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2 Modellierung von Wärmebrücken

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I Kapitel Grundlagen<br />

Thermische Verbindung<br />

Wandmaße Thermische Leitwerte bezogen auf<br />

zwischen Länge Fläche Fläche Länge -<br />

Raum Raum l in m A in m² W/(m²K) W/(mK) W/K<br />

1 2 3,24 9,72 0,315 1,02 3,06<br />

1 4 0 0 0 0 0<br />

1 3 3,70 11,1 5,67 20,98 62,94<br />

2 4 3,00 9,00 2,40 7,20 21,6<br />

2 3 0,60 1,8 0,315 0,189 0,567<br />

4 3 2,575 7,725 0,315 0,811 2,43<br />

Anhand der Tabelle 1 sehen wir also, dass einem Detail als Verbindung verschiedener<br />

Räume mehrere Leitwerte zugeordnet werden kann, letztlich in Abhängigkeit <strong>von</strong> der<br />

Schnittführung am Detail, die uns später noch beschäftigen wird. Es wird aber auch die<br />

Problematik deutlich, einem Detail einen ganz bestimmten Leitwert zuzuordnen, wenn<br />

mehrere Räume angrenzen - ganz abgesehen da<strong>von</strong>, dass mit der Bestimmung der<br />

Leitwerte der Einfluss ineinandergreifender Bauteile auf den Wärmestrom zwischen<br />

den Räumen nicht ausreichend beschrieben werden kann. Oder nehmen wir das Detail<br />

zwischen dem Raum 3 und 4, welchen Einfluss hat der Anschluss auf den Wärmestrom<br />

zwischen dem Raum 4 und Raum 1 (Außentemperatur)? Diese Überlegungen<br />

führen fast automatisch zu einem weiteren Begriff, dem des zweidimensionalen Leitwertes,<br />

der in den Normen auch kurz als L 2D bezeichnet wird und den Wärmestrom<br />

mit einschließt, der über die Anschlussdetails mit zu berücksichtigen ist. Dabei kommt<br />

es vor allem darauf an, die Schnittführung in der Berechnung so zu wählen, dass<br />

sich möglichst die Wärmeströme unterschiedlicher Anschlüsse klar zuordnen lassen.<br />

In der Praxis wird diese Frage nicht immer einfach zu beantworten sein, und man hat<br />

die <strong>Wärmebrücken</strong>berechnung als das zu sehen, was sie ist: Als eine Vereinfachung<br />

komplexer Wärmeströme mit dem Ziel, eine für die Praxis verwendbare und für die<br />

Beurteilung <strong>von</strong> Auswirkungen auf die energetische und feuchtetechnische Bewertung<br />

ausreichende Lösung herbeizuführen.<br />

1.3 Berücksichtigung des Einflusses zusätzlicher Verluste über<br />

<strong>Wärmebrücken</strong><br />

Die nachfolgenden Darstellungen beziehen sich vorderhand auf die Bewertung des<br />

<strong>Wärmebrücken</strong>einflusses auf der Basis der in Deutschland gültigen Betrachtungsweise.<br />

Einige europäische Staaten haben diese in ihren Normen übernommen, andere<br />

favorisieren eine andere. Für die Berechnung mit Psi-Therm hat das kaum Auswirkungen,<br />

da aufgrund der zur Verfügung gestellten Freiheitsgrade bei der <strong>Modellierung</strong> und<br />

Bestimmung der Randbedingungen de facto alle Anpassungen möglich sind.<br />

Wird der Heizwärmebedarf des Gebäudes nach dem Monatsbilanzverfahren der DIN<br />

V 4108-6 oder der DIN V 18599-2 berechnet, so kann die Wirkung <strong>von</strong> konstruktiv<br />

und geometrisch bedingten <strong>Wärmebrücken</strong> auf den Transmissionswärmeverlust der<br />

Gebäudehülle alternativ mit drei normativ gleichwertigen Verfahren berücksichtigt werden.<br />

a) Berechnung nach DIN EN ISO 10 211 (ψ-Werte).<br />

b) Pauschalierte Berücksichtigung mit ΔU WB<br />

= 0,05 W/(m²K) unter Berücksichti-<br />

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