Dokumentation zur REFO - Deutsche Schule Rom
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Regionales Fortbildungszentrum <strong>Rom</strong><br />
D-Abt. Bologna - DS Genua - DS Mailand - DS <strong>Rom</strong><br />
Via Aurelia Antica 397 – 403<br />
I – 00165 <strong>Rom</strong>a<br />
E-mail: dsr@dsrom.de<br />
<strong>Dokumentation</strong> <strong>zur</strong> <strong>REFO</strong><br />
Mittelmeer<br />
Zeit: 15.10. - 17.10.2009<br />
Ort: <strong>Deutsche</strong> <strong>Schule</strong> Genua<br />
<strong>Dokumentation</strong>: Matthias Schopper DSR
Inhaltsverzeichnis<br />
Programm .……………………………………………… 3-4<br />
Teilnehmerliste ………………………………………… 4<br />
Ergebnisprotokolle ……………………………………. 5 - 11<br />
Rückmeldebogen ……………………………………… 12<br />
Abschlussbemerkung…………………………………… 13
Programm<br />
Mittwoch, 14.10.09 20.00 Uhr: Gemeinsames Abendessen der schon anwesenden<br />
Teilnehmer im Fischrestaurant „Vico Palla“ (centro storico)<br />
Donnerstag, 15.10.09<br />
Zeit und Ort<br />
Programm<br />
9.00 – 10.30<br />
Begrüßung durch den Schulleiter der DS Genua, Vorstellung von<br />
Biologieraum<br />
Referent Prof. Hanel und Teilnehmern;<br />
der DS Genua<br />
Vortrag Prof. Hanel: Nahrung aus dem Meer – eine versiegende<br />
Ressource?<br />
- Auswirkungen der industriellen Fischerei<br />
- Aquakultur als Ausweg aus der Überfischungsproblematik<br />
- Alternativen zum gängigen Fischereimanagement<br />
10.30 – 11.00 Kaffeepause in der <strong>Schule</strong><br />
11.00 – 13.00<br />
Aussprache, Diskussion zu den zentralen Fragen:<br />
Biologieraum<br />
- Nahrung aus dem Meer – wie lange noch?<br />
der DS Genua<br />
- Führt hoher Fischereidruck „nur“ zu einer Abnahme der<br />
Fischbestände?<br />
- Aquakultur als letzte Hoffnung, als Lösung für das<br />
Welthungerproblem?<br />
13.00 – 14.30 Gemeinsame Mittagspause<br />
14.30 – 16.00<br />
Biologieraum sowie 2<br />
weitere Klassenräume<br />
der DS Genua<br />
16.00 – 17.30<br />
Biologieraum<br />
„Vom Fischfang <strong>zur</strong> Fischmast“ – das Thema ‚Fisch’ im<br />
Unterricht *; Arbeit in Kleingruppen (Biologiegruppe /<br />
Erdkundegruppe): Konzeption eines Unterrichtsprojektes,<br />
Bewertung von Materialien und Lehrbuchseiten zu diesem<br />
Thema, DFU-Problematik (Lösungsansätze)<br />
Präsentation der Ergebnisse, Aussprache<br />
sowie Stellungnahme bzw. Expertenmeinung<br />
* Für das Nachmittagsprogramm werden die Teilnehmer gebeten, die an ihrer jeweiligen<br />
<strong>Schule</strong> eingeführten Lehrbücher bzw. weitere Unterrichtsmaterialien mitzubringen.
Freitag, 16.10.09<br />
Zeit und Ort<br />
Programm<br />
7.00 – 8.30<br />
Treffpunkt Genueser Fischmarkt, Überblick über die regional<br />
Genueser Fischmarkt genutzten Fischbestände und deren wirtschaftliche Bedeutung;<br />
Weitere Fragen:<br />
- handelt es sich um Zucht- oder Wildfische?<br />
- welche der angebotenen Meerestiere stammen aus der Region,<br />
welche nicht?<br />
Abschließend Fischkauf<br />
8.30 – 9.30 Frühstück in einer Bar<br />
10.00 – 13.00<br />
Untersuchung, Betrachtung ausgewählter Fische im Labor;<br />
Biologieraum<br />
Einblick in die Wechselwirkung zwischen Morphologie bzw.<br />
der DS Genua<br />
Anatomie und der Lebensweise von Fischen<br />
13.00 – 13.45 Kurzer Imbiss in Schulnähe<br />
13.45 – 16.30<br />
Biologieraum<br />
der DS Genua<br />
offener Fragen<br />
17.00 – 20.00<br />
Garten mit Blick auf<br />
Genua<br />
Vertiefung einzelner Aspekte, Ergänzung der beobachteten<br />
Zusammenhänge durch die Forschung Prof. Hanels, Klärung noch<br />
Transfer <strong>zur</strong> Salita Nuova NS Monte 22/2 – dort gemeinsame<br />
Verkostung der gekauften Fische<br />
Samstag, 17.10.09<br />
Zeit und Ort<br />
Programm<br />
8.30 – 9.00<br />
Biologieraum<br />
der DS Genua<br />
Kurze Abschlussrunde<br />
Literaturtipps bzw. Links<br />
Gemeinsamer Spaziergang zum Acquario di Genova<br />
9.30 – 11.30 Besuch des Aquariums<br />
ca. 11.30<br />
Ende der Fortbildung, Abreise der Teilnehmer<br />
Teilnehmerliste<br />
Nr. Name Vorname <strong>Schule</strong> Stufe<br />
1 Giongo Emanuela DSM GS und 5.<br />
2 Hermeling Anne DSM GYM<br />
3 Mancuso Rosa DSM GS und 5.<br />
4 Prochnow Alexandra DSM GYM<br />
5 Weinzierl Irmingard DSR GS<br />
6 Michaelis Frank DSR GYM<br />
7 Fröhlich Tobias DSR GYM<br />
8 Rosmann Harald DSR GYM<br />
9 Hummel Monika DSG GYM<br />
10 Igelhart Thomas DSG GYM<br />
11 Richter Christoph DSG GYM<br />
12 Prof Hanel Reinhold Referent
Verlaufs- und Ergebnisprotokolle<br />
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Protokollant / Protokollantin:<br />
Datum: 15.Okt.2009<br />
Uhrzeit: 9 Uhr bis 17:30<br />
Thomas Igelhart<br />
Thema:<br />
Nahrung aus dem MEER eine versiegende Quelle?<br />
Teilnehmer stellen sich vor.<br />
Prof. Reinhold Hanel stellt seinen beruflichen Werdegang vor.<br />
Nahrung aus dem MEER eine versiegende Quelle! Keine Fische mehr bis 2050.<br />
Thematische Einteilung:<br />
Überfischung auch Molusken und Crustaceen<br />
Auswirkung auf das Ökosystem Meer<br />
Aquakultur – eine Alternative?<br />
Walfang; große Unterschiede zwischen den Nationen (z.B. Norwegen, Japan)<br />
Produktion weltweit, Fischerei und Aquakultur nahm in den letzten Jahren kontinuierlich zu.<br />
Fangertrag stabil ab 1990? nach FAO. Zahlen vermutlich falsch, Fangerträge nehmen ab.<br />
Aquakultur steigt dagegen weiter.<br />
China: 2/3 der Weltproduktion in der Aquakultur, Zahlen sind aber mit Vorsicht zu<br />
betrachten.<br />
Fischfangstatistik wird nicht nach Art sondern nach Bestand (Population nach Ort) erstellt.<br />
Trend der Biomasse (Fische) stark abnehmend. Nachweis wo der Fisch herstammt sehr<br />
schwierig möglich.<br />
Nutzung der 200 wichtigsten Fischbestände (FAO): 10% erschöpft; 18% überfischt; 47% voll<br />
genutzt. Über 30.000 befischte Fischbestände. Massenfischbestände: Hohe Bestandszahl,<br />
hohe Fruchtbarkeit, weite Verbreitung. Aber Statistiken, ob Meere überfischt sind, beziehen<br />
sich nur auf diese 200 Bestände.<br />
Zur Zeit Quotensystem für die EU-Fischerei. Schwierigkeit ist Kontrolle und<br />
Bestandseinschätzung. Zur Zeit zu hohe Quoten. Fischerei - Management braucht bessere<br />
„Werkzeuge“ wie Reduktion der Fischereikapazität, Discard-Verbot (TAC=Total Catch),<br />
Selektive Fanggeräte, Fischereibeobachter, Kontrollen, Stop illegaler, unregulierter und nicht<br />
protokollierter Fischerei (=Piratenfischerei), Öko-Labelling (MSC,...), Meeresschutzgebiete<br />
(Marine Protected Areas), Einführung von Eigentumsrechen in der Fischerei.<br />
Upgrading beim Fischen: Erst fängt man kleine Fische, gibt es später größere, werden die<br />
kleinen <strong>zur</strong>ück tot ins Meer geworfen um die Quote nicht zu überschreiten.
Protokollant / Protokollantin:<br />
Datum: 15.Okt.2009<br />
Uhrzeit: 9 Uhr bis 17:30<br />
Christoph Richter<br />
Thema:<br />
Nahrung aus dem MEER eine versiegende Quelle?<br />
Fortsetzung: Werkzeuge für ein besseres Fischerei-Management<br />
- Selektive Fanggeräte<br />
- Fischereibeobachter<br />
- Stop der „Piratenfischerei“<br />
- Öko-Labelling<br />
- Meeresschutzgebiete<br />
- Einführung von Eigentumsrechten in der Fischerei<br />
Je besser das Problem in der EU gelöst wird, desto mehr verschärft sich das Problem in Afrika<br />
bzw. auf anderen Plätzen der Welt (Beispiel: Somalia).<br />
Die EU zahlt einigen Entwicklungsländern Geld, um sich Fangquoten dort vor Ort zu sichern.<br />
Diese Quoten werden dann um das 10-fache überschritten.<br />
In Europa hat man zunehmend Erfolg mit dem „Öko-Siegel“ für Fischereiprodukte.<br />
Für das Mittelmeer sei die Ausweisung von Meeresschutzgebieten eine geeignete Lösung.<br />
Auch denkt die EU an die Einführung von Eigentumsrechten im Nordatlantik.<br />
Ein weitere Lösung könnte die Begrenzung der Fangzeit sein.<br />
Das Fischereimanagement in Europa ist nicht harmonisiert (ein Beispiel: die Dänen fangen<br />
den Sandaal, die <strong>Deutsche</strong>n den Dorsch, aber der Dorsch ernährt sich zum Beispiel vom<br />
Sandaal; die Niederländer fangen Schollen, aber im Beifang befinden sich kleine Dorsche...).<br />
Im Mittelmeer wird immer weniger gefangen, viele Anrainerländer produzieren mit der<br />
Aquakultur mittlerweile mehr als dass sie fangen.<br />
Über die ökologischen Zusammenhänge im Mittelmeer (ca. 600 Arten) weiß man heute noch<br />
zu wenig.<br />
Auswirkungen der Fischerei auf die Umwelt<br />
Nur die küstennahen Gewässer weltweit werden befischt. Es gibt quasi keine Fischerei mitten<br />
auf den Ozeanen ,weil es dort kaum Fisch gibt.<br />
Heute heißt die Devise – „fishing down the food web“ (nicht mehr nur die Räuber abfischen,<br />
sondern bereits die Beute ihrer Beute)<br />
Beifang höherer Wirbeltiere – Ziel muss es sein, diesen Beifang zu minimieren<br />
Die Fischerei verändert die Populationsstruktur intensiv befischter Bestände. Die großen<br />
Fische werden weggefangen, die kleinen überleben. Das ist ein Problem, weil große Fische<br />
robustere Nachkommen produzieren.<br />
Tierschutzaspekte – Fische schreien nicht, das wird auch ihr Problem. Aber wie tötet man<br />
Fische „tiergerecht“?<br />
Deutschland hat einen vergleichsweise niedrigen Verbrauch, Italien einen deutlich höheren<br />
mit 20 – 30 kg/Jahr pro Kopf.
Die Zukunft der Fischerei<br />
- es wird auch 2050 noch Meeresfische geben<br />
- der Trend der seit 20Jahren sinkenden Erträge ist reversibel<br />
- schlechtes Management und mangelnde Kontrollenführen führen zu Überfischung und<br />
damit sub-optimalen Erträgen<br />
- man kann von einem Plateau von ca. 80 Mio. Tonnen Ertrag in der Fangfischerei<br />
ausgehen (Gulland 1970,Csirke 2005)<br />
- die Umweltauswirkungen der Fischerei sind zum Teil beträchtlich und müssen im<br />
Fischereimanagement mit berücksichtigt werden.<br />
Die Aquakultur als Ausweg<br />
Bei der Aquakultur dominieren weltweit Planzen (Algen) und Muscheln, dann folgen die<br />
Shrimps und weit dahinter erst Fische.<br />
Herausforderungen für die Aquakultur-Produktion:<br />
1. Das Futter – die Zuchtfische(z.B. Lachs, Forelle und Dorade) müssen mit Fischmehl<br />
bzw. Fischöl ernährt werden. Aber die Fischmehl-Produktion stagniert weltweit, vor<br />
allem wird das Fischöl knapp<br />
2. Wasserqualität<br />
3. Raumbedarf<br />
4. Krankheiten (Medikamenteneinsatz wird nötig)<br />
5. Genetische Modifikation (Interaktion von Zucht- und Wildpopulationen)<br />
6. Umweltbedingte Veränderungen<br />
7. Energiebilanz<br />
Kann Aquakultur die Fischerei ersetzen?<br />
Momentan noch nicht, es besteht noch massiver Forschungsbedarf.<br />
Protokoll der Biologie-Gruppe:<br />
Erstellung einer Unterrichtsstunde für Klasse 6 zum Thema „Das Meer – versiegende<br />
Resource- Gegenmaßnahmen“<br />
Überschrift: Mittelmeer – mittelleer? Was tun?<br />
Einstieg: Cartoon Fischfang 1970 – Fischfang 2020<br />
Tabellarischer Vergleich:<br />
Maschenweite; große – kleine Maschenweite nur große, adulte Fische – F. aller Größen-><br />
keine Jungf.->.keine Fische<br />
Meeresgrund; artenreicher Lebensraum –artenarmer, zerstörter Lebensraum<br />
Verantwortung des Menschen – (Gegen)maßnahmen?
Protokollant / Protokollantin: Tobias Fröhlich / Anne Hermeling<br />
Datum: 16.Okt.2009<br />
Uhrzeit: 9 Uhr bis 11:45 Uhr<br />
Thema: Fische- Krönung der Schöpfung?<br />
Als Fortsetzung des Themenkomplexes des Vortrages wird ein Film zum Thema<br />
„Kunststoffmüll in den Weltmeeren“ gezeigt. Weltweit werden jährlich 200 Millionen<br />
Tonnen Plastikmüll in die Weltmeeren entsorgt. Die Materialien bestehen vor allem aus PVC.<br />
Dabei werden bis zu 200 Tierarten direkt durch das Plastik getötet. Indirekt reichern sich<br />
zerriebene Kunststoffteilchen in der Nahrungskette an. In Italien sind bis zu 20 % des<br />
Beifanges der Fischer aus Kunststoffabfällen. Danach referiert Prof. Hanel zum Thema:<br />
Fische sind nach Meinung des Referenten „die Krönung der Schöpfung“. Insgesamt gibt es<br />
30100 rezente Fischarten (vgl. www.fishbase.com). Es werden auch weiterhin neue Arten<br />
beschrieben.<br />
Ein Fisch ist ein extremitätenloses Wirbeltier, welches zeitlebens über Kiemen atmet und<br />
meist aquatisch leben. Die paarigen Bauch- und Brustflossen sind aber extremitätenähnlich.<br />
Allerdings verlassen Fliegende Fische, Schlammspringer, Schleimfische und auch Rochen zu<br />
mindestens zeitweise den Lebensraum Wasser.<br />
Im weiteren untermauert der Referent seine These von der Krönung der Schöpfung:<br />
Fische besiedeln fast alle Lebensräume der Erde von Hochgebirgsseen bis in die Tiefsee. Ihre<br />
Größe reicht vom Minikarpfen auf Sumatra mit 8 mm bis zu 18 m beim Walhai. Besonders in<br />
den mesopelagischen Schichten leben Fische mit Leuchtorganen auf Basis der<br />
Luciferin/Luciferase-Redoxsysteme.<br />
Warum haben sich soviel mehr Fischarten als Landwirbeltierenarten entwickelt. Grund dafür<br />
ist die Verdopplung der DNA bei den Knochenfische.<br />
Anschließend gibt der Referent einen Überblick über die Nichtknochenfische:<br />
Kiefernlose: Rundmäuler und Schleimaale, Knorpelfische Seekatzen, Haie und Rochen. Die<br />
Unterschiede der Knorpelfischen im Gegensatz zu den Teleostiern sind: die Innere Begattung,<br />
Knorpel, Placoidschuppen und die fehlende Schwimmblase. Die Knorpelfische konnten das<br />
Süßwasser nicht erorbern, da ihre Kiemen nicht als Ionentauscher wirken können.<br />
Bei den Knochenfischen lassen sich zwei Äste unterscheiden, die Fleischflosser<br />
(Lungenfische, Latimeria) aus denen sich alle anderen Wirbeltiere entwickelten. Aus dem<br />
zweiten Ast entwickelten sich ausgehend von den Flösselhechte und Störe alle weiteren<br />
Knochenfische.<br />
Besonders erfolgreich sind die Karpfenartigen, Salmoniden, aber auch die Tiefseefische. Ab<br />
den Dorschartigen ging der Kontakt zwischen dem Vorderdarm und der Schwimmblase. 90 %<br />
gehören zu den Flossenstachler (Barschartige) von den Buntbarschen über die Hechte bis zu<br />
den Plattfischen.<br />
In der anschliessenden praktischen Phase wurden folgende Fischarten präpariert:<br />
Marmorbrasse, Goldstriemenbrasse, Gaisbrasse, Seehecht, Knurrhahn, Himmelsgucker,<br />
Umbrina canariensis, Stachelmakrele (3 Arten), Weitaugenbutt, Thunfisch und der<br />
medusenfressende Driftfisch.<br />
Die Fische wurden besonders auf folgende Aspekte hin untersucht:<br />
- Form und Funktion<br />
- Anatomie und Morphologie<br />
- Körperform, Flossen, Schuppen, Schwimmblase<br />
- Anteil von roter (aerob) und weißer Muskulatur (anaerob Anteil).
13.30 – 16.30<br />
Besprechung nach der Fischpräparation: Vertiefung einzelner Aspekte<br />
Problematik der Systematisierung bei den Fischen<br />
- wichtige Hilfen durch Homologie-Betrachtungen<br />
- Abgrenzung: Homologie – Analogie<br />
- Bsp. Lake Tanganyika – Lake Malawi: Parallelentwicklungen führen zu<br />
vielen morphologischen Ähnlichkeiten und Besetzung ähnlicher<br />
ökologischer Nischen<br />
Überblick über Homologie-Kriterien<br />
Leuchtorgane: Vorkommen bei verschiedenen Gruppen von Fischen, Luciferin-<br />
Luciferasesystem bei allen Gruppen ähnlich ausgebildet (bei einigen<br />
Fischen sind Bakterien vorhanden, die die Leuchtfähigkeit besitzen)<br />
(Exkurs über evolutive Zusammenhänge, Bedeutung kontinentaler Gegebenheiten,<br />
z.B. war das Mittelmeer bis vor ungefähr 100000 Jahren von v.a. Kaltwasserfischen<br />
besiedelt;<br />
Sprotten-Vorkommen: verschiedene Populationen , die heute völlig voneinander<br />
isoliert sind, Betrachtung möglicher Migrationsbewegungen, die <strong>zur</strong><br />
Populationstrennung geführt haben. Genetische Untersuchungen zum Thema Artbildung bei<br />
Sprotten von großer Bedeutung)<br />
<strong>Deutsche</strong> Namen der Artbezeichnungen sind häufig wenig hilfreich, da oft für ganz<br />
verschiedene Gruppen gleiche Begriffe parallel verwendet werden (z.B. Lachsforelle, bei der<br />
keinerlei Bezug zum Lachs besteht)<br />
(Lachs aus Aquakultur rot, da mit Carotin gefüttert; Wildlachs erhält die Farbstoffe über seine<br />
natürliche Nahrungskette)<br />
Thunfisch im Mittelmeer: aktuelle Bestrebungen, um seinen Schutz durchzusetzen<br />
- beim Thunfisch gibt es viele Untergruppierungen<br />
- Export nach Japan bedeutsam – extrem hohe Preise dort <strong>zur</strong> Zeit<br />
- Bluefin tun (Thunnus thynnus): Bestände Atlantik, Mittelmeer ........<br />
.....Migrationsrouten, Einsatz von Flugzeugen <strong>zur</strong><br />
Ortung <strong>zur</strong> Fangmöglichkeit, extreme Bestandgefährdung<br />
- Makrele gehört <strong>zur</strong> Familie der Thunfischen<br />
-<br />
- Kleiner Film zum Thunfisch-Fang in Japan, Entwicklung neuer Fangmethoden<br />
(in Italien Aquakultur: Adria v.a. Muscheln, Süditalien)<br />
- Film: „Thunfische“: 90 % seiner Bestände bereits abgefischt; Bilder zum<br />
- Thunfischfang<br />
- Kennzeichnung bei frischen Fisch und z.T. auch Dosenfisch: Art, Herkunftsgebiet<br />
- Kontrolle noch ungeklärt
Protokollant / Protokollantin: Irmgard Weinzierl, Rosa Mancuso, Emanuela Giongo,<br />
Annika Schlücker<br />
Datum: 15.Okt.2009<br />
Uhrzeit: 15 Uhr bis 16:30 Uhr<br />
Thema: Umweltsensibilisierung – Unterrichtssequenz<br />
Vorwissen aktivieren:<br />
- Welche Länder liegen am Mittelmeer?<br />
- Welche Meeresbecken des Mittelmeers umgeben Italien?<br />
- Welche Meerestiere kennst du? (Impuls: Fischmarkt, Aquarium,<br />
<strong>Dokumentation</strong>sfilme, Angeln etc.)<br />
Zielangabe:<br />
Ist das Leben der Wassertiere im Mittelmeerraum gefährdet?<br />
Schüler-Vermutungen<br />
Cluster:<br />
Welche Meerestiere leben überhaupt im Mittelmeerraum?<br />
Deutsch<br />
Seehecht<br />
Thunfisch<br />
Sardine<br />
Sardelle<br />
Schwertfisch<br />
Makrele<br />
Meerbrasse<br />
Dorsch<br />
Italienisch<br />
Merluzzo<br />
Tonno<br />
Sarda<br />
Acciughe<br />
Pesce spada<br />
Sgombro<br />
Orata<br />
Baccalà<br />
Impuls:<br />
Diesen Reichtum unseres Mittelmeers müssen wir schützen und bewahren!<br />
Welche Möglichkeiten kennst du?<br />
Schüler-Vermutungen<br />
Gruppenarbeit: Ergänzung einer Tabelle<br />
Hilfsmittel:<br />
- Landkarte, Atlas<br />
- Sachbücher<br />
- Internet<br />
- Etc.
Tabelle:<br />
Regionen Italiens Meeresschutzgebiete Meeresbecken<br />
Ligurien<br />
Cinque Terre<br />
Friaul<br />
Miramare<br />
Latium<br />
Santo Stefano<br />
Appulien<br />
IsoleTremiti<br />
Kalabrien/ Sizilien Capo Rizuto<br />
Sardinien<br />
Isola Asinara<br />
Präsentation der Gruppenarbeit:<br />
Was verstehst du unter Meeresschutzgebieten? Erkläre.<br />
Tafelbild / Lehrer-Schüler-Gespräch<br />
- keine industrielle Fischerei<br />
- keine Abwassereinleitung<br />
- beschränkte Nutzung durch den Menschen (z.B. Tourismus)<br />
- Vermeidung von Lärm<br />
- Wassersport-Verbot<br />
- Tauchverbot<br />
- Angelverbot (Pinharpunen)<br />
Kennst du noch andere Möglichkeiten um den Mittelmeerraum zu schützen?<br />
Was kannst du persönlich tun, um dazu beizutragen?<br />
Eventuelle Vorgabe durch den Lehrer:<br />
- Strände säubern (evtl. Ausflug ans Meer)<br />
- Etc.<br />
Differenzierte Hausaufgabe:<br />
Expertengruppen gründen zu folgenden Themen<br />
1) Fischfangmethoden am Mittelmeer<br />
2) Überfischung<br />
3) Green-Peace<br />
4) Brief an die EU DG mare (Auftrag: Informationsmaterial anfordern)<br />
5) Aquakultur
Rückmeldebogen<br />
Gesamteindruck <strong>zur</strong> Leitung:<br />
1 Didaktisch sehr gut 8 3 sehr schlecht<br />
2 Fachlich sehr gut 11 sehr schlecht<br />
Bewertung zum Inhalt der Veranstaltung:<br />
3 Der Inhalt erschien mir aktuell 10 1 veraltet<br />
4 Der Bezug <strong>zur</strong> Praxis erschien mir angemessen 9 2 nicht vorhanden<br />
5 Die vorgestellten Beispiele/Verfahren waren für mich sehr hilfreich 7 4 nicht hilfreich<br />
Urteil <strong>zur</strong> Kooperation in der Teilnehmergruppe:<br />
6 Die Kommunikation empfand ich als vertrauensvoll 7 4 sehr angespannt<br />
7 Die Zusammenarbeit war konzentriert,effektiv 8 3 total uneffektiv<br />
8 Schwierige Themen wurden offen angesprochen 4 6 1 ausgeklammert<br />
9 Die Arbeitsergebnisse fand ich sofort umsetzbar 5 6 kaum umsetzbar<br />
Urteil über die Unterbringung und die Organisation:<br />
10 Die Hotelzimmer sind sehr zu empfehlen 1 7 nicht zu empfehlen<br />
11 Information und Betreuung vor Ort waren sehr gut 3 5 mangelhaft<br />
Bereitschaft <strong>zur</strong> Anwendung bzw. Weiterarbeit:<br />
12 Ich bin grundsätzlich an der Weiterentwicklung<br />
des Themas interessiert.<br />
Wenn ja<br />
13 a) dies sollte in einer Arbeitsgruppe an<br />
meinem Schulort stattfinden.<br />
14 b) dies sollte auch durch Gedankenaustausch<br />
in der Region stattfinden.<br />
15 Mit der aktiven Umsetzung der vorgestellten<br />
Methoden will ich demnächst beginnen<br />
16 Ich bin an einer weiterführenden Fortbildung<br />
(SchiLF) interessiert<br />
Weitere Bemerkungen<br />
dazu:<br />
ja 11 nein<br />
ja 7 4 nein<br />
ja 11 nein<br />
ja 7 nein<br />
sehr 9 gar nicht<br />
Sehr interessante Fortbildung, auch fachlich sehr lehrreich, direkte Anwendung im Unterricht<br />
möglich, hervorragende Betreuung und Organisation vor Ort, vielen Dank für alles!, sehr<br />
kompetenter und sympathischer Referent
Abschlussbemerkung<br />
Mit der Einrichtung dieser Veranstaltung hatte der pädagogische Beirat einem an allen<br />
beteiligten <strong>Schule</strong>n geäußerten Fortbildungswunsch entsprochen. Angesprochen waren neben<br />
dem Fachbereich Geographie alle Fachbereiche, in denen die besondere Lage der Schulorte<br />
im Mittelmeerraum eine Rolle spielt, insbesondere Biologie und Sachkunde. Schwerpunkt<br />
sollten die Klassenstufen 4-9 sein. Neben einer fachlichen Weiterbildung sollten dabei<br />
projektorientiertes Arbeiten und DFU-Arbeit einen Schwerpunkt bilden.<br />
Mit Reinhold Hanel, Professor für Biologie an der Universität Hamburg, konnte ein fachlich<br />
sehr kompetenter Referent für diese Fortbildung gewonnen werden, der über theoretische und<br />
praktische Erfahrungen Fischerei und Aquakultur verfügt.<br />
Er setzte inhaltlich den Schwerpunkt „Fisch im Mittelmeer“ und gestaltete die Veranstaltung<br />
in jeglicher Hinsicht abwechslungsreich: neben einer theoretischen Einführung in die<br />
Problematik und interessante Hintergründe rund um die Themen Überfischung,<br />
Auswirkungen der Fischerei konnte auch ein Besuch des Genueser Fischmarktes mit<br />
Besprechung des Sortiments und anschließender anatomischer und morphologischer<br />
Bestimmung einzelner Fische in das Programm integriert werden.<br />
Schließlich wurden in Bezug auf dieses Thema Ideen für ein projektartiges Lernen im<br />
Unterricht entwickelt. Anhand eines Besuchs im Genueser Aquarium wurde auch die<br />
Durchführung einer Exkursion exemplarisch thematisiert.<br />
Die Rückmeldung der Teilnehmer war weitestgehend sehr positiv. Wie spätere Gespräche<br />
und Erhebungen ergeben haben, fanden diverse Inhalte dieser Fortbildung bereits direkte<br />
Anwendung bzw. Umsetzung im Unterricht; dazu gehören insbesondere das modellhaft<br />
geschilderte Projekt zum Thema „Umweltsensibilisierung“, aber auch die Integration der<br />
weiterführenden fachwissenschaftlichen Inhalte zum Themenkreis „Fisch im Mittelmeer“<br />
allgemein.<br />
Matthias Schopper, <strong>REFO</strong>KO