Gew¨ohnliche Differentialgleichungen und Dynamische Systeme
Gew¨ohnliche Differentialgleichungen und Dynamische Systeme
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Beweis: Wir setzen x = x 0 + y ∈ H. Dann gilt y n+1 = DΠy n + g(y n ) mit g(y n ) = o(‖y n ‖).<br />
Nach Voraussetzung gibt es ein µ 0 ∈ (0, 1) <strong>und</strong> eine Norm ‖ · ‖, so dass ‖DΠy n ‖ ≤ µ 0 ‖y n ‖.<br />
Die Existenz dieser Norm sei aus Numerik bekannt. Weiter gibt es für alle b > 0 ein δ 1 > 0, so<br />
dass ‖g(y)‖ ≤ b‖y‖ aus ‖y‖ ≤ δ 1 folgt. Wähle nun b so dass µ 0 + b = κ ∈ (0, 1) ist. Damit gilt<br />
‖y n+1 ‖ ≤ µ 0 ‖y n ‖ + b‖y n ‖ ≤ κ‖y n ‖<br />
<strong>und</strong> somit ‖y n ‖ ≤ κ n ‖y 0 ‖ → 0 für n → ∞. Da alle endlich- dimensionalen Normen äquivalent<br />
sind, folgt die Behauptung.<br />
□<br />
Korollar 4.40 Unter den Voraussetzungen dieses Satzes ist die periodische Lösung orbital stabil<br />
mit asymptotischer Phase.<br />
Beweis: Der Beweis folgt im nächsten Kapitel als direkte Konsequenz des Zentrumsmannigfaltigkeitensatzes.<br />
□<br />
Wie im letzten Kapitel überträgt sich die Instabilität vom linearisierten System auf das nichtlineare<br />
System. Analog zum dortigen Beweis folgt.<br />
Theorem 4.41 Es sei x(t) = x per (t) eine T -periodische Lösung der autonomen Differentialgleichung<br />
ẋ = f(x) mit f ∈ C 1 (R d , R d ). Weiter sei Π : U → H die dazugehörige Poincaré-<br />
Abbildung durch x 0 . Gibt es einen Eigenwert µ der Linearisierung DΠ mit der Eigenschaft<br />
|µ| > 1, so ist die periodische Lösung instabil.<br />
Beweis: ohne Beweis<br />
Vollständigkeitshalber bemerken wir noch, dass die d − 1 Eigenwerte der Abbildung DΠ vereinigt<br />
mit {1} mit den d Floquetmultiplikatoren der Linearisierung ẏ = ∂f | ∂x x=x per<br />
y zusammenfallen.<br />
Wie oben wollen wir nun der Frage nach gehen, was passiert wenn eine periodische Lösung<br />
instabil wird.<br />
Beispiel 4.42 (transkritische Bifurkation von periodischen Lösungen) Wir betrachten eine eindimensionale<br />
Poincaré-Abbildung Π µ : R → R mit Π µ (x) = µx − x 2 . Für alle µ ∈ R<br />
besitzt diese Abbildung den Fixpunkt x = 0, welcher einer periodischen Lösung der dazugehörigen<br />
zweidimensionalen gewöhnlichen Differentialgleichung entspricht. Die Linearisierung<br />
DΠ µ y = µy um x = 0 besitzt den Eigenwert µ, d.h. x = 0 wird instabil für µ = 1.<br />
Der Wert µ = −1 ist bei zweidimensionalen gewöhnlichen <strong>Differentialgleichungen</strong> wegen des<br />
Jordanschen Kurvensatzes nicht möglich. Wir führen den Bifurkationsparameter α = µ − 1<br />
ein <strong>und</strong> erhalten aus der Fixpunktbedingung Π µ (x) = x, dass x = (1 + α)x − x 2 <strong>und</strong> so den<br />
zweiten Fixpunkt x = α. Es findet daher eine transkritische Bifurkation von Fixpunkten der<br />
Poincaré-Abbildung <strong>und</strong> somit eine transkritische Bifurkation von periodischen Lösungen der<br />
gewöhnlichen <strong>Differentialgleichungen</strong> statt.<br />
□<br />
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