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Volltext Prokla 2

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einer Verminderung des in die Berechnung des Durchschnittsprofits<br />

eingehenden Gesamtkapitals (Vernichtung, Brachlegung, Enwertung<br />

von Kapital),<br />

einer Verbilligung des konstanten Kapitals,<br />

einer dew Pofitmasse des fungierenden Kapitals:<br />

durch allgemeine Lohnsenkungen, durch ein schneller als die<br />

Arbeitslohne steigendes allgemeines Preisniveau, durch die<br />

[3erung der vergegenstandlicilten Gesamtarbeitszeit und Mehrarbeitszeit<br />

entweder durch dieselbe oder durcil eine zusatzliche Anzahl von<br />

produktiven Loilnarbeitern (sowie durch die Herabsetzung der Abzuge<br />

von der Profitmasse und durch andere direkte oder indirekte<br />

Anreize zur weiteren Akkumulation).<br />

Indem die kapitalistiscile Form der Produktion in der Krise aber durcil die<br />

entwickelten Widersprucile von Ausdehnung des Kapitals und seiner Ve,"­<br />

wertung, von Entwicklung der Produktivkrafte und bescilrankten Konsumtionsverhaltnissen,<br />

an ihre historische Grenze stoBt, ilaben die Staatseingriffe,<br />

die wieder eine genugende Rate der Kapitalakkumulation herbeifL!hren<br />

und da's Problem der Stagnation losen sollen, einen retardierenden<br />

Cham!(.ter, indem sie die kapitalistische Form der Produktion nicht aufheben,<br />

scmdem nur i1istorisch<br />

Die Starke der Staatseingriffe signalisiert<br />

aber die Schwere der Krise und der Stagnation sowie die Starke der<br />

entwickelten Widersprucile 119).<br />

Staatseingriffe konnen die Wirkung des entwickelten MiBverhaltnisses aber<br />

eben nur hinal.lsschieben 120), da die durch die Staatseingriffe beforderte<br />

'If') ,.Diese Interventionen weisen nicht auf eine reforlnatorische Tendenz des Kapitalismus<br />

hin. Sie enthullen, daB es dem System immot' schwerer fallt, die kapitalistischen<br />

Probleme mit streng kapitalistischen Mitteln I'U Ibeen. Sicherlich konnen staatliche<br />

Eingriffe die Krise aufschieben oder mildern: aber die Notwendigkeit solcher<br />

Eingriffe zeugt noch von der ~;chwere der Krise:!lilge" (f\13ttick, Marx und Keynes,<br />

a. a. 0 .. S 145). Diese Stagnationslf'ndenz im hachelltwickelten Kapitalismus. dessen<br />

Ursachen im 2. und 3. Teil dieser Arbeit entwickelt wurde:t, beschaftigt auch die burgerliche<br />

Okonomie seit den 30er Jahren. (\'ergl. A. Paulsen, ~,jeue \J\Jirtschaftslehre,<br />

Berlin, Ffm. 1969, S. 302 f.).<br />

1ell) Die~e Grenzen in der Oberwindung der Krise und der Stagnation durch staatliche<br />

Anregung der Kapitalakkumulaion werden von der burger!ichen Theorie ebenfalls ZJJgegeben:<br />

"Diese Hilfe fur die private Investition hatte ieJoch nicht das Ziel, wirksame<br />

Nachfrage zu schaffen - diese Aufgabe wurde riurch die Defizitausgaben erfUllt,<br />

sondern sie war nbtig, um zu sirhern, daB das NiveClu rier Investition die Produktion.skapazitat<br />

proportional der langfristigen Steigerung der Vollbeschaftigungsproduktion<br />

erweiterle. A priori gibt es aber kcinen Grund daf[ir, daB dieses langfristige<br />

Gleichgewichtsniveau der Investitionen genau deln Investitionssatz entspricht,<br />

der notwendig ist, um genugend wirksame Nachfrage zur Erreichung der Vollbeschaftigung<br />

zu erzielen. Sobald die Au,sdehnung des Kapitals und der Produktion<br />

das MaS uberschreitet, welches notwendig ist, um Produl,tionskapazitaten proportional<br />

zur Vollbeschaftigungsproduktion auszudehnen (wird sich) ein standiges Sinken<br />

des Au.snutzungsgrads der Ausrlistung und somit ein standiges Steigen der OberschuBkapazitaten<br />

ergeben ... Oberdies spiegel! sich das Sinken des Ausnutzungsgrads<br />

der Ausrustung im Sinken der Profitrate, welche dahin tendieren wird, die private<br />

Inves!ition abzuschrecken. Diese erneute Stagnation kann dann nur um den Preis<br />

,kumulaliver' Anregung der Kapitalexpansion hinausgeschoben werden" (Kalecki,<br />

Drei \J\Jege ..., a. a. 0., S. 93 f.).<br />

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