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2 Modellierung von Wärmebrücken

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I Kapitel Grundlagen<br />

I<br />

Kapitel Grundlagen<br />

1. Wirkungsweise <strong>von</strong> <strong>Wärmebrücken</strong><br />

1.1 Allgemein<br />

Der Einfluss <strong>von</strong> <strong>Wärmebrücken</strong><br />

<strong>Wärmebrücken</strong> sind örtlich begrenzte Bereiche <strong>von</strong> Konstruktionen mit einer erhöhten<br />

Wärmestromdichte, die sich sowohl aus geometrischen (Ecken) als auch aus konstruktiven<br />

Einflüssen (Vorhandensein <strong>von</strong> Baustoffen mit erhöhter Wärmeleitfähigkeit)<br />

ergeben kann. Durch den lokal erhöhten Wärmefluss sinkt die Oberflächentemperatur<br />

auf der Seite mit der höheren Temperatur (Bauteilinnenseite). Daraus folgend ergeben<br />

sich vor allem zwei Problemfelder im Zusammenhang mit <strong>Wärmebrücken</strong>:<br />

1. Erhöhte Transmissionswärmeverluste über das Außenbauteil.<br />

2. Anstieg der relativen Luftfeuchte aufgrund des Absinkens der Oberflächentemperatur.<br />

Besonders die letztgenannte Tatsache kann einen weiteren Negativeffekt hervorrufen:<br />

die Schimmelpilzbildung. Da Schimmelpilze lediglich eine hohe relative Feuchte, jedoch<br />

kein Tauwasser zur Sporenkeimung benötigen, fällt der Vermeidung hoher relativer<br />

Feuchten an Bauteiloberflächen besondere Aufmerksamkeit zu.<br />

Prinzipiell lassen sich <strong>Wärmebrücken</strong> in zwei Gruppen einteilen:<br />

1. Geometrisch bedingte <strong>Wärmebrücken</strong>.<br />

2. Stofflich bedingte <strong>Wärmebrücken</strong>.<br />

In der Praxis findet man häufig auch Überlagerungen beider Arten, die „reine“ Art ist<br />

eher selten. Typischer Vertreter einer geometrischen Wärmebrücke ist eine Außenecke.<br />

In der ungestörten Wand ist die Fläche, die auf der Innenseite Wärme aufnimmt<br />

gleich groß wie die Außenfläche, die diese Wärme wieder abgibt. An der Ecke ist, geometrisch<br />

bedingt, die Außenfläche größer, es kommt zu einer intensiveren Abkühlung<br />

der Innenfläche, oftmals vor allem der Innenkante.<br />

Die stofflich bedingten <strong>Wärmebrücken</strong> sind in einem Bauwerk vor allem an Flächen<br />

und Punkten anzutreffen, an den aufgrund <strong>von</strong> Erfordernissen der Tragwerksplanung<br />

auf Stoffe mit erhöhter Tragfähigkeit zurückgegriffen werden muss (z.B. Anordnung<br />

einer Stahlbetonstütze als Aussteifungsstütze im Mauerwerk) bzw. überall dort, wo<br />

die einzelnen Tragsysteme eines Bauwerks ineinander greifen (z.B. Auflagerung der<br />

Decken auf dem Mauerwerk).<br />

1.2 Begriffe<br />

Die Betrachtung <strong>von</strong> Vorgängen an Bauteilen mit <strong>Wärmebrücken</strong> ist zunächst einmal<br />

fokussiert auf die Frage, welche Wärmemenge durch einen definierten Baukörper geleitet<br />

wird. Es geht demzufolge um Wärme, die bekanntlich eine Energieform darstellt<br />

und in den Einheiten J (Joule), Wh (Wattstunden) oder Kilowattstunden (kWh) angegeben<br />

wird. Im Gegensatz dazu ist die aus der energetischen Bewertung <strong>von</strong> Heizungs-<br />

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