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<strong>Heinz</strong> <strong>Knieriemen</strong> August 2010<br />

Aufgewirbelter Radonstaub<br />

Die Weltgesundheitsorganisation wirbelt wieder einmal Staub auf. Es ist gerade ein Jahr<br />

her, <strong>als</strong> die WHO mit ihrer Angst‐ und Panikkampagne eine weltweite Schweinegrippe‐<br />

Impfhysterie auslöste – ein Milliarde‐Deal für die Pharmaindustrie. Und nun <strong>als</strong>o Radon.<br />

Wie sich die Bilder gleichen.<br />

Als erstes werden die recht beliebigen und interpretierbaren Grenzwerte für Radon halbiert<br />

und aus dem Edelgas Radon ein Giftgas gemacht. Bundesbehörden singen bei den<br />

Angststrategien im Chor mit und reichen den schwarzen Peter an die Kantone weiter, die<br />

wiederum die Gemeinden in die Pflicht nehmen. Allein im Aargau müssen nach den<br />

geltenden Radon‐Normen 44 Schulgebäude in 40 Gemeinden wegen der Grenzwert‐<br />

Überschreitungen saniert werden – mit massiven Kosten, die letztlich auf die Steuerzahler<br />

abgewälzt werden.<br />

Nun kann selbstverständlich argumentiert werden, dass zum Wohle unserer Kinder alle<br />

Mittel gut investiert sind, gäbe es da nicht eine grosse Zahl von Ungereimtheiten, die an den<br />

von der WHO ausgelösten Gesundheitsaktivismus der jüngeren Vergangenheit erinnern. Ein<br />

typisches Beispiel mag das aufzeigen.<br />

Das deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit spricht in<br />

einer offiziellen Verlautbarung von jährlich 2000 Lungenkrebs‐Erkrankungen, die durch das<br />

radioaktive Edelgas Radon ausgelöst werden. Wörtlich: „Nach aktuellen Erkenntnissen sind<br />

ca. 7 % der Lungenkrebserkrankungen in Deutschland Radon und den Folgeprodukten<br />

anzulasten, d. h. 2000 Erkrankungen pro Jahr.“ Wohlbemerkt: Es ist von Erkrankungen die<br />

Rede. Spiegel‐online Wissenschaft und andere Publikationen wandeln diesen Text nun auf<br />

bewährte Art und Weise um, um Aufmerksamkeit zu erregen und Ängste zu schüren.<br />

Wörtlich unter dem Titel Strahlenschutzbehörde warnt vor Krebsgefahr: „Das radioaktive<br />

Gas lauert in Häusern und tötet jedes Jahr in Deutschland fast 2000 Menschen.“ Aus<br />

Erkrankungen sind <strong>als</strong>o Todesfälle geworden, und diese Botschaft wird in der Schweiz<br />

bereitwillig aufgenommen.<br />

1


Der Gener<strong>als</strong>ekretär des Departements Gesundheit und Soziales im Kanton Aargau, Adrian<br />

Schmitter, verkündet in der Mittelland Zeitung vom 24. Juni 2010: „In der Schweiz werden<br />

200 bis 300 Lungenkrebs‐Todesfälle dem Radon zugemessen.“ Anhand der geschilderten<br />

Fakten kann jeder selbst ermessen, wie seriös und aussagekräftig solche Zahlen sind. Ein<br />

Argument, um Druck auf die zur Sanierung gezwungenen Gemeinden auszuüben, sind sie<br />

allemal.<br />

Hausgemachte Probleme<br />

Die öffentliche Diskussion zum Thema Radon wird beherrscht von den Radonsanierern, <strong>als</strong>o<br />

jenen Firmen und Organisationen, denen die geschürten Krebsängste gelegen kommen. Da<br />

ist von Betonbodenplatten, allen möglichen Verdichtungen und Zwangsbelüftungen die<br />

Rede. Der Tenor lautet: Schotte die Schule <strong>oder</strong> das Haus gegen alle möglichen Einflüsse von<br />

aussen ab und die Gefahr ist gebannt. Kaum einmal zeigt sich die Einsicht, dass viele der<br />

Probleme hausgemacht sind.<br />

Es ist noch gar nicht so lange her, dass in Basel, Bern, Rüti und Ostermundigen Schulen<br />

geschlossen werden mussten, die durch Polychlorierte Biphenyle (PCB), ein krebserregendes<br />

Umweltgift, verseucht waren. Ursache bildeten Betonplatten, die mit Fugendichtmassen<br />

verklebt waren, die hohe PCB‐Werte aufwiesen und so die Raumluft vergifteten.<br />

Erschreckend sind vor allem die Auswirkungen: Das Bewohnen solcher Gebäude bedeutet<br />

nach Auswertung von umfangreichem Material ein stark erhöhtes Krebsrisiko, vor allem<br />

Leukämie bei Kindern und Brustkrebs. Die PCB‐Verseuchung der Schulen hat nun keineswegs<br />

ein Umdenken eingeleitet. Radon wird für alle Übel in Verantwortung genommen – wie<br />

bequem.<br />

Dabei besteht das Grundübel in unseren Schulen, Wohnungen und Häusern – und das ist ein<br />

internationales Phänomen – in der Verdichtung und Versiegelung von Oberflächen. Wände<br />

werden mit Kunststoffdispersionen zugeklatscht, Holz und Fussböden mit Acryllacken<br />

versiegelt, was auch für Stühle, Schränke und Bänke gilt. Statt einem natürlichen Klima‐,<br />

Luft‐ und Feuchtigkeitsausgleich in Innenräumen werden giftige Ausdünstungen<br />

eingeatmet, und was mindestens so schlimm ist – das Elektroklima, die statische Aufladung<br />

2


der Luft, wird massiv ungünstig beeinflusst. Das hat Folgen für die Gesundheit, vor allem<br />

unserer Kinder.<br />

Auch wenn PCB seit vielen Jahren verboten sind, gibt es auch heute noch viele Stoffe, die<br />

eine Hypothek für Natur und Mensch bilden. Und denen soll nun mit Betonplatten,<br />

Verdichtungen und Zwangsbelüftungen beigekommen werden. Radon ist der Bösewicht, und<br />

es wird alles dafür getan, dass das Gas nicht natürlich durch Wände diffundieren kann.<br />

Naturmaterialien besitzen die Fähigkeit, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren,<br />

Temperaturschwankungen auszugleichen und giftige Gase zu absorbieren. Sie schaffen ein<br />

gesundes Raumklima, binden den Staub und beugen so auch Erkältungskrankheiten, Asthma<br />

und Allergien vor. Den Radon‐messenden Behörden biete ich gern mein Büro, einen<br />

Holzständerbau mit einer Ausfachung aus Korklehmsteinen für eine Kontrolle und den<br />

Beweis der Aussage an. Keine Betonplatten, keine Verdichtungen, keine Versiegelungen.<br />

Und damit bekommt auch Radon die Chance, sich aus der Raumluft zu entfernen.<br />

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