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Gew¨ohnliche Differentialgleichungen und Dynamische Systeme

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Voraussetzung keine Eigenwerte λ j (0) auf der imaginären Achse hat. Damit sind die Eigenwerte<br />

von D x G(p 0 , 0) durch e 2πλ j(0) − 1 ≠ 0 gegeben. Als Konsequenz ist damit D x G(p 0 , 0)<br />

invertierbar.<br />

Wegen i) <strong>und</strong> ii) kann der Satz über implizite Funktionen angewandt werden <strong>und</strong> G(x, ɛ) = 0<br />

in der Nähe von (p 0 , 0) nach x = p ɛ aufgelöst werden, womit die Behauptung folgt. □<br />

Die Eigenwerte µ j (ɛ) der Linearisierung D x Π ɛ | x=pɛ erfüllen µ j (ɛ) = e 2πλj(0) + O(ɛ). Damit<br />

ist p ɛ ein hyperbolischer Sattelpunkt der Iteration x n+1 = Π ɛ (x n ). Zu diesem Fixpunkt x = p ɛ<br />

existiert folglich eine stabile <strong>und</strong> eine instabile Mannigfaltigkeit W s,ɛ (p ɛ ) bzw. W u,ɛ (p ɛ ). Diese<br />

liegen für kleines ɛ > 0 <strong>und</strong> für x → ∞ bzw. für x → −∞ in der Nähe der Mannigfaltigkeiten<br />

für ɛ = 0. Für ɛ > 0 besteht die Möglichkeit, dass sich diese Mannigfaltigkeiten transversal<br />

schneiden. Dieser Schnittpunkt sei q = q(ɛ). Siehe Abbildung 26.<br />

Da die stabile <strong>und</strong> instabile Mannigfaltigkeit invariant unter Π ɛ sind, muß jede Vorwärts <strong>und</strong><br />

p<br />

ε<br />

p<br />

0<br />

q<br />

ε<br />

Abbildung 26: Transversaler homokliner Punkt q.<br />

Rückwärtsiterationen von q = q(ɛ) wieder in diesen Mannigfaltigkeiten liegen, d.h.<br />

Π j ɛ(q) ∈ W s,ɛ (p ɛ ) <strong>und</strong> Π j ɛ(q) ∈ W u,ɛ (p ɛ )<br />

für j ∈ Z. Damit schneiden sich diese Mannigfaltigkeiten unendlich oft <strong>und</strong> es ergibt sich<br />

Abbildung 27.<br />

In dieser Situation liegt chaotisches Verhalten vor. Dies definieren wir wie in Abschnitt 4.3<br />

mittels Shiftdynamik. Der Nachweis chaotischen Verhaltens in gewöhnlichen <strong>Differentialgleichungen</strong><br />

läuft meist über den Nachweis einer Smaleschen Hufeisenabbildung<br />

Einschub: Smale’s Horseshoe<br />

Dieses zweidimensionale <strong>Dynamische</strong> System ist entsprechend der folgenden geometrischen<br />

Konstruktion definiert.<br />

Wir beginnen mit dem Einheitsquadrat S = [0, 1] × [0, 1] in der Ebene <strong>und</strong> definieren eine Abbildung<br />

f : S → R 2 , so dass f(S)∩S aus zwei Komponenten besteht. Die genaue Konstruktion<br />

findet sich in Abbildung 28. Die Abbildung f ist eine Streckung in vertikaler Richtung mit Faktor<br />

µ <strong>und</strong> eine Kontraktion in horizontaler Richtung mit Faktor λ mit anschließender Faltung.<br />

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