Internationales Finanzmanagement.pdf
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<strong>Internationales</strong> <strong>Finanzmanagement</strong><br />
1. Ausgangslage<br />
1.1.Wirtschaftliche Verflechtung<br />
Deutschlands mit Ausland<br />
1.2.Die Zahlungsbilanz<br />
2. Die Europäische Zentralbank<br />
3. Internationalisierung<br />
3.1.Markteintrittsformen<br />
3.2.Motive für Internationalisierung<br />
4. Der Devisenmarkt<br />
4.1.Grundlagen<br />
4.2.Teilnehmer und Usancen am<br />
Devisenmarkt<br />
5. Wechselkursrisiken<br />
5.1.Was bewirken<br />
Wechselkursveränderungen? Ein<br />
erster Blick<br />
5.2.Drei unterschiedliche<br />
Währungsrisiken: Überblick<br />
6. Transaktionsrisiken<br />
6.1.Quelle und Umfang von<br />
Transaktionsrisiken<br />
6.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
Transaktionsrisiken?<br />
6.3.Hedgen von Transaktionsrisiken<br />
7. Ökonomische Risiken<br />
7.1.Quelle und Umfang von ökonomischen<br />
Risiken<br />
7.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
ökonomischen Risiken?<br />
7.3.Hedgen von ökonomischen Risiken<br />
8. Translationsrisiken<br />
8.1.Quelle und Umfang von<br />
Translationsrisiken<br />
9. Gegenüberstellung der Risiken<br />
10. Wann sollte sich eine<br />
Unternehmung gegen<br />
Währungsrisiken absichern?<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-1-
Zusätzliche Fragen bei internationalen Unternehmungen<br />
1. Unterschiedliche Währungen für Erlöse und Kosten<br />
2. Wirtschaftliches und rechtliches Umfeld<br />
3. Sprachproblem<br />
4. Kulturelle Unterschiede<br />
5. Rolle des Staates und der Administration (Handelshemmnisse, ..)<br />
6. Politische Risiken (Unruhen, Enteignungen, ….)<br />
Kultur, Geschichte, Institutionen<br />
Währungsproblematik<br />
Wechsel des Hoheitsgebiets<br />
Politische Risiken<br />
Modifizierte Finanzierungsbedingungen<br />
Modifizierte Finanzinstrumente<br />
Jedes Land ist „einzigartig“<br />
Währungen im Einkauf/Verkauf;<br />
Rechtsordnungen;<br />
Wirtschaftssysteme; beteiligte<br />
Institutionen<br />
Rahmenbedingungen für<br />
unternehmerisches Handels ändert<br />
sich<br />
Internationale Kapitalmärkte<br />
Optionen, Swaps, Akkreditiv,..<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-2-
PDMB1<br />
U<br />
Y H<br />
Steuern U<br />
Staat<br />
Steuern H<br />
C H<br />
C St<br />
+ Subventionen<br />
S St<br />
Y St<br />
H<br />
+<br />
Tr<br />
UU<br />
S U<br />
I<br />
N<br />
=<br />
I<br />
B<br />
− AFA<br />
Vermögensänderung<br />
S H<br />
HH<br />
X − M<br />
Im porte M<br />
Exporte X<br />
Ausland<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
Y Einkommen (Lohn- und Gewinneinkommen), Tr Transferzahlungen<br />
-3-
Folie 3<br />
PDMB1<br />
An dieser Stelle den Umsatz einer UU von 100€ auf die Lohn-und Einkommensbezieher zeigen.<br />
Gleichzetig zeigen, wie sich "Vorleistungen" auf betriebswirtschaflticher Ebene stets entweder in Lohn- oder Gewinneinkommen "verwandelt".<br />
Prof. Dr. Martin Bösch; 03.10.2007
Gliederung der Zahlungsbilanz<br />
Z<br />
A<br />
H<br />
L<br />
U<br />
N<br />
G<br />
S<br />
B<br />
I<br />
L<br />
A<br />
N<br />
Z<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
Handelsbilanz<br />
Ergänzungen zu Warenverkehr<br />
Dienstleistungsbilanz<br />
Saldo der Vermögensübertragungen<br />
-4-<br />
Leistungs-<br />
Bilanz<br />
Kapitalbilanz<br />
Erwerbs- und Vermögenseinkommen<br />
Laufende Übertragungen (mehrmalige Übertragungen)<br />
Direktinvestitionen<br />
Wertpapiertransaktionen<br />
Übriger Kapitalverkehr<br />
Außenbeitrag<br />
Veränderung der Netto-Auslandsaktiva der Währungsbehörde<br />
(„Devisenbilanz“)<br />
Saldo der statistisch nicht aufgliederbaren Transaktionen (Restposten)
Handelsbilanz Deutschland<br />
in Mrd. Euro<br />
1000,0<br />
900,0<br />
800,0<br />
700,0<br />
600,0<br />
500,0<br />
400,0<br />
300,0<br />
200,0<br />
100,0<br />
180,0<br />
160,0<br />
140,0<br />
120,0<br />
100,0<br />
80,0<br />
60,0<br />
40,0<br />
20,0<br />
in Mrd. Euro<br />
0,0<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
0,0<br />
Handelsbilanz(r.S.)<br />
Ausfuhr (l.Sk.)<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-5-
Zahlungsbilanzdaten<br />
in Mrd. Euro<br />
150,0<br />
120,0<br />
90,0<br />
60,0<br />
30,0<br />
0,0<br />
-30,0<br />
-60,0<br />
-90,0<br />
1000,0<br />
900,0<br />
800,0<br />
700,0<br />
600,0<br />
500,0<br />
400,0<br />
300,0<br />
200,0<br />
-120,0<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
100,0<br />
-150,0<br />
Leistungsbilanz (r.S.) Handelsbilanz(r.S.) Kapitalbilanz (r.S.)<br />
Erwerbs/Verm-eink(r.S.) Ausfuhr (l.Sk.) Einfuhr (l.Sk.)<br />
0,0<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-6-
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
Quelle: HB, 21.11.06<br />
-7-
Anteil am Welthandel 2004 und 2006<br />
Export<br />
10%<br />
1. Deutschland<br />
2. USA<br />
3. China<br />
United States<br />
Germany<br />
China<br />
Japan<br />
5,0<br />
7,2<br />
8,2<br />
12,1<br />
9%<br />
4. Japan<br />
United Kingdom<br />
4,4<br />
46%<br />
6%<br />
5. Frankreich<br />
6. Niederlande<br />
France<br />
Netherlands<br />
Italy<br />
4,2<br />
3,6<br />
3,5<br />
6%<br />
5%<br />
Canada<br />
7. Italien<br />
Belgium<br />
8. Vereinigtes K<br />
Hong Kong, China<br />
3,1<br />
3,0<br />
2,7<br />
3%<br />
3%<br />
4%<br />
4%<br />
4%<br />
9. Kanada<br />
10. Belgien<br />
Korea, Republic of<br />
Spain<br />
Mexico<br />
2,6<br />
2,1<br />
2,1<br />
Singapore<br />
2,1<br />
Other Members<br />
29,6<br />
Quelle: WTO<br />
http://www.wto.org/english/res_e/statis<br />
_e/its2007_e/its07_charts_e.htm<br />
0 5 10 15 20 25 30<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-8-
Exportstruktur Deutschland 2006<br />
9%<br />
3% 3% 3% 2% 5% 1%<br />
2%<br />
10%<br />
62%<br />
EU-Länder (27) "Rest" Europa Afrika USA "Rest" Amerika<br />
Mittlerer Osten China Japan Rest Asien Rest der Welt<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-9-
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-10-
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-11-
Zunehmende Verflechtung im Ausland<br />
Die 130 größten Konzerne konzentrieren ihre Geschäfte zunehmend aufs Ausland. Dort<br />
setzen sie am meisten um, beschäftigen den Großteil ihrer Mitarbeiter und investieren in<br />
neue Standorte. Wie der exklusive Handelsblatt-Firmencheck zeigt, erwirtschaften die<br />
Konzerne im Deutschen Aktienindex (Dax) bereits durchschnittlich 63 Prozent ihrer<br />
Umsätze im Ausland, die Firmen im MDax kommen auf 60 Prozent.<br />
So eröffnen sich deutschen Firmen aber nicht nur neue Marktchancen. Die starke<br />
Auslandsverflechtung hat zugleich direkte Rückwirkungen auf die deutsche<br />
Volkswirtschaft. Denn die Abhängigkeit von Auslandsmärkten führt zu einem schnelleren<br />
Auf und Ab der Wirtschaft. „Die immer engere und schnellere Verknüpfung wird dazu<br />
führen, dass schwächere Wirtschaftsphasen schneller kommen, aber auch rascher<br />
vergehen und weniger intensiv ausfallen“, sagt Morgan-Stanley-Volkswirtin Elga<br />
Bartsch. Schwächt sich beispielsweise die US-Wirtschaft ab, dürfte Deutschland<br />
angesichts engerer Verflechtungen der Unternehmen rascher als bisher betroffen sein.<br />
Umgekehrt greift ein Aufschwung schneller. Wichtiger als der Fokus auf Exporte sei<br />
deswegen künftig der Blick auf Erfolg und Misserfolg anderer Staaten.<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-12-
Auslandsverflechtung dt. Unternehmungen<br />
-13-<br />
Bilanz-<br />
Mitarbeiter<br />
Umsatz<br />
Investitionen<br />
Unternehmen<br />
Index Stichtag Inland Ausland Auslands- Inland Ausland Auslands- Inland Ausland Auslands-<br />
(in Tsd.) (in Tsd.) anteil (in Mill.) (in Mill.) anteil (in Mill.) (in Mill.) anteil<br />
Leoni AG MDax 31.12.2005 3,688 28,95 88,70% 702 846 54,70% 16 49 75,00%<br />
Epcos AG TecDax 30.09.2005 2,064 14,021 87,20% 361 877 70,90% k.A. k.A. k.A.<br />
GfK AG SDax 31.12.2005 1,586 5,929 78,90% 254 684 72,90% 20 762 97,40%<br />
HochTief AG MDax 31.12.2005 9,761 31,708 76,50% 2.271 11.383 83,40% 60 514 89,50%<br />
Dyckerhoff AG SDax 31.12.2005 1,824 5,765 76,00% 486 841 63,30% 48 60 55,40%<br />
TUI AG Dax 31.12.2005 15,75 47,197 75,00% 8.994 10.624 54,20% 493 565 53,40%<br />
Hugo Boss AG MDax 31.12.2005 1,911 5,673 74,80% 318 991 75,70% 26 51 66,30%<br />
Fuchs Petrolub AG SDax 31.12.2005 1,101 3,048 73,50% 268 924 77,50% 8 16 66,70%<br />
Stada Arzneimittel AG MDax 31.12.2005 1,042 2,85 73,20% 441 581 56,90% 95 112 54,10%<br />
Bilfinger Berger AG MDax 31.12.2005 15,005 40,344 72,90% 2.390 4.672 66,20% 35 65 65,00%<br />
Schering AG Dax 31.12.2005 7,023 17,101 70,90% k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A.<br />
Balda AG SDax 31.12.2005 2,387 5,657 70,30% k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A.<br />
Vossloh AG MDax 31.12.2005 1,494 3,238 68,40% 204 784 79,40% 15 20 56,50%<br />
Merck KGaA MDax 31.12.2005 9,463 19,67 67,50% 861 5.010 85,30% 149 151 50,40%<br />
Linde AG Dax 31.12.2005 14,593 27,636 65,40% 1.922 7.579 79,80% 284 567 66,60%<br />
Siemens AG Dax 30.09.2005 165,2 295,6 64,10% 24.798 50.647 67,10% k.A. k.A. k.A.<br />
SGL Carbon AG MDax 31.12.2005 1,968 3,295 62,60% 358 711 66,50% 16 29 65,30%<br />
Continental AG Dax 31.12.2005 30,974 48,875 61,20% 4.733 9.104 65,80% 247 625 71,70%<br />
SAP AG Dax 31.12.2005 13,916 21,957 61,20% 1.906 6.606 77,60% 170 70 29,20%<br />
Villeroy & Boch AG SDax 31.12.2005 3,81 5,711 60,00% 274 619 69,30% 13 22 63,00%<br />
Altana AG Dax 31.12.2005 3,77 5,062 57,30% 581 2.691 82,20% 99 147 59,80%<br />
GEA Group AG MDax 31.12.2005 7,509 10,086 57,30% 923 3.575 79,50% 49 44 47,60%<br />
Centrotec AG SDax 31.12.2005 0,488 0,633 56,50% k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A.<br />
Infineon Technologies AG Dax 30.09.2005 16,119 20,321 55,80% 1.354 5.405 80,00% k.A. k.A. k.A.<br />
Dr?gerwerk AG TecDax 31.12.2005 4,325 5,362 55,40% 362 1.269 77,80% 35 26 43,00%<br />
ThyssenKrupp AG Dax 30.09.2005 86,104 97,625 53,10% 25.757 16.307 38,80% 8.184 6.084 42,60%<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008
Siemens AG<br />
ThyssenKrupp AG<br />
TUI AG<br />
Volkswagen AG<br />
80,00%<br />
70,00%<br />
60,00%<br />
50,00%<br />
40,00%<br />
30,00%<br />
20,00%<br />
10,00%<br />
0,00%<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-14-<br />
Schering AG<br />
SAP AG<br />
MAN AG<br />
Metro AG<br />
RWE AG<br />
Linde AG<br />
Auslandsanteil 2006<br />
Auslandsanteil der Mitarbeiter<br />
Altana AG<br />
BASF AG<br />
Continental AG<br />
DaimlerChrysler AG<br />
Deutsche Telekom AG<br />
Infineon Technologies AG
Auslandsverflechtungen der DAX-Unternehmungen<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-15-<br />
Adidas-<br />
Salomon AG<br />
Bayer AG<br />
BMW AG<br />
Deutsche<br />
Lufthansa AG<br />
Deutsche Post<br />
AG<br />
E.ON AG<br />
Fresenius<br />
Medical Care<br />
Henkel KGaA<br />
TUI AG<br />
Schering AG<br />
Linde AG<br />
Siemens AG<br />
Continental AG<br />
SAP AG<br />
Altana AG<br />
Infineon<br />
Technologies<br />
ThyssenKrupp<br />
AG<br />
DaimlerChrysler<br />
AG<br />
Metro AG<br />
RWE AG<br />
Volkswagen<br />
AG<br />
BASF AG<br />
MAN AG<br />
Deutsche<br />
Telekom AG<br />
Auslandsanteil Mitarbeiter Auslandsanteil Umsatz Auslandsanteil Investitionen
Auslandsverflechtung dt. Unternehmungen<br />
-16-<br />
Bilanz-<br />
Mitarbeiter<br />
Umsatz<br />
Investitionen<br />
Unternehmen<br />
Index Stichtag Inland Ausland Auslands- Inland Ausland Auslands- Inland Ausland Auslands-<br />
(in Tsd.) (in Tsd.) anteil (in Mill.) (in Mill.) anteil (in Mill.) (in Mill.) anteil<br />
BASF AG Dax 31.12.2005 45,62 35,325 43,60% 17.100 25.645 60,00% 837 1.686 66,80%<br />
IWKA AG MDax 31.12.2005 5,222 3,922 42,90% 545 1.069 66,20% 23 17 42,90%<br />
Arques Industries AG SDax 31.12.2005 1,615 1,16 41,80% 155 263 62,90% 7 5 39,50%<br />
Rofin-Sinar Technologies Inc. TecDax 30.09.2005 0,832 0,581 41,10% k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A.<br />
Schwarz Pharma AG MDax 31.12.2005 2,459 1,709 41,00% 378 612 61,80% 11 26 70,30%<br />
Praktiker Bau- und Heimwerkerm MDax 31.12.2005 9,696 6,572 40,40% 2.266 781 25,60% 25 61 70,90%<br />
MAN AG Dax 31.12.2005 36,331 21,872 37,60% 3.774 10.897 74,30% 316 124 28,20%<br />
ElringKlinger AG SDax 31.12.2005 2,054 1,057 34,00% 183 292 61,40% 39 18 31,50%<br />
Rational AG SDax 31.12.2005 0,54 0,268 33,20% 234 138 37,10% 5 1 19,10%<br />
United Internet AG TecDax 31.12.2005 3,709 1,831 33,10% 658 144 18,00% 25 5 16,70%<br />
Deutsche Telekom AG Dax 31.12.2005 167,875 75,82 31,10% 34.183 25.421 42,60% 4.618 6.482 58,40%<br />
Bechtle AG TecDax 31.12.2005 2,731 1,125 29,20% 784 394 33,40% 6 3 29,40%<br />
H&R Wasag AG SDax 31.12.2005 1,309 0,502 27,70% 378 272 41,90% 18 10 36,00%<br />
Sixt AG SDax 31.12.2005 1,397 0,526 27,40% 1.143 195 14,60% 526 33 5,90%<br />
Pfeiffer Vacuum Technology AG TecDax 31.12.2005 0,509 0,182 26,30% 70 89 56,00% 2 1 22,20%<br />
Kl?ckner-Werke AG SDax 31.12.2005 3,231 0,996 23,60% 143 676 82,50% 14 4 22,50%<br />
Conergy AG TecDax 31.12.2005 0,56 0,164 22,70% 455 76 14,30% 12 3 21,40%<br />
MVV Energie AG SDax 30.09.2005 4,955 1,437 22,50% k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A.<br />
Wacker Chemie AG MDax 31.12.2005 11,296 3,138 21,70% 2.360 396 14,40% k.A. k.A. k.A.<br />
Deutz AG SDax 31.12.2005 4,035 1,023 20,20% 357 966 73,00% k.A. k.A. k.A.<br />
Medion AG SDax 31.12.2005 1,237 0,314 20,20% 1.699 828 32,80% 10 3 25,00%<br />
Krones AG MDax 31.12.2005 7,409 1,62 17,90% 229 1.466 86,50% 71 7 9,30%<br />
Fielmann AG MDax 31.12.2005 8,675 1,48 14,60% 634 100 13,60% 55 7 10,60%<br />
Salzgitter AG MDax 31.12.2005 15,897 1,287 7,50% 6.181 971 13,60% 253 10 3,80%<br />
MediGene AG TecDax 31.12.2005 0,098 0,007 6,70% 20 k.A. 0,00% 0 k.A. 0,00%<br />
Loewe AG SDax 31.12.2005 0,884 0,061 6,50% 145 175 54,70% k.A. k.A. k.A.<br />
Jenoptik AG TecDax 31.12.2005 2,607 0,158 5,70% 785 1.148 59,40% 46 7 12,90%<br />
MTU Aero Engines Holding AG MDax 31.12.2005 6,377 0,369 5,50% 489 1.660 77,30% 80 3 3,80%<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008
Beispiel BMW<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
HB, 14.2 2006.<br />
-17-
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-18-
Ausländische Aktionäre<br />
2006<br />
Aktionäre<br />
insgesamt<br />
Festbesitz<br />
in %<br />
Institutionelle<br />
in %<br />
Privatanleger<br />
in %<br />
"Streubesitz"<br />
in %<br />
Auslandsbesitz<br />
in %<br />
Thyssen-Krupp 30.000 78,0 22,0 71,4 25,0<br />
Deutsche EuroShop AG 50,0 31,0 27,0<br />
RWE 260.000 14,0 89,0 27,0<br />
Lufthansa 100,0 37,3<br />
E.ON 41,1<br />
MAN 46,0<br />
Deutsche Bank 412.000 73,0 8,0 100,0 48,0<br />
Allianz 464.863 86,9 13,1 100,0 49,3<br />
Epcos 76.000 50,0<br />
DaimlerChrysler 70,4 22,4 92,8 52,5<br />
Deutsche Telekom 75,0 25,0 68,8 56,0<br />
IWKA 100,0 60,0<br />
Jungheinrich 71,0 23,0 64,0<br />
Siemens 900.000 76,0 24,0 94,0 67,1<br />
Fresenius (Vz.) 37,0 71,0<br />
Deutsche Post 56,6 8,0 64,5 73,0<br />
DePfa 100,0 80,0<br />
SGL Carbon 50,0 50,0 100,0 81,0<br />
SAP 25,2 68,0 85,4<br />
Deutsche Börse 97,0 3,0 90,0<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-19-
Struktur des Aktienbesitzes<br />
in den Wertpapierdepots<br />
Ende 2004<br />
Privatpersonen<br />
14,4 %<br />
Organisationen ohne<br />
Erwerbszweck<br />
0,8 %<br />
Ausländische<br />
Deponenten<br />
40,1 %<br />
Fonds von Kapitalanlagegesellschaften<br />
8,5 %<br />
-20-<br />
Versicherungsunternehmen<br />
5,5%<br />
Quelle:<br />
Deutsche Bundesbank,<br />
Wertpapierdepotstatistik.<br />
Öffentliche Haushalte<br />
1,6 %<br />
Daten aus Deutsches Aktieninstitut, 2007<br />
sonstige Unternehmen<br />
32,5 %<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008
<strong>Internationales</strong> <strong>Finanzmanagement</strong><br />
1. Ausgangslage<br />
1.1.Wirtschaftliche Verflechtung<br />
Deutschlands mit Ausland<br />
1.2.Die Zahlungsbilanz<br />
2. Die Europäische Zentralbank<br />
3. Internationalisierung<br />
3.1.Markteintrittsformen<br />
3.2.Motive für Internationalisierung<br />
4. Der Devisenmarkt<br />
4.1.Grundlagen<br />
4.2.Teilnehmer und Usancen am<br />
Devisenmarkt<br />
5. Wechselkursrisiken<br />
5.1.Was bewirken<br />
Wechselkursveränderungen? Ein<br />
erster Blick<br />
5.2.Drei unterschiedliche<br />
Währungsrisiken: Überblick<br />
6. Transaktionsrisiken<br />
6.1.Quelle und Umfang von<br />
Transaktionsrisiken<br />
6.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
Transaktionsrisiken?<br />
6.3.Hedgen von Transaktionsrisiken<br />
7. Ökonomische Risiken<br />
7.1.Quelle und Umfang von ökonomischen<br />
Risiken<br />
7.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
ökonomischen Risiken?<br />
7.3.Hedgen von ökonomischen Risiken<br />
8. Translationsrisiken<br />
8.1.Quelle und Umfang von<br />
Translationsrisiken<br />
9. Gegenüberstellung der Risiken<br />
10. Wann sollte sich eine<br />
Unternehmung gegen<br />
Währungsrisiken absichern?<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-21-
Die Einführung des Euro<br />
Vorteile:<br />
• Keine FX-Risiken innerhalb der EU<br />
– Keine Wechselkosten<br />
– Klare und sichere Kalkulationsbasis<br />
Probleme:<br />
• Einige EU-Länder sind noch nicht der EURO Zone beigetreten<br />
• Keine nationale, unabhängige Notenbank mehr<br />
• Wechselkurse reflektieren nicht mehr unterschiedlichen Inflations-<br />
Produktivitäts- und Wachstumszahlen<br />
• Wettbewerb auf den Gebieten Inflation, Produktivität, Soziale<br />
Sicherungssysteme und ökologische Standards<br />
• Währungsschwankungen als Ausgleichsmechanismus für externe Schocks<br />
gibt es nicht mehr; diese werden primär auf Produktion und Arbeitsmarkt<br />
überragen<br />
BIP-Entwicklung<br />
Ex-Überschuss<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
€-Zins<br />
€-Währung<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-22-
Europäische Zentralbank: Ziele und Aufgaben<br />
• Vorrangiges Ziel der EZB ist die<br />
Sicherung der Preisstabilität.<br />
Sofern kein Zielkonflikt entsteht<br />
sind die weiteren Ziele<br />
– die Erreichung eines hohen<br />
Beschäftgungsgrades<br />
– Hohes, inflationsfreies<br />
Wachstum<br />
– Sicherung der<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
– Konvergenz der<br />
Wirtschaftsleistungen der<br />
Mitgliedsländer<br />
• Festlegung und Durchführung der<br />
Geldpolitik<br />
• Durchführung von<br />
Devisengeschäften<br />
• Offizielle Devisenreserven der<br />
Mitgliedsstaaten halten und<br />
verwalten<br />
• Förderung eines reibungslosen<br />
Zahlungsverkehrs und von<br />
Zahlungsverkehrssystemen<br />
• Genehmigung für die Ausgabe<br />
von Banknoten<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-23-
Europäische Zentralbank: Politische Unabhängigkeit<br />
• Die EZB ist politisch unabhängig<br />
– Gemäß Satzung (des EG-Vertrags, Artikel 108)<br />
– EZB hat einen eigenen Haushalt und ihr Kapital wird von den NZBs<br />
eingezahlt<br />
– Lange Amtszeiten der Mitglieder des Direktoriums, die nicht<br />
wiedergewählt werden dürfen<br />
– Verbot der Gewährung von Zentralbankkrediten jeglicher Art an<br />
öffentliche Stellen<br />
– Verantwortung für Beschluss und Durchführung von<br />
Devisenmarktgeschäften<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-24-
Europäische Zentralbank: Beschlussorgane<br />
• EZB-Rat: Besteht aus den sechs Mitgliedern des Direktoriums und den<br />
Gouverneuren der NZB der Mitgliedsstaaten (12)<br />
– Leitlinien erlassen für die Erfüllung der Aufgaben<br />
– Festlegung der Geldpolitik wie Zinssätze,…<br />
• Direktorium: Präsident, Vizepräsident sowie 4 weitere Mitglieder, die alle<br />
einvernehmlich von den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer<br />
ernannt werden<br />
– Bereitet Sitzungen des EZB-Rates vor<br />
– Führt die Geldpolitik gemäß der Weisungen des EZB-Rates aus<br />
– Ist für das Tagesgeschäft verantwortlich<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-25-
Durchführung der Geldpolitik<br />
• Die EZB ist die „Bank der Banken“. Als alleiniger Emittent von Banknoten<br />
und (Mindestreserve)Guthaben der Banken besitzt die EZB das Monopol,<br />
Zentralbankgeld zu schaffen<br />
• Das Bankensystem weist – wegen des Banknotenbedarfs und<br />
insbesondere wegen der Verpflichtung zur Mindestreserve – insgesamt ein<br />
Liquiditätsdefizit auf, den die EZB steuern kann<br />
Offenmarktgeschäfte<br />
Hauptfinanzierungsgeschäft<br />
Längerfr. Finanzierungsgeschäfte<br />
Feinsteuerungen<br />
Strukturelle Operationen<br />
Ständige Fazilität<br />
Spitzenrefinanzierungsfazilität<br />
Einlagefazilität<br />
Liquiditätsbereitstellung<br />
Befristete Transaktion<br />
Befristete Transaktion<br />
Devisenswaps<br />
Emission Schuldverschreib.<br />
Befristete Transaktion<br />
Laufzeit/Rhythmus<br />
Zwei Wochen/wöchentlich<br />
Drei Monate/monatlich<br />
Nicht standardisiert<br />
(nicht) Standardisiert<br />
Overnight auf Initiative Geschäftsb.<br />
Overnight auf Initiative Geschäftsb.<br />
„Die Geldpolitik der EZB, 2001, Sonderbroschüre der EZB<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-26-
Durchführung der Geldpolitik<br />
• Von den über 7000 Kreditinstitute im Eurogebiet nahmen nur ca. 600 an<br />
den Hauptfinanzierungsgeschäften teil<br />
• Alle liquiditätszuführenden Operationen müssen durch Sicherheiten<br />
(Kategorie I und II) unterlegt werden<br />
• Der Zinssatz für Spitzenfinanzierungsfazilität bildet die Obergrenze, der<br />
Zinssatz für Einlagefazilität die Untergrenze des Tagesgeldzinses<br />
• Die Steuerung der kurzfristigen Geldmarktsätze über die Offenmarktgeschäfte<br />
durch die EZB spielt die zentrale Rolle bei der Durchsetzung der<br />
Geldpolitik<br />
• Der Mindestreservesatz beträgt derzeit 2%; das notwendige Guthaben bei<br />
der EZB wird auf Monatsdurchschnittsbasis ermittelt und wird verzinst<br />
• Spitzen- und Einlagefazilität spielen eine marginale Rolle<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-27-
Durchführung und Steuerung der Geldpolitik<br />
Aktiva<br />
Refinanzierungsgeschäfte mit<br />
Kreditinstituten (=Kredit) (40%)<br />
Spitzenrefinanzierungsfazilität<br />
(0,1%)<br />
Nettoposition in Fremdwährung<br />
(60%)<br />
Passiva<br />
Guthaben (Reserven) der<br />
Kreditinstitute (20%)<br />
Einlagefazilität<br />
Banknotenumlauf (60%)<br />
Einlagen der öffentlichen<br />
Haushalte (10%)<br />
Sonstiges (10%)<br />
Rot heißt: nicht unmittelbar durch die EZB steuerbar, schwarz heißt steuerbar durch EZB<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-28-
HB, 15.2.05<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-29-
<strong>Internationales</strong> <strong>Finanzmanagement</strong><br />
1. Ausgangslage<br />
1.1.Wirtschaftliche Verflechtung<br />
Deutschlands mit Ausland<br />
1.2.Die Zahlungsbilanz<br />
2. Die Europäische Zentralbank<br />
3. Internationalisierung<br />
3.1.Markteintrittsformen<br />
3.2.Motive für Internationalisierung<br />
4. Der Devisenmarkt<br />
4.1.Grundlagen<br />
4.2.Teilnehmer und Usancen am<br />
Devisenmarkt<br />
5. Wechselkursrisiken<br />
5.1.Was bewirken<br />
Wechselkursveränderungen? Ein<br />
erster Blick<br />
5.2.Drei unterschiedliche<br />
Währungsrisiken: Überblick<br />
6. Transaktionsrisiken<br />
6.1.Quelle und Umfang von<br />
Transaktionsrisiken<br />
6.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
Transaktionsrisiken?<br />
6.3.Hedgen von Transaktionsrisiken<br />
7. Ökonomische Risiken<br />
7.1.Quelle und Umfang von ökonomischen<br />
Risiken<br />
7.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
ökonomischen Risiken?<br />
7.3.Hedgen von ökonomischen Risiken<br />
8. Translationsrisiken<br />
8.1.Quelle und Umfang von<br />
Translationsrisiken<br />
9. Gegenüberstellung der Risiken<br />
10. Wann sollte sich eine<br />
Unternehmung gegen<br />
Währungsrisiken absichern?<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-30-
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
Quelle: Wirtschaftslexikon des HB, Stichwort: <strong>Internationales</strong> Management<br />
-31-
Die fünf Ebenen der Strategiefestlegung<br />
• Zielmarktstrategien betreffen die Frage, welche generelle Präsenz eine Unternehmung anstrebt, welche Märkte sie selektiert<br />
und welche Marktsegmente sie in einzelnen Märkten anvisiert. Für die Auswahl von Zielmarktstrategien spielen vor allem die<br />
Attraktivität und das Risiko von Märkten und Marktsegmenten sowie die damit verbundenen Eintrittsbarrieren eine große Rolle.<br />
Internationale Marktforschung unterstützt Manager bei ihren Entscheidungen.<br />
• Die Frage, wie eine Unternehmung in fremde Märkte eintritt und diese bearbeitet, wird im Rahmen von Markteintritts- und<br />
Marktbearbeitungsstrategien beantwortet. Das Spektrum der Alternativen reicht dabei von reinen Export- und Importtätigkeiten<br />
über kooperative Arrangements (Lizenzen, Franchising, Vertragsfertigung, Joint Ventures, Strategische Allianz) und<br />
Minderheitsbeteiligungen hin zu beherrschenden Eigentumsformen (Mehrheitsbeteiligungen und Tochtergesellschaften, etwa<br />
über Akquisitionen und Neugründungen). Nicht zu vergessen sind schließlich die in den letzten Jahren häufig zu<br />
beobachtenden grenzüberschreitenden Fusionen.<br />
• Timingstrategien berühren zunächst die Frage, ob eine Unternehmung in einem bestimmten Ländermarkt eher ein First-Mover<br />
(Pionier) oder ein Late-Follower (Später Folger) sein möchte. Darüber hinaus ist es aber auch strategisch bedeutsam, wie die<br />
Gesamtheit der Ländermärkte bzw. Marktsegmente bearbeitet werden soll. Das Kontinuum der Möglichkeiten wird dabei von<br />
den Eckpunkten „reine Wasserfallstrategie“ (bei der ein Markt nach dem anderen betreten wird) und „reine Sprinklerstrategie“<br />
(bei der in die zuvor selektierten Ländermärkte parallel, d.h. zum gleichen Zeitpunkt, eingedrungen wird) abgesteckt.<br />
• Allokationsstrategien umfassen Konfigurationsstrategien und Leistungsstrategien. Unter Konfigurationsstrategien wird im<br />
Internationalen Management die strategische Entscheidung zwischen Konzentration bzw. Zentralisierung einerseits und<br />
Streuung bzw. Dezentralisierung andererseits verstanden. Für jede ihrer Wertschöpfungsaktivitäten muss eine internationale<br />
Unternehmung definieren, wie sie sich in diesem Spannungsfeld bewegen will. Im Hinblick auf ihre Leistungsstrategien und<br />
damit die Gestaltung ihrer Produkte und Dienstleistungen muss sich die internationale Unternehmung ferner entscheiden, wie<br />
sie sich auf dem Kontinuum zwischen Standardisierung und Differenzierung positionieren will. Globalisierungsstrategien folgen<br />
dabei häufig dem (ökonomischen) Imperativ der Standardisierung, wohingegen Lokalisierungsstrategien oftmals dem (auch<br />
politisch und kulturell motivierten) Imperativ der Differenzierung gehorchen.<br />
• Während die ersten vier Dimensionen der Internationalisierungsstrategie primär der Expansion dienen und somit als<br />
komplexitätserhöhend gelten, zielen Koordinationsstrategien als fünfte Dimension darauf ab, die international verstreuten<br />
Aktivitäten auch zu koordinieren und die Komplexität zu handhaben. Zur Deckung des Koordinationsbedarfs tragen vor allem<br />
strukturelle Maßnahmen (etwa Bildung von Abteilungen, Schaffung grenzüberschreitender Informationsinfrastruktur),<br />
technokratische Maßnahmen (etwa Allokation von Budgets an Tochtergesellschaften, umfangreiche grenzüberschreitende<br />
Reporting-Systeme) und personell-kulturelle Maßnahmen (etwa Expatriierungs- und Repatriierungspolitik, Einrichtung<br />
länderübergreifender Arbeitsgruppen) bei. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, auf eine Reduktion des Koordinationsbedarfs<br />
hinzuwirken, etwa in Form von Outsourcing-Maßnahmen, des Aufbaus von Überschussressourcen oder der Flexibilisierung von<br />
Ressourcen über so genannte Arbitrage- und Leveragestrategien.<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
Zitiert aus Wirtschaftslexikon des HB, Stichwort <strong>Internationales</strong> Management<br />
-32-
Investitionsvolumen/Engagement im Ausland<br />
Mögliche Globalisierungsformen (Markteintrittsformen)<br />
Produktion im Inland<br />
Export<br />
Lizenzierung<br />
Nutze bestehende Wettbewerbsvorteile<br />
im Ausland aus<br />
Joint Venture<br />
Produktion im Ausland<br />
„Grüne Wiese<br />
Investment“<br />
Eigene Aktiva<br />
Niederlassung<br />
Tochtergesellschaft<br />
Kauf einer<br />
ausl. Unternehmung<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
Moffet, Multinational Finance, S. 7<br />
Präsenzgrad im Ausland<br />
-33-
Lizenzierung<br />
• Geringere Erlöse als bei Direktinvestitionen (DI)<br />
• Unterstützung eines potentiellen Wettbewerbers, der – auf Basis einer<br />
verbesserten Technologie – im Heimatmarkt „angreift“<br />
• Kaum mehr Möglichkeit, den Drittmarkt mit DI zu penetrieren<br />
• Verlustrisiko der Technology<br />
• Hohe „Agency-costs“<br />
• Geringes wirtschaftliche Risiko und großer Zeitvorteil<br />
daher:<br />
• Wenig praktiziert<br />
• Wenn, dann nur auf Basis einer eigenen Tochtergesellschaft oder Joint<br />
Ventures<br />
• Gute Möglichkeit, um Gewinne zu „repatriieren“<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-34-
Joint Ventures<br />
Eigenschaften<br />
Vorteile<br />
Nachteile/Gefahren<br />
• geteilte Verantwortung für Management, Risiko und Gewinn<br />
• Beibehaltung von Unternehmensidentitäten, nur partielle Kooperation<br />
• kontinuierlicher Ressourcen-Transfer von Kapital, Know-how, Personal<br />
• Unteilbarkeit des Projekts, daher hoher Kommunikationsaufwand<br />
• längerfristiger Charakter<br />
• schneller Einstieg ins internationale Geschäft (z.B. Kauf von Marktanteilen)<br />
• begrenzteres Risiko als bei einem „Alleingang“<br />
• Partizipation an der Erfahrung des Partners (Vertrieb, Management,..)<br />
• leichtere Akzeptanz im Gastland (Behörden, Fördermittel, Konsumenten)<br />
• In einigen Ländern politisch die einzig zulässige Möglichkeit<br />
• Teilung der Gewinnmöglichkeiten; Abfluss von Know-how;<br />
• Aufbau neuer Wettbewerber; aufwendige Steuer- und Kontrollmechanismen;<br />
• hohe Koordinationskosten, hohe Managementqualifikation<br />
• teilweise unterschiedliche Interessenslagen: welches Wachstum, Finanzierung;<br />
Verrechnungspreise sind Konfliktstoff; kein durchgängiger Managementzugriff;<br />
Schwierige Bewertungsfragen (Lizenz, Wert de Technik,..;<br />
• Bei der falschen Wahl des Partner steigt das politische Risiko<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-35-
Formen und Risiken des internationalen Markteintritts<br />
Kapitalrisiko Kontrolle Kooperations- Schnelligkeit<br />
abhängigkeit<br />
Export<br />
-direkt gering hoch gering sehr hoch<br />
- Indirekt sehr gering gering hoch hoch<br />
Lizenz gering gering hoch hoch<br />
Direktinvestition<br />
- Joint Venture hoch mittel hoch mittel<br />
- Tochtergesellschaft sehr hoch hoch gering gering<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-36-
„Klassische“ Reihenfolge bei Internationalisierung<br />
Unternehmung<br />
im Inland A<br />
Internationale unternehmensinterne<br />
Finanztransaktionen<br />
Internationale unternehmensinterne<br />
Leistungs -und Finanztransaktionen<br />
Finanzierungsgesellschaft<br />
in D<br />
Treiber sind:<br />
Risiko !<br />
Kapitaleinsatz<br />
Schnelligkeit<br />
Internationale Leistungs-<br />
(und Finanztransaktionen)<br />
Auslandsmarkt<br />
im Land B<br />
Nationale<br />
Leistungs- und<br />
Finanztransaktionen<br />
Tochter im<br />
Ausland B<br />
Auslandsmarkt<br />
im Land C<br />
Vertrieb Service Produktion<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-37-
Klassischer Internationalisierungspfad<br />
Ressourceneinsatz<br />
Stufe 3 Verkaufs- Tochterniederlassung<br />
gesellschaft<br />
hoch<br />
Produktionsstätte<br />
Franchising<br />
Managementverträge<br />
Lizenzen<br />
Joint<br />
Venture<br />
Stufe 4<br />
Stufe 2<br />
niedrig<br />
Export<br />
Stufe 1<br />
Zunehmendes Wissen über den Markt und zunehmendes Erfahrungswissen<br />
Zeit<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-38-
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
Quelle: HB 1.6.06<br />
-39-
<strong>Internationales</strong> <strong>Finanzmanagement</strong><br />
1. Überblick und Abgrenzungen<br />
2. Die Europäische Zentralbank<br />
3. Formen der Globalisierung<br />
4. Gründe für Globalisierung<br />
5. Das Wechselkursrisikos<br />
5.1. Grundlagen zum Devisenmarkt<br />
5.2. Bestimmungsgründe für den Wechselkurs<br />
6. Währungsrisiken und deren Absicherung<br />
6.1. Transaktionrisiko<br />
6.2. Ökonomisches Risiko<br />
6.3. Translationrisiko<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-40-
Erste Erklärungsansätze für Globalisierung<br />
• Auf der Suche nach neuen Märkten (Marktsucher)<br />
• Auf der Suche nach Grundstoffen wie Öl, Gas,…<br />
• Auf der Suche nach Wissen („Rohstoffsucher“)<br />
• Auf der Suche nach höherer Effizienz (Kostenreduzierer)<br />
• Auf der Suche nach politischer Stabilität (Kosten)<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-41-
Betriebswirtschaftliche Ansätze zur Globalisierung<br />
Was ist eine multinationale Unternehmung?<br />
• Theorie der „komparativen Vorteile“<br />
aber: zunehmend werden Wettbewerbsunterschiede nicht mehr zwischen Ländern (natürliche<br />
Ausstattungen, ...) ausgetragen, sondern zwischen Unternehmungen<br />
• Theorie der „Marktunvollkommenheiten“,<br />
d.h. die Fähigkeit von Unternehmungen, Unvollkommenheiten international auszunutzen. Global<br />
operierende Unternehmungen werden zum wesentlichen Träger von Wettbewerbsprozessen<br />
– Lebenszyklustheorie<br />
– Multiples Sourcing<br />
– Economies of Scale and Scope (Weltmarkt)<br />
– Finanzielle Unvollkommenheiten<br />
– Spezifische Management- und Marketingfähigkeiten<br />
– Starker Wettbewerb auf dem Heimatmarkt (Porters Diamant)<br />
– OLI-Paradigma (Ownership (of competitive advantage), location (has specific advantages),<br />
Internalization (helps to exploit ownership/locationfactors)<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-42-
Standortkriterien<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-43-
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-44-
Komparative Vorteile (Produkte 1 und 2 in Land A und B)<br />
A B Summe<br />
1 40 40<br />
2 40 40<br />
Summe 40 40<br />
(was erwirtschaftet jedes<br />
Land pro Arbeitsstunde?)<br />
A B Summe<br />
1 10 10 20<br />
2 20 15 35<br />
Summe 30 25<br />
A B Summe<br />
1 10 20 30<br />
2 20 15 35<br />
Summe 30 35<br />
A B Summe<br />
1 20 20<br />
Preisverhältnis 2 40 40<br />
1 zu 2 Summe 40 20<br />
1,5<br />
Umtauschmöglichkeiten<br />
A B Summe<br />
1 26,67 20 46,67<br />
2 40 30 70<br />
A B Summe<br />
1 40 40<br />
2 40 40<br />
Summe 40 40<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-45-
Erklärungsansätze der Globalisierung - Lebenszyklus<br />
• zeitlicher kapazitiver Ausgleich<br />
durch verschiedene Lebenszyklen<br />
in verschiedenen Märkten<br />
Umsatz<br />
• Nutzung des positiven Cash flows<br />
aus der Reifephase in<br />
Industrieländern zum Ausgleich<br />
für den negativen Cash flow<br />
während der Einführungsphase in<br />
Entwicklungsländern<br />
Markt 1<br />
Markt 2<br />
Markt 3<br />
Markt 4<br />
• Verlängerung der Cash Cow-<br />
Phase durch Kosteneinsparungen<br />
mittels Nutzung von<br />
Beschaffungs- und<br />
Produktionsvorteilen<br />
Zeit<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-46-
Porters Diamant<br />
Unternehmens-<br />
Strategie,<br />
Struktur und<br />
Wettbewerb<br />
Faktorbedingungen<br />
Zufall<br />
Staat<br />
Nachfragebedingungen<br />
Verwandte und<br />
unterstützende<br />
Branchen<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-47-
Warum und wie werden Unternehmungen „international“?<br />
Rohstoffsucher<br />
Marktsucher<br />
Kostenreduzierer<br />
EXPORT<br />
k(l)eine Produktanpassungen<br />
Bündel an<br />
Ressourcen,<br />
Fähigkeiten<br />
-48-<br />
(Kern)-<br />
Kompetenzen<br />
Kompetenzen werden mit<br />
gewünschtem Risiko-Chancenprofil (d.h.<br />
optimaler Markteintrittsform) auf<br />
das Ausland übertragen<br />
und<br />
diese Kompetenzen müssen hoch<br />
sein, um die Nachteile/Risiken<br />
kompensieren zu können<br />
Lizenz<br />
Prozesse, DL<br />
sind übertragbar<br />
Tochter<br />
Kompetenzen sind<br />
untrennbar mit<br />
Unternehmung<br />
verbunden<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008
Zentrale Fragestellung internationaler Unternehmen<br />
F&E Beschaffung Produktion Vertrieb<br />
Land A<br />
Land B<br />
Land C<br />
Land D<br />
1. Was sind meine Wettbewerbsvorteile im Inland und Ausland?<br />
2. Mit welcher Markteintrittsstrategie kann ich dies am besten umsetzen?<br />
(„Markt“ ist auch Funktion der Eintrittsstrategie)<br />
3. Wie lange dauern diese Vorteile an?<br />
4. Wie bewerte ich diese Vorteile?<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-49-
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
HB, 2.2.05<br />
-50-
Ergebnis der neuesten Umfrage bei dt. Unternehmungen<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
Quelle: HB vom 2.1.2007<br />
-51-
<strong>Internationales</strong> <strong>Finanzmanagement</strong><br />
1. Ausgangslage<br />
1.1.Wirtschaftliche Verflechtung<br />
Deutschlands mit Ausland<br />
1.2.Die Zahlungsbilanz<br />
2. Die Europäische Zentralbank<br />
3. Internationalisierung<br />
3.1.Markteintrittsformen<br />
3.2.Motive für Internationalisierung<br />
4. Der Devisenmarkt<br />
4.1.Grundlagen<br />
4.2.Teilnehmer und Usancen am<br />
Devisenmarkt<br />
5. Wechselkursrisiken<br />
5.1.Was bewirken<br />
Wechselkursveränderungen? Ein<br />
erster Blick<br />
5.2.Drei unterschiedliche<br />
Währungsrisiken: Überblick<br />
6. Transaktionsrisiken<br />
6.1.Quelle und Umfang von<br />
Transaktionsrisiken<br />
6.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
Transaktionsrisiken?<br />
6.3.Hedgen von Transaktionsrisiken<br />
7. Ökonomische Risiken<br />
7.1.Quelle und Umfang von ökonomischen<br />
Risiken<br />
7.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
ökonomischen Risiken?<br />
7.3.Hedgen von ökonomischen Risiken<br />
8. Translationsrisiken<br />
8.1.Quelle und Umfang von<br />
Translationsrisiken<br />
9. Gegenüberstellung der Risiken<br />
10. Wann sollte sich eine<br />
Unternehmung gegen<br />
Währungsrisiken absichern?<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-52-
Einige Kursbewegungen in den letzten Jahren<br />
1.60<br />
US $ TO EURO (BD) 11/03/08<br />
170<br />
JAPANESE YEN TO EURO (BD) 11/03/08<br />
1.50<br />
160<br />
1.40<br />
150<br />
1.30<br />
140<br />
1.20<br />
130<br />
1.10<br />
120<br />
1.00<br />
110<br />
0.90<br />
100<br />
0.80<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
US $ TO EURO (BD) - EXCHANGE RATE<br />
90<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
JAPANESE YEN TO EURO (BD) - EXCHANGE RATE<br />
0.78<br />
UK £ TO EURO (BD)<br />
Source: Thomson Datastream<br />
11/03/08<br />
4.50<br />
BRAZILIAN REAL TO EURO (BR) Source: Thomson Datastream<br />
11/03/08<br />
0.76<br />
0.74<br />
4.00<br />
0.72<br />
0.70<br />
3.50<br />
0.68<br />
3.00<br />
0.66<br />
0.64<br />
2.50<br />
0.62<br />
0.60<br />
2.00<br />
0.58<br />
0.56<br />
1.50<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
UK £ TO EURO (BD) - EXCHANGE RATE<br />
BRAZILIAN REAL TO EURO (BR) - EXCHANGE RATE<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
Source: Thomson Datastream<br />
Source: Thomson Datastream<br />
x USD/EUR heißt z.B. 1 €= 1,2 $; in diesem Falle ist der Euro die „Basiswährung“<br />
-53-
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-54-
Charakteristika des Devisenmarkts<br />
• Teilnehmer<br />
– Haushalte, Unternehmungen und institutionelle Anleger<br />
– Banken und deren Handel<br />
– Spekulanten und Arbitrageure<br />
– Zentralbanken<br />
– Broker<br />
• Wesentliche Produkte<br />
– Kassageschäfte (spot market)<br />
– Terminmärkte (forward market)<br />
– Swaps<br />
• Größe des Marktes<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-55-
Spot (Kassa) und Termin(Future)Markt<br />
• Handel rund um die Uhr, weltweit (Asia, Europe, North America)<br />
• Telephonhandel oder online trading Systeme (Reuters Dealing)<br />
• Tickets zwischen 1 and 100 Mio $<br />
• Mündliche Absprachen sind verbindlich und werden aufgezeichnet<br />
• The back office überprüft Richtigkeit und veranlasst den Geldtransfer<br />
• Settlement (Valuta) im Normal 2 Arbeitstage, außer tom/next or<br />
spot/next<br />
• Wechselkurse werden normalerweise in pro USD oder EUR quotiert.<br />
Sie werden Basiswährung genannt (1 USD = xyz Währung)<br />
• „Spread“ bedeutet die Spanne zwischen bid und asked (Geld/Brief)<br />
• Cross Rates: Die meisten Währungen werden gegen den USD<br />
und/oder den EUR gehandelt. Weniger bekannte Währungen<br />
werden „cross“ gerechnet.<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-56-
Wechselkurse und Cross Rates<br />
1 € = 1,2150 $<br />
1 € = 128,0000 ¥<br />
1 $ = ?,?? ¥<br />
1 € = 1,2150 - 1,2160 $<br />
1 € = 128,00 - 128,05 ¥<br />
1 $ = ?,?? - ?,?? ¥<br />
1 € = 1,2150 $<br />
1 € = 128,00 ¥<br />
1 $ = 105,35 ¥<br />
1 € = 1,2150 - 1,2160 $<br />
1 € = 128,00 - 128,05 ¥<br />
1 $ = 105,26 - 105,39 ¥<br />
Kaufe € gegen $ (1,2160) und verkaufe die erworbenen € gegen ¥ (128,0000)<br />
Übung: Währung steigt oder fällt; neue Zahl finden und umgekehrt<br />
Quotierung üblicherweise 1,2150 – 60 USD<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-57-
<strong>Internationales</strong> <strong>Finanzmanagement</strong><br />
1. Ausgangslage<br />
1.1.Wirtschaftliche Verflechtung<br />
Deutschlands mit Ausland<br />
1.2.Die Zahlungsbilanz<br />
2. Die Europäische Zentralbank<br />
3. Internationalisierung<br />
3.1.Markteintrittsformen<br />
3.2.Motive für Internationalisierung<br />
4. Der Devisenmarkt<br />
4.1.Grundlagen<br />
4.2.Teilnehmer und Usancen am<br />
Devisenmarkt<br />
5. Wechselkursrisiken<br />
5.1.Was bewirken<br />
Wechselkursveränderungen? Ein<br />
erster Blick<br />
5.2.Drei unterschiedliche<br />
Währungsrisiken: Überblick<br />
6. Transaktionsrisiken<br />
6.1.Quelle und Umfang von<br />
Transaktionsrisiken<br />
6.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
Transaktionsrisiken?<br />
6.3.Hedgen von Transaktionsrisiken<br />
7. Ökonomische Risiken<br />
7.1.Quelle und Umfang von ökonomischen<br />
Risiken<br />
7.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
ökonomischen Risiken?<br />
7.3.Hedgen von ökonomischen Risiken<br />
8. Translationsrisiken<br />
8.1.Quelle und Umfang von<br />
Translationsrisiken<br />
9. Gegenüberstellung der Risiken<br />
10. Wann sollte sich eine<br />
Unternehmung gegen<br />
Währungsrisiken absichern?<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-58-
Typen von Währungsrisiken<br />
Zeitpunkt der Wechselkursveränderung<br />
Translationsrisiko<br />
Ökonomisches Risiko<br />
Anlagevermögen<br />
Umlaufvermögen<br />
Eigenkapital<br />
Fremdkapital<br />
Zukünftiger Gewinn<br />
Transaktionsrisko<br />
Vergangenheit<br />
Heute<br />
Zukunft<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-59-
Typen von Währungsrisiken<br />
Ausprägung<br />
Translationsrisko<br />
Transaktionsrisko<br />
Ökonomisches<br />
Risiko<br />
Risiko von<br />
Währungsänderungen<br />
auf<br />
die Bilanz der<br />
Mutterunternehmung<br />
ein bereits<br />
abgeschlossenes<br />
Geschäft<br />
zukünftige Geschäfte<br />
Auslöser<br />
Konsolidierung internationaler<br />
Unternehmungsabschlüsse<br />
Zahlungstransaktion<br />
mit tatsächlichem<br />
Umtausch<br />
Zukünftiger<br />
Gewinn/cashflow in<br />
Fremdwährung<br />
Zeitpunkt<br />
Vergangenheitsbezogen<br />
zum Bilanzsticktag<br />
Gegenwartsbezogen<br />
Zukunftsbezogen<br />
Bestimmungsgröße<br />
Bilanzielle Auslandsposition<br />
Tatsächliche<br />
Zahlungshöhe<br />
Zukünftiger Umsatz<br />
Erfassungsinstrument<br />
Jahresabschluss<br />
Finanzplan<br />
Business- und<br />
Finanzplan<br />
Auswirkungen<br />
Buchhalterisch, nur bedingt<br />
liquiditätswirksam<br />
Liquiditäts-und<br />
erfolgswirksam<br />
Liquiditäts-und<br />
erfolgswirksam<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-60-
<strong>Internationales</strong> <strong>Finanzmanagement</strong><br />
1. Ausgangslage<br />
1.1.Wirtschaftliche Verflechtung<br />
Deutschlands mit Ausland<br />
1.2.Die Zahlungsbilanz<br />
2. Die Europäische Zentralbank<br />
3. Internationalisierung<br />
3.1.Markteintrittsformen<br />
3.2.Motive für Internationalisierung<br />
4. Der Devisenmarkt<br />
4.1.Grundlagen<br />
4.2.Teilnehmer und Usancen am<br />
Devisenmarkt<br />
5. Wechselkursrisiken<br />
5.1.Was bewirken<br />
Wechselkursveränderungen? Ein<br />
erster Blick<br />
5.2.Drei unterschiedliche<br />
Währungsrisiken: Überblick<br />
6. Transaktionsrisiken<br />
6.1.Quelle und Umfang von<br />
Transaktionsrisiken<br />
6.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
Transaktionsrisiken?<br />
6.3.Hedgen von Transaktionsrisiken<br />
7. Ökonomische Risiken<br />
7.1.Quelle und Umfang von ökonomischen<br />
Risiken<br />
7.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
ökonomischen Risiken?<br />
7.3.Hedgen von ökonomischen Risiken<br />
8. Translationsrisiken<br />
8.1.Quelle und Umfang von<br />
Translationsrisiken<br />
9. Gegenüberstellung der Risiken<br />
10. Wann sollte sich eine<br />
Unternehmung gegen<br />
Währungsrisiken absichern?<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-61-
Art und Ausmaß von Transaktionsrisiken<br />
Transaktionsrisiken resultieren aus den bestehenden vertraglichen<br />
Verpflichtungen, die in Fremdwährung eingegangen wurden<br />
t 1<br />
Vertragsangebot<br />
t 2<br />
Auftragsannahme<br />
t 3<br />
Auslieferung<br />
t 4<br />
Bezahlung<br />
Angebotsrisiko<br />
„Quotation Exposure“<br />
Erstellungsrisiko<br />
„Backlog Exposure“<br />
Erfüllungsrisiko<br />
„Billing Exposure“<br />
• Kauf/Verkauf von Waren/Dienstleistungen in Fremdwährung auf Kredit<br />
• Aufnahme/Vergabe von Krediten in Fremdwährung<br />
• Kauf von Aktiva in Fremdwährung<br />
Das Ausmaß des Risikos entspricht der Nettolong- oder Nettoshortposition<br />
der bestehenden vertraglichen Verpflichtungen (Exposure)<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-62-
Hedgen von Transaktionsrisiken: Überblick<br />
• Abwälzen des Risikos<br />
• Teilen des Risikos<br />
• Hedgen durch Termingeschäfte<br />
– Über den Geldmarkt<br />
– Unbedingte Termingeschäfte: Futures/Forwards<br />
– Bedingte Termingeschäfte: Optionen<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-63-
Kurssicherung eines $-Importeurs über Geldmarkt<br />
Spot: €=1,2 $ ($=0,8333 €); Betrag 1 $ Zahlung in 3 Monaten; $-Zins: 3%; €-Zins: 2%<br />
1$<br />
90<br />
(1 + r$<br />
⋅ )<br />
360<br />
=<br />
0,9925 $<br />
Heute notwendiger<br />
Wechselbetrag in USD<br />
1 USD in 3 Monate<br />
Kauf gegen<br />
Euro zu 1,2<br />
0,8312(Ter minkurs<br />
€/$<br />
)<br />
=<br />
(1+<br />
i<br />
(1+<br />
i<br />
€<br />
$<br />
⋅<br />
⋅<br />
90<br />
)<br />
360<br />
90<br />
)<br />
360<br />
• Kassakurs<br />
€/$<br />
-64-<br />
Finanzierungskosten<br />
€<br />
90<br />
0,9925/1,2= 0,8271 €<br />
0 ,8271 ⋅ (1 + r ) ⋅ =<br />
360<br />
Frage: Hat der Importeur nun einen „Kurssicherungsgewinn“ oder Verlust?<br />
1,2031<br />
Merke: x€/$ (x€ pro Dollar; Dollar ist Basiswährung) heißt z.B. 1$=0,83 €; y$/€ heißt z.B. 1€=1,2 $<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
0,8312<br />
€
Hausaufgabe<br />
Deutscher Importeur hat einen 500.000 $-Bedarf in 3 Monaten; die 3-Monats-<br />
Eurozinsen betragen 2%, die 3Monats-$-Zinsen 3%. Der Kassakurs für den Euro<br />
beträgt 1,2 USD (1€=1,2 $). Ermittelt Sie zu welchem Euro-Terminkurs der<br />
Importeur heute seine USD kaufen kann. Wie hoch ist dann der Eurobetrag?<br />
500000 $<br />
90<br />
(1 + r$<br />
⋅ )<br />
360<br />
=<br />
496.278$<br />
Notwendiger<br />
Wechselbetrag in USD<br />
500.000 USD in 3<br />
Monate<br />
Wechsel gegen<br />
Euro zu 1,2<br />
$<br />
( 1+<br />
i ∗Tage/<br />
360 ) 1+<br />
0,<br />
03⋅90/<br />
360<br />
Terminkurs $/€ = Kassakurs $/€ ⋅<br />
=<br />
⋅1,<br />
20 = 1,2030<br />
€<br />
( 1+<br />
i *Tage/ 360 ) 1+<br />
0,<br />
02/<br />
⋅90/<br />
360<br />
496.278$/1,2= 413.565 €<br />
Finanzierungsertrag<br />
90<br />
413 .565 ⋅ (1 + r€ ⋅ ) = 415.633€<br />
360<br />
1,2030<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-65-
Zwei Möglichkeiten für eine Unternehmung, die $ braucht<br />
1. Die Unternehmung kauft USD (Fremdwährung) „auf Termin“ (wann ist Valutatag?)<br />
2. Alternativ könnte eine Unternehmung, die $ auf Termin benötigt, sich über den<br />
Geldmarkt die USD selber kaufen. Hierzu kauft sie heute $ und legt sie am US-<br />
Geldmarkt an. Je höher dabei die $(EUR)-Zins(differenz) ist, desto „billiger“ werden<br />
die $ (in EUR), verglichen mit dem heutigen Kurs sein. Dies spiegelt sich auch in der<br />
Formel wieder<br />
€<br />
€/$<br />
€/$ (1 + i ∗ Tage/360)<br />
Terminkurs = Kassakurs ⋅<br />
$<br />
(1 + i<br />
Je höher der Geldmarktsatz i der Basiswährung (im Beispiel USD) ist, desto<br />
niedriger ist der Terminkurs (forward Kurs).<br />
Merke: Im Nenner stehen stets die Zinsen der Basiswährung“<br />
* Tage/360)<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-66-
Wie funktioniert die Arbitrage?<br />
Devisenkassamarkt<br />
(USD und EUR)<br />
Geldmarkt 1<br />
USD<br />
Devisenterminmarkt<br />
(USD und EUR)<br />
Geldmarkt 2<br />
EUR<br />
Aus jeweils drei Märkten leitet sich der vierte Markt ab.<br />
Falls die Preise „falsch“ sind, ergibt sich Arbitrage<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-67-
Arbitrage am Geld- und Devisenmarkt:<br />
<br />
Kassamarkt (spotmarkt)<br />
Geldmarkt EUR<br />
Geldmarkt USD<br />
Terminmarkt(Forward)<br />
Im Bsp.: € zu teuer<br />
<br />
<br />
Kaufe EUR gegen geborgte USD am Kassamarkt und verkaufe gleichzeitig<br />
die EUR am Terminmarkt zum entsprechenden Terminkurs<br />
Lege das Geld am EUR-Geldmarkt an; erhalte dafür Zinsen;<br />
für den selben Zeitraum zahle Zinsen für den USD-Kredit<br />
Führe diese Geschäfte nur dann durch, wenn dafür ein<br />
(risikoloser) Ertrag entsteht<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-68-
Rechnung eines Arbitragebeispiels<br />
Summe in EUR 1.000.000 bid offered<br />
Laufzeit in Tagen Geldmarkzins USD 3,00% 3,10%<br />
90 Geldmarkzins EUR 2,50% 2,60%<br />
Anzahl Tage/Jahr Kassakurs USD pro EUR 1,2100 1,2150<br />
360 Terminkurs USD pro EUR 1,2300 1,2350<br />
Cashflow<br />
Kreditaufnahme USD 1.215.000,00<br />
Spotkauf EUR USD - 1.215.000,00<br />
EUR 1.000.000,00<br />
Zinsen auf USD-Kredit USD - 9.416,25<br />
Zins auf EUR-Geldanlage EUR 6.250,00<br />
Terminverkauf EUR (plus<br />
Zinsen) gegen USD EUR - 1.006.250,00<br />
USD 1.237.687,50<br />
Tilgung Kredit USD - 1.215.000,00<br />
Gesamtsumme USD 13.271,250<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-69-
Kassakurs, Terminkurs und deren Differenz<br />
• Üblicherweise erfolgt die Quotierung der Forward Rates in der Angabe der<br />
Differenz (spread) zum Spotpreis, weil sich letzter dauernd ändert<br />
Forward spread = Swapsatz = Terminkurs – Kassakurs<br />
€<br />
€/$<br />
€/$<br />
€/$<br />
⎛1+<br />
i ∗Tage/360)<br />
⎞<br />
Terminkurs − Kassakurs = Kassakurs<br />
⎜<br />
−1<br />
⎟<br />
$<br />
⎝ 1+<br />
i *Tage/360) ⎠<br />
Sind die USD-Zinsen (=Basiswährung) höher als die EUR-Zinsen, ist der<br />
Forward swap negativ, d.h. der Terminkurs geringer als der Kassakurs<br />
Zum forward spread wird Terminkursauf(ab)schlag, forward swap, oder<br />
„forward margin“ gesagt<br />
Merke: Je relativ höher die Zinsen der Basiswährung sind, desto geringer<br />
(negativ) ist der Terminkurs (Forward swap)<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-70-
Kassakurs, Terminkurs und deren Differenz<br />
Übliche Quotierung (z.B. ¥ pro Dollar)<br />
bid<br />
ask<br />
Kassakurs ¥118,27 ¥118,37<br />
forward spread (3m) -1,43 -1,40<br />
Terminkurs ¥116,84 ¥116,97<br />
Frage: wenn der USD-GMS 4% (3 Monate) beträgt,<br />
wie hoch sind dann die ¥ Zinsen?<br />
Oft werden die Terminkursaufschläge annualisiert:<br />
forward<br />
¥<br />
=<br />
spot − forward<br />
forward<br />
×<br />
360<br />
n<br />
× 100<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-71-
Überblick und Zusammenfassung<br />
(Aufgabe: Gemeinsam auf Basiswährung EUR umstellen)<br />
Terminkurs – Kassakurs = Swapsatz<br />
Fremdwährung wird „billiger“<br />
FW-Zins ><br />
Inlandszins<br />
Terminkurs FW <<br />
Kassakurs<br />
FW-Zins <<br />
Inlandszins<br />
Terminkurs FW><br />
Kassakurs<br />
Swapsatz < 0 Swapsatz > 0<br />
Fremdwährung wird „teurer“<br />
Kurssicherungskosten für Exporteur<br />
Kurssicherungsgewinn für Importeur<br />
Kurssicherungsgewinn für Exporteur<br />
Kursicherungskosten für Importeur<br />
„Kosten“ verstanden als Differenz zwischen Termin- und Kassakurs<br />
Im Beispiel ist die Basiswährung und der Fremdwährungszins der USD, d.h. 1 USD = xyEUR<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-72-
Terminkursentwicklung<br />
Terminkursentwicklung (Zinsdifferenz 1%)<br />
1,2100<br />
Terminkurs<br />
1,2000<br />
1,1900<br />
1,1800<br />
1,1700<br />
0 30 60 90 180 360 720<br />
Anzahl der Tage<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-73-
€-Calloption (EUR gegen USD) – Käufer –<br />
(habe USD und möchte dafür gegebenenfalls EUR über Option kaufen)<br />
Gewinn<br />
Ausübungskurs<br />
0,04 USD<br />
Prämie<br />
1,16<br />
1,20<br />
1,24<br />
Kurs<br />
(USD pro EUR)<br />
Profil bei Fälligkeit der Option<br />
Verlust<br />
Profil bei Kauf der Option<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-74-
€-Calloptionen – Verkäuferseite (shortposition;) -<br />
Gewinn<br />
underlying<br />
Ausübungskurs<br />
Kurs<br />
Verlust<br />
Prämie<br />
Prämie<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-75-
€-Putoption (EUR gegen USD) - Käufer –<br />
(habe EUR und möchte sie gegebenenfalls über Option gegen USD verkaufen<br />
Gewinn<br />
underlying<br />
Ausübungskurs<br />
0,03 USD<br />
Prämie<br />
1,17<br />
1,20<br />
Kurs<br />
(USD pro EUR)<br />
Verlust<br />
Put auf Euro ist Call auf Dollar<br />
und<br />
Call auf Euro ist Put auf Dollar<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-76-
Optionen – Käuferseite (longposition) -<br />
Gewinn<br />
underlying<br />
Prämie<br />
Kurs<br />
Verlust<br />
Gewinn<br />
underlying<br />
Ausübungskurs<br />
Ausübungskurs<br />
Prämie<br />
Kurs<br />
Verlust<br />
Käufer eines Calls hat das Recht, das<br />
zugrunde liegende Instrumente zu einem<br />
bestimmten Kurs innerhalb einer<br />
bestimmten Zeit (amerikanisch) bzw. am<br />
Ende einer bestimmten Laufzeit<br />
(europäisch) zu kaufen. Für dieses Recht<br />
bezahlt er die Optionsprämie. Sie stellt<br />
gleichzeitig seinen maximalen Verlust dar<br />
Käufer eines Puts hat das Recht, das<br />
zugrunde liegende Instrument zu einem<br />
bestimmten Zeitpunkt bzw. während<br />
eines Zeitraums zu einem bestimmten<br />
Kurs (Ausübungskurs) zu verkaufen.<br />
Für dieses Recht bezahlt er eine<br />
Optionsprämie. Sie stellt gleichzeitig<br />
sein maximales Verlustrisiko dar.<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-77-
Optionen – Verkäuferseite (shortposition;) -<br />
Gewinn<br />
Prämie<br />
Kurs<br />
Verlust<br />
Gewinn<br />
Ausübungskurs<br />
Ausübungskurs<br />
Kurs<br />
Verlust<br />
Prämie<br />
Prämie<br />
Prämie<br />
Die Rechte des Optionskäufers entsprechen spiegelbildlich den Pflichten<br />
des Verkäufers (Stillhalters bzw. „Schreiber“).<br />
Sein Risiko ist grundsätzlich unbegrenzt. Als „Schutz“ für dieses Risiko<br />
erhält er die Optionsprämie<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-78-
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-79-
Übungsbeispiel<br />
Mit Lösung<br />
Exporteur erwartet in 3 Monaten einen Zahlungseingang in Höhe von 100.000<br />
USD. Er glaubt, dass der USD sinkt und sichert deshalb sein<br />
Kursänderungsrisiko über Optionen ab. Er ist bereit, maximal einen Basispreis<br />
zu akzeptieren, der ihm einen Umrechnungsverlust von einem US-Cent<br />
bereitet.<br />
1. Welchen Basispreis wählt er und wie teuer ist die Absicherung? 1,2568 und<br />
1973 USD (=100.000/1,2568 * 2,48 US-Cent)<br />
2.welchen Eurobetrag erhält er nach Absicherung, wenn der USD-Kurs in drei<br />
Monaten bei 1,26 (1,20) steht?<br />
Kurs: 1,2816 und damit 78.027,5 € bzw. Verfall der Option/83.333<br />
abzgl. der Kurssicherungskosten in Höhe von 1973 USD<br />
3. Angenommen, der Exporteur glaubt an einen starken Rückgang des USD.<br />
Welchen Basispreis sollte er dann wählen?<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-80-
Übersicht über mögliche Absicherungsmaßnahmen<br />
Problem,<br />
wenn<br />
Maßnahme<br />
Termingeschäft<br />
Maßnahme<br />
Option<br />
Zur „Verbilligung<br />
der Option kann<br />
ich<br />
Verkauf €-Put<br />
Exporteur<br />
$ fällt<br />
(€ steigt)<br />
Terminverkauf $<br />
Kauf $-Put<br />
=<br />
Kauf €-Call<br />
Exporteur profitiert<br />
von fallenden €.<br />
Daher kann er ab<br />
einem bestimmten<br />
Niveau diesen<br />
Vorteil „abgeben“<br />
durch Verkauf €-Put<br />
Importeur<br />
$ steigt<br />
(€ fällt)<br />
Terminkauf $<br />
Kauf $-Call<br />
=<br />
Kauf €-Put<br />
Verkauf €-Call<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-81-
<strong>Internationales</strong> <strong>Finanzmanagement</strong><br />
1. Ausgangslage<br />
1.1.Wirtschaftliche Verflechtung<br />
Deutschlands mit Ausland<br />
1.2.Die Zahlungsbilanz<br />
2. Die Europäische Zentralbank<br />
3. Internationalisierung<br />
3.1.Markteintrittsformen<br />
3.2.Motive für Internationalisierung<br />
4. Der Devisenmarkt<br />
4.1.Grundlagen<br />
4.2.Teilnehmer und Usancen am<br />
Devisenmarkt<br />
5. Wechselkursrisiken<br />
5.1.Was bewirken<br />
Wechselkursveränderungen? Ein<br />
erster Blick<br />
5.2.Drei unterschiedliche<br />
Währungsrisiken: Überblick<br />
6. Transaktionsrisiken<br />
6.1.Quelle und Umfang von<br />
Transaktionsrisiken<br />
6.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
Transaktionsrisiken?<br />
6.3.Hedgen von Transaktionsrisiken<br />
7. Ökonomische Risiken<br />
7.1.Quelle und Umfang von ökonomischen<br />
Risiken<br />
7.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
ökonomischen Risiken?<br />
7.3.Hedgen von ökonomischen Risiken<br />
8. Translationsrisiken<br />
8.1.Quelle und Umfang von<br />
Translationsrisiken<br />
9. Gegenüberstellung der Risiken<br />
10. Wann sollte sich eine<br />
Unternehmung gegen<br />
Währungsrisiken absichern?<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-82-
Typen von Währungsrisiken<br />
Zeitpunkt der Wechselkursveränderung<br />
Translationrisiko<br />
Ökonomisches Risiko<br />
Anlagevermögen<br />
Umlaufvermögen<br />
Eigenkapital<br />
Fremdkapital<br />
Zukünftiger Gewinn<br />
p($)<br />
⋅ Menge −<br />
Lohn($)<br />
⋅ Arbeit −<br />
∑ ci<br />
($)<br />
i<br />
⋅ P − Fakt<br />
i<br />
Transaktionsrisko<br />
Vergangenheit<br />
Heute<br />
Zukunft<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-83-
Ökonomisches Risiko: Annäherung ans Thema<br />
• Ökonomisches Risiko einer Unternehmung,<br />
die keinerlei Export betreibt<br />
• Ökonomisches Risiko bei Unternehmung,<br />
die Exportgeschäft betreibt<br />
Änderung der Wettbewerbsposition<br />
Umfang<br />
Auswirkungen<br />
abhängig von<br />
Kein Export<br />
In Höhe gesamter Produktion<br />
• Sitz der Konkurrenz<br />
• Preisreaktion der<br />
Konkurrenz<br />
Export<br />
Höhe des Exportvolumens<br />
• Eigene Preisreaktion<br />
• Preisreaktion der<br />
Konkurrenz<br />
• Woher bezieht die Unternehmung ihre Vorprodukte<br />
und Vorleistungen?<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-84-
Das ökonomische Risiko hängt ab …..<br />
• vom Ausmaß des Exports<br />
• wo die größten Konkurrenten sitzen<br />
• woher die Zulieferungen und Vorprodukte erfolgen<br />
• Von der Preisstrategie der Konkurrenz<br />
– Preisveränderungen<br />
– Reduktion der Marge<br />
– Zwischenpositionen<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-85-
Umfang des ökonomischen Risikos: Ein Beispiel<br />
Ausgangssituation<br />
Einheiten Preis<br />
Produktionswert D 5.000,0 € 1.000 5,0 €<br />
Umsatz D 3.000,0 € 600 5,0 €<br />
Umsatz USA $2.400,0 400 $6,0<br />
Umsatz USA in € $2.000,0<br />
Umsatz Summe 5.000,0 €<br />
Aufwand in € 4.000,0 €<br />
Aufwand in USD $800,0 1.000 $0,8<br />
Aufwand USD in € 666,7 €<br />
Gesamtaufwand € 4.666,7 €<br />
Gewinn 333,3 €<br />
Sz 1: Preise können nicht angepasst werden<br />
Einheiten Preis<br />
Produktionswert D 5.000,0 € 1.000 5,0 €<br />
Umsatz D 3.000,0 € 600 5,0 €<br />
Umsatz USA $2.400,0 400 $6,0<br />
Umsatz USA in € 1.714,3 €<br />
Umsatz Summe 4.714,3 €<br />
Aufwand in € 4.000,0 €<br />
Aufwand in USD $800,0 1.000 $0,8<br />
Aufwand USD in € 571,4 €<br />
Gesamtaufwand € 4.571,4 €<br />
Gewinn 142,9 €<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
Sz 2: Preise in USA werden vollständig angepasst<br />
Einheiten Preis<br />
Produktionswert D 5.000,0 € 1.000 5,0 €<br />
Umsatz D 3.000,0 € 600 5,0 €<br />
Umsatz USA $2.800,0 400 $7,0<br />
Umsatz USA in € 2.000,0 €<br />
Umsatz Summe 5.000,0 €<br />
Aufwand in € 4.000,0 €<br />
Aufwand in USD $800,0 1.000 $0,8<br />
Aufwand USD in € 571,4 €<br />
Gesamtaufwand € 4.571,4 €<br />
Gewinn 428,6 €<br />
Sz 3: Auch im Inland müssen die Preise reduziert werde<br />
Einheiten Preis<br />
Produktionswert D 4.285,7 € 1.000<br />
Umsatz D 2.571,4 € 600 4,29 €<br />
Umsatz USA $2.400,0 400 $6,0<br />
Umsatz USA in € $1.714,3<br />
Umsatz Summe 4.285,7 €<br />
Aufwand in € 4.000,0 €<br />
Aufwand in USD $800,0 1.000 $0,8<br />
Aufwand USD in € 571,4 €<br />
Gesamtaufwand € 4.571,4 €<br />
Gewinn -285,7 €<br />
-86-
Economic Risk (operatives Risiko)<br />
Unter economic risk (Strategisches Risiko, operatives Risiko, operating exposure,<br />
competitive exposure) versteht man die Auswirkungen von zukünftigen<br />
Wechselkursveränderungen auf den Unternehmenswert. Mit den Wechselkursen ändert<br />
sich die Wettbewerbsfähigkeit einer Unternehmung (Absatz, Beschaffung,<br />
Finanzierung). Dies misst das operative Risiko. Es ist das Gewichtigste von allen<br />
Risiken<br />
Beispiel Coca Cola in Deutschland<br />
Balance Sheet Information, End of Fiscal 2003<br />
Assets<br />
Liabilities<br />
Cash € 1.600.000 Verbindlichkeiten € 800.000<br />
Forderungen 3.200.000 kurzfr. Bankverbindlichkeiten 1.600.000<br />
Umlaufvermögen 2.400.000 langfr. Darlehen 1.600.000<br />
Anlagevermögen 4.800.000 Grundkapital 1.800.000<br />
Gewinnrücklagen 6.200.000<br />
Summe € 12.000.000 Summe € 12.000.000<br />
Important Ratios to be Maintained and Other Data<br />
Forderungen, in % des Umsatzes 25,00%<br />
Umlaufvermögen in % der direkten Kosten 25,00%<br />
Cost of capital (annual discount rate) 20,00%<br />
Steuersatz 34,00%<br />
Quelle: Moffett, S. 201<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-87-
Modellrechnungen<br />
Base Case Case 1 Case 2 Case 3<br />
Annahmen<br />
Wechselkurs 1 € = 1,2000 1,0000 1,0000 1,0000<br />
Umsatz in Einheiten 1.000.000 1.000.000 1.200.000 1.000.000<br />
Stückpreis € 12,80 € 12,80 € 12,80 € 15,36<br />
Stückkosten € 9,60 € 9,60 € 9,60 € 9,60<br />
Grundsätzlich sind die verschiedensten Kombination möglich.<br />
Hier werden 3 Grundszenarien untersucht.<br />
Welche Annahmen liegen den einzelnen Fällen zugrunde?<br />
A: Wettbewerbsvorteil kann weder in Menge noch im Preis weitergegeben werden;<br />
Konkurrenz ist bereit auf Marge zu verzichten<br />
B: Menge steigt: Konkurrenz erhöht die Preise, die Unternehmung aber nicht<br />
C: Preis steigt; Konkurrenz erhöht die Preise, die Unternehmung auch<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-88-
Base Case Case 1 Case 2 Case 3<br />
Jährliche Cash Flows vor Anpassungen<br />
Um satzerlöse € 12.800.000 € 12.800.000 € 15.360.000 € 15.360.000<br />
Variable Kosten 9.600.000 9.600.000 11.520.000 9.600.000<br />
Fixkosten 890.000 890.000 890.000 890.000<br />
A FA 600.000 600.000 600.000 600.000<br />
Gewinn vor Steuern € 1.710.000 € 1.710.000 € 2.350.000 € 4.270.000<br />
Steuern 581.400 581.400 799.000 1.451.800<br />
Gewinn vor Steuern € 1.128.600 € 1.128.600 € 1.551.000 € 2.818.200<br />
A FA 600.000 600.000 600.000 600.000<br />
Operativer Cash Flow € 1.728.600 € 1.728.600 € 2.151.000 € 3.418.200<br />
Operativer Cash Flow $ 2.074.320 $ 1.728.600 $ 2.151.000 $ 3.418.200<br />
Anpassungen im Umlaufvermögen für 2006-2010 durch Wechselkursänderungen<br />
Forderungen € 3.200.000 € 3.200.000 € 3.840.000 € 3.840.000<br />
Umlaufvermögen 2.400.000 2.400.000 2.880.000 2.400.000<br />
Summe € 5.600.000 € 5.600.000 € 6.720.000 € 6.240.000<br />
Veränderungen zu Basis € - € - € 1.120.000 € 640.000<br />
Jahr<br />
Cash Flows<br />
2006 $ 2.074.320 $ 1.728.600 $ 1.031.000 $ 2.778.200<br />
2007 $ 2.074.320 $ 1.728.600 $ 2.151.000 $ 3.418.200<br />
2008 $ 2.074.320 $ 1.728.600 $ 2.151.000 $ 3.418.200<br />
2009 $ 2.074.320 $ 1.728.600 $ 2.151.000 $ 3.418.200<br />
2010 $ 2.074.320 $ 1.728.600 $ 3.271.000 $ 4.058.200<br />
Jahr<br />
Veränderung im Vergleich zum Basisszenario<br />
2006 na $ (345.720) $ (1.043.320) $ 703.880<br />
2007 na $ (345.720) $ 76.680 $ 1.343.880<br />
2008 na $ (345.720) $ 76.680 $ 1.343.880<br />
2009 na $ (345.720) $ 76.680 $ 1.343.880<br />
2010 na $ (345.720) $ 1.196.680 $ 1.983.880<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
Veränderung Barwert Cash flow<br />
na $ (1.033.914) $ (253.910) $ 3.742.892 -89-
Base Case Case 1 Case 2 Case 3<br />
Assumptions<br />
Exchange rate, $/€ 1,2000 1,0000 1,0000 1,0000<br />
Umsatz in Einheiten 1.000.000 1.000.000 1.200.000 1.000.000<br />
Stückpreis € 12,80 € 12,80 € 12,80 € 15,36<br />
Stückkosten € 9,60 € 9,60 € 9,60 € 9,60<br />
Jährliche Cash Flows vor Anpassungen<br />
Umsatzerlöse € 12.800.000 € 12.800.000 € 15.360.000 € 15.360.000<br />
Variable Kosten 9.600.000 9.600.000 11.520.000 9.600.000<br />
Fixkosten 890.000 890.000 890.000 890.000<br />
AFA 600.000 600.000 600.000 600.000<br />
Gewinn vor Steuern € 1.710.000 € 1.710.000 € 2.350.000 € 4.270.000<br />
Steuern 581.400 581.400 799.000 1.451.800<br />
Gewinn vor Steuern € 1.128.600 € 1.128.600 € 1.551.000 € 2.818.200<br />
AFA 600.000 600.000 600.000 600.000<br />
Cash flow from operations, in euros € 1.728.600 € 1.728.600 € 2.151.000 € 3.418.200<br />
Cash flow from operations, in dollars $ 2.074.320 $ 1.728.600 $ 2.151.000 $ 3.418.200<br />
Anpassungen im Umlaufvermögen für 2003 and 2007 durch Wechselkursänderungen<br />
Forderungen € 3.200.000 € 3.200.000 € 3.840.000 € 3.840.000<br />
Umlaufvermögen 2.400.000 2.400.000 2.880.000 2.400.000<br />
Summe € 5.600.000 € 5.600.000 € 6.720.000 € 6.240.000<br />
Veränderungen (Vergleich Basisszenario) in 2003 € - € - € 1.120.000 € 640.000<br />
Jahr<br />
Year-End Cash Flows<br />
1 (2003) $ 2.074.320 $ 1.728.600 $ 1.031.000 $ 2.778.200<br />
2 (2004) $ 2.074.320 $ 1.728.600 $ 2.151.000 $ 3.418.200<br />
3 (2005) $ 2.074.320 $ 1.728.600 $ 2.151.000 $ 3.418.200<br />
4 (2006) $ 2.074.320 $ 1.728.600 $ 2.151.000 $ 3.418.200<br />
5 (2007) $ 2.074.320 $ 1.728.600 $ 3.271.000 $ 4.058.200<br />
Jahr<br />
Change in Year-End Cash Flows from Base Conditions<br />
1 (2003) na $ (345.720) $ (1.043.320) $ 703.880<br />
2 (2004) na $ (345.720) $ 76.680 $ 1.343.880<br />
3 (2005) na $ (345.720) $ 76.680 $ 1.343.880<br />
4 (2006) na $ (345.720) $ 76.680 $ 1.343.880<br />
5 (2007) na $ (345.720) $ 1.196.680 $ 1.983.880<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
Present Value of Incremental Year-End Cash Flows<br />
na $ (1.033.914) $ (253.910) $ 3.742.892<br />
-90-
Hedgen von ökonomischen Risiken<br />
• Zulieferer im Ausland (mittelfristig, mit Aufwand reversibel)<br />
US-Markt<br />
Cash flow<br />
in USD<br />
Deutsche<br />
Unternehmung<br />
Cash flow<br />
in USD<br />
US-(nicht US)<br />
Zulieferer<br />
Export von Waren<br />
und Dienstleistungen<br />
Darlehen<br />
in USD<br />
Import von<br />
Vorleistungen<br />
• Aufnahme von Krediten in Fremdwährung (kurzfristig, leicht reversibel)<br />
USA<br />
Cash flow<br />
in USD<br />
Deutsche<br />
Unternehmung<br />
Darlehen<br />
in USD<br />
US-<br />
Bank<br />
Export von Waren<br />
und Dienstleistungen<br />
Tilgung plus<br />
Zinsen in USD<br />
Frage: Muss ich immer einen positiven CF in Fremdwährung haben, wenn ich hedge?<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
Antwort: Nein, wenn mein größter Konkurrent in den USA ist<br />
-91-
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-92-
Weitere Hedgingmöglichkeiten<br />
• Aufbau von Produktionsstätten im Ausland<br />
– Umfassendste und langwierigste Hedgingart. Sehr schwer<br />
reversibel<br />
– eigene Kosten, die Fixkostencharakter darstellen<br />
• Teilen von Währungsrisiken in „Partnerschaften“<br />
• (Back-to-back (parallele) Währungs-darlehen<br />
• Währungsswaps (damit erhalte ich den gewünschten CF in Zinsen<br />
ohne das Risiko im Bestand zu haben<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-93-
Hedging von Economic risk – back-to-back-Darlehen -<br />
Japanische<br />
Unternehmung<br />
Deutsche<br />
Unternehmung<br />
Darlehen in<br />
€<br />
Indirekte<br />
Finanzierung<br />
Darlehen in<br />
¥<br />
Jap. Niederlassung<br />
In Deutschland<br />
Dt. Niederlassung<br />
In Japan<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-94-
Hedging von Economic risk – Währungswaps -<br />
Japanische<br />
Unternehmung<br />
In Deutschland<br />
Aktiva Passiva<br />
Deutsche<br />
Unternehmung<br />
In Japan<br />
Aktiva Passiva<br />
Cash<br />
flow<br />
in €<br />
FK in<br />
¥<br />
Cash<br />
flow<br />
in ¥<br />
FK in<br />
€<br />
Zahlt in Euro<br />
Erhält YEN<br />
Swap<br />
Zahlt in Yen<br />
Erhält<br />
Euro<br />
Ein Währungsswap ähnelt einem back-to-back-Darlehen. Allerdings erscheint er<br />
nicht in der Bilanz der Unternehmung<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-95-
Swaps<br />
• Swap = Tausch<br />
• Der „Tausch“ kann sich auf viele Gegenstände/Positionen beziehen: Zinsen<br />
(„lang“ gegen „kurz“, Währungen, ...). In allen Fällen werden cash flows im<br />
Zeitablauf gegen andersartige cash flows getauscht<br />
• Bei einem Zinsswap bietet z.B. eine Partei an, feste Zinszahlungen gegen<br />
variable zu tauschen<br />
• Bei einem Währungsswap bietet z.B. eine Partei an, Zinszahlungen in einer<br />
Währung gegen Zinszahlungen in einer anderen Währung zu tauschen<br />
• Swaps stellen keine Finanzierungsquelle dar, sondern ändern lediglich das<br />
cash flow Profil der Unternehmung<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-96-
Währungsswap<br />
Kapitalmarkt<br />
100 $<br />
$ -Zinsen<br />
€ -Zinsen<br />
2<br />
100 $<br />
Kapitalmarkt<br />
1<br />
1. Tausch der Kapitalbeträge<br />
2. Austausch der vereinbarten Zinszahlungen<br />
3. Rücktausch der Kapitalbeträge 3<br />
80 €<br />
2<br />
€-Zinsen<br />
$ -Zinsen<br />
80 €<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-97-
Ein Beispiel<br />
Währungstausch<br />
Währungstausch<br />
USD gegen EUR Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 USD gegen EUR<br />
A<br />
Ausgansposition 80.000 EUR 100.000 USD<br />
Tausch in 100.000 USD 80.000 EUR<br />
Erhält von B EUR 3,0% 3,0% 3,0%<br />
Zahlt an B USD 5,0% 5,0% 5,0%<br />
Zinszahlung an B 5.000 USD 5.000 USD 5.000 USD<br />
B<br />
Ausgansposition 100.000 USD 80.000 EUR<br />
Tausch in 80.000 EUR 100.000 USD<br />
erhält von A USD 5,0% 5,0% 5,0%<br />
Zahlt an A EUR 3,0% 3,0% 3,0%<br />
Zinszahlung an A 2.400 EUR 2.400 EUR 2.400 EUR<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-98-
Währungsswaps<br />
USD-Zinsen<br />
A<br />
4,0<br />
B<br />
4,5<br />
A braucht EUR<br />
B braucht USD<br />
EUR-Zinsen<br />
5,0<br />
5,25<br />
Unternehmung A hat auf beiden Märkten bessere Konditionen, aber B<br />
hat komparative Vorteile bei den EUR-Zinsen (Warum)?<br />
Bei einem Swap entsteht daher ein Vorteil von 0,25%, die – je nach<br />
Marktmacht aufgeteilt werden können zwischen A und B.<br />
Welcher Swap bietet sich an, wenn die o.g. Zahlen Finanzanlagemöglichkeiten<br />
wären?<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-99-
Währungsswaps<br />
-100-<br />
Währungstausch<br />
Währungstausch<br />
Position<br />
ohne swap<br />
Veränderung<br />
USD gegen EUR Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 USD gegen EUR<br />
B (benötigt USD)<br />
Kapitalaufnahme 80.000 EUR 100.000 USD<br />
Tausch in 100.000 USD 80.000 EUR<br />
zahlt an Markt EUR 5,25% 5,25% 5,25%<br />
Erhält von B EUR EUR 5,25% 5,25% 5,25%<br />
Zahlt an B USD USD 4,0% 4,0% 4,0% 5,00% 1,00%<br />
Zinszahlung an A<br />
4.000 USD 4.000 USD 4.000 USD<br />
A (benötigt EUR)<br />
Kapitalaufnahme 100.000 USD 80.000 EUR<br />
Tausch in 80.000 EUR 100.000 USD<br />
zahlt an Markt USD 4,0% 4,0% 4,0%<br />
erhält von B $-Zins USD 4,0% 4,0% 4,0%<br />
Zahlt an B €-Zins EUR 5,25% 5,25% 5,25% 4,50% -0,75%<br />
Zinszahlung an B<br />
4.200 EUR 4.200 EUR 4.200 EUR<br />
A<br />
B<br />
USD-Zinsen 4,00% 4,50%<br />
EUR-Zinsen 5,00% 5,25%<br />
Beispiel: B zahlt an A 4,2% statt 4,0%<br />
Swap: A verschuldet sich in USD, B in EUR<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008
Voraussetzungen für Swapgeschäfte<br />
Markt<br />
Partner A<br />
Austausch<br />
Partner B<br />
Markt<br />
• Beide Partner profitieren von einem Tausch<br />
• Es müssen relative Unterschiede (komparative Vorteile) vorliegen<br />
• Aufteilung der Tauschvorteile ist eine Frage der Marktmacht und des<br />
Vehandlungsgeschicks<br />
A B<br />
Maximaler Tauschvorteil: 0,25%<br />
Zinsen<br />
Zinsen<br />
4,0<br />
5,0<br />
4,5<br />
5,25<br />
Vergleiche hierzu Summe der Zahlungen<br />
ohne Swap mit Zahlungen nach Swap<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-101-
Währungsswap<br />
100<br />
USD<br />
Emittierende<br />
Bank<br />
$-Zinsen<br />
100 USD<br />
$-Zinsen<br />
€-Zinsen<br />
80 EUR<br />
Swappartner<br />
Swapbeginn<br />
Kapitalmarkt<br />
Emittierende<br />
Bank<br />
100<br />
USD<br />
Kapitalmarkt<br />
100 USD<br />
80 EUR<br />
Swappartner<br />
Rückzahlung<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-102-
Währungsswaps<br />
• Währungsswaps sind ein ungeheuer großer Markt<br />
• Da stets komparative Vorteile einzelner Teilnehmer in den Märkten<br />
vorhanden sind, gibt es ein großes Anwendungsfeld für Währungsswaps<br />
Insbesondere haben Unternehmen auf ihren heimischen Märkten idR<br />
Konditionenvorteile gegenüber ausländischen Kapitalmärkten<br />
• Angebotsüberschüsse an fremden Kapitalmärkten kann genutzt werden<br />
• Marktunvollkommenheiten, insbesondere bei staatlichen Regulierungen und<br />
Besonderheiten in der Steuergesetzgebung können ausgenutzt werden<br />
Liability Swaps<br />
Asset Swaps<br />
Synthetische<br />
Wertpapiere<br />
Instrument im<br />
Risikomanagement<br />
z.B. langfristiger EUR-Finanzbedarf<br />
wird durch USD-Anleihe plus<br />
Währungsswap gedeckt<br />
Umwandlung einer Verbindlichkeit in<br />
eine andere Währung<br />
Eine EUR-Anlage wird durch Kauf<br />
USD-Anleihe plus Währungsswap<br />
repliziert<br />
Umwandlung einer USD- in eine<br />
EUR-Anlage<br />
Bilanzstrukturmanagement, z.B. Schließen offener Währungspositionen<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-103-
<strong>Internationales</strong> <strong>Finanzmanagement</strong><br />
1. Ausgangslage<br />
1.1.Wirtschaftliche Verflechtung<br />
Deutschlands mit Ausland<br />
1.2.Die Zahlungsbilanz<br />
2. Die Europäische Zentralbank<br />
3. Internationalisierung<br />
3.1.Markteintrittsformen<br />
3.2.Motive für Internationalisierung<br />
4. Der Devisenmarkt<br />
4.1.Grundlagen<br />
4.2.Teilnehmer und Usancen am<br />
Devisenmarkt<br />
5. Wechselkursrisiken<br />
5.1.Was bewirken<br />
Wechselkursveränderungen? Ein<br />
erster Blick<br />
5.2.Drei unterschiedliche<br />
Währungsrisiken: Überblick<br />
6. Transaktionsrisiken<br />
6.1.Quelle und Umfang von<br />
Transaktionsrisiken<br />
6.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
Transaktionsrisiken?<br />
6.3.Hedgen von Transaktionsrisiken<br />
7. Ökonomische Risiken<br />
7.1.Quelle und Umfang von ökonomischen<br />
Risiken<br />
7.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
ökonomischen Risiken?<br />
7.3.Hedgen von ökonomischen Risiken<br />
8. Translationsrisiken<br />
8.1.Quelle und Umfang von<br />
Translationsrisiken<br />
9. Gegenüberstellung der Risiken<br />
10. Wann sollte sich eine<br />
Unternehmung gegen<br />
Währungsrisiken absichern?<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-104-
Ausgangssituation bei Translationsrisiken<br />
Ausländische Töchter müssen in einer Konzernbilanz konsolidiert werden.<br />
Welche Wechselkurse sollen herangezogen werden?<br />
– Geldkurs/Briefkurs?<br />
– Nicht konvertierbare Währungen<br />
– Gespaltene Wechselkurse (z.B. Importkurse anders als Exportkurse)<br />
Welchen Zeitbezug haben die Wechselkurse? Dies ist die wesentliche<br />
Fragestellung!!<br />
– Historische Wechselkurse<br />
– Stichtagsbezogene Wechselkurse<br />
– Durchschnittskurse<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-105-
Ausgangsbeispiel bei Translation<br />
Aktiva<br />
Passiva<br />
Anlagevermögen $90 Fremdkapital $180<br />
Umlaufvermögen $150 Eigenkapital $60<br />
Bilanzsumme $240 Bilanzsumme $240<br />
€-Wechselkurs alt $1,2<br />
€-Wechselkurs neu $1,4<br />
Der Umfang des Risikos entspricht dem „Exposure“<br />
eine Unternehmung in Fremdwährung hat<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-106-
Translationsrisiken<br />
• Wenn deutsche Unternehmungen ausländische Töchter/Beteiligungen haben,<br />
die sie voll konsolidieren müssen, schlagen sich Wechselkursänderungen bei<br />
der Umrechnung der Aktiva/Passiva der ausländischen Tochter/Beteiligung<br />
nieder. Die damit verbundenen Umrechnungsgewinne(verluste) sind die<br />
Translationsrisiken.<br />
• Das Ausmaß, manchmal sogar die Richtung, hängt stark von den<br />
Bewertungsvorschriften ab.<br />
• Vereinfacht ausgedrückt ist für selbstständige Töchter die entsprechende<br />
Landeswährung relevant, während bei unselbständigen Töchtern die Währung<br />
der Mutter zugrunde gelegt wird (Konzept der funktionalen Währung).<br />
Für selbständige Töchter wird die Stichtagsmethode (Current Methode)<br />
empfohlen, für unselbständige Töchter die Zeitbezugsmethode<br />
(Temporal Methode).<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-107-
Translationrisiko (um welche Tochter handelt es sich?)<br />
• Zeitbezugsmethode<br />
– Forderungen, Verbindlichkeiten und liquide Mittel sind „monetär“ und<br />
werden zum aktuellen Kurs bewertet<br />
– Vorräte, Sachanlage und immaterielle Werte werden mit den<br />
historischen Kursen bewertet<br />
• Stichtagsmethode<br />
Bei der Stichtagsmethode werden alle Aktiva/Passiva mit dem aktuellen<br />
Wechselkurs bewertet.<br />
– Die einzige Ausnahme bildet die Eigenkapitalposition, die mit<br />
historischen Wechselkursen bewertet werden muss, d.h. mit dem<br />
Wechselkurs zum Zeitpunkt des Zugangs.<br />
– Der Jahresüberschuss für das laufende Jahr wird mit<br />
Durchschnittskursen bewertet.<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-108-
Translationsrisiko selbstständige Tochter: Ein Beispiel<br />
Der Wechselkurs am 31.12.2006 beträgt 1,20 USD, am 31.12.2007 1,40 USD. Der durchschnittliche<br />
Wechselkurs während des Jahres 2007 beträgt 1,30 USD. Der Jahresüberschuss<br />
für das Jahr 2007 beläuft sich annahmegemäß auf 130 USD. Die erstmalige<br />
Umrechnung (Eröffnungsbilanz) erfolgt zum für alle gleichen Wechselkurs von 1,20 USD<br />
Aktiva<br />
Passiva<br />
Anlagevermögen 75,0 € Fremdkapital 150,0 €<br />
Umlaufvermögen 125,0 € Eigenkapital 50,0 €<br />
Bilanzsumme 200,0 € Bilanzsumme 200,0 €<br />
Aktiva<br />
Passiva<br />
Anlagevermögen 64,29 € Fremdkapital 128,57 €<br />
Umlaufvermögen 107,14 € Eigenkapital<br />
Cash 92,86 € Grundkapital 50,00 €<br />
Jahresüberschuss 100,00 €<br />
Korrektur -14,29 €<br />
Bilanzsumme 264,29 € Bilanzsumme 264,29 €<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-109-
Translation Risiko versus Operatives (economic) Risiko<br />
• Je größer das sich aus den Bewertungsansätzen ergebene „exposure“ ist,<br />
desto größer sind (bilanzielle) Umrechnungsgewinne/Verluste<br />
• Das exposure wiederum ergibt sich aus den Bewertungansätzen<br />
• Wird eine Aufwertung der Fremdwährung erwartet, sollte das exposure<br />
erhöht werden und umgekehrt. Damit wirken sich allerdings Bewertungsvorschriften<br />
auf reale Investitions- und Finanzierungsentscheidungen aus<br />
• Translationsrisiken und operative Risiken sind unvergleichbar:<br />
Beispiel: US-Firma, die Waren nach Europa verkauft, möchte ihr operatives<br />
Risiko reduzieren. Sie investiert in Europa, weil sie glaubt, dass Euro in<br />
den nächsten Jahren schwächer wird. Mit dieser Maßname erhöht sie die<br />
Wettbewerbsfähigkeit. Aber: dadurch nimmt sie Translationsrisiko in Kauf<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-110-
Hedgemöglichkeiten von Translation Risko<br />
• Bilanzieller Hedge: Reduziere das bilanzielle net exposure (Aktiv- und<br />
Passivseite) 1 der ausländischen Unternehmung. Die Kosten dieses Hedge<br />
hängen von den relativen (Finanzierungs)Kosten im Inland- bzw. Ausland<br />
ab.<br />
• Aktivrisiko: Bei einem Aktivrisiko muss ich das Aktivrisiko reduzieren, ohne<br />
gleichzeitig die Passivseite (in der gleichen Währung) zu verringern. Es ist<br />
allerdings auch möglich die Passivseite zu erhöhen, ohne eine Erhöhung<br />
der Aktivseite (in der gleichen Währung)<br />
• Passivrisiko: Ich muss die Passivseite reduzieren, ohne die Aktivseite zu<br />
verringern. Es ist auch möglich die Aktivseite zu erhöhen, ohne gleichzeitig<br />
für die Passivseite zu tun.<br />
1 Frage: Ist dies für „current“ Methode möglich?<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-111-
Ausmaß des Risikos<br />
1. Schritt: Ermittle das Exposure auf Basis der Bilanzvorschriften<br />
exposure<br />
Aktiva<br />
Passiva<br />
exposure<br />
0 Anlagevermögen $90 Fremdkapital $180 $180<br />
$150 Umlaufvermögen $150 Eigenkapital $60 0<br />
150 Bilanzsumme $240 Bilanzsumme $240 180<br />
2. Schritt: Ergreife kompensierende Maßnahmen;<br />
Da zu viel $-Fremdkapital vorliegt, könnte die Unternehmung z.B. $-Kredite<br />
zurückzahlen,indem sie einen €-Kredit von der Mutter oder einer anderen Tochter<br />
in Anspruch nimmt. Alternativ leiht sie sich Geld (€) und tauscht die € in $.<br />
Bei einem Aktivüberhang könnte die ausländische Unternehmung €-Geld an die<br />
Mutter oder andere Töchtern leihen.<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-112-
Trade-off zwischen den drei Risiken<br />
• Eine Reduktion des Translationsrisikos heißt oft Erhöhung des<br />
Transaktionsrisikos. Beispiel: Eine Unternehmung kontrahiert nur in (aus<br />
ihrer Sicht) Fremdwährung<br />
• Eine Reduktion des Transaktionsrisikos heißt oft Erhöhung des<br />
Translationsrisikos. Beispiel: Jede Tochter kontrahiert in lokaler Währung,<br />
d.h. sie hat kein Transaktionsrisiko. Dadurch steigen aber die<br />
Translationsrisiken (Erhöhung der Forderungen in lokaler Währung)<br />
• Priorität sollte auf den Transaktionsrisiken liegen<br />
• Steuerliche Überlegungen: Transaktionsverluste sind „echte, steuerlich<br />
abzugsfähige Verluste“, während Translationsverluste nur „Buchverluste“<br />
sind (wie in Deutschland?)<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-113-
Typen von Währungsrisiken<br />
Ausprägung<br />
Translationsrisko<br />
Transaktionsrisko<br />
Ökonomisches<br />
Risiko<br />
Risiko von<br />
Währungsänderungen<br />
auf<br />
die Bilanz der<br />
Mutterunternehmung<br />
ein bereits<br />
abgeschlossenes<br />
Geschäft<br />
zukünftige Geschäfte<br />
Auslöser<br />
Konsolidierung internationaler<br />
Unternehmungsabschlüsse<br />
Zahlungstransaktion<br />
mit tatsächlichem<br />
Umtausch<br />
Zukünftiger<br />
Gewinn/cashflow in<br />
Fremdwährung<br />
Zeitpunkt<br />
Vergangenheitsbezogen<br />
zum Bilanzsticktag<br />
Gegenwartsbezogen<br />
Zukunftsbezogen<br />
Bestimmungsgröße<br />
Bilanzielle Auslandsposition<br />
Tatsächliche<br />
Zahlungshöhe<br />
Zukünftiger Umsatz<br />
Erfassungsinstrument<br />
Jahresabschluss<br />
Finanzplan<br />
Business- und<br />
Finanzplan<br />
Auswirkungen<br />
Buchhalterisch, nur bedingt<br />
liquiditätswirksam<br />
Liquiditäts-und<br />
erfolgswirksam<br />
Liquiditäts-und<br />
erfolgswirksam<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-114-
<strong>Internationales</strong> <strong>Finanzmanagement</strong><br />
1. Ausgangslage<br />
1.1.Wirtschaftliche Verflechtung<br />
Deutschlands mit Ausland<br />
1.2.Die Zahlungsbilanz<br />
2. Die Europäische Zentralbank<br />
3. Internationalisierung<br />
3.1.Markteintrittsformen<br />
3.2.Motive für Internationalisierung<br />
4. Der Devisenmarkt<br />
4.1.Grundlagen<br />
4.2.Teilnehmer und Usancen am<br />
Devisenmarkt<br />
5. Wechselkursrisiken<br />
5.1.Was bewirken<br />
Wechselkursveränderungen? Ein<br />
erster Blick<br />
5.2.Drei unterschiedliche<br />
Währungsrisiken: Überblick<br />
6. Transaktionsrisiken<br />
6.1.Quelle und Umfang von<br />
Transaktionsrisiken<br />
6.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
Transaktionsrisiken?<br />
6.3.Hedgen von Transaktionsrisiken<br />
7. Ökonomische Risiken<br />
7.1.Quelle und Umfang von ökonomischen<br />
Risiken<br />
7.2.Wie messen wir das Ausmaß von<br />
ökonomischen Risiken?<br />
7.3.Hedgen von ökonomischen Risiken<br />
8. Translationsrisiken<br />
8.1.Quelle und Umfang von<br />
Translationsrisiken<br />
9. Gegenüberstellung der Risiken<br />
10. Wann sollte sich eine<br />
Unternehmung gegen<br />
Währungsrisiken absichern?<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-115-
Sollten Wechselkursrisiken abgesichert werden?<br />
• Aktionäre können besser als<br />
Unternehmungen<br />
Wechselkursrisiken hedgen<br />
• Management profitiert von<br />
Hedging oft mehr als Aktionäre<br />
(Risikoavers)<br />
• Managers sind nicht besser als<br />
die effizienten Märkte, d.h. sie<br />
können Wechselkursveränderungen<br />
nicht besser<br />
antizipieren als andere<br />
• Langfristig kostet Hedging nur<br />
Geld, bringt aber keinen<br />
Zusatzertrag<br />
• Ermöglicht eine bessere Erlös- und<br />
Kostenplanung<br />
• Reduziert das Risiko von existenzgefährdenden<br />
Entwicklungen<br />
• Management kennt das<br />
Wechselkurs-Risiko der<br />
Unternehmung besser als der Markt<br />
• Bei außergewöhnlichen Situationen<br />
sollte selektiv gehedged werden<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-116-
Wann soll eine Unternehmung Risiken absichern?<br />
Risikotragfähigkeit<br />
Risikotragfähigkeit<br />
Risikobereitschaft<br />
Risikobereitschaft<br />
Risikoerkennung<br />
Risikokontrolle<br />
verändern<br />
Selbst<br />
tragen<br />
Unternehmensleitung Aufsichtsorgane<br />
Risikobewertung<br />
vermindern<br />
abwälzen<br />
Restrisiko<br />
Überwachung<br />
Früherkennung<br />
Risikomaßnahmen<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008<br />
-117-
Erklärungsansätze für den Wechselkurs<br />
Zahlungsbilanzansätze<br />
1. Leistungsbilanz<br />
2. Kapitalbilanz (Portfolioansatz)<br />
3. Direktinvestitionen<br />
4. Wechselkurspolitik<br />
5. Zentralbankreserven<br />
-118-<br />
Wechselkurs<br />
Asset Ansätze<br />
1. Unterschied in Zinssätzen<br />
2. Wachstumsaussichten<br />
3. Politische Stabilität/Risiko<br />
4. Spekulation und Liquidität<br />
Parität Ansätze<br />
1. Relative Inflationsraten<br />
2. Relative Zinssätze<br />
Prof. Dr. Bösch, SS 2008