Gew¨ohnliche Differentialgleichungen und Dynamische Systeme
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Bemerkung 4.6 Die obige Bemerkung für den zeitlich periodischen Fall gilt im instabilen Fall<br />
entsprechend.<br />
Beispiel 4.7 Im obigen Beispiel des gedämpften Pendels erhielten wir die Eigenwerte<br />
λ 1/2 = −µ ± √ µ 2 − 4<br />
.<br />
2<br />
Damit gilt Reλ 1,2 ≤ −µ/2 > 0 für µ < 0 <strong>und</strong> somit ist (x 1 , x 2 ) = (0, 0) im linearisierten wie<br />
auch im nichtlinearen System instabil.<br />
4.2 Bifurkation<br />
Was passiert, wenn ein Fixpunkt bei Verändern eines Parameters instabil wird, d.h. im obigen<br />
Beispiel die Reibung µ negativ wird? Dies ist von Interesse, da so möglicherweise kompliziertere<br />
Dynamik gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> analytisch beschrieben werden kann. Anhand einfacher Beipiele<br />
wollen wir solche Situtation untersuchen.<br />
Beispiel 4.8 (Transkritische Bifurkation (von Fixpunkten)) Betrachte<br />
ẋ = µx − x 2 , (x = x(t) ∈ R).<br />
Der Fixpunkt x = x 1 = 0 ist asymptotisch stabil für µ < 0 <strong>und</strong> instabil für µ > 0. Bei µ = 0<br />
überquert wie in Abbildung 10 ein reeller Eigenwert die Imaginäre Achse.<br />
Es existiert ein weiterer Fixpunkt x = x 2 = µ, welcher für µ = 0 mit der trivialen Lösung<br />
Im<br />
Im<br />
Re<br />
Re<br />
µ µ 0<br />
Abbildung 10: Ein Eigenwert überquert die imaginäre Achse.<br />
x 1 = 0 zusammenfällt. Da wir im allgemeinen zunächst nur die triviale Lösung kennen, sagen<br />
wir, dass der Fixpunkt x 2 = µ aus der trivialen Lösung x 1 = 0 verzweigt oder bifurkiert.<br />
Die allgemeine Situation ist wie folgt. Gegeben ist ẋ = f(x, µ) mit µ ∈ R, x = x(t) ∈ R <strong>und</strong><br />
f hinreichend oft differenzierbar. Für alle µ ∈ R sei die triviale Lösung x 1 = 0 bekannt, d.h.<br />
f(x, µ) = xg(x, µ) mit einer hinreichend oft differenzierbaren Funktion g. Gilt<br />
∂f<br />
∂x | x=0 = (x ∂g<br />
∂x + g)| x=0 = g ≠ 0<br />
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