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Filminhalte und Zielgruppen FFA – Filmförderungsanstalt

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eeindrucken können. Sie interessieren sich für den überaus<br />

erregenden Bemächtigungsaspekt der Erotik. Der Film führt sie<br />

an einen Drehpunkt, an dem man die Kontrolle verliert <strong>und</strong> einen<br />

die echten Gefühle mitreißen <strong>und</strong> damit die Machtposition<br />

begrenzen.<br />

Da die meisten Erwachsenen mittleren Alters an dauernden<br />

Bindungen interessiert sind <strong>und</strong> mehr oder weniger dazu<br />

angehalten sind, Verantwortung zu übernehmen, verliert der<br />

Thrillaspekt in der Liebe mit zunehmendem Alter an Faszination.<br />

Im Rahmen der psychischen Veränderungen sind Fähigkeiten<br />

gefragt, die weniger auf das Heraustreiben größtmöglicher<br />

Erregung zielen, sondern sich mit der Handhabung von<br />

Verbindlichkeit, Treue <strong>und</strong> Kontinuität befassen. Erwachsene<br />

mittleren Alters neigen dazu, Bindungsscheu <strong>und</strong> Spaß an der<br />

Bemächtigung den in ihrer Auffassung noch ‚orientierungslosen’<br />

Jugendlichen zuzuschreiben. Daher fühlen sie sich von Eiskalte<br />

Engel nur wenig angesprochen. Es mag zum Teil an dem<br />

Altersbezug seines Tiefenthemas liegen, dass die jugendliche<br />

Adaption des Briefromans von Choderlos de La Clos doppelt so<br />

viele Zuschauer hatte, als die Version von Stephen Frears<br />

Gefährliche Liebschaften aus dem Jahre 1989, in der die Rollen<br />

mit erwachsenen Stars wie Michelle Pfeiffer, Glenn Close <strong>und</strong><br />

John Malkovich besetzt war.<br />

Fazit. Zwischen 20 <strong>und</strong> 30 Jahren verabschieden sich viele<br />

Menschen von jugendlich geprägter Spaßsuche. Sie sind nun<br />

weniger an seriellem Horror <strong>und</strong> situationsgeb<strong>und</strong>ener, physischer<br />

Komik interessiert. Sie können sich in Liebesfilmen, die unter<br />

Jugendlichen spielen, nicht mehr wiederfinden. Am Thema Erotik<br />

zieht sie weniger die Möglichkeit der Bemächtigung <strong>und</strong> die damit<br />

verb<strong>und</strong>ene Erregung an. Dafür interessieren sie sich verstärkt für<br />

Filme, die unlösbare Para-<br />

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