Gew¨ohnliche Differentialgleichungen und Dynamische Systeme
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Theorem 4.33 Perioden–Verdopplungs–Bifurkation Angenommen f(0, µ) = 0 für alle µ<br />
in einer Umgebung U von µ 0 , ∂ x f(0, µ 0 ) = −1, sowie ∂ µ ∂ x f 2 (0, µ 0 ) ≠ 0. Dann existiert<br />
eine Umgebung I von 0 <strong>und</strong> eine Funktion µ : I → R mit µ(0) = µ 0 , f(x, µ(x)) ≠ x <strong>und</strong><br />
f 2 (x, µ(x)) = x, <strong>und</strong><br />
Beweis: Setze g(x, µ) = f 2 (x, µ) − x. Der Satz über implizite Funktionen ist nicht direkt<br />
anwendbar, da ∂ µ g(0, µ) = 0. Deshalb setze<br />
h(x, µ) =<br />
{<br />
g(x, µ)/x x ≠ 0<br />
∂ x g(0, µ) x = 0 .<br />
Dann ist h glatt, h(0, µ 0 ) = 0 <strong>und</strong> ∂ µ h(0, µ 0 ) = ∂ µ ∂ x f 2 (0, µ 0 ) ≠ 0. Also existiert eine eindeutige<br />
Auflösung µ(x) mit h(x, µ(x)) ≡ 0, also insbesondere g(x, µ(x))/x = 0 für x ≠ 0. Also<br />
ist x ein 2-periodischer Punkt, <strong>und</strong> x ist kein Fixpunkt nach Satz 4.31.<br />
□<br />
Übung: Überprüfe die Voraussetzungen von Theorem 4.33 bei µ = 3.<br />
Als nächstes kann man die Stabilität der verzweigenden zweiperiodischen Lösung betrachten,<br />
d.h. die Stabilität des verzweigenden Fixpunktes von fµ 2 . Diese Vogehensweise ist im Prinzip<br />
für alle n durchführbar, liefert aber sicher keine Erklärung für die Zahl δ; siehe [SU03].<br />
4.4 Bemerkungen zu Iterationen in der komplexen Ebene<br />
In diesem Abschnitt betrachten wir Iterationen holomorpher Abbildungen der komplexen Ebene<br />
C. Wir wollen erklären in welchem Zusammenhang die bekannte Mandelbrotmenge [PR86]<br />
mit unseren bisherigen Überlegungen stehen. Als weitergehende Literatur verweisen wir auf<br />
[Dev89, CG93, Mil99].<br />
Im folgenden wollen wir uns auf die quadratische Abbildung<br />
{<br />
C → C<br />
Q c :<br />
z ↦→ z 2 + c<br />
der komplexen Ebene in sich beschränken. Diese ist mittels einer linearen Transformation<br />
h(x) = αx + β konjugiert zur bisher betrachteten Abbildung f µ (x) = µx(1 − x). Dabei ist<br />
β = 1/2 <strong>und</strong> αµ = −1. Zwischen c < 1/4 <strong>und</strong> µ > 1 besteht die Beziehung<br />
Die Mandelbrotmenge ist durch<br />
c = 1 2 µ − 1 4 µ2 .<br />
M = {c ∈ C | (z n ) n∈N bleibt beschränkt, wobei z n+1 = z 2 n + c, z 0 = 0} (11)<br />
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