Filminhalte und Zielgruppen FFA – Filmförderungsanstalt

2. Wie Filme ihr Publikum finden
Wirkungsprozesse haben immer wieder etwas Überraschendes.
Niemand kann mit Sicherheit voraussagen, wie ein Kinofilm vom
Publikum angenommen wird. Woran das liegt? Filmwirkung findet
im Medium der menschlichen Psyche statt. Wir stellen uns diese
als außergewöhnlich komplex, beweglich und produktiv vor. Hier
verschmelzen Teilaspekte zu Ganzheiten. Hier erfahren
Eigenschaften des Films oft eine erstaunliche Umwandlung.
Gewalttätige Szenen können Zuschauer friedlich stimmen.
Liebesgeflüster kann in ihnen Aggressionen auslösen. Inputs
kommen in verwandelten Outputs heraus und die Mechanismen
dieser Veränderungen sind nicht leicht zu steuern. Filmwirkung ist
nicht linear. Man darf sich daher auch die Verknüpfung von Film
und Zielgruppe nicht zu fest vorstellen.
In dem hier behandelten Zusammenhang sind vor allem vier
Mechanismen bedeutsam, die zwischen Filminhalten und
Zielgruppen vermitteln: Differenzierung und Generalisierung über
Inhalte, Altersentsprechung und Altersverschiebung der Inhalte.
(Abb. 1)
Zwar differenzieren viele Filme mit ihren Inhalten das Publikum.
So wurde z.B. Matrix vorwiegend von jungen, männlichen
Schülern und Studenten gesehen. Aber ebenso viele
Produktionen haben Inhalte, die den unterschiedlichsten Altersund
Berufsgruppen in gleichem Maße etwas zu sagen haben.
Ihre Inhalte haben eine generalisierende Wirkung. Notting Hill
erzählt die Liebesgeschichte zwischen einem Buchhändler und
einem Filmstar. Trotzdem fühlen sich von diesem Film sowohl
Lehrlinge, als auch Studenten, Arbeiter und Akademiker
angesprochen.
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