Gew¨ohnliche Differentialgleichungen und Dynamische Systeme
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Betrachte das autonome System ẋ = Ax. Die Eigenräume von A bilden unter dem Fluß e At<br />
invariante Unterräume. Wir fassen die verallgemeinerten Unterräume zu Reλ < 0 zum stabilen<br />
Unterraum E s , die verallgemeinerten Unterräume zu Reλ = 0 zum zentralen Unterraum E c<br />
<strong>und</strong> die verallgemeinerten Unterräume zu Reλ > 0 zum instabilen Unterraum E u zusammen.<br />
Diese invarianten Unterräume bleiben im nichtlinearen Fall als invariante Mannigfaltigkeiten<br />
erhalten. Der stabile Unterraum E s wird zur stabilen Mannigfaltigkeit W s , der instabile Unterraum<br />
E u wird zur instabilen Mannigfaltigkeit W u <strong>und</strong> der zentrale Unterraum E c wird zur<br />
zentralen bzw. Zentrums-Mannigfaltigkeit W c .<br />
Beispiel 2.11 Es sei A = diag(1, 0, −1). Dann ist<br />
E s = {x | x = λ(0, 0, 1) T , λ ∈ R}<br />
E c = {x | x = λ(0, 1, 0) T , λ ∈ R}<br />
E u = {x | x = λ(1, 0, 0) T , λ ∈ R}.<br />
Hamiltonsche <strong>Systeme</strong> bilden eine weitere wichtige Klasse von <strong>Differentialgleichungen</strong><br />
ẋ = J∇H(x)<br />
mit H : R 2 ˜d → R die Hamilton-Funktion <strong>und</strong> J = −J T<br />
Operator. Mechanische <strong>Systeme</strong> lassen sich so darstellen.<br />
∈ R 2 ˜d×2 ˜d ein schiefsymmetrischer<br />
Beispiel 2.12 Es sei q der Ort eines Teilchens. Nach Newton erhalten wir als Bewegungsgleichung<br />
¨q = −∇U(q) mit einem Potential U. Wir führen den Impuls p ein <strong>und</strong> schreiben dies als<br />
erstes Ordnungssystem<br />
˙q = p, ṗ = −∇U(q),<br />
bzw. als<br />
˙q = ∂ ∂p (p2 /2), ṗ = − ∂ ∂q U(q)<br />
Mit H = p 2 /2 + U(q) ergibt sich<br />
(<br />
dq<br />
dt<br />
dp<br />
dt<br />
)<br />
=<br />
(<br />
∂H<br />
∂p<br />
− ∂H<br />
∂q<br />
) (<br />
0 1<br />
=<br />
−1 0<br />
) (<br />
∂H<br />
∂q<br />
∂H<br />
∂p<br />
)<br />
Die Hamilton-Funktion H ist ein Integral, denn<br />
d<br />
dt H(x(t)) = ((∇H)(x(t)))T ẋ(t) = ((∇H)(x(t))) T J((∇H)(x(t)) = 0,<br />
da J ein schiefsymmetrischer Operator ist. Damit ist die Menge {x | H(x) = const.} invariant<br />
unter dem Fluß. Sie heißt Energiefläche. Die Theorie dieser <strong>Systeme</strong> ist Gegenstand von<br />
Spezialvorlesungen; siehe insbesondere Integrabilität, Stabilität, KAM-Theorie.<br />
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