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Jahresbericht 2010 - Mobile Jugendarbeit

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Back on Stage 10<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> Favoriten<br />

Verein Wiener Jugendzentren


Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

Verein Wr. Jugendzentren<br />

Back on Stage10<br />

Kennergasse 10/6/27<br />

A-1100 Wien<br />

www.mobilejugendarbeit.at<br />

www.jugendzentren.at<br />

bos10@jugendzentren.at<br />

Redaktion&Gesaltung:<br />

Ercan Yalcinkaya<br />

Mag. Sylvia Archan<br />

Andreas Glaser<br />

Mag. FH Cornelia Gundacker<br />

Nana Ackwonu<br />

Michel Oduncuoglu<br />

Ines Lukic<br />

Fotos: Eigenproduktion


Inhaltsverzeichnis<br />

Allgemeines<br />

Der Stadtteil - Innerfavoriten 7<br />

Lage und Bedeutung von Back on Stage 10 im Stadtteil 9<br />

Die Zielgruppe & Zielsetztung 11<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> mit dem Schwerpunkt<br />

„politische Bildung“ 13<br />

Das Team von BoS 10 17<br />

Betriebszeiten und Einsatzorte 19<br />

Statistik und Interpretation der Zahlen 21<br />

Arbeitsschwerpunkte und Methoden 25<br />

Streetwork<br />

<strong>2010</strong> 27<br />

Gruppen-&Projektarbeit<br />

Projektarbeit ist Beziehungsarbeit<br />

Streetkarawane - Gesellschaft mit Verantwortung 31<br />

Gender<br />

Mittwoch is gender – und die restliche Woche auch! 33<br />

Einzelfallarbeit<br />

Einzelfallhilfe ein schwerer Schritt 37<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

BoS 10 Promoparty 41<br />

Ausblick 2011<br />

Wien X 45<br />

Rückschau<br />

Projekte und Aktivitäten <strong>2010</strong> 47


Reumannplatz an einem schönen Herbsttag


Der Stadtteil-Innerfavoriten<br />

Der Bezirk Favoriten wächst mit einer besonders hohen Dynamik in den Bereichen Bevölkerungsstruktur,<br />

neue Lokalitäten und Großprojekte im Baubereich. Die bauliche Dichte von<br />

Innerfavoriten verstärkt sich mit dem Bau des Hauptbahnhofs im ehemaligen Gelände des<br />

Südbahnhofs und betrifft sowohl die geplanten Wohnungen als auch die Freizeit- und Einkaufzentren<br />

im und um das neue Bahnhofsgelände. Wir sind davon überzeugt, dass mit der<br />

Fertigstellung des neuen Hauptbahnhofes eine Verschiebung des Mittelpunktes im Bezirk<br />

vom Reumannplatz zum Hauptbahnhof erfolgen wird. Daher plädieren wir im Voraus dafür,<br />

dass die geplanten Freiräume, wie Parkanlagen oder Kulturstätten jugendgerecht geplant und<br />

gebaut werden sollten, um in der Perspektive eine möglichst diverse Nutzung des Areals zu<br />

ermöglichen. Wir können uns bei so einem Großprojekt sehr gut vorstellen, unsere Erfahrung<br />

und Wissen im Bezug auf öffentlicher Raum und Jugendliche einzubringen.<br />

Der Reumannplatz stellt für den Bezirk Favoriten den wichtigsten Verkehrsknotenpunkt dar,<br />

und täglich bewegen sich viele tausende Menschen über den Platz. Der Platz wird nicht nur<br />

als Umsteigemöglichkeit für die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt, sondern fungiert ebenso<br />

als beliebter Treffpunkt für Jung and Alt. Die Menschen treffen sich gern auf diesem Platz,<br />

weil der Reumannplatz zum Teil als eine Tür zum restlichen Teil der Stadt gesehen wird. Der<br />

Reumannplatz wird mit einer hohen Wahrscheinlichkeit im Rahmen der U-Bahnlinie U1-<br />

Verlängerung umgestaltet und generell saniert werden. Der Bereich der Haltestellen von den<br />

Straßenbahnlinien 6 und 67 weist eine enorme Dichte an Menschen auf, einerseits bedingt<br />

durch die Raumenge, und andererseits weil viele VerkehrsteilnehmerInnen dort auf die Straßenbahnen<br />

warten. Eine Umleitung der Straßenbahnlinie 67 würde eine große Erleichterung<br />

in diesem Zusammenhang bedeuten.<br />

Im Zuge der Sanierungsarbeiten im Bereich der Fußgängerzone in der Favoritenstraße und<br />

am Reumannplatz wurde von Frühling bis in den Herbst das genannte Gebiet neugestaltet.<br />

Obwohl die Sanierungsarbeiten lange andauerten, konnten wir von den Jugendlichen und<br />

einigen Geschäftstreibenden hohe Zufriedenheit durch die Neugestaltung der Fußgängerzone<br />

feststellen. Das neue Gesicht der Favoritenstrasse ist bunt und freundlich.<br />

Das Gebiet Monte Laa ist auch im Jahr <strong>2010</strong> weiter gewachsen. Dabei wurde ein weiteres<br />

Haus in der Collmanngasse fertig gestellt und zum Teil von den MieterInnen bezogen. Eine<br />

Art Quartiermanagement finden wir in diesem Gebiet sehr sinnvoll und zielführend, da die<br />

dort lebenden Menschen eine Anlaufstelle für ihre Anliegen haben.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> haben zwei neue Einrichtungen „Wohnpartner“ und „Space!Lab Urban“ im<br />

zehnten Bezirk eröffnet, die für unsere Zielgruppe von großer Relevanz sind. Space!Lab<br />

Urban, ein Kooperationsprojekt von Verein Wiener Jugendzentren, Volkshilfe und WUK, ist<br />

ein niederschwelliges, arbeitsmarktpolitisches Angebot mit verschiedenen Modulen für ausgrenzungsgefährdete<br />

Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 25 Jahren.<br />

Im Jahr 2011 werden die Großbauprojekte im Bezirk fortgesetzt. Zusätzlich investiert die Bezirksvorstehung<br />

aus dem Bezirksbudget ca. zehn Millionen € in die Sanierung der Schulen.<br />

7


Die Bezirksvorsteherin Hermine Mospoitner und der Bezirksjugendbeauftragter Norbert Pokorny bei<br />

Käfigseröffnung mit Kids und BoS 10 Team.


Lage und Bedeutung von<br />

Back on Stage 10 im Stadtteil<br />

Wir feierten heuer als <strong>Mobile</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> unser 18jähriges Bestehen und haben aus diesem<br />

Anlass eine Geburtstagsparty veranstaltetet, auf welcher wir einen umfassenden Einblick in<br />

unsere Arbeit der letzten Jahre boten. Mit großem Stolz stellten wir 50 verschiedene Projekte<br />

im Rahmen einer Fotoausstellung vor, die wir mit Jugendlichen partizipativ durchgeführt<br />

haben. Als Programm gab es an diesem Abend für viele junge KünstlerInnen die Möglichkeit,<br />

ihre eigenen Songs und Raps einem breiten Publikum zu präsentierten. 300 begeisterte<br />

BesucherInnen waren für uns eine Bestätigung der gelungenen Arbeit.<br />

Back on Stage ist seit 18 Jahren eine Drehscheibe für Jugendliche und junge Erwachsene in<br />

allen möglichen Belangen und dient als Sprachrohr für die Anliegen und Interessen dieser<br />

Zielgruppe. Wir pflegten im Jahr <strong>2010</strong> zu etwa 700 Jugendlichen Kontakt, und haben sehr<br />

viele Beziehungen aufgebaut und vertieft. Darüber hinaus hat die Vernetzungsarbeit für uns<br />

als Einrichtung einen hohen Stellenwert. Die Zusammenarbeit mit der Bezirkspolitik und<br />

–verwaltung, anderen Jugendeinrichtungen des Bezirks, der Gebietsbetreuung, der Polizei,<br />

den Wiener Kinderfreunden und viele anderen sozialen Einrichtungen in Favoriten ist für<br />

uns von großer Bedeutung. Im Bereich der gemeinwesenorientierten <strong>Jugendarbeit</strong> dürfen wir<br />

unsere Tätigkeit als gelungen erachten. Durch unsere ganzjährige Präsenz im öffentlichen<br />

Raum sind wir in der Lage, die Veränderungen und neue Tendenzen bei den Jugendlichen,<br />

sowie Strukturen des öffentlichen Raumes festzustellen und darauf flexibel zu reagieren.<br />

Wir sind bemüht, unsere Erkenntnisse, unser Wissen und unsere Erfahrungen bezüglich der<br />

Jugendlichen, ihrer Lebenswelt, sowie des öffentlichen Raumes an alle relevanten Stellen<br />

im Bezirk, die Stadt Wien, aber auch Österreichweit weiterzugeben.<br />

Die hervorragende Zusammenarbeit mit der Bezirksvorstehung möchten wir an dieser Stelle<br />

besonders betonen und bedanken uns für die Unterstützung und offenes Ohr bei jugendlichen<br />

Anliegen.<br />

9


BoS 10 Promoparty<br />

Kids, Freundinnen und Freunde von BoS 10


Die Zielgruppe & Zielsetzungen<br />

Die Zielgruppe der <strong>Mobile</strong>n <strong>Jugendarbeit</strong> Back on Stage 10 sind die Jugendlichen, die ihre<br />

Freizeit vorwiegend im öffentlichen Raum des Arbeitsgebiets verbringen und mit uns in Kontakt<br />

treten wollen. Weibliche und männliche Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von<br />

ca. 13 bis 21 Jahren sind die Kernzielgruppe von Back on Stage 10. In der Regel teilen sich<br />

die Zielgruppen altersgemäß in 2 Gruppen, jene zwischen 13 und 15 Jahren und die Jugendlichen<br />

ab 16 Jahren.<br />

Unsere Zielgruppe stammt zu einem Großteil aus sozial benachteiligten und schwachen Familien.<br />

Dieser Ist-Stand wirkt unmittelbar auf das Leben und die Zukunftschancen der jungen<br />

Mädchen und Burschen. Viele Jugendlichen im Pflichtschulalter plagen schlechte Noten<br />

in der Schule, ein Großteil ist von Mittellosigkeit betroffen. Trotz aller negativen Rahmenbedingungen<br />

haben alle viele Träume und wollen ohne Ausnahme cool sein und cool wirken.<br />

Die Interessen der jüngeren Zielgruppe sind vorwiegend freizeitorientiert. Diese Zielgruppe<br />

hat vereinzelt mit Gewalt- und Raubdelikten zu tun, auch Drogenexperimente kommen vor.<br />

Bei vielen Jugendlichen beobachten wir ein hohes Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit in<br />

der Bewegung im öffentlichen Raum und im Umgang mit dem Umfeld. 0bwohl sie ihre Identität<br />

oft über einen bestimmten Ort und Park definieren, sind sie in einem hohen Maß mobil.<br />

Die Auseinandersetzung der Jugendlichen um die erkämpften Räume erschwert zum Teil den<br />

Austausch und die Begegnungschancen unter den verschiedenen Jugendgruppen. Auch die<br />

steigende Integrationsdebatte verstärkt die vorhandenen Gruppenstrukturen und -zusammensetzungen<br />

in den Jugendgruppen. Wir sehen die Integrationsdebatte in dieser Form nicht als<br />

zielführend und förderlich. Die Jugendlichen wachsen mit den unterschiedlichen kulturellen,<br />

religiösen und ethnischen Identitäten auf, die die Jugendlichen als ein wesentlicher Teil ihres<br />

Lebens begleiten. Wir sehen Integration als einen lang andauernden Prozess und nicht als<br />

Automatismus per Knopfdruck. Wir treten trotz aller Herausforderungen dafür ein, dass die<br />

Differenzen und Unterschiede in unserer Gesellschaft als Bereicherung anerkannt werden.<br />

Die Sexualität spielt bei der Zielgruppe eine zentrale Rolle. Auf der einen Seite haben sie<br />

das Bedürfnis darüber zu reden und erste Erfahrungen zu sammeln. Auf der anderen Seite<br />

beobachten wir bei vielen Burschen einen problematischen Umgang mit den Mädchen, der<br />

bei den Mädchen berechtigter Weise oft auf Ablehnung stößt. Der Zugang der Jugendlichen<br />

zum Thema Sexualität ist sehr offensiv, jedoch besteht auch ein hoher Aufklärungsbedarf.<br />

Als <strong>Mobile</strong> <strong>Jugendarbeit</strong>erInnen setzen wir uns mit den Themen der Jugendlichen wie, Sexualität,<br />

Rollenzuschreibungen und Klischees auseinander.<br />

Ein wesentlicher Teil der Zielgruppe besucht nach wie vor die Hauptschule. Wir erachten das<br />

Thema Schule als besonders wichtig und sind der Meinung, dass die Bildung einen erheblichen<br />

Faktor in Bezug auf Zukunftschancen dieser Jugendlichen darstellt.<br />

Die älteren Jugendlichen ab ca.16 Jahren sind hauptsächlich mit Themen wie Lehre, Arbeit,<br />

Familie, Sexualität/Beziehung oder ihrer eigenen Stellung in der Gesellschaft beschäftigt.<br />

Die Gruppen und Cliquen weisen eine hohe Bereitschaft für die verschiedensten Aktivitäten,<br />

wie Kino, Billardspielen, etc. auf.<br />

Unser zentrales Angebot an die Jugendlichen bleibt der Einsatz der MitarbeiterInnen, mit<br />

denen die Jugendlichen vor Ort oder im Bedarfsfall auch im Büro jegliche Themen besprechen<br />

und austauschen können. Von Seiten der Jugendlichen wird dieses als zentrales Angebot<br />

gesehen und angenommen.<br />

Dies entspricht auch unserem Anspruch als „andere Erwachsene“ mit den Jugendlichen zu<br />

kommunizieren. Dass die Jugendlichen keine unmittelbaren negativen Konsequenzen befürchten<br />

müssen, egal was sie uns erzählen, wird von vielen Jugendlichen als äußerst positiv<br />

hervorgehoben. Dieser vertrauensvolle Umgang bietet uns die Möglichkeit, viel über die<br />

Jugendlichen zu erfahren und in der Folge Themen aufzugreifen, mit ihnen neu zu thematisieren<br />

oder in entsprechenden Projekten umzusetzen.<br />

11


BoS Promo Party


Das Jahr <strong>2010</strong> mit dem Schwerpunkt<br />

„politische Bildung“<br />

Wie im letzten Berichtsjahr war auch das Jahr <strong>2010</strong> mit vielen Veränderungen verbunden.<br />

Der langjährige Leiter von Back on Stage 10 DSA Peter Nöbauer wechselte zu wienxtra, und<br />

Ercan Yalcinkaya übernahm die Leitung der Einrichtung. Laura Einiö übernahm die Leitung<br />

des offenen Raum bei Space!Lab Urban, und der Kollege Ali Cinkilic verabschiedete sich<br />

von der Wiener <strong>Jugendarbeit</strong>. Im Gegenzug dazu kamen Nana Ackwonu und Ines Lukic ins<br />

Team von Back on Stage 10. Sie beide haben langjährige Erfahrung im Verein Wiener Jugendzentren.<br />

Gender und Diversität ist für Back on Stage 10 in der alltäglichen Arbeit seit Jahren Querschnittmaterie<br />

und fließt in alle unsere Aktivitäten, Projekte und Arbeitsmethoden ein. Unser<br />

Jahresschwerpunkt „Politische Bildung“ ergänzte hervorragend diese beiden Themenbereiche.<br />

Wir forderten gemeinsam mit den Jugendlichen Akzeptanz, Respekt, Chancen und Beteiligung<br />

in allen Lebensräumen.<br />

Im Winter <strong>2010</strong> mussten wir uns besonders den Jugendlichen im Antonspark und am Reumannplatz<br />

widmen, weil die Jugendlichen von diesen Parks aufgrund der Witterung entweder<br />

in der Kirche oder in einem Hauseingang Zuflucht und Schutz vor der Kälte suchten,<br />

und diese Situation immer öfter zu Konflikten führte. Es folgten viele Projekte, wie Kochen,<br />

Kinobesuche, Ausflüge, Billard, etc. mit den betroffenen Burschen und Mädchen.<br />

Weiters waren Schulbesuche und Vorstellung des BOS 10 Teams in den Schulen der Leibnizgasse<br />

und Herzgasse bis Ende des Winters abgeschlossen. Wir waren uns in allen 3. und 4.<br />

Klassen vorstellen, und erreichten dabei rund 200 Jugendliche zwischen 13 und 14 Jahren in<br />

insgesamt 22 Klassen. Bei einer LehrerInnenkonferenz konnten wir unsere Erfahrungen mit<br />

den LehrerInnen teilen und gemeinsam reflektieren.<br />

Ab Mitte März verstärkten wir unseren Ansatz der geschlechtssensiblen <strong>Jugendarbeit</strong> mit<br />

einem fixen Arbeitstag. Jeden Mittwoch fokussieren wir unsere Aufmerksamkeit besonders<br />

auf die Mädchen und Burschenarbeit (siehe Bericht: Mädchen- und Burschenarbeit).<br />

Die Promoparty am 7. Mai war ein Höhepunkt für uns und die Jugendlichen im Bezirk.<br />

Wir feierten unseren 18. Geburtstag und die Jugendlichen hatten dabei die Möglichkeit, ihre<br />

Projekte und Beats mittels einer Fotoausstellung, einer CD-Präsentation und Live-Auftritten<br />

auf der Bühne den BesucherInnen darzulegen. Die KollegInnen von anderen Einrichtungen,<br />

Bezirks- und LandespolitikerInnen sowie unsere Vereinsobfrau Tanja Wehsely waren vor Ort<br />

und konnten die Jugendlichen kennenlernen und sich mit ihnen unterhalten (siehe Bericht:<br />

Öffentlichkeitsarbeit-Promoparty).<br />

Im Sommer <strong>2010</strong> beobachteten wir im Rahmen unserer Streetworktätigkeit, dass sich in Innerfavoriten<br />

die aktiv gewordene Suchtmittelszene vom Karlsplatz sichtbar gemacht hat. Die<br />

Drogenproblematik hat uns während des gesamten Jahres beschäftigt. Im ersten Halbjahr war<br />

eher der Konsum von weichen Drogen bei den Jugendlichen Thema, nur wenige berichteten<br />

uns von harten Substanzen. Ab Sommer hörten wir von Drittpersonen, dass der Konsum von<br />

der Modedroge MMC bei Jugendlichen populär geworden ist.<br />

13


Semester Kino


Die rasche Verbreitung von MMC hängt zum Teil damit zusammen, dass bis August <strong>2010</strong> der<br />

legale Erwerb über Internet oder Dealernetz möglich war und zum anderen sind die niedrigen<br />

Kosten dieser Substanz dafür verantwortlich.<br />

Nach dem FPÖ Wahlauftakt am Viktor Adler Platz im September war die Gemeinderatswahl<br />

bei Jugendlichen ein besonderes Thema. Wir waren mit den MitarbeiterInnen von www.<br />

wahlkabine.at in Favoriten unterwegs und haben mit Jugendlichen in den Parks über die<br />

Wahlen gesprochen und sie darüber befragt, welche Fragen sie gerne an Wiener PolitikerInnen<br />

richten würden. In spannenden Gesprächen formulierten die Jugendlichen 25 Fragen an<br />

die Wiener PolitikerInnen (Die Fragen und Antworten sind auf der Internetseite von http//<br />

wahlkabine.at/jugendthemen_wien<strong>2010</strong>/ zu lesen).<br />

Der 24. September war ein Höhepunkt für die gesamte Wiener <strong>Jugendarbeit</strong>. Wir beteiligten<br />

uns an diesem besonderen Tag mit einer Karawane unter dem Motto „Wählen im Dunklen<br />

und zwar für alle“ (siehe Bericht: Projekte). Wir öffneten unser Büro auch am Wahlsonntag<br />

und verfolgten gemeinsam mit den Jugendlichen die Ergebnisse der Wahlen, die bei vielen<br />

für Verwirrung gesorgt haben.<br />

Im nächsten Jahr werden wir uns weiter dem Jahresschwerpunkt „Gesellschaft und Verantwortung“<br />

widmen und uns dabei mit dem Thema Bildung in all seinen Facetten auseinandersetzen.<br />

Es ist uns ein Anliegen, den Diskurs über Bildung und Schule mit den Jugendlichen<br />

in Bezug auf Perspektiven und Chancen sowie deren Bedürfnisse und gesellschaftlichen Veränderungen<br />

zu führen.<br />

15


Das Team von BoS 10<br />

Ercan Yalcinkaya: Seit <strong>2010</strong> Leiter von Back on Stage 10; zuvor Mitarbeiter<br />

bei Back Bone und Back on Stage 5<br />

Nana-Gyan Ackwonu: Seit April <strong>2010</strong> Mitarbeiter, zuvor im Jugendtreff Arthaberbad;<br />

Schwerpunkte: Jugendaustausch, Burschenarbeit, Migration<br />

Mag. Sylvia Archan: Seit 2000 Mitarbeiterin; Schwerpunkte: Mädchenarbeit,<br />

Medienpädagogik; Leitungsstellvertretung<br />

Ali Cinkilic: Von 2009 bis November <strong>2010</strong> Mitarbeiter; Schwerpunkte: Sport,<br />

Burschenarbeit, Fremdenrecht<br />

Andreas Glaser: Seit 2005 Mitarbeiter, zuvor Check den Park; Schwerpunkte:<br />

Recht, Jugendkultur, Burschenarbeit<br />

Mag. FH Conny Gundacker: Seit 2008 Mitarbeiterin; Schwerpunkte: Mädchenarbeit,<br />

Gesundheit, Sexualität, Erlebnispädagogik<br />

Ines Lukic: Seit Juni <strong>2010</strong> Mitarbeiterin, zuvor Jugendtreff J.at; Schwerpunkte:<br />

Arbeitsrecht, Sport, Mädchenarbeit<br />

Michell Oduncuoglu: Seit 2004 Mitarbeiter, zuvor bei Back on Stage 16/17;<br />

Schwerpunkte: Suchtprävention, Burschenarbeit<br />

Svetlana Clubrik: Seit 1992 bei BoS 10 und wenn sie nicht da ist, freut es<br />

niemanden, in die Arbeit zu kommen.<br />

17


Streetwork im Park


Betriebszeiten und Einsatzorte<br />

Die <strong>Mobile</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> Back on Stage 10 hat ihre Betriebszeit – wie im letzten<br />

<strong>Jahresbericht</strong> angekündigt – um einen Tag erweitert, diese ist nun von Montag bis<br />

Samstag. Rahmenzeiten der Streetwork sind täglich außer Donnerstag zwischen<br />

13 und 22 Uhr. Mittwoch ist der Tag der geschlechtssensiblen Mädchen- und<br />

Burschenarbeit.<br />

BetriebszeitenDonnerstags findet unsere wöchentliche Teamsitzung von 13 bis 17 Uhr statt.<br />

Die <strong>Mobile</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> Back on Stage 10 hat ihre Betriebszeit – wie im letzten <strong>Jahresbericht</strong> angekündigt – um einen<br />

Tag erweitert, diese ist nun von Montag bis Samstag. Kernzeiten der Streetwork sind täglich außer Donnerstag zwischen<br />

13 und 22 Uhr. Unsere Mittwoch fixen ist Büroöffnungszeiten der Tag der geschlechtssensiblen sind weiterhin: Mädchen- und Burschenarbeit.<br />

Dienstag von 17 bis 19 Uhr und<br />

Donnerstags findet Mittwoch unsere von wöchentliche 10 bis 12 Uhr Teamsitzung von 13 bis 17 Uhr statt.<br />

Das Büro steht den Jugendlichen na türlich auch außerhalb der genannten Öffnungszeiten<br />

Unsere fixen Büroöffnungszeiten zur Verfügung - sind meist weiterhin: werden individuelle Beratungs- und Gesprächstermine<br />

Dienstag von 17 bis 19 Uhr und<br />

Mittwoch von 10<br />

vereinbart.<br />

bis 12 Uhr<br />

Das Büro steht den Jugendlichen na türlich auch außerhalb der genannten Öffnungszeiten zur Verfügung - meist werden<br />

individuelle Beratungs- Einsatzorte und Gesprächstermine vereinbart.<br />

Reumannplatz,<br />

Amalienbad,<br />

Antonspark,<br />

Wielandpark,<br />

Humboltpark,<br />

Kretapark,<br />

Ankerbau,<br />

Puchsbaumpark,<br />

Mundypark,<br />

Fußgängerzone,<br />

Keplerplatz,<br />

Columbusplatz-/center,<br />

Eisenstädterpark,<br />

Käfig Laabergstraße,<br />

Monte Laa,<br />

Hübnerhof Gemeindebau,<br />

Suchenwirthpark,<br />

Paltrampark,<br />

Erlachpark,<br />

Laubepark,<br />

Waldmüllerpark,<br />

Gussriegelstraße,<br />

Barankapark,<br />

Fortunapark,<br />

Diverse Cafe´s und Wettlokale Nil,<br />

KÖÖ,<br />

Dieselpark,<br />

Fialahof,<br />

Rax-Str., Knöllgasse,<br />

etc. etc.<br />

19


BoS Promo Party


Statistik und Interpretation der Zahlen<br />

Im zehnten Bezirk leben mit dem Stand 31.12.2009 175.428 Menschen. 18.253 FavoritnerInnen<br />

sind zwischen 10 und 19 Jahren, und 11.980 Erwachsene sind zwischen 20 und 24<br />

Jahren.<br />

Die Kontaktzahlen von Back on Stage 10 haben sich verglichen mit letztem Jahr konstant<br />

gehalten. Es gab im letzten Jahr ein Plus von 302 Kontakten im Vergleich mit dem Jahr 2009<br />

in Gesamtkontakten.<br />

Im Detail stiegen die Kontaktzahlen besonders im Bereich der Vernetzungsarbeit von 298<br />

auf 1512. Die Steigerung ist besonders mit dem neuen Einrichtungsleiter und seiner Tätigkeit<br />

im Gemeinwesen verbunden. Auch die verstärkten Kontakte zu den Schulen sowie anderen<br />

Stellen im Bezirk und der Stadt sind die Gründe der massiven Zunahme der Kontaktdaten im<br />

Bereich der Vernetzung.<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

1155<br />

4608<br />

Jugendliche<br />

unter14 Jahren<br />

Gesamtkontakte<br />

5763<br />

Mädchen<br />

Burschen<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

2657<br />

8297<br />

Jugendliche<br />

über14 Jahren<br />

Gesamtkontakte<br />

10954<br />

Mädchen<br />

Burschen<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

4046<br />

13122<br />

Zielgruppen gesamt<br />

17168<br />

Mädchen<br />

Burschen<br />

Quelle: Verein Wr. Jugendzentren<br />

Unsere Kontaktdaten waren im Jahr 2009 um 30% gestiegen, und heuer verzeichnen wir einen<br />

leichten Rückgang von 5,1 % in der Zielgruppenarbeit. Der lange Nachbesetzungsprozess<br />

von drei Dienststellen im gesamten Jahr ist für den Rückgang verantwortlich. Wir betrachten<br />

die heurigen Kontaktzahlen nach der sprunghaften Entwicklung Jahr 2009 als nachhaltig und<br />

auf einem guten Stand.<br />

Trotz einer langen Phase der Unterbesetzung im Frauenteam ist der Mädchenanteil im Jahr<br />

<strong>2010</strong> von 22,5% auf 23,6% gestiegen. Wir begründen diese Entwicklung vor allem mit einem<br />

fixen Arbeitstag (Mittwoch) für die geschlechtssensible <strong>Jugendarbeit</strong> und eine besondere<br />

Fokussierung in diesem Bereich.<br />

21


Wenn es um Fußball geht,<br />

dann sind immer viele da!


3000<br />

2773<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

811<br />

1081<br />

1675<br />

1980 1899<br />

2123<br />

1691<br />

789<br />

929<br />

1103<br />

J änner<br />

F ebruar<br />

März<br />

A pril<br />

Mai<br />

J uni<br />

J uli<br />

Augus t<br />

500<br />

314<br />

S eptember<br />

O ktober<br />

0<br />

K ontaktz ahlen in Monaten<br />

November<br />

Dezember<br />

Quelle: Verein Wr. Jugendzentren<br />

In den Monaten April, Mai, Juni, Juli und September waren die Kontakte zu den Jugendlichen<br />

besonders hoch, was mit der schönen Wetterlage in diesen Monaten zu begründen ist. Die<br />

niedrigen Kontaktzahlen in den Monaten August und Dezember, verglichen mit anderen<br />

Monaten, sind auf Urlaubzeiten im Betrieb zurückzuführen<br />

.<br />

23


Mädchentanzworkshop


Methoden und Arbeitsschwerpunkte<br />

Streetwork<br />

ist unser praktischer Ausgangspunkt und konzeptionelles Fundament.<br />

Dabei handelt es sich um ein In-Beziehung-Treten zu Jugendlichen im<br />

öffentlichen Raum. Ziel ist eine akzeptierte Teilnahme an jugendlichen<br />

Lebenswelten sowie in weiterer Folge, eine Vertrauensbasis als<br />

Arbeitsgrundlage herzustellen. Streetwork ist die geleistete<br />

Kommunikationsarbeit vor Ort.<br />

Gruppen- und<br />

Projektarbeit<br />

ist der<br />

Anknüpfungspu<br />

nkt zu aufgebauten<br />

Kontakten und<br />

Beziehungen. In<br />

der Projektarbeit<br />

können<br />

unterschiedliche<br />

Fähigkeiten und<br />

Kompetenzen<br />

der<br />

Jugendlichen<br />

zum Zug<br />

kommen und<br />

jugendkulturelle<br />

Begegnungen<br />

über das<br />

Interesse an<br />

einem<br />

gemeinsamen<br />

Schwerpunkt<br />

erreicht werden.<br />

Einzelfallarbeit<br />

Neben<br />

kontinuierlichen<br />

Beratungsangeboten<br />

und<br />

Informationsvermittl<br />

ung wird bei Bedarf<br />

niederschwellig und<br />

sofort Hilfe<br />

angeboten. Dies<br />

geschieht durch<br />

sofortiges Reagieren<br />

und Aufklären zum<br />

Teil noch vor Ort<br />

bis hin zur<br />

Weitervermittlung<br />

zu spezialisierten<br />

Einrichtungen.<br />

Öffentlichkeitsund<br />

Lobbyarbeit<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

wird, unter<br />

Einbeziehung der<br />

Jugendlichen, nicht<br />

nur auf Stadtteiloder<br />

Bezirksebene<br />

betrieben, sondern<br />

auch im Sinne<br />

praktizierter<br />

sozialpolitischer<br />

Lobbyarbeit,<br />

darüber hinaus<br />

erweitert. Die<br />

Sichtweisen und<br />

Problemstellungen<br />

von Jugendlichen in<br />

ihrem Lebensumfeld<br />

sollen in<br />

gesellschaftspolitisc<br />

hen<br />

Zusammenhängen<br />

transportiert werden.<br />

Gemeinwesenorien<br />

tierte Arbeit<br />

Gemeinwesenorienti<br />

erung bildet den<br />

Rahmen, in<br />

welchem <strong>Mobile</strong><br />

<strong>Jugendarbeit</strong><br />

geleistet wird.<br />

Neben einer dichten<br />

und koordinierten<br />

Vernetzung wird<br />

zusammen mit<br />

Jugendlichen<br />

versucht,<br />

UnterstützerInnen<br />

und BefürworterInnen<br />

für ihre<br />

Anliegen zu<br />

gewinnen.<br />

25


Fußball im Käfig


Streetwork <strong>2010</strong><br />

Streetwork als Methode ist ein sehr vielschichtiges Handlungsinstrument, durch welches<br />

eine Vielzahl von Erkenntnissen über Jugendliche und deren Lebensrealitäten zu gewinnen<br />

ist. Wichtig hierbei sind die Kontinuität und die Sensibilität in der Herangehensweise.<br />

Wenn wir uns als <strong>Jugendarbeit</strong>erInnen auf der Strasse bewegen, agieren wir im öffentlichen<br />

Raum, einem Raum also der allen Beteiligten gleichermaßen zur Verfügung steht. Wir sind<br />

somit gleichberechtigte NutzerInnen und begegnen den Jugendlichen auf gleicher Augenhöhe.<br />

Wir haben als <strong>Jugendarbeit</strong>erInnen auf der Strasse keinen Auftrag, der uns mit irgendeiner<br />

Hoheitsmacht ausstatten würde – und genau darin liegt auch eine große Qualität unseres<br />

Arbeitsansatzes. Wir sind aufgefordert, mit unserer Person als Ressource, Kontakte zu den<br />

Jugendlichen herzustellen und somit ein tragfähiges Netz an Beziehungen zu knüpfen. Diese<br />

Herangehensweise braucht viel Geduld und Fingerspitzengefühl. Wenn wir auf den Strassen<br />

und Plätzen unseres Gebiets unterwegs sind, sind meist wir es, die von außen in eine bereits<br />

bestehende Situation hineinkommen. Dann sind für uns gute Kommunikation im Team und<br />

flexibles Handeln von äußerster Wichtigkeit. Innerhalb kürzester Zeit muss, meist nonverbal,<br />

entschieden werden, ob wir stehen bleiben oder weitergehen, nur kurz „Hallo“ sagen oder<br />

länger verweilen. Für diese Entscheidungsfindungen gibt es keine Maßregeln. Dafür wird<br />

oftmals auf die Intuition unseres Teams zurück gegriffen. Nebenbei stellen sich für uns immer<br />

folgende Fragen: Wollen die Jugendlichen gerade eher unter sich sein? Haben sie Lust<br />

zu reden? Oder wie gut und wie viele von ihnen kennen wir?...<br />

Wenn wir eine Gruppe nicht gut oder gar nicht kennen, kommt es oft vor, dass sich unsere<br />

Wege einfach mal kreuzen, wir uns kurz nur begrüßen, oder eben auch nicht, weil wir in dieser<br />

Situation vielleicht eine beobachtende Rolle als sinnvoller erachten. Das Wichtigste dabei<br />

ist, über den Ablauf hinweg die Authentizität des Prozesses im Auge zu behalten. Streetwork<br />

lebt von der Wiederholung. Es muss nicht alles an einem Tag geschehen. Es geht um unsere<br />

regelmäßige Präsenz im öffentlichen Raum. Wenn wir eine unbekannte Gruppe Jugendlicher<br />

beim nächsten Mal wieder treffen, sind wir uns dann schon nicht mehr fremd, wir haben uns<br />

schon mal gesehen und irgendwann ergibt sich eine Situation, in der ein Kennenlernen als<br />

natürlicher nächster Schritt stattfindet. Von da an geht es darum durch Begegnungen und Gespräche<br />

ein Klima des Vertrauens aufzubauen, in welchem ein gegenseitiges Kennenlernen<br />

möglich wird, und in weiterer Folge auch ein Beziehungsaufbau möglich ist. Oft geschieht<br />

dies, indem uns bekannte Jugendliche ihren FreundInnen vorstellen, es kann aber auch sein,<br />

dass wir eines Tages eben einfach ins Gespräch mit neuen Jugendlichen kommen. Dieses<br />

Kennenlernen bedeutet für uns eine schrittweise Eröffnung der individuellen Lebensrealität<br />

des Jugendlichen, und für die Jugendlichen bedeutet es, uns in unserer Rolle und Funktion<br />

als StreetworkerInnen zu erfahren.<br />

Diese „Rolle und Funktion“ auszukleiden ist ein wichtiger Bereich, wenn nicht sogar der<br />

bedeutendste unserer Arbeit. Wir sind nicht Freunde aus ihrer Gruppe, gleichzeitig aber auch<br />

nicht unnahbare Autoritäten. Wir haben zwar gemeinsame Berührungspunkte, aber auch klare<br />

Grenzen. Wir können andere zwischenmenschliche Beziehungen nicht ersetzen, aber wir<br />

verstecken uns auch nicht hinter einem Wall von Abgrenzung. Unsere wichtigste Ressource<br />

bleiben wir mit unserer grundeigenen Persönlichkeit, und ganz in diesem Sinne müssen wir<br />

auch persönlich erlebbar und begreifbar bleiben. Streetwork ist eine Arbeit, die viel Offenheit<br />

zulässt und auch verlangt. Wenn wir auf die Strasse gehen, können wir den jeweiligen Ablauf<br />

nur begrenzt planen. Wir kennen das Gebiet in welchem wir uns bewegen, und wir besprechen<br />

vor unserer Streetworkrunde die Plätze, welche wir aufsuchen wollen. Doch einmal auf<br />

der Strasse, müssen wir immer auch die Möglichkeit für Veränderungen mit einberechnen.<br />

27


Freude an der Arbeit und Freude miteinander.


Da unser Zielgebiet von Innerfavoriten doch sehr weitläufig ist, sind wir als Team, in zwei<br />

Subteams aufgeteilt. Die Grenze zwischen den beiden Gebieten ist die Laxenburgerstraße.<br />

Das Ostgebiet erstreckt sich vom Südtirolerplatz, bis hinauf zum Verteilerkreis, hinüber zur<br />

Ankerbrotfabrik und schließt ebenso das Wohngebiet Monte Laa mit ein. In diesem Gebiet<br />

arbeiten 2 Mitarbeiter und 2 Mitarbeiterinnen, da Monte Laa als eigenständiger Betreuungsbereich<br />

2009 hinzugekommen ist. Das Westgebiet erstreckt sich entlang der Landgutgasse,<br />

über die Gudrunstraße, bis zur Grenzackerstraße und Raxstraße. Zu erwähnen ist, dass der<br />

Reumannplatz, Teile der Fußgängerzone, sowie der Antonsplatz von beiden Subteams betreut<br />

werden, da diese Plätze eine besonders hohe Frequenz unserer Zielgruppe aufweisen.<br />

Zu unserer Zielgruppe gehören alle Jugendlichen im Alter von 12 bis 21 Jahren, die sich im<br />

öffentlichen Raum aufhalten. Bei der Altersgrenze sind wir jedoch bei Bedarf nach unten und<br />

oben hin etwas flexibel.<br />

<strong>2010</strong> war für uns auf der Strasse und auch im Team wieder einmal ein Jahr voller Ereignisse:<br />

Intern bekamen wir durch die Umstellung unserer Subteams, den Beginn zweier neuer Kollegen<br />

und auch eines neuen Teamleiters spannende neue Impulse. Die Ebene der Teamfindung<br />

hatte für uns einen bedeutenden Stellenwert und es war gerade im Rahmen von Streetwork<br />

genug Zeit und auch Ressourcen vorhanden, um diesem wichtigen Prozess auch genügend<br />

Raum zu bieten. Auch für unser Gebiet bedeutete dies ein Erschließen des Raums in erweiterten<br />

Facetten, denn mit jeder neuen Person kommen auch neue Blickwinkel und Perspektiven<br />

hinzu.<br />

Allgemein lässt sich sagen, dass sich der Trend der erhöhten Mobilität der Jugendlichen fortsetzt,<br />

wobei die Definition über angestammte Räume auch weiterhin bei vielen Jugendlichen<br />

einen hohen Stellenwert einnimmt.<br />

Unsere Hot Spots von 2009, wie Antonspark und Reumannplatz sind uns auch im Jahr <strong>2010</strong><br />

geblieben, dennoch hat sich die Lage deutlich entspannt. Durch den Umbau des Mc Donalds<br />

hat der Treffpunkt davor massiv an Popularität verloren, und die ehemals häufigen Konflikte<br />

gehören nun endgültig der Vergangenheit an. Am Antonspark haben unsere intensiven täglichen<br />

Streetworkrunden dazu geführt, dass die Problematik im Eingangsbereich der Kirche<br />

deutlich entspannter ist, bzw. sich ganz aufgelöst hat. Außerdem wurde hier Ende des Sommers<br />

ein sehr innovativer Käfig mit einer neuen Lärmschutztechnologie eröffnet. Weitere<br />

Veränderungen auf Treffpunkten betraf den Kretapark, bei welchem der Weg zum Fußballkäfig<br />

erneuert wurde. Dies bedeutete eine merkliche Aufwertung des Parks. Die Fußgängerzone<br />

der Favoritenstraße war über weite Teile des Jahres eine große Baustelle und wurde im<br />

Wahlkampf der Gemeinderatswahlen intensiv von allen Parteien als Plattform genutzt.<br />

Vorherrschende Themen der Gespräche auf der Straße waren Spielsucht, Job, Schulausbildung,<br />

Drogen und Dealen, Perspektivenlosigkeit der Jugendlichen, Freundschaften und Beziehungen<br />

sowie das politische Alltagsgeschehen.<br />

Für das kommende Jahr 2011 steht am Beginn des Jahres eine neue Subteambildung der MitarbeiterInnen<br />

an. Dies ist durch personelle Veränderungen, sowie Änderungen in einzelnen<br />

Regeldienstplänen notwendig geworden. Streetwork rund um die Mittagszeit, die sogenannte<br />

„Schulstreetwork“ wird im kommenden Jahr einen besondern Stellenwert haben. Dies ist<br />

eine günstige Zeit und Möglichkeit um „neue“ Kontakte herzustellen, und vor allem auch<br />

eine gute Gelegenheit, viele Mädchen anzutreffen.<br />

29


Es schaut einfach cool aus.


Gruppen und Projektarbeit<br />

Projektarbeit ist Beziehungsarbeit<br />

In der <strong>Mobile</strong>n <strong>Jugendarbeit</strong> ist die Projektarbeit von großer Bedeutung. Die Projektarbeit fördert<br />

beidseitiges Vertrauen zwischen den Jugendlichen und MitarbeiterInnen. Bei gemeinsamen Aktionen<br />

und Projekten kommt man sich näher, und es gibt in vielen Gesprächen die Gelegenheit, die<br />

Beziehung zu den Jugendlichen zu vertiefen.<br />

Unser Angebot ist sehr breitgefächert, und richtet sich in erster Linie nach den Wünschen und Bedürfnissen<br />

der Jugendlichen. Neben sportlichen Aktivitäten wie z.B. Fußball sind Freizeitangebote<br />

jeglicher Art gefragt – Kino, Billard, Kochen, Tanztraining und vieles mehr...<br />

„Politische Bildung“ so lautete unser Jahresschwerpunkt <strong>2010</strong>. Diese Thematik war Ausgangspunkt<br />

für mehrere Aktionen im öffentlichen Raum. Eine davon wird uns bestimmt noch lange in Erinnerung<br />

bleiben.<br />

Streetkarawane – Gesellschaft mit Verantwortung<br />

Schon das vierte Mal feierte die Stadt Wien die Nacht der Wiener Jugend. Da diese Nacht kurz vor<br />

den Wienwahlen stattgefunden hat, entschieden wir uns dafür, an diesem Abend Probewahlen zu<br />

organisieren, unter dem Motto „Wählen im Dunklen – und zwar für alle!“<br />

Mit zwei riesigen Transparenten, einer mobilen Wahlkabine, einer Urne, Stimmzetteln, einem Megaphon,<br />

Äpfeln und Müsliriegel als Wahlzuckerl, unserem Ghettoblaster und guter Laune zogen wir<br />

als Karawane von unserem Büro los. Wir gingen am Reumannplatz vorbei Richtung Wielandpark.<br />

Dort erwarteten uns schon sehr viele Jugendliche. Die meisten von ihnen haben die Möglichkeit<br />

zur Probewahl in Anspruch genommen und haben eifrig gewählt. Zwei MitarbeiterInnen von www.<br />

wahlkabine.at haben uns an diesem Abend begleitet und gaben den Jugendlichen viele Informationen<br />

über die Wahlen. Auf dem Weg zum Erlachpark haben sich ein paar Jugendliche unserer Karawane<br />

angeschlossen. Mit Parolen wie „Lehrstellen für alle!“ oder „Wir wollen auch reiche Eltern“ sind wir<br />

im Erlachpark angekommen. Jemand hat die Polizei wegen einer „illegalen Demo“ gerufen. Nachdem<br />

unsere Karawane aber nicht illegal war, ist alles friedlich verlaufen. Unsere nächste Destination<br />

war der Laubepark. Dort wählten viele Jugendlichen und erkundigten sich über Parteiprogramme,<br />

die Wahlen und über die Möglichkeit der Veränderung durch das Wählen. Es kam zu interessanten<br />

Diskussionen und guten Gesprächen. Viele Jugendliche begleiteten uns auf dem Weg zum Antonsplatz.<br />

Als es dort zu dunkel war und wir nicht viele Jugendlichen antrafen, entschieden wir uns alle<br />

gemeinsam am Reumannplatz vor dem Amalienbad die letzte Station zu machen. Mit Musik und<br />

unserem Megaphon erregten wir gleich Aufmerksamkeit. Den Jugendlichen gefiel es, auf diesem<br />

Weg und mit uns im Mittelpunkt zu stehen. Zwei Mädchen haben gesungen, andere haben gerappt.<br />

Die Stimmung vor dem Amalienbad war hervorragend. Die Nacht der Wiener Jugend ging mit der<br />

Auszählung der Wahlergebnisse und guter Laune zu Ende.<br />

Ergebnisse der Probewahlen:<br />

Bezirkswahlen: 106 Stimmen<br />

Landtagswahlen: 133 Stimmen<br />

(5 ungültig) (6 ungültig)<br />

SPÖ 69% SPÖ 75%<br />

ÖVP 4% ÖVP 1%<br />

Grüne 10% Grüne 9%<br />

FPÖ 14% FPÖ 13%<br />

BZÖ 1% BZÖ 0%<br />

KPÖ 1% KPÖ 1%<br />

LIF 0% LIF 1%<br />

DEM 1%<br />

31


Mittwoch is gender – und die restliche Woche auch!<br />

Geschlechtssensible <strong>Jugendarbeit</strong> bedeutet mit einem gezielten Fokus auf Mädchen und Burschen<br />

zuzugehen. Sowohl bei methodischen und inhaltlichen Überlegungen als auch bei Zielsetzungen<br />

und Reflexion geht es um eine differenzierte Berücksichtigung der Lebenswelten<br />

von Mädchen und Burschen, die geprägt sind von unterschiedlichen Interessen, Themen,<br />

Bedürfnissen und Verhaltensmustern. Im Team von Back on Stage 10 hat die geschlechtssensible<br />

Arbeit in Form von gezielten Mädchen – und Burschenstreetwork jahrelange Tradition,<br />

an diesen Tagen gehen die Frauen- und Männerteams raus um gezielt die Treffpunkte der<br />

Mädchen bzw. Burschen aufzusuchen. Darüber hinaus ist uns die theoretische Auseinandersetzung<br />

mit geschlechtssensibler <strong>Jugendarbeit</strong> sehr wichtig und passiert im Team, bei<br />

Arbeitskreisen und auf Fortbildungen.<br />

Seit Jänner <strong>2010</strong> haben wir diesen Ansatz forciert, und haben den Mittwoch zu unserem<br />

„Gendertag“ erklärt, wo eben gezielt Mädchen und Burschen im öffentlichen Raum aufgesucht<br />

werden, bzw. Projekte und Angebote mit den geschlechtshomogenen Gruppen geplant<br />

und umgesetzt werden. Meist starten wir am Mittwoch mit einem kurzen Frauen- bzw.<br />

Männerteam, wo spezifische Themen und Inhalte oder Aktionen und Projekte besprochen<br />

werden.<br />

Mädchenarbeit – Ein kleiner Einblick<br />

Uns Mitarbeiterinnen ist es wichtig, auf jugendliche Mädchen und jungen Frauen bewusst<br />

zuzugehen, diese kennen zu lernen, sie über das Angebot von uns zu informieren, sowie für<br />

sie und mit ihnen Plätze und Freiräume abseits der klassischen Burschenterritorien zu schaffen.<br />

Dabei ist es uns ein Anliegen, den Mädchen die Gestaltung der Zeit mit uns frei zu überlassen,<br />

und wir versuchen ihre eigenen Bedürfnisse, Möglichkeiten, Stärken und Interessen<br />

zu erkennen und diese auch zu nutzen.<br />

Für die Mädchen zählen Gespräche allerart sehr viel, sie sind wissbegierig, neugierig und<br />

haben meist ein großes Mitteilungsbedürfnis. So ist es immer wieder gewünscht, uns einfach<br />

zu treffen um gemütlich zu plaudern, ob bei uns in der Küche oder draußen in einem Cafe<br />

– bevorzugt beim gut erreichbaren Felber am Reumannplatz, weil die Mädchen die heiße<br />

Schokolade der Bäckerei besonders lieben. Sie erzählen von der Schule, den Erlebnissen<br />

im Elternhaus, berichten von Vorkommnissen mit Freunden und Freundinnen und tauschen<br />

Meinungen aus.<br />

Für unsere Mädchenarbeit war der Besuch in den Schulen der Herzgasse und Leibnizgasse<br />

(3. und 4. Klassen) von großem Vorteil, denn durch diesen Erstkontakt im Schulkontext sind<br />

etliche längerfristige Beziehungen entstanden. Unser Hiphop Workshop in Kooperation mit<br />

BOS 5 war ein sehr gelungenes Projekt, und erstreckte sich über ca. drei Monate mit dem<br />

Finale eines Auftritts auf dem Donauinselfest. Besonders großen Anklang haben im Vorjahr<br />

unsere Styling- und Fotoprojekte gefunden, die wir 2011 noch weiterführen werden – u.a. ist<br />

eine Fotoausstellung im neueröffneten Mädchencafe geplant.<br />

33


Kids of Favoriten


Burschenarbeit –<br />

Auch Jungs sind auf der Suche nach Gesprächspartnern<br />

Lange beschränkte sich geschlechtssensible <strong>Jugendarbeit</strong> auf geschlechtsspezifische Mädchenarbeit,<br />

mit der Zielsetzung auf die Bedürfnisse der Mädchen einzugehen und sie zu<br />

stärken. Seit geraumer Zeit haben wir dieses Konzept mit dem Ansatz der Burschenarbeit<br />

erweitert, mit dem Ziel ein partnerschaftliches Miteinander in der Gesellschaft zu erleichtern.<br />

Wir bieten Angebote speziell für Burschen, und versuchen dabei auf die spezifischen<br />

Themen und Probleme der Burschen einzugehen und sie bei ihrer persönlichen Entwicklung<br />

zu unterstützen.<br />

Burschen sind viel häufiger von Gewalt, (Auto-)Aggression, Straffälligkeit oder von Sucht<br />

betroffen als Mädchen. Oft verbergen pubertierende Burschen ihre wahren Emotionen, oder<br />

versuchen ihren Frust mit besonders viel Coolness zu überspielen. Viele fühlen sich bei Fragen<br />

oder Problemen von Sexualität oder Gefühlen allein gelassen, da sie weder in ihrer Familie<br />

noch in der Schule Erwachsene finden, mit denen sie offen über intime Themen reden<br />

können. Dieses Nichtansprechen von Problemen kann in Kombination mit anderen Einflüssen<br />

das Verhalten von Jugendlichen beeinflussen und z.B. in Aggression oder destruktives<br />

Verhalten umschlagen. Häufig erleben Burschen einen Zustand wie z.B. Arbeitslosigkeit, als<br />

persönliches Versagen, wodurch sich viel Frust aufbaut und auch Handlungsstrategien entwickelt<br />

werden, um Stärke und Macht zu demonstrieren.<br />

Eine zentrale Aufgabe in der Burschenarbeit sehen wir darin, uns Männer als Ansprechpartner<br />

bei Fragen oder alle möglichen Problemen zur Verfügung zu stellen, und Angebote und<br />

Schwerpunkte so zu setzen, dass diese den Bedürfnissen der Burschen entsprechen und eine<br />

Auseinandersetzung mit Rollen, -bildern und -klischees in unserer Gesellschaft möglich ist.<br />

Über die Wintermonate installierten wir eine Art Burschentreff im KÖÖ / Billardcenter bei<br />

uns in der Fußgängerzone. Das sprach sich sehr schnell herum und so kam es, dass wir uns<br />

fast jeden Mittwoch um 17 Uhr beim Eingang mit einer kleinen Stammgruppe von ca. 15<br />

Personen trafen, und hinzu kamen auch immer wieder neue Jugendliche. Wir stellten die<br />

Billardtische zu Verfügung und daneben gab es viel Platz für Gespräche, die nach einer gewissen<br />

Zeit des Auftauens zum Teil sehr intim waren. Die Burschen öffneten sich ihrerseits<br />

mit sehr persönlichen Gesprächen wie der Umgang zu Hause in der Familie, aber auch der<br />

sehr spartanische Zugang zu Sex, Gesellschaftsdroge Alkohol oder der Konsum von illegalen<br />

Drogen. In dieser Zeit haben wir einige von diesen Burschen intensiver betreut. Das betraf in<br />

erster Linie Job- und Lehrstellensuche z.B. Weitervermittlung zu space!lab, aber auch mehrere<br />

Rechtsberatungen waren dabei, denn es stellte sich heraus, dass der eine oder andere mit<br />

dem Gesetz in Konflikt gekommen war.<br />

In unserem Turnsaal, den wir ganzjährig zu Verfügung haben, gab es im Vorjahr neben einigen<br />

kleinen Sportaktionen verschiedene längere Projekte mit den unterschiedlichsten Burschengruppen<br />

wie z.B. eine tschetschenische Akrobatikgruppe, oder eine Burschengruppe,<br />

die bis dato unseren Turnsaal für ihr Breakdance-Training nutzt.<br />

Parallel dazu gibt es mittwochs regelmäßig Burschenstreetwork, wo wir immer wieder neue<br />

Aufschlüsse darüber gewinnen, wo sich die männlichen Jugendlichen im Bezirk aufhalten,<br />

was sie beschäftigt, und welche Vorstellungen und Wünsche sie haben. Oft entstehen daraus<br />

neue Aktionen und Projekte oder auch Einzelfallhilfe.<br />

Resümee und Ausblick<br />

Der Mittwoch als regelmäßiger „Gendertag“ hat sich unseres Erachtens sehr bewährt, und<br />

wird im nächsten Jahr eine Fortsetzung finden. Diese Kontinuität hat sich positiv auf die Beziehung<br />

zu den Mädchen und Burschen ausgewirkt. Dass geschlechtssensible <strong>Jugendarbeit</strong><br />

natürlich nicht nur mittwochs passiert, sondern als Querschnittsansatz über unserer gesamten<br />

Arbeit liegt, versteht sich zwar von selbst, soll hier nur noch kurz Erwähnung finden.<br />

35


Einzelfallhilfe<br />

Wir bieten Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei unterschiedlichen Problemen und Notlagen<br />

unsere Hilfe und Unterstützung an. Diese umfasst Information, Beratung und Vermittlung,<br />

sowie Begleitung zu anderen Institutionen oder Ämtern. Neben Ausbildungsfragen,<br />

Jobsuche, bedrohter Abschiebung und Suchtproblemen sind Strafdelikte jeglicher Art sowie<br />

polizeiliche Ladungen häufig der Grund, warum Jugendliche unsere Hilfe suchen. Nicht selten<br />

kommt es vor, dass Jugendliche Unterstützung auf mehreren Ebenen benötigen, weil ein<br />

Problem oft weitere nach sich zieht – wie z.B. Sucht und Beschaffungskriminalität, was eine<br />

Einzelfallbetreuung auch sehr ressourcen- und zeitintensiv machen kann, wie das folgende<br />

Beispiel zeigt.<br />

Ein schwerer Schritt<br />

Sichtlich gekennzeichnet von seiner Sucht kommt Patrick (18 Jahre, Name geändert), der<br />

wegen Diebstahl, Dokumentenfälschung und Betrug auf Bewährung ist, kurz bevor der Journaldienst<br />

endet ins Büro. Seit Anfang des Jahres ist er auf intravenösen Gebrauch von Heroin<br />

umgestiegen und sein körperlicher Verfall ist nicht zu übersehen. Er macht kein Geheimnis<br />

um seine Sucht und redet auch ganz offen über seine Straftaten, die er seit seiner Verurteilung<br />

begangen hat um seinen Drogenkonsum zu finanzieren. Patrick glaubt, dass er von der<br />

Polizei gesucht wird, und möchte wissen, welche Delikte ihm zur Last gelegt werden und<br />

wie hoch das Ausmaß der zu erwartenden Strafe sein wird. Ich rufe im Kommissariat in der<br />

Van der Nüll Gasse an, wo mir ein Polizeibeamter Patricks Befürchtungen bestätigt – Status:<br />

gesucht, zur Fahndung ausgeschrieben! Es geht um eine ganze Litanei von Straftaten, die er<br />

auch nicht bestreitet. Er hat nur Angst. Patrick bittet mich, mit seinem Vater Kontakt aufzunehmen<br />

und ihn zu einem Gespräch einzuladen, da auch in dieser Beziehung noch einiges<br />

offen sei.<br />

Sein Vater zeigt gleich große Bereitschaft, und am nächsten Tag kommt es zu einem gemeinsamen<br />

Treffen im Büro. Sie haben sich schon länger nicht gesehen und sprechen ganz offen<br />

über Patricks Drogenkarriere, die Vorgeschichte wie alles begann, und letztlich darüber was<br />

in der derzeitigen Situation zu tun das Sinnvollste wäre. Das Gespräch verläuft sehr emotionsgeladen,<br />

immer wieder gibt es Tränen und Umarmungen. Nach einer langen Diskussion<br />

kommt Patrick zu dem Schluss, dass es wohl am besten wäre sich der Polizei zu stellen, da<br />

ewiges Davonlaufen und sich verstecken keine Lösung sei. Zudem will er irgendwann sein<br />

Leben wieder in den Griff bekommen, und vor allem seine Sucht besiegen. Eine Haft würde<br />

ihm sicher nicht erspart bleiben, da er bisher seine Bewährungsauflagen nicht erfüllt hat<br />

(keinen Therapieplatz gesucht, Bewährungshelfer nicht kontaktiert) und hinzu kommen noch<br />

weitere Delikte seit seiner letzten Verhandlung (Beschaffungskriminalität). Der Vater sagt<br />

ihm seine volle Unterstützung zu, und auch ich bestärke ihn in seinem Entschluss und biete<br />

ihm meine Begleitung zur Polizei an.<br />

Am nächsten Morgen ist es soweit! Um 8 Uhr steht er im Büro, in der Hand ein Sackerl<br />

gefüllt mit Kleidung, einem kleinen Vorrat an Zigaretten von seinem Papa, und seinen Lieblingsschokoriegeln.<br />

37


Wir trinken noch einen Kaffee und machen uns dann auf den Weg zur Polizeistation, der ihm<br />

sichtlich schwer fällt. Mehr als 2 Stunden benötigen wir dafür. Bevor wir hinein gehen, sagt<br />

er mir, wie stolz er über diesen Schritt ist, der für ihn den Anfang für ein besseres Leben bedeutet.<br />

Bei der Polizei würdigt man seinen Schritt, dass er sich freiwillig stellt.<br />

Ich nehme Kontakt mit der Bewährungshilfe und der Staatsanwältin auf, ebenso mit der<br />

zuständigen Richterin, die mich zu einem Gespräch einlädt.. Wir sprechen über Patrick und<br />

ich erzähle ihr, dass wir ihn sehr gut kennen. Seit 4 Jähren haben wir einen guten Kontakt<br />

zu ihm, und bis vor kurzem habe er sich auch noch sehr rege an unseren Projekten beteiligt<br />

– besonders talentiert zeigt er sich beim Projekt „Rec Corner“, wo er einige seiner eigenen<br />

Raps aufgenommen hat. Die Richterin goutiert seine Motivation, sich selbst zu stellen um<br />

gegen seine Sucht anzukämpfen, was sich auch strafmildernd im Prozess auswirken würde –<br />

wahrscheinlich 2,5 Jahre mit Therapie statt 4 Jahren. Anschließend besuche ich Patrick noch<br />

im Gefängnis. Er sieht nicht gut aus. Aber er weiß, er ist jetzt am richtigen Weg. Ich wünsche<br />

ihm viel Glück und verspreche ihm, den Kontakt zu ihm nicht abzubrechen.<br />

Oftmals ist man in der Einzelfallhilfe mit einem Dschungel von Ämtern und Institutionen<br />

konfrontiert, und dabei die Übersicht zu behalten ist ebenso wichtig wie ein langer Atem und<br />

starke Nerven. Eine gute Vernetzung und Kooperation mit anderen Einrichtungen (Polizei,<br />

Bewährungshilfe, Gericht...) ist von entscheidender Bedeutung wenn man Jugendliche in<br />

Notsituationen unterstützen soll. Manchmal kann auch die Zusammenarbeit mit den Eltern<br />

zu einem positiven Verlauf einer Einzelfallhilfe beitragen. Voraussetzung dafür ist immer die<br />

Zustimmung des/r Jugendlichen.<br />

39


Orf im BoS 10 Büro


Öffentlichkeitsarbeit<br />

Wir verstehen Öffentlichkeitsarbeit als einen eigenen Handlungsansatz und leisten diesen im<br />

Sinne von praktizierter Lobbyarbeit als eine Art Interessensvertretung für die Belange der<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit denen wir arbeiten.<br />

Es geht darum, die Fachöffentlichkeit über unsere Arbeit zu informieren, aber auch darum,<br />

den Transfer jugendrelevanter Themen und Problemfelder ins öffentliche Bewusstsein zu<br />

gewährleisten. Wir betrachten uns und unsere Arbeit als eine Art Verbindungsstück zwischen<br />

Politik/Gesellschaft und unserer Zielgruppe. Dabei versuchen wir, die Interessen, Anliegen,<br />

Ideen… der Jugendlichen für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen und wollen durch die<br />

Sensibilisierung der Gesellschaft mehr Verständnis und Akzeptanz für junge Menschen erreichen.<br />

Die breite österreichische Gesellschaft zeigt ein großes und positives Interesse an Jugendlichen<br />

und ihrer Lebensräume. Wir stellten auch fest, dass aus der Sicht von JournalistInnen<br />

das Arbeitsleben einer/eines Streetworkers/in besonders interessant scheint, weil sich der<br />

Arbeitsalltag im öffentlichen Raum in einer ständigen Bewegung in den unmittelbaren Lebensräumen<br />

der Jugendlichen abspielt. Im Jahr <strong>2010</strong> unterstützten wir verschiedene österreichische<br />

Medien für eine objektive Berichterstattung über die Jugendlichen und die Lebensräume<br />

der jungen Menschen (Club 2, Wien Heute, ZIB 2, die Presse, der Standard, Profil,<br />

Bezirkszeitung und Bezirksjournal).<br />

Als ein besonders gelungenes Projekt hinsichtlich der Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit wollen<br />

wir unsere BOS-Promoparty am 7. Mai in den Räumlichkeiten der Gebietsbetreuung<br />

hervorheben, wo es uns im Besonderen auch darum ging, den Jugendlichen die Möglichkeit<br />

zu bieten, sich in der Öffentlichkeit und vor den Medien in einem positiven Licht zu präsentieren.<br />

Wien 10 Promo-Party<br />

Seit Jahren bieten wir das Projekt „RecCorner“ an, bei dem Jugendliche die Möglichkeit<br />

haben, ihre eigenen Tracks aufzunehmen. Über die Zeit hat sich auf unserer Festplatte schon<br />

eine ganze Menge von coolen Raps und fetten Beatz angesammelt. Darunter zahlreiche wahre<br />

Schätze und geniale MeisterInnenstreiche, die der Öffentlichkeit nicht länger vorenthalten<br />

werden sollten. Gemeinsam mit den Jugendlichen, die in unserem kleinen Tonstudio ihre<br />

selbstgeschriebenen Songs aufnehmen, entstand die Idee einer Back on Stage Promoparty.<br />

Unser18 jähriges Bestehen nahmen wir dann als Anlass, diese Idee umzusetzen und eine<br />

fette Party zu organisieren, wo es eine kleine musikalische Kostprobe aus dem reichhaltigen<br />

Repertoire unserer jungen KünstlerInnen geben sollte. Und beim „Open Mic“ zeigten unsere<br />

boys & girls, dass sie live ebenso fetten Hiphopsound machen wie in unserem Kämmerlein.<br />

Seit unserer Gründung im Jahr 1992 haben wir gemeinsam mit den Jugendlichen unzählige<br />

Projekte umgesetzt, und unser farbenfrohes Fotoarchiv ist gefüllt mit umfangreichem Fotomaterial<br />

von coolen Aktionen. In einer Fotoausstellung zeigten wir ausgewählte Highlights,<br />

kostbare Raritäten, sowie Schmankerln aus unserem Arbeitsalltag.<br />

41


profil Redakteurinnen mit Kids im Büro, es geht um die Wahlen in Wien.


Neben einem professionellen Stylingcorner und Fotoshooting gab es noch ein köstliches Buffet<br />

und die Möglichkeit zum Wuzzeln.<br />

Es war eine gelungene Veranstaltung mit einem sehr gemischten Publikum – neben unseren<br />

Stammjugendlichen kamen auch viele Jugendliche aus den vergangenen Jahren, besonders<br />

erfreulich war der hohe Mädchenanteil. Einige der Jugendlichen nahmen die Möglichkeit<br />

wahr, ihre Texte vor Publikum zu präsentieren, andere nutzten die Gelegenheit um mit PolitikerInnen<br />

und AnrainerInnen über persönliche Anliegen und Wünsche zu sprechen. Dieses<br />

Fest war ein großer Erfolg und zeigte einen guten Einblick in unseren Arbeitsalltag als mobile<br />

<strong>Jugendarbeit</strong>erInnen.<br />

Ausblick<br />

Mit dem Thema Bildung – sowohl in der breiten als auch engen Definition als Schule – werden<br />

wir uns im Jahr 2011 stärker befassen. Wir sind davon überzeugt, dass die österreichische<br />

Öffentlichkeit mehr Ressourcen für Chancen und Akzeptanz der Jugendlichen zur Verfügung<br />

stellen will, und wir wollen auf diesem Weg die Anliegen und Stärken der Jugendlichen im<br />

öffentlichen Bewusstsein sichtbar machen.<br />

43


Es dauert nicht lang, nur einige Jahre,<br />

dann sind wir auch für sie da....


Ausblick 2011<br />

Wien X<br />

Das Team<br />

Gleich im ersten Halbjahr werden wir die im Team frei gewordenen Stellen von Ali Cinkilic<br />

(neue Wege) und Conny Gundacker (Bildungskarenz) mit einem Kollegen und einer Kollegin<br />

nach besetzen.<br />

Jugendliche in „Wien X“<br />

Die Jugendlichen im Bezirk beteiligen und begeistern sich sowohl für Themen wie Musik,<br />

Tanz, Freizeitangebote als auch für die gesellschaftlichen Herausforderungen in den Themenbereichen<br />

Bildung, Migration und die Umverteilung der Ressourcen. Wir sehen es als<br />

unseren Arbeitsauftrag mit den Jugendlichen diese Themenkomplexe im Interesse der Jugendlichen<br />

zu behandeln.<br />

Die lange Tradition von BoS 10 der Förderung der Jugendsubkulturen in Bereichen Musik<br />

und Tanz ist für uns weiterhin ein wesentlicher Schwerpunkt. Im Juni 2011 planen wir ein<br />

großes Konzert im öffentlichen Raum mit freundlicher Unterstützung der Bezirksvorstehung<br />

Favoriten. Wir wollen die jugendlichen KünstlerInnen und etablierten MusikerInnen sowohl<br />

auf einer Bühne als auch in der Planungsphase zusammenbringen um eine Begegnung der<br />

verschiedenen Generationen zu ermöglichen.<br />

Gesellschaft und Verantwortung<br />

Das Jahr 2011 steht unter dem Arbeitsschwerpunkt „Gesellschaft und Verantwortung“. Die<br />

Themenbereiche Bildung und Arbeit, Migration und Jugendliche, Kultur und Identitäten sowie<br />

Sexualität und Solidarität sind im Jahr 2011 in verstärkter Weise unsere Arbeitsinhalte.<br />

Die Solidarität als Prinzip der gegenseitigen Verantwortung und Verpflichtung gewinnt dabei<br />

eine besondere Gewichtung, und wir werden uns weiters mit diesem Begriff mit unserer<br />

Zielgruppe auseinandersetzen.<br />

Mädchen- und Burschenarbeit<br />

Der „geschlechtssensible Mittwoch“ hat sich als Mädchen- und Burschentag bewährt. Die<br />

Förderung von Mädchen und jungen Frauen ist für uns ein Querschnittthema und fließt in all<br />

unsere Projekte mit ein. Auch heuer werden wir ein Drittel unserer finanziellen Ressourcen<br />

für die Förderung der Mädchen und junge Frauen aufwenden.<br />

Besondere Orte<br />

Der Reumannplatz, die Fußgängerzone „Favoritenstrasse“, der Antonplatz, Monte Laa, die<br />

Ankergründe sowie diverse Lokale und Wettbüros werden wichtige Einsatzorte bleiben. Unsere<br />

verstärkte Streetworktätigkeit wird in diesen Bereichen auch im Jahr 2011 aufrecht bleiben.<br />

Austausch und Begegnung in Europa<br />

Wir wollen im Sommer oder Frühherbst ein Austausch- und Begegnungsprojekt mit den Jugendlichen<br />

nach Frankreich oder Spanien organisieren.<br />

Auch im Jahr 2011 wird man/frau von uns im Bezirk oder in der Stadt viel hören und sehen.<br />

Wir wünschen allen Jugendlichen, Freunden und Freundinnen von Back on Stage 10 ein<br />

schönes Jahr und gutes Gelingen.<br />

45


Rückschau von Projekten und Aktionen im Jahr <strong>2010</strong><br />

Jänner:<br />

05.01 Restaurantbesuch beim KENT mit einer Burschengruppe vom Reumanplatz<br />

08.01 Kinoabend im UCI Milleniumstower<br />

13.01 Schulvorstellung Leibnizgasse in den 3ten und 4ten Klassen<br />

15.01 Parksprechstunde Antonspark bei uns im Büro mit Jugendlichen des Parks<br />

20.01 Mädchencafe beim Felber – fortlaufendes Projekt<br />

22.01 Parksprechstunde Antonspark mit Bezirkpolitik bezüglich Umbaus des Fußballkäfigs<br />

20.01 Bowling mit einer Mädchengruppe<br />

27.01 Burschenabend im Köö: Billard mit einer Burschengruppe - viel Spiel und Gespräche<br />

in gemütlicher Atmosphäre - fortlaufendes Projekt<br />

29.01 Ideenbrunch im Büro für die Semesterwoche<br />

Februar:<br />

01.02 Zoom: Medienpädagogisches Projekt in Kooperation mit dem Medienzentrum<br />

02.02 Kinobesuch am Nachmittag mit älteren Burschen in den Twin Towers / Rec Corner<br />

03.02 Billard mit den Kids von Reumannplatz / Rec Corner<br />

04.02 Rodeln am Semmering mit Jugendlichen aus der Leibnizgasse / Kinobesuch im UCI<br />

05.02 Kinobesuch „Bushido“ im UCI mit anschließender Reflexion in einem Lokal<br />

10.02 Kochaktion im Büro mit Burschen vom Antonspark und Reumanplatz / Mädchencafe<br />

im Büro / Billard mit einer Burschengruppe<br />

12.02 Besuch der Bezirksbildungsinfo mit Burschen / Kinobesuch am Abend mit jüngeren<br />

Burschen<br />

23.02 Schulvorstellung Leibnizgasse<br />

24.02 Schulvorstellung Leibnizgasse / Kochaktion mit Burschen<br />

27.02 Fußballturnier am Schulschiff in Kooperation mit Jugendtreff Arthaberbad<br />

März:<br />

02.03 Mädchencafe beim Felber<br />

05.03 Ausflug in die Sport- und Fun Halle beim Praterstern mit einer Burschengruppe<br />

10.03 Watching CU tv im Büro<br />

12.03 Schulvorstellung Leibnizgasse/ Abschlussbesprechung für Käfigumbau im Antonspark<br />

19.03 Besuch des Mädchen Pakourtrainings im 7.Bezirk / Dreh eines CU Beitrags mit Mädchen<br />

23.03 Besuch der Podiumsdiskussion über jugendrelevante Themen im Jugendtreff Arthaberbad<br />

24.03 Besprechung Mädchentanzworkshop und Stylingcorner<br />

25.03 CU Fest im B72<br />

30.03 Kinobesuch am Nachmittag mit einer gemischten Jugendgruppe<br />

31.03 Mädchen Hip Hop Besprechung in unserem Büro


April:<br />

02.04 Kooperation mit Canonmedia, Diskussionsanregung zu den Themen: Rassismus, Politik,<br />

sowie öffentlicher Raum / Sport- und Fun Halle mit jüngeren Burschen<br />

06.04 Rec Corner<br />

07.04 Watching CU tv im Büro<br />

14.04 Dvd-Nachmittag im Büro mit anschließendem gemeinsamen Abendessen / Billard mit<br />

Burschen<br />

15.04 Kinobesuch als Gewinn des Fußballturniers am Schulschiff<br />

16.04 Canonmedia<br />

20.04 Schulvorstellung Herzgasse<br />

21.04 Schulvorstellung Herzgasse<br />

22.04 Eisessen mit einer Mädchengruppe beim Tichy<br />

27.02 Schulvorstellung Herzgasse<br />

28.04 Schulvorstellung Herzgasse<br />

30.04 Mädchen Hip Hop Tanzworkshop - fortlaufendes Projekt<br />

Mai:<br />

05.05 Mädchentanzworkshop<br />

07.05 Promoparty BOS 10 (siehe Bericht Öffentlichkeitsarbeit)<br />

08.05 Teilnahme am Mädchenpicknick auf der Donauinsel / Kartaktion in der Monzahalle<br />

mit älteren Burschen<br />

18.05 Schulvorstellung Herzgasse<br />

19.05 Schulvorstellung Herzgasse / Fußballtraining mit Burschen im Turnsaal der Kempeleingasse<br />

21.05 Mädchen Hip Hop Tanzworkshop /Billard mit Burschen<br />

26.05 Schulvorstellung Herzgasse / Akrobatik im Turnsaal – fortlaufendes Projekt mit Burschen<br />

27.05 Geburtstagsfeier einer 14Jährigen mit Kinobesuch im UCI<br />

28.05 Beteiligung am EU weiten Nachbarschaftstag<br />

Juni:<br />

02.06 Watching CU tv im Büro / Turnsaal Akrobatikgruppe von Burschen<br />

04.06 Mädchentanzworkshop /Musikvideodreh mit Mädchen<br />

07.06 Rec Corner<br />

08.06 Rec Corner / Streetwork im Laabergerbad mit Fußballmatch<br />

11.06 Beteiligung am Umwelttag im Laubepark / Schwimmen im Laabergbad mit jüngeren<br />

Burschen / Mädchentanzworkshop<br />

12.06 Nachbarschaftstag am Antonspark in Kooperation mit den Vereinen rund um den Antonsplatz<br />

/ Besuch des Fest „Young 10“ in der Ankerhalle (veranstaltet von der Bezirksvorstehung<br />

/ Rec Corner<br />

14.06 Rec Corner<br />

18.06 Besuch des Laabergbads mit Volleyballmatch<br />

19.06 Mädchentanzworkshop<br />

22.06 Rec Corner<br />

24.06 Rec Corner<br />

23.06 Mädchenpicknick Bos 10 im Böhmischen Prater<br />

25.06 Abschlussfest aller Schulen des 10. Bezirks in Oberlaa – Kooperation mit Kinderfreunden<br />

/ Donauinselauftritt der Mädchens vom Tanzworkshop<br />

26.06 Picknick mit gemischten Gruppen am Antonspark<br />

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26.06 Picknick mit gemischten Gruppen am Antonspark<br />

28.06 Rec Corner<br />

29.06 Rec Corner<br />

30.06 Favoritner Gesundheitstag für Mädchen und Burschen in Kooperation mit der fem<br />

Süd, Men und anderen Juegendeinrichtungen<br />

Juli:<br />

02.07 Beteiligung am Arthaberbad Fest<br />

03.07 Grillen auf der Donauinsel mit einer älteren Burschengruppe<br />

05.07 Rec Corner<br />

07.07 Mädchenkino „Sex and the City“ am Nachmittag mit anschließender Reflexion<br />

09.07 Fußballtunier im Antonspark<br />

12.07 Rec Corner<br />

16.07 Badeausflug mit Mädchen auf die Donauinsel<br />

19.07 Rec Corner<br />

23.07 Fußballturnier im Waldmüllerpark<br />

26.07 Rec Corner<br />

28.07 Watching CU tv<br />

30.07 Fußballturnier im Wielandpark<br />

August:<br />

06.08 Fußballturnier im Mundypark<br />

11.08 Bootfahren auf der Donauinsel mit Burschen und Mädchen<br />

18.08 Kochaktion mit anschließendem Dvd-Abend im Büro<br />

25.08 Watching CU tv<br />

30.08 Bootfahren auf der Donauinsel<br />

September:<br />

07.09 Kooperation mit www.wahlkabine.at Thema: Gemeinderatswahlen in Wien, Wahlkabine<br />

zu Besuch im Journaldienst<br />

08.09 Wahlkabine mit auf Streetwork<br />

09.09 Besuch der Demonstration gegen die Wahlveranstaltung der FPÖ<br />

13.09 Rec Corner<br />

14.09 Rec Corner<br />

20.09 Rec Corner<br />

22.09 Rec Corner/ Watching CU tv<br />

24.09 Lange Nacht der Wiener Jugend – Straßenkarawane mit Thema Wahlen (siehe Projekte)<br />

25.09 Filmdreh für Cash for Culture Projekt<br />

30.09 Fußballmatch Rapid gegen Besiktas im Büro<br />

Oktober:<br />

08.10 Ich bin schön- ja und? Styling und Fotoprojekt für Mädchen in Kooperation mit den<br />

mobilen Einrichtungen<br />

10.10 Wahlbrunch im Büro mit Wahlkabine<br />

20.10 Breakedancegruppe von Mädchen und Burschen im Turnsaal der Kemperleingasse –<br />

fortlaufendes Projekt<br />

27.10 Mädchencafe beim Felber am Reumannplatz / Breakedance im Turnsaal<br />

28.10 Kochprojekt mit Mädchen und Burschen im Büro


November:<br />

03.11 Breakedance im Turnsaal<br />

04.11 Fotoausstellung in der Gebietsbetreuung<br />

05.11 Rec Corner<br />

06.11 Rec Corner<br />

10.11 Breakedance im Turnsaal<br />

13.11 Dvd schauen am Nachmittag<br />

15.11 Rec Corner<br />

17.11 Watching CU tv / Breakedance im Turnsaal<br />

24.11 Breakedance im Turnsaal<br />

27.11 Besuch einer Fotoausstellung und Konzert in der Ankerbau Loft mit Burschengruppe<br />

28.11 Vorstellung unserer Arbeit beim Frauenschwimmen im Amalienbad<br />

29.11 Videoschnitt mit Jugendlichen für CU-Beitrag<br />

30.11 Rec Corner<br />

Dezember:<br />

07.12 Drehbuch für Musikvideo mit Mädchen / Rec Corner<br />

10.12 Rec Corner / Cash for Culture Videodreh<br />

11.12 Dvd Nachmittag mit Burschen im Büro mit Brunch<br />

13.12 Rec Corner<br />

14.12 „Boys and Girls“ - EU- Projekt Workshop zu Sexualität und Ernährung im Büro<br />

15.12 Watching CU tv<br />

18.12 Kochaktion mit einer Mädchengruppe<br />

21.12 Brunch mit Dvd schauen / Rec Corner<br />

22.12 Mädchenkino mit anschließendem Spaziergang<br />

28.12 Besuch der Therme Oberlaa mit einer Burschengruppe vom Antonspark /Rec Corner<br />

29.12 Malworkshop mit Mädchen / Frühstück mit Dvd schauen im Büro<br />

DVD best of CUTV <strong>2010</strong> & CD REC CORNER best of <strong>2010</strong><br />

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Back on Stage 10 CD


Verein Wr. Jugendzentren<br />

Back on Stage 10<br />

Kennergasse 10/6/27, 1100 Wien<br />

www.mobilejugendarbeit.at<br />

www.jugendzentren.at<br />

bos10@jugnedzentren.at

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