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phänomenologische skizzen: leib und architektur<br />

bilder der menschlichen gestalt.<br />

Alle gebauten Dinge ähneln in dem Sinne der menschlichen<br />

Gestalt, als sie uns auf der Erde gegenüberstehen, Kopf oben,<br />

Fuß unten. Aber im Gebauten ausdrücklich Abbilder entdecken,<br />

in Fassaden, Silhouetten, im Wandaufbau, im Kuppelraum<br />

menschliche Figur? Was kann uns diese alte Sehnsucht noch<br />

bedeuten? Ich möchte aufzeigen, dass diese Sehnsucht –<br />

den Menschen im Gebauten wiederzuerkennen –<br />

positiv und unersetzlich ist, dass sie aber nicht durch<br />

Körperbilder befriedigt wird. Obgleich in der Geschichte<br />

der Architekturtheorie seit Vitruvius Pollio immer wieder<br />

idealisierende Zeichnungen dieser Art vorkommen:<br />

Es ist ein Irrtum zu glauben, die Sympathie zu gebauten<br />

Dingen hinge von Ähnlichkeitsmomenten zwischen Dingen,<br />

nämlich gebauten Dingen und dem menschlichen Körper ab.<br />

Das Gefühl für Harmonie, Schönheit oder Stimmigkeit der<br />

Architektur beziehe sich auf die Bildähnlichkeit. Keineswegs!<br />

Seit Jahrhunderten werden zwar Versuche wiederholt,<br />

das sympathische Moment des Gebauten an anthropomorphen<br />

Zügen der sichtbaren Gestalt festzumachen. Fassaden bekommen<br />

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