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Depression kann jede und jeden treffen (PDF) - Helsana

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<strong>Depression</strong> <strong>kann</strong><br />

<strong>jede</strong> <strong>und</strong> <strong>jede</strong>n <strong>treffen</strong><br />

Risikofaktoren, Selbsttest <strong>und</strong> Anlaufstellen auf einen Blick


«Jede Entscheidung fällt mir<br />

schwer, mag sie noch so klein sein.<br />

Sogar beim Einkaufen. Ich denke<br />

immer, ich könnte einen Fehler<br />

machen. Ich verstehe mich selbst<br />

nicht mehr.»<br />

Maria, 54 Jahre


3<br />

<strong>Depression</strong> <strong>kann</strong> <strong>jede</strong> <strong>und</strong> <strong>jede</strong>n <strong>treffen</strong><br />

Obwohl <strong>Depression</strong>en häufig sind, werden sie in der Öffentlichkeit<br />

wenig wahrgenommen oder auch missverstanden. Häufig denken<br />

Betroffene <strong>und</strong> Ärzte zunächst an eine körperliche Erkrankung.<br />

Bei genauem Nachfragen ist jedoch fast immer eine sichere Diagnose<br />

möglich. Dies ist sehr wichtig, denn wird die <strong>Depression</strong> nicht er<strong>kann</strong>t<br />

<strong>und</strong> behandelt, führt dies zu unnötigem Leiden <strong>und</strong> zur Gefährdung des<br />

Patienten, im schlimmsten Fall bis zur Selbsttötung.<br />

<strong>Depression</strong> ist eine häufige Krankheit, die <strong>jede</strong> <strong>und</strong> <strong>jede</strong>n <strong>treffen</strong> <strong>kann</strong>,<br />

unabhängig von Alter, Beruf, sozialem Stand, Herkunft <strong>und</strong> religiösem<br />

Glauben. Eine <strong>Depression</strong> <strong>kann</strong> heute gut behandelt werden.


4<br />

<strong>Depression</strong> hat viele Gesichter<br />

Viele Betroffene erleiden nur eine einzige, über Wochen oder Monate andauernde<br />

depressive Phase in ihrem Leben, bei anderen kehrt die <strong>Depression</strong><br />

wieder.<br />

Auslöser<br />

Oft geht der <strong>Depression</strong> eine besondere Belastung, etwa der Verlust einer<br />

geliebten Person oder eine anhaltende Überforderung, voraus. Sie <strong>kann</strong><br />

aber auch wie ein Blitz aus heiterem Himmel kommen. Manche Menschen<br />

geraten in den trüben Herbst- <strong>und</strong> Wintermonaten besonders<br />

leicht in eine depressive Bedrücktheit. Manche Frauen leiden nach der<br />

Geburt eines Kindes unter so genannten Wochenbettdepressionen.<br />

Symptome<br />

Nicht alle, die an einer <strong>Depression</strong> erkranken, leiden unter denselben<br />

Symptomen. Nicht immer muss die depressive Verstimmtheit im Vordergr<strong>und</strong><br />

stehen: Bei manchen überwiegt der fehlende Antrieb, bei anderen<br />

eine rastlose innere Unruhe. Oft kommt es zu Schlafstörungen, körperlichen<br />

Beschwerden, Verlust an sexuellen Interessen, Freud- <strong>und</strong> Gefühllosigkeit<br />

mit innerer Leere, Konzentrationsstörungen oder beklemmender<br />

Angst. Der Schweregrad ist unterschiedlich, bis hin zum völligen<br />

Erliegen des normalen Alltags.<br />

Wenn Sie im Zweifel sind, ob Sie an einer <strong>Depression</strong> leiden, gehen Sie<br />

zu Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin.


5<br />

Eine <strong>Depression</strong> ist behandelbar<br />

<strong>Depression</strong>en können, wenn als solche er<strong>kann</strong>t, meist mit Erfolg behandelt<br />

werden. Mit medikamentöser Therapie <strong>und</strong> psychotherapeutischen<br />

Verfahren stehen wirksame Behandlungsmethoden zur Verfügung. Oft<br />

ist eine Kombination aus Psychotherapie <strong>und</strong> Medikamenteneinnahme<br />

am sinnvollsten.<br />

Medikamente<br />

Aus der Forschung wissen wir, dass bei einer <strong>Depression</strong> Störungen im<br />

Stoffwechsel des Gehirns auftreten: positive Gefühlssignale werden dadurch<br />

vermindert <strong>und</strong> negative verstärkt. Antidepressive Medikamente<br />

tragen dazu bei, den veränderten Stoffwechsel auszugleichen. Die depressiven<br />

Symptome lassen nach. Um einen Rückfall zu vermeiden, ist meist<br />

eine regelmässige <strong>und</strong> Monate dauernde medikamentöse Therapie notwendig.<br />

Übrigens machen Antidepressiva nicht abhängig, sie verändern<br />

auch nicht die Persönlichkeit.<br />

Psychotherapie<br />

In einer Psychotherapie erwerben Patientinnen oder Patienten Strategien,<br />

um anders mit Problemen umzugehen. Positive Erfahrungen werden<br />

aufgebaut <strong>und</strong> negative Grübeleien unterbrochen.<br />

<strong>Depression</strong>en sind kein unabwendbares Schicksal. Sie lassen sich in<br />

aller Regel gut behandeln.<br />

Texte: Thurgauer Bündnis gegen <strong>Depression</strong>


Selbsttest <strong>Depression</strong><br />

6<br />

Nur «schlecht drauf» – oder steckt eine <strong>Depression</strong> dahinter?<br />

Bitte beantworten Sie die Fragen. Kreuzen Sie «ja» an, wenn eine der<br />

folgenden Aussagen seit mehr als zwei Wochen auf Sie zutrifft.<br />

1 Sie sind oft ohne Gr<strong>und</strong> bedrückt oder mutlos.<br />

2 Sie können sich schlecht konzentrieren <strong>und</strong> fühlen sich<br />

oft schon bei kleinen Entscheidungen überfordert.<br />

3 Sie haben keinen Antrieb mehr, empfinden oft eine<br />

bleierne Müdigkeit <strong>und</strong>/oder eine innere Unruhe.<br />

4 Selbst Dinge, die Ihnen sonst Freude gemacht haben,<br />

interessieren Sie jetzt nicht mehr.<br />

5 Sie haben das Vertrauen in Ihre eigenen Fähigkeiten<br />

verloren.<br />

6 Sie quälen sich mit Schuldgefühlen <strong>und</strong> Selbstkritik.<br />

7 Sie zermartern sich den Kopf über die Zukunft <strong>und</strong><br />

sehen alles schwarz.<br />

8 Am Morgen ist alles am schlimmsten.<br />

9 Sie leiden an hartnäckigen Schlafstörungen.<br />

10 Sie ziehen sich von sozialen Kontakten zurück.<br />

11 Sie haben körperliche Symptome, für die keine<br />

organische Ursache gef<strong>und</strong>en wurde.<br />

12 Sie haben keinen oder wenig Appetit.<br />

13 Sie haben keine Lust mehr auf Sex.<br />

14 Sie sind verzweifelt <strong>und</strong> möchten nicht mehr leben.<br />

Ja<br />

Nein


Sämtliche Fragen, die Sie mit «ja» beantwortet haben, zählen 1 Punkt,<br />

die Frage 14 zählt dagegen 5 Punkte.<br />

7<br />

Wenn Sie eine Punktzahl von 5 <strong>und</strong> mehr erreichen, könnte dies ein<br />

Zeichen für eine <strong>Depression</strong> sein. Wenden Sie sich an eine Fachperson,<br />

zum Beispiel Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin. Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung<br />

finden Sie auch bei den Institutionen, die in diesem Flyer<br />

genannt werden.<br />

Beachten Sie: Dieser Selbsttest <strong>kann</strong> Hinweise auf eine mögliche <strong>Depression</strong><br />

liefern. Eine Diagnose <strong>kann</strong> mit diesem Test nicht gestellt werden.<br />

Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung erhalten Sie bei Ihrem Arzt.


Hier finden Sie Rat <strong>und</strong> Hilfe<br />

8<br />

Ärztinnen, Ärzte,<br />

Therapeutinnen <strong>und</strong><br />

Therapeuten<br />

Sozial- <strong>und</strong><br />

Rechtsberatung<br />

Seelsorge<br />

Selbsthilfe<br />

Im Notfall<br />

Ein Arzt, eine Ärztin Ihres Vertrauens: das <strong>kann</strong> Ihr<br />

Hausarzt, Ihre Hausärztin, aber auch ein Facharzt,<br />

eine Fachärztin für Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

sein.<br />

Föderation Schweizer Psychologinnen <strong>und</strong> Psychologen<br />

FSP, www.psychologie.ch (Psychologie-Angebote<br />

/ Suche PsychologIn)<br />

Sozialdienste: Die Sozialarbeiterinnen, Sozialarbeiter<br />

der Wohngemeinde sind für unterschiedliche Probleme<br />

eine gute erste Anlaufstelle.<br />

Pro Mente Sana: anonyme Telefonberatung,<br />

Telefon 0848 800 858, Mo, Di, Do 9–12 Uhr,<br />

Do 14–17 Uhr<br />

Seelsorge religiöser Gemeinschaften: Seelsorgerinnen,<br />

Seelsorger sind wichtige Beraterinnen, Berater<br />

in schwierigen Lebenssituationen <strong>und</strong> eine gute<br />

erste Anlaufstelle.<br />

Equilibrium: Verein zur Bewältigung von <strong>Depression</strong>en,<br />

Telefon 0848 143 144, info@depressionen.ch,<br />

www.depressionen.ch<br />

Ärztliche Notfalldienste: Falls Sie Ihren Hausarzt<br />

oder Ihre Hausärztin nicht erreichen können, wenden<br />

Sie sich an ärztliche Notfalldienste.<br />

In <strong>jede</strong>r lebensbedrohlichen Situation, ob unfalloder<br />

krankheitsbedingt, wenden Sie sich direkt an<br />

die Notfallrufnummer 144.<br />

Die Dargebotene Hand: Anonyme Telefonhilfe in<br />

Krisensituationen. Die Dargebotene Hand ist r<strong>und</strong><br />

um die Uhr eine erste Anlaufstelle, unabhängig von<br />

kultureller oder konfessioneller Zugehörigkeit.<br />

Telefon 143, www.143.ch


9<br />

Im Notfall<br />

Für Angehörige<br />

<strong>Helsana</strong><br />

Beratung 147: Kostenlose anonyme Telefonhilfe <strong>und</strong><br />

anonyme Chatberatung für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

in Krisensituationen <strong>und</strong> in schwierigen Lebenssituationen.<br />

R<strong>und</strong> um die Uhr erreichbar. Telefon 147,<br />

www.147.ch<br />

Vielleicht sind Sie nicht selber von einer <strong>Depression</strong><br />

betroffen, sondern als Familienangehörige, Fre<strong>und</strong>in<br />

oder Fre<strong>und</strong>. Auch Angehörige können Unterstützung<br />

bekommen, zum Beispiel <strong>kann</strong> eine Selbsthilfegruppe<br />

für Angehörige hilfreich sein.<br />

Psychologische Soforthilfe: Telefonische psychologische<br />

Betreuung durch Notfallpsychologen <strong>und</strong><br />

Notfallpsychologinnen der Organisation CareLink<br />

nach belastenden Erlebnissen für Versicherte der<br />

<strong>Helsana</strong>-Gruppe. Die psychologische Betreuung erfolgt<br />

innerhalb 24 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ist absolut vertraulich.<br />

Telefon +41 43 340 16 11 (<strong>Helsana</strong>-Notrufnummer).


10<br />

Kantonale Bündnisse gegen Depres sion sowie<br />

Aktionsprogramme Psychische Ges<strong>und</strong>heit<br />

Appenzell<br />

Ausserrhoden<br />

Appenzell<br />

Innerrhoden<br />

Basel-Stadt<br />

Bern<br />

Genf<br />

Graubünden<br />

Luzern<br />

Schwyz<br />

Solothurn<br />

St. Gallen<br />

Thurgau<br />

Zug<br />

Auf diesen Internetseiten finden Sie Anlaufstellen in<br />

Ihrem Kanton:<br />

Bündnis gegen <strong>Depression</strong> Appenzell Ausserrhoden,<br />

www.buendnis-depression.ar.ch<br />

Bündnis gegen <strong>Depression</strong> Appenzell Innerrhoden,<br />

www.buendnis-depression.ai.ch<br />

Aktionsprogramm «Psychische Ges<strong>und</strong>heit Basel-Stadt»,<br />

www.allesgutebasel.ch<br />

Berner Bündnis gegen <strong>Depression</strong>,<br />

www.berner-buendnis-depression.ch<br />

Alliance contre la dépression Genève, http://ge.ch/dares/<br />

promotion-sante-et-prevention/alliance_contre_depression-1037.html,<br />

ligne téléphonique gratuite (tarif local) sur la<br />

dépression du l<strong>und</strong>i au vendredi, de 14 heures à 18 heures,<br />

au numéro de téléphone +41 22 305 45 45<br />

Bündner Bündnis gegen <strong>Depression</strong>, www.bbgd.ch<br />

Aktionsprogramm «Psychische Ges<strong>und</strong>heit Luzern»,<br />

www.ges<strong>und</strong>heit.lu.ch<br />

Psychische Ges<strong>und</strong>heit, www.ges<strong>und</strong>heit-schwyz.ch/<br />

angebote/psychische_ges<strong>und</strong>heit/index.html<br />

Solothurner Bündnis gegen <strong>Depression</strong>,<br />

www.solothurner-buendnis.so.ch<br />

St. Galler Bündnis gegen <strong>Depression</strong>,<br />

www.buendnis-depression.sg.ch<br />

Thurgauer Bündnis gegen <strong>Depression</strong>,<br />

www.buendnis-gegen-depression.tg.ch<br />

Psychische Ges<strong>und</strong>heit im Kanton Zug,<br />

www.psychische-ges<strong>und</strong>heit-zug.ch


«Ich schämte mich wegen meiner<br />

<strong>Depression</strong>. Schliesslich sprach ich<br />

mit einer Fachperson über meine<br />

Probleme <strong>und</strong> Beschwerden. Ich<br />

begann eine Psychotherapie <strong>und</strong><br />

nahm Medikamente. Auch meine<br />

Familie unterstützte mich sehr.<br />

Seit zwei Monaten geht es mir<br />

wieder viel besser.»<br />

Peter, 42 Jahre alt, 2 Kinder


HEL-01079-de-0413-0002-21045<br />

Wir sind gerne für Sie da.<br />

Zur <strong>Helsana</strong>-Gruppe gehören <strong>Helsana</strong> Versicherungen,<br />

<strong>Helsana</strong> Zusatzversicherungen, <strong>Helsana</strong> Unfall, Avanex,<br />

Progrès <strong>und</strong> Sansan.<br />

<strong>Helsana</strong>-Gruppe<br />

K<strong>und</strong>endienst Zürich<br />

Postfach<br />

8081 Zürich<br />

www.helsana.ch

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