Filminhalte und Zielgruppen FFA – Filmförderungsanstalt

‚Welten’, die beide Blockbuster eröffnen, spiegeln sich in der
unterschiedlichen Zusammensetzung ihrer Seher wider.
3.3 Titanic (USA 1997)
Titanic (Start 08.01.98) erzählt nicht nur zum wiederholten Male
die Geschichte vom Untergang des historischen Luxusliners,
sondern behandelt darüber hinaus – passend zum Ende des 20.
Jahrhunderts – eines der zentralen Traumen der Moderne: Die
Verkehrbarkeit der menschlichen Anstrengungen, das Leben zu
sichern und das Leiden zu beherrschen. Titanic erzählt nicht nur
die Geschichte einer Frau, die sich aus den Konventionen ihrer
sozialen Schicht befreit, sondern behandelt zugleich eine starke
zeitgenössische Strömung: Die Sehnsucht nach dem
authentischen oder ‚wahren’ Leben. Schließlich erzählt Titanic
nicht nur die Geschichte zweier Liebender. Indem er deren
Vereinigung mit dem Untergang des technologischen
Wunderwerkes belastet, lässt er die Verbindlichkeit zwischen den
Menschen als Orientierung in einer Zeit erscheinen, in der sie
immer weniger Grund haben, an den Halt von Wissenschaft und
Technologie zu glauben.
Als Katastrophenfilm ist Titanic (1998: Rang 1, 18,0 Mio.
Besucher) vielschichtiger als Armageddon (1998: Rang 2, 5,3 Mio.
Besucher). Zunächst einmal erzählt er eine wahre Begebenheit,
den Untergang der Titanic im April 1912. Außerdem aber
behandelt der Film am Ende des vergangenen Jahrhunderts
belebte Befürchtungen in Form eines Gleichnisses. Er lässt ein
Schiff untergehen und symbolisiert damit den Weltuntergang, den
Armageddon direkt thematisiert. Dabei spart Titanic trotzdem
nicht mit spektakulären Bildern und spannender Action. Als
Liebesfilm entfaltet Titanic sowohl eine romantisch-optimistische,
als auch eine tragisch-pessimistische Stimmung. Er
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