Volltext Prokla 2
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griffen zum Zwecke der lohnsenkung zu rufen, urn die Mehrheit und den Surpluswert des Kapitals wieder zu steigern und dam it die Unterbeschaftigung aufzuheben. (Den Gewerkschaften wiederum diente als Grundlage von Lohnpolitik und Bekamplung von Krise und Stagnation seit den 20er Jahren insbesondere die sog. Kaufkrafttheorie, dem graden Geg'enstUck zu dem O. a. ekonomischen Dogma, daB die Lohnsteigerungen ~'linkende Mehrwertrate) di'e Krise und Stagnation verursachen. Wie in dieser letzten Theorie der Unterschied von Mehrwertrate und Pofitrate des gesellschaftlichen Gesamtkapi1als verkannt wird (indem die Hehe de,s Arbeitslohns nur die Rolle der Kompensation des sinken-den Verwertungsgrads spielen kann, die Kris'e und Stagnation aber durch all die Momente bestimmt sind, die synthetisch im Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate sich ausdr,ilcken, d. h. durch die widersprilchlichen Tendenzen inder Produ~tion und Akkumulation des Kap.itals), so kann auch die Starkung der Kaufkraft durch Lohnerhehungen nur die Mehrwertrate und die Realisierung des produzierten Mehrwerts berilh-ren, nicht aber den inner,en Zusammenhang, der den Verwertungsgrad vermindert). Allerdings konnte man sich aufgrund der sog. klassischen Theorie die Veranderung der Profitmasse des Kapitals (etwa durch Lohnsenkungen, die einer Erh6hung der Mehrwertrate gleichkommen) nur als allgemeines Resultat in der Veranderung des Surpluswerts der Einzelkapitale bzw. der besonderen Produktionsspharen vorstellen, ebenso die Aufhebung der Unterbeschaftigung 86). Aus diesem Grunde erfaBt die sog. klassische Theorie auch nur den ProzeB der Veranderung der Verteilung der Arbeitsbev61kerung auf die verschiedenen Produktionsspharen (die scheinbar nur von dem Verhaltnis von Angebot und Nachfrage bestimmt ist) und die Veranderung der Verteilung des Mehrwerts auf die verschiedenen Kapitale durch die Konkurrenz der Kapitale, wobei nicht gesehen wird, daB die Veranderung der Verteilung der gesellschaftlichen Arbeit auf die verschiedenen Produktionsspharen und die zusatzliche bzw. verminderte Nachfrage nach Arbeit in besonderen Produktionsspharen allein Resultat eines Surplusprofits der Einzelkapitale ist 87) - sei es aufgrund ausnahmsweiser Produktivkraft ,sei es aufgrund pl6tzlicher Nachfrage nach dem Produkt - und nicht unmittelbar dessen Vorausset- 86) "Wenn die Lehne am Tage x g.esenkt werden, h,aben die Arbei,tgeber die Verkaufe des Vortags (x - 1) zu Preisen yom Vortage in der Hand. Sie f,inden jetzt" daB sie weni,ger filr Lehne au,'lzahlen milssen als vorher und daB der OberschuB - entsprechend der Differenz zwischen alter und neuer Lohnrechnung - in ihren Handen bleibt In dieser Weise wird den Arbeitgebernin de,r ersten Runde ein Teil der Lohnrechnung als geste,igerter Prolit zufallen. Wenn diese Oberschilsse die Unternehmer bestimmen, sofort ihre Investitionen zu ve:rgreBern oder ihre Konsumtion zu steigern, dann wird die Beschaftigung zunehmen" (Burchardt a. a. 0., S. 24 f.). Und vergl. dazu auch Hicks a. a. 0., S. 179 ff.). Diese beschrankte Deutung d,es Gesamtprozesses der kapitalistLschen Produktion mit den Vorstellungen, wie sie yom Standpunkt des Einzel1kapitals erscheinen, wurde erst in der Makro-()konomie versucMaufzuheben, wenngleich mit denselben theoretischen MiUeln. (Vergl. die folgenden Ausfilhrung.en). 87) Deshalb kennzeichnet auch Keynes die klassische T,heorie ,als ,eine Theorie, "die am besten als eine Theorie der Verteilung in Zustanden der Vollbeschaftigung betrachtet werden kann" (a. a. 0., S. 13f.). 54
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griffen zum Zwecke der lohnsenkung zu rufen, urn die Mehrheit und den<br />
Surpluswert des Kapitals wieder zu steigern und dam it die Unterbeschaftigung<br />
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(Den Gewerkschaften wiederum diente als Grundlage von Lohnpolitik und Bekamplung<br />
von Krise und Stagnation seit den 20er Jahren insbesondere die sog. Kaufkrafttheorie,<br />
dem graden Geg'enstUck zu dem O. a. ekonomischen Dogma, daB die Lohnsteigerungen<br />
~'linkende Mehrwertrate) di'e Krise und Stagnation verursachen. Wie in<br />
dieser letzten Theorie der Unterschied von Mehrwertrate und Pofitrate des gesellschaftlichen<br />
Gesamtkapi1als verkannt wird (indem die Hehe de,s Arbeitslohns nur<br />
die Rolle der Kompensation des sinken-den Verwertungsgrads spielen kann, die Kris'e<br />
und Stagnation aber durch all die Momente bestimmt sind, die synthetisch im Gesetz<br />
des tendenziellen Falls der Profitrate sich ausdr,ilcken, d. h. durch die widersprilchlichen<br />
Tendenzen inder Produ~tion und Akkumulation des Kap.itals), so kann<br />
auch die Starkung der Kaufkraft durch Lohnerhehungen nur die Mehrwertrate und die<br />
Realisierung des produzierten Mehrwerts berilh-ren, nicht aber den inner,en Zusammenhang,<br />
der den Verwertungsgrad vermindert).<br />
Allerdings konnte man sich aufgrund der sog. klassischen Theorie die Veranderung<br />
der Profitmasse des Kapitals (etwa durch Lohnsenkungen, die<br />
einer Erh6hung der Mehrwertrate gleichkommen) nur als allgemeines Resultat<br />
in der Veranderung des Surpluswerts der Einzelkapitale bzw. der<br />
besonderen Produktionsspharen vorstellen, ebenso die Aufhebung der Unterbeschaftigung<br />
86).<br />
Aus diesem Grunde erfaBt die sog. klassische Theorie auch nur den ProzeB<br />
der Veranderung der Verteilung der Arbeitsbev61kerung auf die verschiedenen<br />
Produktionsspharen (die scheinbar nur von dem Verhaltnis von Angebot<br />
und Nachfrage bestimmt ist) und die Veranderung der Verteilung des<br />
Mehrwerts auf die verschiedenen Kapitale durch die Konkurrenz der Kapitale,<br />
wobei nicht gesehen wird, daB die Veranderung der Verteilung der<br />
gesellschaftlichen Arbeit auf die verschiedenen Produktionsspharen und die<br />
zusatzliche bzw. verminderte Nachfrage nach Arbeit in besonderen Produktionsspharen<br />
allein Resultat eines Surplusprofits der Einzelkapitale ist 87) -<br />
sei es aufgrund ausnahmsweiser Produktivkraft ,sei es aufgrund pl6tzlicher<br />
Nachfrage nach dem Produkt - und nicht unmittelbar dessen Vorausset-<br />
86) "Wenn die Lehne am Tage x g.esenkt werden, h,aben die Arbei,tgeber die Verkaufe<br />
des Vortags (x - 1) zu Preisen yom Vortage in der Hand. Sie f,inden jetzt" daB sie<br />
weni,ger filr Lehne au,'lzahlen milssen als vorher und daB der OberschuB - entsprechend<br />
der Differenz zwischen alter und neuer Lohnrechnung - in ihren Handen<br />
bleibt In dieser Weise wird den Arbeitgebernin de,r ersten Runde ein Teil der Lohnrechnung<br />
als geste,igerter Prolit zufallen. Wenn diese Oberschilsse die Unternehmer<br />
bestimmen, sofort ihre Investitionen zu ve:rgreBern oder ihre Konsumtion zu steigern,<br />
dann wird die Beschaftigung zunehmen" (Burchardt a. a. 0., S. 24 f.). Und vergl.<br />
dazu auch Hicks a. a. 0., S. 179 ff.).<br />
Diese beschrankte Deutung d,es Gesamtprozesses der kapitalistLschen Produktion<br />
mit den Vorstellungen, wie sie yom Standpunkt des Einzel1kapitals erscheinen, wurde<br />
erst in der Makro-()konomie versucMaufzuheben, wenngleich mit denselben theoretischen<br />
MiUeln. (Vergl. die folgenden Ausfilhrung.en).<br />
87) Deshalb kennzeichnet auch Keynes die klassische T,heorie ,als ,eine Theorie, "die<br />
am besten als eine Theorie der Verteilung in Zustanden der Vollbeschaftigung betrachtet<br />
werden kann" (a. a. 0., S. 13f.).<br />
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