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Gew¨ohnliche Differentialgleichungen und Dynamische Systeme

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Ist g ≡ 0, so gilt:<br />

x(t) = c 1 x 1 hom (t) + . . . + c dx d hom<br />

⎛<br />

(t),<br />

⎞<br />

c 1<br />

= ( x 1 hom (t), . . . , xd hom (t)) ⎜<br />

c 2<br />

⎟<br />

⎝ . ⎠<br />

c d<br />

= φ(t) c.<br />

Jede solche Matrix φ heißt F<strong>und</strong>amentalmatrix. Ist eine F<strong>und</strong>amentalmatrix bekannt, so kann<br />

die Lösung zu ẋ = A(t)x, x| t=t0 = x 0 aus x(t) = φ(t)c <strong>und</strong> x 0 = φ(t 0 )c berechnet werden.<br />

Wir erhalten<br />

x(t, t 0 , x 0 ) = φ(t)φ(t 0 ) −1 x 0 .<br />

2.2.2 Der Lösungsoperator S(t, s)<br />

Wegen des Satzes von Picard-Lindelöf ist φ(t)φ(t 0 ) −1 unabhängig von der speziellen Wahl der<br />

F<strong>und</strong>amentalmatrix φ. wir definieren den linearen Lösungsoperator<br />

{<br />

R d → R d<br />

S(t, s) :<br />

x 0 ↦→ x(t, s, x 0 )<br />

durch die Lösung x = x(t, s, x 0 ) von ẋ = A(t)x zur Anfangsbedingung x| t=s<br />

S(t, s) = φ(t)φ(s) −1 . Offensichtlich gilt:<br />

= x 0 , d.h.<br />

S(t, s) = S(t, τ) ◦ S(τ, s)<br />

S(t, t) = I<br />

Für festes s, t ∈ R ist S(t, s) : R d → R d eine bijektive Abbildung (invertierbare Matrix), mit<br />

S(t, s) −1 = S(s, t). Da diese Abbildung linear ist, ist sie bezüglich x 0 beliebig oft differenzierbar<br />

<strong>und</strong> daher ein Diffeomorphismus von R d nach R d .<br />

2.2.3 Die Variation der Konstanten Formel<br />

Wir betrachten<br />

ẋ = A(t)x + g(t)<br />

<strong>und</strong> wollen die Lösung x = x(t) durch die Inhomogenität g = g(t) <strong>und</strong> den Lösungsoperator<br />

S = S(t, s) ausdrücken. Nach Differenzieren von x(t) = S(t, s)y(t) ergibt sich<br />

ẋ(t) = ∂ t S(t, s)y(t) + S(t, s)ẏ(t)<br />

= A(t)S(t, s)y(t) + g(t).<br />

Da S(t, s) das homogene Problem ∂ t S(t, s) = A(t)S(t, s) löst, ergibt sich<br />

ẏ(t) = S(t, s) −1 g(t) = S(s, t)g(t).<br />

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