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phänomenologische skizzen: leib und architektur<br />

den Kräften und Mächten der Natur war das gebaute Haus<br />

also der Ort der Verfremdung, das eigene Andere. Die Errichtung<br />

der Grenze, die Ummantelung des Vertrauten war der<br />

architektonische Urakt, der mit der Geste der Verfremdung<br />

den Architekturraum vom Naturraum abgesondert hat.<br />

Kein gebauter Raum und kein Entwurf ist bis heute<br />

ohne diese Geste.<br />

Allerdings ist jedes Kippen einer Wahrnehmungsgewohnheit<br />

mit einem Stutzen verbunden, sei es negativ<br />

eingefärbt – mit Furcht – oder positiv eingefärbt – mit Staunen.<br />

Seit eh und je waren gebaute Wege, besonders die durch<br />

öffentliche Räume und Monumentalarchitekturen, Folgen<br />

aus Staunen und Stutzen, oft sogar gesteigert zu Reihungen<br />

von Schocks. Wohl geplant, aber unerwartet senken sich Böden,<br />

heben sich Decken, Licht und Dunkel schlucken die Körper<br />

der Besucher, Raumtiefen und Körperdimensionen<br />

präsentieren sich durch deren Bewegung anders und neu.<br />

Es ist die Folge der kalkulierten Veränderungen, die die<br />

Stimmungen architektonischer Orte, intime wie pathetische,<br />

in uns erzeugt.<br />

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