DNA-Menge von Pflanzen kann durch Methoden bestimmt werden, die eine<br />
Einfärbung der Zellkerne mit Propidiumiodid und die Bestimmung der Intensität der Fluoreszenz<br />
mit Hilfe der Durchflusszytometrie beinhalten. Die Intensität der Fluoreszenz ist linear<br />
proportional zur Menge der nuklearen DNA. Bei der Nutzung von Zellkernen der Pflanzenblätter