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Gew¨ohnliche Differentialgleichungen und Dynamische Systeme

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Wir wollen nun eine kurze Zusammenfassung des Bifurkationsszenarios dieser Gleichung geben<br />

<strong>und</strong> so das Zustandekommen des chaotischen Verhaltens untersuchen. Siehe [GH83]. Wir<br />

wählen den Parameter ρ als Bifurkationsparameter. <strong>und</strong> stellen fest, dass die z-Achse eine invariante<br />

Menge ist <strong>und</strong> dass die Symmetrie (x, y, z) ↦→ (−x, −y, z) vorliegt. Für ρ < 1 ist der<br />

Ursprung stabil. Jede Lösung konvergiert letztendlich in den Ursprung. Es existiert eine Lyapunovfunktion,<br />

welche auch den Nachweis einer absorbierenden Menge für ρ > 1 erlaubt. Bei<br />

ρ = 1 überquert ein reeller Eigenwert die imaginäre Achse, was wegen der Symmetrie zu einer<br />

superkritischen Pitchforkbifurkation führt, d.h. zwei stabile Fixpunkte verzweigen aus dem<br />

Ursprung.<br />

Diese sind stabil bis zu einem Wert ρ = ρ Hopf ≈ 24.74. Hier findet eine superkritische Hopfbifurkation<br />

statt, d.h. es verzweigen instabile periodische Lösungen, womit die lokale Bifurkationsanalyse<br />

für ρ > ρ Hopf zu keiner stabilen Lösung mehr führt. Numerische Untersuchungen<br />

ergeben, dass für ρ > 24.06 mit dem Lorenzattraktor eine weitere invariante stabile Menge<br />

existiert.<br />

Sie ist das Produkt einer homoklinen Explosion beim Wert ρ ≈ 13.926, d.h. das Produkt einer<br />

globalen Bifurkation.<br />

Diese kommt wie folgt zustande. Die zwei Äste S 1 <strong>und</strong> S 2 der instabilen Mannigfaltikeit des<br />

Ursprungs sind jeweils mit den dreidimensionalen stabilen Mannigfaltigkeiten der bei ρ = 1<br />

verzweigenden Fixpunkte x 1 <strong>und</strong> x 2 verb<strong>und</strong>en. Bei ρ ≈ 13.926 wechselt der Ast S 1 von x 1<br />

zu x 2 <strong>und</strong> der Ast S 2 von x 2 zu x 1 . Im Bifurkationspunkt sind die zwei Äste S 1 <strong>und</strong> S 2 mit<br />

der zweidimensionalen stabilen Mannigfaltigkeit des Ursprungs verb<strong>und</strong>en, d.h. es liegen zwei<br />

homokline Verbindungen vor. Dieser Vorgang führt erneut zu komplizierter Dynamik <strong>und</strong> dem<br />

Auftreten chaotischen Verhaltens. Wir sprechen von einer homoklinen Explosion [Wig88].<br />

Der Nachweis, dass diese dann ab ρ ≈ 24.06 attraktive Menge tatsächlich chaotische Dynamik<br />

enthält, gelang erst vor kurzem mittels eines computerunterstützten Beweises [Tuc02].<br />

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