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Volltext Prokla 2

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ermoglichte Ausdehnung des Kapitals langfristig wieder den Verwertungsgrad<br />

vermindert (Erhohung der organischen Zusammensetzung 58).<br />

Ebenso kann die Profitrate des gesellschaftlichen Gesamtkapitals noch erhOht<br />

werden durch die Einfuhr von billigen konstanten Kapitals (etwa von<br />

Rohstoffen), deren niedrige (Weltmarkt-) Preise das vorzuschieBende fungierende<br />

Gesamtkapital vermindern. Dasselbe gilt fOr Konsumtionsmittel,<br />

insofern dies eine Wertsenkung der Arbeitskraft ermoglicht (vgl. MEW 26,2;<br />

S. 438 ff)·<br />

Indem aber eine expandierende Nachfrage Oberhaupt die Voraussetzung<br />

der Entwicklung der Produktivkraft der gesellschaftlichen Arbeit, der Produktivitat<br />

und Intensitat der Arbeit ist, kann llmgekehrt durch den Ausbau<br />

einer beherrschenden Stellung auf dem Weltmarkt und vermittels der expandierenden<br />

Weltmarktnachfrage nach einem wachsenden produzierten<br />

Gebrauchswertquantum die vergegenstandlichte Mehrarbeit realisiert die<br />

Produktivitat und Intensitat der Arbeit gesteigert und das Kapitalwachstum<br />

beschleunigt werden 59).<br />

Eine expandierende Weltmarktnachfrage modifiziert auch die Oberproduktion<br />

insofern, als auch noch im Verlaufe des Kontraktionsprozesses, der Depression<br />

und dem Aufschwung ein groBer Teil der vergegenstandlichten<br />

Mehrarbeit und Profitmasse - insbesondere fOr einige Produktionssharen -<br />

realisiert werden kann 60). Kann, etwa wahrend des Kontraktionsprozesses,<br />

noch ein groBer Teil des Warenkapitals, welches Trager des Durchschnittsprofits<br />

ist, im Ausland in die Geldform des Kapitals verwandelt werden, so<br />

58) Das Verhaitni,s von Profitmasse eines bestimmten geseHschafUichen Gesamtkapitals<br />

zur bezahlten Ges,amtarbeit kann aber nicht nurdurch den internationalen Austausch<br />

verandert werden, sondern auch tiber die Bewegung des zi'nstragenden Kapitals auf<br />

dem Weltmarkt, die Bewegung des industriellen Kapitals und seine Anlage ,im profitableren<br />

Ausland, durch Wechselkursveranderungen und durchdas staaNiche Protektionssystem.<br />

Zur Erh6hung der Profitmas,se tiber AuBenhandel vgl. M. Kalecki,<br />

Theorie der wirtsch'aftlichen Dynamik, Ffm. 1966, S. 56.<br />

59) Wird das Kapitalwachstum in einem Lande beschleunigt undkann zwar dam it<br />

e,ine relative Prosperitat der Arbeiterklasse einhergehen, so kann diesem ProzeB aber<br />

gleichzeitig eine re,lative Stagnation und eine Verschlechterung der Lage der Lohnarbeiter<br />

in anderen Landern entsprechen, ganz abg'esehen von der direkten oder<br />

ind'irekten Exploitation weniger entwickelter Lander - etwa der Lander der 3. Welt.<br />

"Wenn vom Stei'gen des Arbeitsslohns gesprochen wird, ist zu bemerken, daB man<br />

immer den Weltmarkt im Auge haben muB und daB das Steigen des Arbeitslohns<br />

auBer Kraft dadurch ist, daB Arbeiter in anderen Landern auBer Brot gesetzt werden"<br />

(MEW 6, S. 543).<br />

60) Es war ja bereits geze,igt worden, daB nach der Exploitation der Arbeit die "gesamte<br />

Warenmasse, das Gesamtprodu,kt ... verkauft werden (muB). Geschieht das<br />

nicht oder nur zum Teil, oder nur zu Preisen,die unter den Produktionspreisen<br />

stehen, so ist der ArbeHer zwar exploitiert, aber seine Exp,loitation realisiert sich<br />

nichtals solche tilr den Kapitalisten, kann mit gar keiner oder nur teilweiser Real'isation<br />

des abgepreBten Mehrwerts, je mit teilweisem oder ,g'anzem Verl;ust se,ines<br />

Kapitals verbunden sein" (MEW 25, S. 254).<br />

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