19.11.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf (703 KB)

Dokument 1.pdf (703 KB)

Dokument 1.pdf (703 KB)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

phänomenologische skizzen: leib und architektur<br />

Atmosphären im Innenraum werden immer zauberhafte<br />

Beispiele sein für architektonische Bedeutung. Die großartige<br />

Anregung durch F. L. Wright wird heute umso wichtiger,<br />

je zweifelhafter der allseitige Ausblick aus gebauten Dingen<br />

wird. Die Euphorie der klassischen Moderne wie der ersten<br />

Nachkriegszeit ist verflogen. Im Innern der Bauten und<br />

der Städte bilden sich Blick- und Bewegungslandschaften<br />

wie Rhizome. Theaterhafte Szenen breiten sich in den<br />

Untergeschossen der neuen Megastädte aus. In Hongkong,<br />

Singapur, Shanghai usw. entstehen horizontale unterirdische<br />

Bühnen, auf denen Licht, Geräusch, ja Vegetation und<br />

Blickhorizont ständig mit Naturerlebnissen kokettieren.<br />

Selbst Wasserfälle und Vogelgezwitscher werden eingesetzt,<br />

um unseren Leib an die Natur zu erinnern. Es wäre leichtsinnig,<br />

diese Kunstgriffe als Werbegags abzutun. Der gebaute Innenraum<br />

wird vielleicht beim täglichen Umgang mit dem Cyberspace<br />

die einzige Szene sein, die unserem Leib eine geordnete Welt<br />

von Dingen präsentiert.<br />

95

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!