Gew¨ohnliche Differentialgleichungen und Dynamische Systeme

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19.11.2013 Aufrufe

k f (S) W u p ε W s q ε S Abbildung 30: Smalesche Hufeisenabbildung bei Vorliegen eines homoklinen transversalen Punktes. Funktion H : R 2 → R, so dass f 1 = ∂H ∂v und f 2 = − ∂H ∂u . Wie wir bereits gesehen haben, besitzt die Poincaré-Abbildung Π ɛ des gestörten Systems einen hyperbolischen Sattelpunkt p ɛ = p 0 + O(ɛ), welcher in im erweiterten Phasenraum R 2 × S 1 einer periodischen Lösung γ ɛ (t) = p 0 + O(ɛ) entspricht. Lemma 6.19 Die lokalen stabilen und instabilen Mannigfaltigkeiten W s loc (γ ɛ) und W u loc (γ ɛ) sind C r -nahe an denen des ungestörten periodischen Orbits p 0 × S 1 . Trajektorien q s ɛ (t, t 0) und q s ɛ(t, t 0 ), welche in W s (γ ɛ ) und W u (γ ɛ ) liegen, können wie folgt ausgedrückt werden. Es gilt q s ɛ(t, t 0 ) = q 0 (t − t 0 ) + ɛq s 1(t, t 0 ) + O(ɛ 2 ), t ∈ [t 0 , ∞) q u ɛ (t, t 0) = q 0 (t − t 0 ) + ɛq u 1 (t, t 0) + O(ɛ 2 ), t ∈ (−∞, t 0 ] gleichmäßig auf den angegeben Intervallen. Beweis: Die Behauptung über die lokalen Mannigfaltigkeiten folgt unmittelbar aus der Theorie der invarianten Mannigfaltigkeiten. Siehe [Van89]. Die Abschätzung für qɛ s(t, t 0) folgt mit Hilfe der Gronwallschen Gleichung unter Beachtung, dass nach einer endlichen Zeit die Lösung mit einer exponentiellen Rate in den Fixpunkt gezogen wird. Durch Umdrehen der Zeit folgt die Behauptung für qɛ u(t, t 0). □ Wir betrachten nun Poincaré-Abbildungen P t 0 ɛ : Σ t 0 → Σ t 0 , wobei Σ t 0 = {(x, t) | t = t 0 ∈ [0, 2π]}. Dann definieren wir den Abstand der Mannigfaltigkeiten W u (p t 0 ɛ ) und W s (p t 0 ɛ ) in der Schnittebene Σ t 0 bezüglich des Punktes q 0 (0) durch d(t 0 ) = q u ɛ (t 0) − q s ɛ (t 0), 90

wobei q u ɛ (t 0 ) = q u ɛ (t 0 , t 0 ) und q s ɛ(t 0 ) = q s ɛ(t 0 , t 0 ) die Punkte auf W u (p t 0 ɛ ) und W s (p t 0 ɛ ) sind, welche auf der Normalen f ⊥ (q 0 (0)) = (−f 2 (q 0 (0)), f 1 (q 0 (0))) T an den ungestörten homoklinen Orbit in q 0 (0) liegen. Siehe Abbildung 31. W u ( p ) ε p ε p 0 q s ε q u ε W s ( ) p ε f(q 0 ) Aus dem obigen Lemma folgt Abbildung 31: Berechnung der Melnikovfunktion. d(t 0 ) = ɛ f(q0 (0)) ∧ (q u 1 (t 0) − q s 1 (t 0)) ‖f(q 0 (0))‖ + O(ɛ 2 ). Dabei ist a∧b = a 1 b 2 −a 2 b 1 und f(q 0 (0))∧(q u 1 (t 0)−q s 1 (t 0)) die Projektion von (q u 1 (t 0)−q s 1 (t 0)) auf f ⊥ (q 0 (0)). Um den Ausdruck d(t 0 ) berechnen zu können, definieren wir die Melnikovfunktion M(t 0 ) = ∫ ∞ −∞ f(q 0 (t − t 0 )) ∧ g(q 0 (t − t 0 ), t)dt. Theorem 6.20 Wenn M(t 0 ) einfache Nullstellen besitzt, dann schneiden sich W u (p t 0 ɛ ) und W s (p t 0 ɛ ), für ɛ > 0 hinreichend klein, transversal. Wenn M(t 0 ) von Null wegbeschränkt ist, gilt W u (p t 0 ɛ ) ∩ W s (p t 0 ɛ ) = ∅. Beweis: Wir definieren Wir erhalten ∆(t, t 0 ) = f(q 0 (t − t 0 )) ∧ (q u 1 (t, t 0) − q s 1 (t, t 0)) = ∆ u (t, t 0 ) − ∆ s (t, t 0 ). d dt ∆s (t, t 0 ) = Df(q 0 (t − t 0 )) ˙q 0 (t − t 0 ) ∧ q s 1(t, t 0 ) + f(q 0 (t − t 0 )) ∧ ˙q s 1(t, t 0 ). 91

k<br />

f (S)<br />

W<br />

u<br />

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s<br />

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S<br />

Abbildung 30: Smalesche Hufeisenabbildung bei Vorliegen eines homoklinen transversalen Punktes.<br />

Funktion H : R 2 → R, so dass f 1 = ∂H<br />

∂v<br />

<strong>und</strong> f 2 = − ∂H<br />

∂u .<br />

Wie wir bereits gesehen haben, besitzt die Poincaré-Abbildung Π ɛ des gestörten Systems einen<br />

hyperbolischen Sattelpunkt p ɛ = p 0 + O(ɛ), welcher in im erweiterten Phasenraum R 2 × S 1<br />

einer periodischen Lösung γ ɛ (t) = p 0 + O(ɛ) entspricht.<br />

Lemma 6.19 Die lokalen stabilen <strong>und</strong> instabilen Mannigfaltigkeiten W s<br />

loc (γ ɛ) <strong>und</strong> W u<br />

loc (γ ɛ)<br />

sind C r -nahe an denen des ungestörten periodischen Orbits p 0 × S 1 . Trajektorien q s ɛ (t, t 0) <strong>und</strong><br />

q s ɛ(t, t 0 ), welche in W s (γ ɛ ) <strong>und</strong> W u (γ ɛ ) liegen, können wie folgt ausgedrückt werden. Es gilt<br />

q s ɛ(t, t 0 ) = q 0 (t − t 0 ) + ɛq s 1(t, t 0 ) + O(ɛ 2 ), t ∈ [t 0 , ∞)<br />

q u ɛ (t, t 0) = q 0 (t − t 0 ) + ɛq u 1 (t, t 0) + O(ɛ 2 ), t ∈ (−∞, t 0 ]<br />

gleichmäßig auf den angegeben Intervallen.<br />

Beweis: Die Behauptung über die lokalen Mannigfaltigkeiten folgt unmittelbar aus der Theorie<br />

der invarianten Mannigfaltigkeiten. Siehe [Van89].<br />

Die Abschätzung für qɛ s(t, t 0) folgt mit Hilfe der Gronwallschen Gleichung unter Beachtung,<br />

dass nach einer endlichen Zeit die Lösung mit einer exponentiellen Rate in den Fixpunkt gezogen<br />

wird. Durch Umdrehen der Zeit folgt die Behauptung für qɛ u(t, t 0).<br />

□<br />

Wir betrachten nun Poincaré-Abbildungen P t 0<br />

ɛ : Σ t 0<br />

→ Σ t 0<br />

, wobei Σ t 0<br />

= {(x, t) | t = t 0 ∈<br />

[0, 2π]}. Dann definieren wir den Abstand der Mannigfaltigkeiten W u (p t 0 ɛ ) <strong>und</strong> W s (p t 0 ɛ ) in der<br />

Schnittebene Σ t 0<br />

bezüglich des Punktes q 0 (0) durch<br />

d(t 0 ) = q u ɛ (t 0) − q s ɛ (t 0),<br />

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