19.11.2013 Aufrufe

2 Modellierung von Wärmebrücken

2 Modellierung von Wärmebrücken

2 Modellierung von Wärmebrücken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

I Kapitel Grundlagen<br />

Bild 9: <strong>Modellierung</strong> einer Wärmebrücke nach Beiblatt 2<br />

Wir entnehmen aus Bild 9, dass entgegen DIN EN ISO 10211 das Erdreich bzw. der<br />

durch das Erdreich entstehende zusätzliche Wärmedurchlasswiderstand unberücksichtigt<br />

bleibt. Die Außentemperatur (f e<br />

= 0 bzw. - 5 °C) wird für den gesamten Außenbereich<br />

verwendet, für die Temperaturrandbedingungen unterhalb der Sohlplatte ist fbf<br />

(Standard = 0,6 bzw. + 5 °C) anzusetzen. Nur bei der Berechnung der minimalen Oberflächentemperatur<br />

wird unterhalb der Bodenplatte ein Erdkörper mit einer Tiefe <strong>von</strong> 3<br />

m angenommen, die Schnittkante erhält die Temperatur 10 °C, was nur einer äußerst<br />

grobe Annäherung an die Vorgaben der DIN EN ISO 10211 entspricht. Da auch das<br />

Beiblatt 2 die Randbedingungen nach DIN EN ISO 10211 explizit alternierend zulässt,<br />

kann der Nachweisführende zwischen diesen Randbedingungen wählen, nur vermischen<br />

sollte und darf er sie nicht.<br />

Ist die <strong>Modellierung</strong> der Wärmebrücke abgeschlossen, so rückt nach Gleichung 18<br />

eine weitere Frage in den Vordergrund, und zwar die nach dem für die Wärmebrücke<br />

einzubeziehenden Soll-Wärmestrom. Unter Soll-Wärmestrom wird bei der Berechnung<br />

<strong>von</strong> <strong>Wärmebrücken</strong> jener Wärmestrom verstanden, der ohne den Einfluss einer<br />

Wärmebrücke durch die Konstruktion fließt oder, besser ausgedrückt, fließen würde.<br />

Unser Raummodell aus Bild 1 hat genau diesen Soll-Wärmestrom ermittelt, demnach<br />

den zweiten Term in der Gleichung 18. Die Berechnung des ersten Terms übernimmt<br />

das Rechenprogramm. Zu beachten bei der Berechnung des Soll-Wärmestroms ist die<br />

Tatsache, dass eine Übereinstimmung mit den Angaben in der Berechnung der Leitwerte<br />

aus dem wärmetechnischen Nachweis bestehen muss, um einen verwertbaren<br />

ψ-Wert zu erhalten. In Deutschland erfolgt die Berechnung der Leitwerte – modern<br />

auch als Transferkoeffizienten bezeichnet – über die Außenmaße der Bauteile, sachlogisch<br />

darf bei der Berechnung der <strong>Wärmebrücken</strong> da<strong>von</strong> nicht abgewichen werden.<br />

Was es heißt, über Außenmaße zu ermittelten, wird in Bild 10 illustriert.<br />

Bild 10: Außenmaßbezug bei der Berechnung <strong>von</strong> Leitwerten<br />

34

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!