Gew¨ohnliche Differentialgleichungen und Dynamische Systeme
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zu a) In diesem Fall ist p ∈ Λ nicht isoliert.<br />
zu b) Somit muß es ein n ∈ N geben, so daß f n (p) = 0 <strong>und</strong> f n (x) < 0 für alle x ∈ U/{p}.<br />
Damit gilt (fµ n )′ (p) = 0. Nach der Kettenregel gibt es damit ein i < n mit F ′ (f i (p)) = 0,<br />
woraus f i (p) = 1/2 <strong>und</strong> dann f i+1 (p) ∉ I folgt im Widerspruch zu f n (p) = 0.<br />
□<br />
Die so konstruierten Cantormengen sind Fraktale. Fraktale spielen in der Theorie der dynamischen<br />
<strong>Systeme</strong> eine wichtige Rolle. Attraktoren (Limesmenge der Gesamtheit der Lösungen<br />
für n → ∞) besitzen häufig fraktale Geometrie <strong>und</strong> werden dann als seltsam (engl. strange)<br />
bezeichnet. Ihnen kann eine nicht ganzzahlige Dimension zugewiesen werden. Fraktale spielen<br />
heute auch bei Computergrafiken <strong>und</strong> bei der Analyse von Börsenkurse eine wichtige Rolle.<br />
Einschub Fraktale:<br />
Der folgende Abschnitt beruht auf den Büchern [Man91, PR86, GH83]. Dort findet sich:<br />
Eine Menge mit nicht ganzzahliger Hausdorff-Dimension ist ein Fraktal.<br />
Definition 4.23 Die Hausdorff-Dimension einer Menge M ⊂ R m ist das Infimum aller d mit<br />
der folgenden Eigenschaft. Für alle ɛ > 0 gibt es ein δ > 0 <strong>und</strong> eine Überdeckung U von M, so<br />
daß die Mengen B ∈ U alle Radius kleiner als δ > 0 haben <strong>und</strong> ∑ B∈U (diamB)d < ɛ.<br />
Für euklidische Räume <strong>und</strong> glatte Mannigfaltigkeiten stimmt die Hausdorff-Dimension mit der<br />
üblichen Definition überein.<br />
Beispiel: Wir überdecken M = [0, 1] ∈ R (bzw. R m ) durch 1/δ viele Intervalle (bzw. m-<br />
dimensionale Kugeln) der Länge δ. Der Ausdruck<br />
1/δ<br />
∑<br />
∑<br />
(diamB) d = δ d = δ d−1<br />
B∈U<br />
kann für festes d > 1 durch die Wahl von einem kleinen δ > 0 kleiner als ein vorgegebenes<br />
ɛ > 0 gemacht werden. Das Infimum all dieser d ist 1.<br />
n=0<br />
0<br />
δ<br />
1<br />
Abbildung 18: Überdeckung von [0, 1] in R 2 .<br />
Beispiel: Die obige Cantormenge C kann nach Konstruktion durch 2 n Intervalle der Länge<br />
δ = 3 −n überdeckt werden. Der Ausdruck<br />
∑<br />
(diamB) d =<br />
B∈U<br />
2 n ∑<br />
j=0<br />
(3 −n ) d = (2/3 d ) n<br />
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