Gew¨ohnliche Differentialgleichungen und Dynamische Systeme
Gew¨ohnliche Differentialgleichungen und Dynamische Systeme
Gew¨ohnliche Differentialgleichungen und Dynamische Systeme
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
T-periodisch<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2 T-periodisch<br />
-5<br />
0<br />
5<br />
-5<br />
10 -10<br />
0<br />
5<br />
Abbildung 23: Periodenverdopplung einer periodischen Lösung <strong>und</strong> der Rössler Attraktor.<br />
Der Attraktor kann in MAPLE mittels folgender Befehle gezeichnet werden.<br />
restart:with(plots):<br />
sys:=diff(x(t),t)+y(t)+z(t),diff(y(t),t)-x(t)-0.17*y(t),<br />
diff(z(t),t)-0.4-x(t)*z(t)+8.5*z(t),x(0.)=1.0,y(0.)=0.,z(0.)=0.;<br />
fcn:=x(t),y(t),z(t);<br />
sol:=dsolve(sys,fcn,type=numeric,method=rkf45);<br />
odeplot(sol, [y(t),x(t),z(t)],0..200,numpoints=6000, axes=boxed, color=red);<br />
Beispiel 4.46 (Bifurkation quasiperiodischer Lösungen, invariante Tori) Der Einfachheit halber<br />
betrachten wir hier lineare zweidimensionale Abbildungen Π : R 2 → R 2 . Instabilitäten<br />
des Fixpunktes x = 0 im Falle, dass ein reeller Eigenwert den Einheitskreis überquert, haben<br />
wir oben behandelt. Wir interessieren uns nun für den Fall, dass ein Paar konjugiert komplexer<br />
Eigenwerte e ±2πiν den Einheitskreis überquert. Wir unterscheiden zwei Fälle i) ν ∈ Q <strong>und</strong> ii)<br />
ν ∈ R/Q. Im Fall ν = p/q ∈ Q, ggT(p, q) = 1, erhalten wir eine q-periodische Lösung.<br />
Ist ν ∈ R/Q, so liegt der Orbit oder die Trajektorie der Lösung dicht auf dem Einheitskreis.<br />
In der Gewöhnlichen Differentialgleichung entspricht dieser Verzweigung eine Verzweigung<br />
quasiperiodischer Lösungen. Eine Funktion x(t) heißt quasiperiodisch, falls es eine Funktion<br />
g : T n → R, mit T n der n-dimensionale Torus, gibt, so dass x(t) = g(ω 1 t, ω 2 t, . . . , ω n t) mit<br />
ω i /ω j ∉ Q für mindestens ein Paar i ≠ j.<br />
Die tatsächliche Verzweigung solcher Lösungen ist eine höchst delikate Angelegenheit. Siehe<br />
auch KAM Tori <strong>und</strong> Arnold-Zungen.<br />
Früher hat man angenommen, dass Turbulenz bzw. chaotisches Verhalten durch fortgesetzte<br />
Bifurkationen dieser Art zustande kommen (Landau-Sequenz). Diese Theorie wurde durch die<br />
Arbeit [RT71] wiederlegt, welche zeigt, dass schon die nächste Verzweigung zu chaotischem<br />
Verhalten führen kann.<br />
62