Gew¨ohnliche Differentialgleichungen und Dynamische Systeme
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iii) Sei a ∈ Σ 2 <strong>und</strong> δ > 0 gegeben. Setze dann b j = a j für j ≤ j 0 (δ) <strong>und</strong> a j0 (δ)+1 ≠ b j0 (δ)+1,<br />
womit die Behauptung folgt.<br />
□<br />
Die Shiftdynamik wird zur Definition chaotischen Verhaltens wie folgt verwendet.<br />
Definition 4.25 Ein dynamisches System x n+1 = f(x n ) mit f : R d → R d heißt chaotisch, falls<br />
sich in diesem System Shiftdynamik findet. Genauer: Es gibt eine Teilmenge Λ ⊂ R d <strong>und</strong> einen<br />
Homöomorphismus h : Λ → Σ 2 , so daß σ ◦ h = h ◦ f.<br />
Bemerkung: Die Abbildungen f <strong>und</strong> σ heißen dann konjugiert.<br />
Definition 4.26 Die Reiseroute von x ist die Folge h(x) = (s j ) n∈N = s 0 s 1 s 2 . . ., wobei s j = 0,<br />
wenn F j µ (x) ∈ I 0 <strong>und</strong> s j = 1, wenn F j µ (x) ∈ I 1.<br />
Theorem 4.27 Für µ > 2 + √ 5 ist h : Λ → Σ 2 ein Homöomorphismus.<br />
Beweis: Wir zeigen zunächst, daß h bijektiv ist.<br />
Wir nehmen an, daß es x, y ∈ Λ gibt mit h(x) = h(y). Dann liegen fµ n (x) <strong>und</strong> fµ n (y) auf der<br />
gleichen Seite von 1/2. Da f µ auf dieser Seite monoton ist, bleiben mit den Endpunkten des<br />
Intervals [fµ n (x), f µ n (y)] auch alle andern Punkte des Intervalls auf der gleichen Seite von 1/2<br />
<strong>und</strong> damit in Λ, was im im Widerspruch zur totalen Unzusammenhängigkeit von Λ steht.<br />
Um die Surjektivität zu zeigen, führen wir die folgende Bezeichnung ein. Sei J ⊂ I ein abgeschlossenes<br />
Intervall. Weiter sei<br />
fµ −n (J) = {x ∈ I | f µ n (x) ∈ J},<br />
d.h. Fµ −1 (J) ist das Urbild von J. Wenn J ⊂ I ein abgeschlossens Intervall ist, so besteht das<br />
Urbild aus zwei abgeschlossenen Intervallen, eines in I 0 <strong>und</strong> eines in I 1 . Zu s = s 0 s 1 s 2 . . .<br />
müssen wir ein x ∈ Λ mit h(x) = s konstruieren. Dazu definieren wir<br />
Es ist<br />
I s0 s 1 ...s n<br />
= {x ∈ I | x ∈ I s0 , f µ (x) ∈ I s1 , . . . , f n µ (x) ∈ I s n<br />
}<br />
= I s0 ∩ f −1<br />
µ (I s 1<br />
) ∩ . . . ∩ f −n<br />
µ (I s n<br />
).<br />
I s0 s 1 ...s n<br />
= I s0 ∩ f −1<br />
µ (I s1 ...s n<br />
).<br />
Wir nehmen an, daß I s1 ...s n<br />
ein nicht leeres abgeschlossenes Intervall ist. Nach den obigen Überlegungen<br />
besteht fµ −1 (I s1 ...s n<br />
) aus zwei abgeschlossenen Intervallen, je eines in I 0 <strong>und</strong> eines in<br />
I 1 . Damit ist I s0 ∩ fµ −1(I<br />
s 1 ...s n<br />
) ein einziges abgeschlossenes Intervall. Diese Intervalle erfüllen<br />
Damit folgt, daß<br />
I s0 ...s n<br />
= I s0 ...s n−1<br />
∩ f −n<br />
µ (I s n<br />
) ⊂ I s0 ...s n−1<br />
.<br />
∩ n≥0 I s0 ...s n<br />
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