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phänomenologische skizzen: leib und architektur<br />
schwellen.<br />
Schwellen gehören zu den Meisterdetails. Sollen sie doch<br />
nicht nur eine Frage nach Nutzen und Bedeutung, sondern<br />
gleich mehrere beantworten. Sie sind problematisch,<br />
indem sie gestaltet und indem sie erlebt werden.<br />
Eine klassische Schwelle ist die Zone im Türdurchgang,<br />
der Übergang von außen nach innen und von innen nach<br />
außen, denn das ist nicht das gleiche. Man kann sie als Signal<br />
nicht hinreichend verstehen, wenn man lediglich ihre Form<br />
betrachtet, es ist wesentlich, dass sie einen Vorgang anzeigt.<br />
Insofern ist sie eine Zeigeform, die das Gehen als Handlung<br />
und den Bewegungsraum als Zeitform zu erkennen gibt.<br />
Der architektonische Raum zeigt sich an keiner anderen Stelle<br />
so sehr als ein „hodologischer”, als ein Wegeraum wie bei<br />
seinen Türschwellen, also in dem Augenblick, in dem man<br />
ihn betritt oder verlässt.<br />
Die prägnanteste Schwelle ist die plastisch ausgeformte,<br />
die gemacht ist, zwei benachbarte Bodenfelder voneinander<br />
abzuriegeln, sie ist deutlich ein Teil der Wandscheibe,<br />
die die Türöffnung durchbricht. Schwächer ausgeprägte<br />
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