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Gew¨ohnliche Differentialgleichungen und Dynamische Systeme

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kann für α = 0 explizit gelöst werden. Mit dem Satz über implizite Funktionen können wir<br />

y 1 = 0 + O(α 2 ) <strong>und</strong> y 2,3 = ± √ 6 + O(α 2 ) <strong>und</strong> somit x 1 = 0 <strong>und</strong> x 2,3 = ± √ 6 α + O(α 3 ) für<br />

α > 0 zeigen.<br />

Beispiel 4.12 (Sattel-Knoten-Bifurkation (von Fixpunkten)) Betrachte<br />

ẋ = µ − x 2 , (x = x(t) ∈ R).<br />

Hier entstehen zwei Fixpunkte x 1,2 = ± √ µ für µ = 0 aus dem nichts. Die Linearisierung um<br />

x 1,2 ist durch µ ∓ 2 √ µ gegeben. Damit ist x 1 instabil <strong>und</strong> x 2 stabil. Siehe Abbildung 13.<br />

x<br />

µ<br />

Abbildung 13: Die Sattel-Knoten-Bifurkation.<br />

Wie das folgende Beispiel zeigt können in mehr als einer Raumdimension aus einem Fixpunkt<br />

auch echt periodische Lösungen verzweigen. Eine Lösung x = x(t) der Gewöhnlichen Differentialgleichung<br />

heißt periodisch, falls es ein T > 0 gibt, so dass x(t) = x(t + T ) für alle<br />

t ∈ R.<br />

Beispiel 4.13 (Die Hopf-Bifurkation.) Betrachte das zweidimensionale Differentialgleichungssystem<br />

ẋ 1 = µx 1 + x 2 − x 1 (x 2 1 + x2 2 ), ẋ 2 = −x 1 + µx 2 − x 2 (x 2 1 + x2 2<br />

( )<br />

)<br />

µ 1<br />

mit µ ∈ R. Die Linearisierung A =<br />

um die triviale Lösung besitzt die Eigenwerte<br />

−1 µ<br />

λ 1,2 = µ±i, d.h. zwei konjugiert komplexe Eigenwerte mit nichtverschwindendem Imaginärteil<br />

überqueren wie in Abbildung 14 die imaginäre Achse.<br />

Führen wir Polarkoordinaten x 1 = r sin φ <strong>und</strong> x 2 = r cos φ mit r ≥ 0 <strong>und</strong> φ ∈ R/(2πZ) ein so<br />

transformiert sich dass das obige System in<br />

ṙ = µr − r 3 , ˙φ = 1,<br />

d.h. aus der trivialen Lösung x = 0 verzweigt bei µ = 0 eine Familie periodischer Lösungen<br />

{x = x per (t, µ, φ 0 ) | x 1 = √ µ sin(t + φ 0 ), x 2 = √ µ cos(t + φ 0 )}.<br />

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