Gew¨ohnliche Differentialgleichungen und Dynamische Systeme
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Bemerkung 6.21 Durch die Koordinatentransformation t ↦→ t + t 0 erhalten wir die übliche<br />
Form<br />
M(t 0 ) =<br />
∫ ∞<br />
−∞<br />
f(q 0 (t)) ∧ g(q 0 (t), t + t 0 ).<br />
Dieses Integral kann numerisch recht gut berechnet werden, da q 0 (t) → p 0 für t → ±∞ mit<br />
einer exponentiellen Rate, d.h. f(q 0 (t)) → 0 mit einer exponentiellen Rate.<br />
Beispiel 6.22 Wir betrachten das zweidimensionale zeitlich periodische System<br />
˙u = v,<br />
˙v = u − u 3 + ɛ(γ cos ωt − δv).<br />
Dieses beschreibt eine nichtlineare Feder mit zeitlich periodischer Anregung mit Amplitude γ<br />
<strong>und</strong> Dämpfung δ. Für ɛ = 0 besitzt das System den hyperbolischen Fixpunkt (0, 0) <strong>und</strong> die<br />
Zentren (±1, 0). Als Hamiltonfunktion H finden wir<br />
H(u, v) = v2<br />
2 − u2<br />
2 + u4<br />
4<br />
Die Äquipotentialfläche H = 0 besteht aus zwei homoklinen Orbits Γ 0 + , Γ0 −<br />
p 0 = (0, 0). Wählen wir q± 0 = (± √ 2, 0), so ergibt sich<br />
<strong>und</strong> dem Punkt<br />
−∞<br />
∫ ∞<br />
q 0 + (t) = (√ 2 sech t, − √ 2 sech t tanh t),<br />
q 0 − (t) = −q0 + (t).<br />
Als Melnikovfunktion ergibt sich<br />
∫ ∞ (<br />
) (<br />
v 0 (t)<br />
0<br />
M(t 0 ) =<br />
∧<br />
u 0 (t) − (u 0 (t)) 3 γ cos ω(t + t 0 ) − δv 0 (t)<br />
=<br />
v 0 (t)[γ cos ω(t + t 0 ) − δv 0 (t)] dt<br />
)<br />
dt<br />
−∞<br />
= − √ 2γ<br />
∫ ∞<br />
sech t tanh t cos ω(t + t 0 ) dt − 2δ<br />
∫ ∞<br />
sech 2 t tanh 2 t dt.<br />
−∞<br />
Die Integrale können mit Hilfe des Residuensatzes berechnet oder einer Formelsammlung bestimmt<br />
werden. Es ergibt sich<br />
−∞<br />
M(t 0 ; γ, δ, ω) = − 4δ<br />
3 + √ 2γπω sech( πω 2 ) sin ωt 0.<br />
Ist<br />
| 4δ<br />
3 | < √ 2γπω sech( πω 2 ),<br />
so besitzt M(t 0 ) einfache Nullstellen <strong>und</strong> es liegt ein transversaler Schnitt der stabilen <strong>und</strong><br />
instabilen Mannigfaltigkeit vor.<br />
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