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Trainingsskript Scherenbeinschlag - Bezirk Enz eV - DLRG

Trainingsskript Scherenbeinschlag - Bezirk Enz eV - DLRG

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<strong>Trainingsskript</strong><br />

<strong>Scherenbeinschlag</strong><br />

<strong>Trainingsskript</strong> zum Thema Brustbeinschlag. Besonderes Augenmerk soll hierbei auf den<br />

<strong>Scherenbeinschlag</strong> und dessen Korrektur gelegt werden.<br />

Anregungen bitte an: Ausbildung@Bez-<strong>Enz</strong>.<strong>DLRG</strong>.de<br />

Version 1.2<br />

Herausgeber:<br />

<strong>DLRG</strong> <strong>Bezirk</strong> <strong>Enz</strong> e.V.<br />

Verfasser:<br />

Stefan Reich<br />

Deutsche Lebens-Rettungs-<br />

Gesellschaft<br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>Enz</strong> e.V.


2 von 15 <strong>Trainingsskript</strong> Brustbeinschlag – <strong>Scherenbeinschlag</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort..............................................................................................................3<br />

1. Der Brustbeinschlag......................................................................................4<br />

1.1. Die Stoßgrätsche...................................................................................4<br />

1.1.1. Ablauf..............................................................................................5<br />

1.2. Schwunggrätsche..................................................................................5<br />

1.2.1. Ablauf..............................................................................................6<br />

2. Der <strong>Scherenbeinschlag</strong>.................................................................................7<br />

3. Fehlerkorrektur..............................................................................................8<br />

4. Übungen zur Fehlerkorrektur.......................................................................9<br />

5. Literaturverzeichnis.....................................................................................13<br />

6. Bildnachweis................................................................................................13<br />

7. Notizen.........................................................................................................14<br />

Version 1.2


<strong>Trainingsskript</strong> Brustbeinschlag – <strong>Scherenbeinschlag</strong> 3 von 15<br />

Vorwort<br />

Aufgrund des immer wieder aufkommenden Themas des<br />

<strong>Scherenbeinschlag</strong>s bei Schwimmschülern entstand diese<br />

Übungssammlung zur Korrektur dieses nicht korrekten Beinschlags.<br />

Es soll sich explizit um ein sich ständig erweiterndes Skript handeln, in das<br />

immer mehr Übungsformen aufgenommen werden, um die<br />

Fehlerkorrektur möglichst vielseitig gestalten zu können.<br />

Für weitere Anregungen zu neue Übungen bin ich stets offen und freue<br />

mich über vielseitige Resonanz.<br />

Noch einen kurzen Satz zur Gleichberechtigung von Mann und Frau. Auch<br />

wenn hier oft nur eine Geschlechtsform genannt wird, liegt dies nur an der<br />

besseren Lesbarkeit des Textes und nicht an einer Benachteiligung eines<br />

Geschlechts.<br />

Version 1.2


4 von 15 <strong>Trainingsskript</strong> Brustbeinschlag – <strong>Scherenbeinschlag</strong><br />

1. Der Brustbeinschlag<br />

Es gibt zwei verschiedene Arten des Brustbeinschlages. Zum einen die<br />

Stoßgrätsche, welche der Beinbewegung des Froschs abgeschaut wurde.<br />

Eine Weiterentwicklung dieses Beinschlags ist die Schwunggrätsche.<br />

Diese neue Form sollte bevorzugt gelehrt werden, da sie den weitaus<br />

effektiveren Vortrieb bringt.<br />

Wie jeder Stil, gliedert sich auch der Brustbeinschlag in drei Phasen.<br />

Beginnend mit gestreckten Beinen kommt zuerst die Vorbereitungsphase,<br />

in der die Beine angewinkelt und die Füße in Richtung Gesäß gebracht<br />

werden. Danach folgt die Antriebsphase, in der die Beine wieder<br />

ausgestreckt und zusammengeführt werden. Nun sind die Beine wieder<br />

gestreckt und es folgt die Endphase, in der keine Beinbewegung<br />

stattfindet. In ihr wird gegleitet, um den gerade gewonnenen Schwung<br />

auszunutzen.<br />

1.1. Die Stoßgrätsche<br />

Abbildung 1<br />

Wie oben bereits erwähnt, wurde die Stoßgrätsche von der Beinbewegung<br />

des Froschs abgeschaut. Sie wurde früher vorwiegend gelehrt, wodurch<br />

sie noch als eine Art Tradition in den Köpfen vieler Menschen verankert<br />

ist.<br />

Aufgrund des großen Kraftaufwands ist sie in den meisten Fällen die<br />

schlechtere Wahl gegenüber der Schwunggrätsche. Da sie jedoch in<br />

manchen Situationen durchaus ihre Daseinsberechtigung hat, soll<br />

trotzdem hier auf sie eingegangen werden.<br />

Es gibt zum Einen viele Kinder, denen die Stoßgrätsche beim Schwimmen<br />

lernen leichter fällt. Die ist vor allem bei langen und schlaksigen Kindern<br />

der Fall. Daher kann man durchaus vertreten, dass man in der Anfängerausbildung<br />

die Stoßgrätsche lehrt und danach dann auch die Schwunggrätsche<br />

umlernt. Dies ist auch mit nicht all zu große Aufwand möglich.<br />

Des Weiteren wird die Stoßgrätsche beim Schleppen einer Person<br />

benötigt, da die zu schleppende Person den Beinschlag behindert. Hierbei<br />

ist es oft einfacher eine Stoßgrätsche zu machen, als die<br />

Schwunggrätsche.<br />

Der dritte Punkt, und damit für dieses Skript von besonderer Bedeutung,<br />

Version 1.2


<strong>Trainingsskript</strong> Brustbeinschlag – <strong>Scherenbeinschlag</strong> 5 von 15<br />

ist die Fehlerkorrektur beim <strong>Scherenbeinschlag</strong>. Bei einige Übungen wird<br />

gezielt die Stoßgrätsche gefordert, da hierbei die Füße beieinander an das<br />

Gesäß gezogen werden.<br />

Als letzten Punkt kann man noch die schwache Belastung der Knie, dafür<br />

aber die starke Belastung der Hüftgelenke anführen, wodurch die<br />

Stoßgrätsche besonders für Personen mit Problemen im Knie zu<br />

bevorzugen ist.<br />

1.1.1. Ablauf<br />

Abbildung 1<br />

1. 2. 3. 4.<br />

1. Die Beine befinden sich in der Gleitlage komplett gestreckt<br />

2. Die Füße werden beisammen bis kurz vor das Gesäß angezogen und<br />

dabei die Knie stark angewinkelt und die Beine weit nach außen<br />

geöffnet.<br />

3. Die Beine werden nun in der geöffneten Form gestreckt, bis sie gerade,<br />

jedoch weit geöffnet, im Wasser liegen.<br />

4. Nun werden wie Beine möglichst kräftig geschlossen.<br />

5. Vor dem nächsten Beinschlag sollte nun eine kurze Pause eingelegt<br />

werden, um zu gleiten.<br />

Punkt 1 und 2 bilden hier die Vorbereitungsphase, Punkt 3 und 4 die<br />

Antriebsphase und Punkt 5 die Endphase.<br />

Bei der Stoßgrätsche bewegen sich die Fersen in einer Ebene, welche sich<br />

möglich nah an der Wasseroberfläche befindet, ohne dass die Füße das<br />

Wasser durchbrechen. Gerade dieser Punkt macht die Stoßgrätsche<br />

besonders für die Korrektur des Scherenschlags interessant.<br />

Abbildung 2:<br />

Fußbewegung aus der<br />

Vogelperspektive<br />

1.2. Schwunggrätsche<br />

Abbildung 3<br />

Die Schwunggrätsche ist eine Weiterentwicklung der Stoßgrätsche mit<br />

dem Ziel, den Wasserwiederstand und damit den Kraftaufwand zu<br />

minimieren. Außerdem hat der Schwimmer mit Füßen und<br />

Version 1.2


6 von 15 <strong>Trainingsskript</strong> Brustbeinschlag – <strong>Scherenbeinschlag</strong><br />

Unterschenkeln eine größere Abdruckfläche als bei der Stoßgrätsche. Bis<br />

auf die besonderen Gegebenheiten, bei denen die Stoßgrätsche Vorteile<br />

aufweist sollte immer die Schwunggrätsche verwendet werden. Zur<br />

Ausführung der Schwunggrätsche ist eine ausreichende Beweglichkeit in<br />

Hüfte und Knie Voraussetzung.<br />

Es sollte jedoch noch erwähnt werden, dass auch die Schwunggrätsche<br />

bei einem Teil der Übungen zur Korrektur des Scherenschlags Anwendung<br />

findet.<br />

1.2.1. Ablauf<br />

Abbildung 4<br />

1. 2. 3. 4. 5. 6.<br />

Abbildung 5:<br />

Fußbewegung aus der<br />

Vogelperspektive<br />

1. Beine befinden sich in der Gleitlage komplett gestreckt<br />

2. Anziehen der Füße zum Gesäß, wobei darauf zu achten ist, dass der<br />

Hüftwinkel (Winkel Bauch zu Oberschenkel) immer kleiner als der recht<br />

große Kniewinkel (Winkel Ober- zu Unterschenkel) ist<br />

3. Die Oberschenkel drehen stark nach innen, die Füße werden stark zu<br />

den Knien angezogen und die Unterschenkel öffnen sich<br />

4. Die Knie bleiben bis maximal schulterbreit in der Mitte stehen und die<br />

Füße drehen nach außen<br />

5. Die Halbkreisbewegung der Füße wird fortgeführt. Dabei wird der<br />

Hüftwinkel gleichmäßig wieder vergrößert.<br />

6. Am Ende treffen sich die Füße in der Mitte wieder und die Beine sind<br />

wieder komplett gestreckt.<br />

7. Vor dem nächsten Beinschlag sollte nun eine kurze Pause eingelegt<br />

werden, um zu gleiten.<br />

Punkt 1 bis 4 bilden hierbei die Vorbereitungsphase, Punkt 5 und 6 die<br />

Antriebsphase, welche sehr explosiv ausgeführt werden soll und Punkt 7<br />

die Endphase.<br />

Bei der Schwunggrätsche lässt sich nicht, wie bei der Stoßgrätsche, eine<br />

Bewegungsebene eines Körperteils finden. Jedoch lässt sich hier als grobe<br />

Orientierung sagen, dass die Fersen immer ungefähr gleich weit von der<br />

Körperachse (Verlängerung des Rückens) entfernt sind wie die Knie.<br />

Dieser Umstand zeigt auch sehr gut den geringeren Wasserwiederstand<br />

der Schwunggrätsche. Die senkrecht zur Schwimmbewegung stehende<br />

Körperfläche ist um einiges kleiner als bei der Stoßgrätsche.<br />

Version 1.2


<strong>Trainingsskript</strong> Brustbeinschlag – <strong>Scherenbeinschlag</strong> 7 von 15<br />

2. Der <strong>Scherenbeinschlag</strong><br />

Abgesehen von allgemeinen Stilfehlern im Anfängerschwimmen ist der<br />

Scherenschlag einer der am häufigsten auftretende Fehler des<br />

Brustbeinschlags bei geübten Schwimmern. Das Hauptmerkmal des<br />

Scherenschlags ist der asymmetrische Beinschlag. Hierbei wird ein<br />

Unterschenkel korrekt nach außen, der andere jedoch nach innen gedreht.<br />

Auch die Fußstellung nimmt genau diese falsche Position ein. Aufgrund<br />

dieser Verdrehung der Beine kommt es meist dazu, dass das korrekte Bein<br />

recht tief und das falsche Bein recht flach im Wasser die Beinbewegung<br />

durchführt. Es kann sogar dazu kommen, dass die Füße die<br />

Wasseroberfläche durchbrechen.<br />

Abbildung 6:<br />

Scherenschlag mit nach rechts<br />

verdrehter Hüfte und Füßen in<br />

verschiedenen Ebenen<br />

Es gibt verschiedene Gründe, durch die ein <strong>Scherenbeinschlag</strong> entstehen<br />

kann. Wenn ein Schwimmer während dem Schwimmen immer auf eine<br />

Seite schaut, ist der Körper hierdurch verdreht was auch zu einer<br />

verdrehten Hüfte führt. Hierbei ist die Hüfte in Blickrichtung erhöht. Des<br />

weiteren kann eine Beckenwand, die immer auf der gleichen Seite ist,<br />

einen <strong>Scherenbeinschlag</strong> erzeugen. Unterbewusst haben die Schwimmer<br />

Angst mit dem Fuß an der Wand anzustoßen. Hierdurch wird die Hüfte auf<br />

der Wandseite erniedrigt. Wenn das Training im Kreis und nicht auf einer<br />

Bahn stattfindet ist darauf zu achten, dass regelmäßig die<br />

Schwimmrichtung geändert wird. Ansonsten ist konstant das äußere Bein<br />

stärker belastet, wodurch dessen Stärke und Bewegung beeinflusst wird.<br />

Hierbei ist darauf zu achten, dass der Wechsel zwischen Rücken- und<br />

Brustschwimmen bereits als Richtungsänderung gilt.<br />

Für eine effektive Fehlerkorrektur ist es jedoch wichtig zwischen den<br />

verschiedenen Formen des Scherenschlags zu unterscheiden.<br />

Der wichtigste Unterscheidungspunkt ist die Beckenstellung. Es gibt<br />

Schwimmer mit einem verdrehten Becken und Schwimmer mit einer<br />

normalen, horizontalen Beckenstellung. Hierbei gibt es keine bevorzugte<br />

Seite, jedoch ist für die Korrektur wichtig, in welche Richtung das Becken<br />

verdreht ist.<br />

Bei normaler Beckenstellung ist es eigentlich fast unausweichlich, dass ein<br />

Bein zu tief durchs Wasser geführt wird.<br />

Bei verdrehter Beckenstellung kann man noch unterscheiden, ob die<br />

Beine, dank der Beckendrehung, in einer Ebene nahe der<br />

Wasseroberfläche bleiben, oder ob zusätzlich noch ein Bein tief durchs<br />

Wasser geführt wird.<br />

Abbildung 7:<br />

Scherenschlag mit nach links<br />

verdrehter Hüfte und Füßen in<br />

einer gemeinsamen Ebene<br />

Abbildung 8:<br />

Scherenschlag mit leicht nach<br />

rechts verdrehter Hüfte und<br />

Füßen in verschiedenen Ebenen<br />

Version 1.2


8 von 15 <strong>Trainingsskript</strong> Brustbeinschlag – <strong>Scherenbeinschlag</strong><br />

Ein weiterer Fehlerpunkt kann sein, dass mindestens ein Bein zu weit nach<br />

vorne unter den Bauch gezogen wird.<br />

Ein weiterer Fehler kann sein, dass die Beinbewegung zwar korrekt<br />

ausgeführt wird, jedoch nicht gleichzeitig, d.h. ein Bein eilt im<br />

Bewegungsablauf immer voraus. Dies ist streng genommen kein<br />

Scherenschlag, sondern ein Koordinationsproblem. Auf das vielfältige<br />

Koordinationstraining soll hier nicht weiter eingegangen werden.<br />

Zwei Personengruppen sollten jedoch zu guter Letzt noch erwähnt werden,<br />

bei denen auch ein Scherenschlag akzeptiert werden kann. Das sind zum<br />

einen Personen mit schweren orthopädischen Problemen, vor allem im<br />

Hüft- und Kniebereich. Und die zweite Gruppe sind Personen mit geistigen<br />

wie auch körperlichen Behinderungen. Hier kann es einfach der Fall sein,<br />

dass sie nicht in der Lage sind, den Beinschlag korrekt auszuführen. Der<br />

korrekte Umgang mit Behinderungen ist ein ganzes Thema für sich, nur<br />

soviel sollte hier erwähnt werden. Man sollte die behinderten Teilnehmer<br />

im Rahmen der Inklusion möglichst gut in die Gruppe integrieren und<br />

einen Schwimmstil finden, der möglichst effizient und gleichzeitig gut von<br />

ihnen ausführbar ist.<br />

3. Fehlerkorrektur<br />

In diesem Abschnitt sind nun die verschiedenen Übungen und<br />

Übungsformen zur Korrektur des Scherenschlags aufgelistet.<br />

Ein wichtiger Grundsatz der Stilkorrektur allgemein, jedoch besonders<br />

auch für den Scherenschlag, ist, dass solch eine Korrektur etwas<br />

Zeitaufwendiges ist und bei weitem nicht in einer Unterrichtseinheit von<br />

ca. 45 Minuten geschafft werden kann. Je länger der Fehler schon besteht<br />

und damit „trainiert“ wurde , desto schwerer und anstrengender wird die<br />

Korrektur. Daher sollte man schon bei den ersten Anzeichen eines<br />

Scherenschlages dem entgegenwirken.<br />

Trainingsformen, bei denen ein Scherenschlag besonders leicht entsteht<br />

ist zum einen das konstante Schwimmen an einer Wand. Bei<br />

Vorhandensein einer Wand am Bahnrand haben einige Teilnehmer Angst,<br />

dass sie mit den Füßen anstoßen. Bevorzugt verdrehen sie ihre Hüfte in<br />

Richtung der Wand wodurch der oben beschriebene Scherenschlag mit<br />

verdrehter Hüfte entsteht. Ein weiterer im Trainingsablauf zu beachtender<br />

Punkt ist das im Kreis Schwimmen. Hierbei muss immer das Außenbein<br />

den Körper in die neue Schwimmrichtung bringen, wodurch dieses Bein<br />

Version 1.2


<strong>Trainingsskript</strong> Brustbeinschlag – <strong>Scherenbeinschlag</strong> 9 von 15<br />

oft eine zu weit nach außen geöffnete Bewegung macht. An den<br />

gegebenen Umständen im Schwimmbad lässt sich kaum etwas ändern,<br />

jedoch sollte versucht werden, dass beide Beine gleichmäßig belastet<br />

werden. Die ist am einfachsten durch regelmäßige Änderung der<br />

Schwimmrichtung zu erreichen. Zu beachten ist hierbei, dass der Wechsel<br />

von der Bauchlage zur Rückenlage bereits eine Richtungsänderung<br />

darstellt.<br />

Wichtig für alle Übungen, bei denen bewusst auch etwas Falsches trainiert<br />

wird ist, dass man danach nochmals die korrekte Bewegung ausführen<br />

lässt. Am Ende jeder Technikeinheit sollten nochmals einige Bahnen des<br />

kompletten, möglichst korrekten Bruststils kommen.<br />

Version 1.2


10 von 15 <strong>Trainingsskript</strong> Brustbeinschlag – <strong>Scherenbeinschlag</strong><br />

4. Übungen zur Fehlerkorrektur<br />

Legende:<br />

• Übung<br />

✔ Vorteil<br />

✗ Nachteil<br />

ο allgemeiner Hinweis<br />

• Trockenübung der Beinbewegung in Bauchlage auf einer Wärmebank,<br />

mit der Kante exakt im Hüftwinkel<br />

✔ Hüftposition automatisch gerade --> Gefühl für richtige Position<br />

✔ zu weites nach vorne ziehen der Beine unmöglich<br />

✔<br />

✗<br />

✗<br />

führen der Beine durch den Ausbilder möglich<br />

zu tiefe Knieführung möglich<br />

da Trockenübung kein Gefühl für Effektivität des Beinschlags<br />

◦ bei niedrigem Beckenrand auch am Wasser möglich<br />

• Trockenübung in Bauchlage auf dem Boden (besser mit drei Brettern<br />

unter dem Bauch); Anfersen und kreisförmige Schwungbewegung nach<br />

hinten bis zum Zusammenschluss der Beine<br />

✔ Hüftposition automatisch gerade --> Gefühl für richtige Position<br />

✗<br />

✗<br />

ohne Bretter kein Hüftwinkel möglich<br />

da Trockenübung kein Gefühl für Effektivität des Beinschlags<br />

• Kniebeugen an Land machen, dabei Füße nach außen gedreht<br />

✔<br />

✗<br />

✗<br />

korrekte Beinbewegung fürs Anziehen der Beine<br />

nur kleine Teileinheit des Beinschlags<br />

sehr geringer Zusammenhang zum Schwimmen<br />

• Beinbewegung in Strecksitz am Beckenrand, Oberkörper zurück gelehnt<br />

und Ellenbogen stützen ab<br />

✔<br />

✔<br />

Sichtkontrolle durch Schwimmer<br />

Führen der Füße durch Ausbilder<br />

✗ bei zu aufrechter Position falscher Hüftwinkel --> später falsche<br />

Wasserlage<br />

• Schwunggrätsche mit Brett in den Händen<br />

✔<br />

✗<br />

✗<br />

Konzentration komplett auf Beinschlag gerichtet<br />

keine Sichtkontrolle durch Schwimmer<br />

schlechte Korrektur durch den Ausbilder, da kaum Kontakt möglich<br />

◦ Der Kopf sollte möglichst zwischen den Armen liegen<br />

◦ nur kurze Strecke schwimmen lassen, zum Atmen hinstellen<br />

• Schwunggrätsche mit Festhalten am Beckenrand / Ablaufrinne<br />

✔<br />

✗<br />

Konzentration komplett auf Beinschlag gerichtet<br />

keine Sichtkontrolle durch Schwimmer<br />

◦ Führen der Füße durch Ausbilder möglich<br />

Version 1.2


<strong>Trainingsskript</strong> Brustbeinschlag – <strong>Scherenbeinschlag</strong> 11 von 15<br />

• Stoßgrätsche, dabei bewusst die Füßen beisammen anziehen<br />

✔ Scheren der Füße erst nach Öffnen der Beine möglich<br />

✗ weiterhin Beckendrehung möglich, jedoch bei vielen Schwimmern<br />

besser als davor<br />

• Brustschwimmen und dabei anfersen<br />

Legende:<br />

• Übung<br />

✔ Vorteil<br />

✗ Nachteil<br />

ο allgemeiner Hinweis<br />

✔<br />

✗<br />

✗<br />

parallele Position der Füße für Druckphase<br />

Training falscher Bewegung: Füße werden normal nicht bis zum<br />

Gesäß angezogen<br />

keinen positiven Effekt auf Beckendrehung<br />

◦ bei besseren Schwimmern auch mit Händen am Po möglich<br />

• Schwimmen mit Pinguinfüßen (Füße nach außen gestellt)<br />

✔<br />

✗<br />

✗<br />

nach innen Drehen der Beine nicht möglich<br />

kaum positiven Effekt auf Beckendrehung<br />

in Gleitphase keine gestreckten Füße<br />

◦ evtl. davor eine Runde mit Pinguinfüßen ums Becken laufen lassen<br />

und dann ins Wasser gehen --> gewissen Gewöhnung des Körpers<br />

an diese Fußstellung<br />

• Schwunggrätsche in Bauchlage mit Pull Buoy zwischen den Knien oder<br />

Gummiband um die Knie:<br />

✔ Scheren der Knie nicht mehr möglich<br />

✗<br />

kaum positiver Einfluss auf Beckendrehung<br />

◦ mit Pull Buoy auch auf dem Rücken möglich, dann wird jedoch<br />

Wasserlage etwas verschlechtert<br />

• Bewusstes Überdrehung der Hüfte in entgegengesetzte Richtung<br />

◦ Übertrainieren der komplementär falschen Bewegung<br />

✔<br />

besonders bei Beckendrehung erfolgreich<br />

✗ trainieren einer falschen Bewegung (unter Kontrolle durch den<br />

Ausbilder gerechtfertigt), darf nicht zu viel geübt werden<br />

◦ danach auf jeden Fall nochmal normal schwimmen<br />

• Rückenlage mit Brett unter Po / Rücken, Hände gestreckt<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✗<br />

zu weites Anheben der Beine nicht möglich<br />

waagerechte Beckenstellung, da sonst Brett wegrutscht<br />

bedingt Sichtkontrolle durch Schwimmer möglich<br />

flache Wasserlage<br />

bei kleinen Schwimmern zu großer Auftrieb<br />

◦ bei schlechteren Schwimmern evtl. Brett halten lassen<br />

Version 1.2


12 von 15 <strong>Trainingsskript</strong> Brustbeinschlag – <strong>Scherenbeinschlag</strong><br />

Legende:<br />

• Übung<br />

✔ Vorteil<br />

✗ Nachteil<br />

ο allgemeiner Hinweis<br />

• Beinschlag am Beckenrand üben<br />

◦ gezieltes Gegentrainieren gegen den Entstehungsgrund; Körperseite<br />

mit zu hoher Hüfte muss zur Wand hin zeigen<br />

✔ Entstehungsgrund der Beckendrehung zur Bekämpfung nutzen<br />

✗<br />

bei zu viel Übung Schere in andere Richtung<br />

• bewusste Phasenaufteilung des Beinschlages<br />

✔<br />

✔<br />

✗<br />

bewusste Bewegungserfahrung<br />

Konzentration auf Teilschritte<br />

ohne Hilfsmittel schnelles Absinken --> Poolnoodle unter Armen<br />

◦ danach wieder als flüssigen Beinschlag üben<br />

◦ in Rücken- und Bauchlage möglich<br />

• Horizontale Schaukel: Der Ausbilder hält die Fußgelenke des<br />

Schwimmers fest; Schwimmer stößt sich von der Wand ab, macht den<br />

Beinschlag und wird dabei zurückgezogen<br />

✔ direkte Korrektur des Beinschlags durch den Ausbilder<br />

✗<br />

Rückwärtsbewegung beim Beinschlag eigentlich falsch<br />

◦ in Bauch- und Rückenlage<br />

◦ evtl. Auftriebshilfe in die Hände geben<br />

• senkrecht im Wasser stehen, Brett in gestreckter Hand und Beinschlag<br />

ausführen<br />

✔<br />

✗<br />

sehr gute Selbstbeobachtung möglich<br />

schlechte Beobachtung durch Ausbilder, vor allem von Land aus<br />

• Senkrecht, nah an der Wand Beinschlag mit breiten Knien ausführen<br />

✔<br />

✔<br />

✗<br />

weit nach vorne Bringen eines Beins kaum möglich<br />

kaum Beckendrehung möglich<br />

schlechte Beobachtungsmöglichkeit<br />

• in Rückenlage mit Brett in der Hand versuchen, dass die Fußsohlen<br />

beim Zusammenschlagen exakt aufeinander treffen<br />

✔<br />

korrektes Ende des Beinschlags wird geübt<br />

✗ Beckendrehung und Schere am Anfang des Beinschlags kaum unter<br />

Kontrolle<br />

◦ auch in Bauchlage möglich<br />

• Brustschwimmen mit Haargummi um großen Zehen des oberen Fußes<br />

✔<br />

✗<br />

gute Konzentration auf den Fuß mit Haargummi, da es als störend<br />

empfunden wird<br />

mit der Zeit Gewöhnung an Haargummi --> nur begrenzt einsetzen<br />

Version 1.2


<strong>Trainingsskript</strong> Brustbeinschlag – <strong>Scherenbeinschlag</strong> 13 von 15<br />

• Rückenschwimmen ohne Arme mit 5-kg-Ring auf dem Unterbauch;<br />

Ring wird nicht festgehalten<br />

◦ nur bei guten Schwimmern möglich<br />

✔ kein verdrehen der Hüfte möglich, da sonst der Ring herunterfällt<br />

Legende:<br />

• Übung<br />

✔ Vorteil<br />

✗ Nachteil<br />

ο allgemeiner Hinweis<br />

✗ bei schlechter Wasserlage weiterhin ungleichmäßiger Beinschlag<br />

möglich<br />

• dicht am Rand Brustschwimmen und dabei mit jedem Beinschlag mit<br />

dem Fuß der Randseite an der Wand abstoßen<br />

◦ wenn rechte Fuß tiefer --> auf rechter Seite die Wand;<br />

wenn linker Fuß tiefer --> auf linker Seite die Wand<br />

✔ gutes Abstoßen nur bei hoher / normaler Fußlage möglich<br />

✗<br />

immer nur eine Bahn möglich, zwischendrin andere Übung nötig<br />

• in Bauchlage am Beckenrand haltend beginnt der Schwimmer mit<br />

einem Delphinbeinschlag, dann langsam die Fersen immer weiter<br />

anziehen und danach die Unterschenkel immer weiter kreisen<br />

✔ Beginn mit neuem Bewegungsmuster, daher fehlerfrei<br />

✔<br />

✗<br />

✗<br />

Anfangs korrekte Bewegung der Füße und Beine<br />

langer Weg zum richtigen Stil<br />

Vermischung zweierlei Bewegungsmuster<br />

Version 1.2


14 von 15 <strong>Trainingsskript</strong> Brustbeinschlag – <strong>Scherenbeinschlag</strong><br />

5. Literaturverzeichnis<br />

1. Ausbilderhandbuch Schwimmen; <strong>DLRG</strong> Bundesverband;<br />

Neuauflage 2007<br />

2. Dr. K. Wilkens; Rettungsschwimmen; hofmann; 5. Auflage 2010<br />

3. C. Glatz; Sportassistent Schwimmen; SVW Service GmbH; 2002<br />

4. G. Frank; Koordinative Fähigkeiten im Schwimmen; hofmann;<br />

4. Auflage 2005<br />

5. B. Lucero; Schwimmen, Die 100 besten Technikübungen; Meyer &<br />

Meyer Verlag; 2011<br />

6. I. Komar; Schwimmtechnik im Kindertraining, Brustschwimmen; Meyer<br />

& Meyer Verlag; 1996<br />

7. M. Hahn; Schwimmen; blv; 2004<br />

8. Bissig, Michael; Gröbli, Corinne; et. al.; Schwimm Welt; schulverlag<br />

blmv AG; 2004; 2. Auflage<br />

9. http://www.sichere-schule.de/schwimmhalle ; 30.10.2011<br />

10.http://www.rundumsschwimmen.de/Technik/asymmetrischer_beinschla<br />

g/asymmetrischer_beinschlag.html ; 30.10.2011<br />

6. Bildnachweis<br />

Abbildung 1, 2, 3, 5: Stefan Reich<br />

Abbildung 4:<br />

<strong>DLRG</strong>-Präsidium (Herausgeber);<br />

Foliensatz Rettungsschwimmen; Folie 2.2/1<br />

Abbildung 6: Literatur 7<br />

Abbildung 7: Literatur 8<br />

Abbildung 8:<br />

Gemeindeunfallversicherungsverband<br />

Westfalen - Lippe: Schwimmen – Bausteine<br />

für einen sicheren und attraktiven Unterricht<br />

- Teil 2 - Technik, CD-Rom; Standbild aus Film<br />

Version 1.2


<strong>Trainingsskript</strong> Brustbeinschlag – <strong>Scherenbeinschlag</strong> 15 von 15<br />

7. Notizen<br />

Version 1.2

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