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phänomenologische skizzen: leib und architektur<br />
körpertechniken.<br />
Kopfhaltungen, Beinarbeit, Handzeichen, Sitz- und Liegegewohnheiten,<br />
alle unsere gestischen Bewegungen sind<br />
für einzelne Lebenssituationen idealtypisch strukturiert.<br />
Wir haben die in unserer Kultur gewünschten Abläufe schon<br />
als Kind gelernt, und wir haben gleichzeitig gelernt, mit ihren<br />
Abweichungen zu spielen, das prägt geradezu unsere Person.<br />
Ethnologie und Anthropologie haben Auskünfte gegeben<br />
über die gestische Sprache des Leibes, C. Lévy-Strauss,<br />
E. T. Hall, I. Eibl-Eibesfeldt, M. Mauss, H. Lévy-Bruhl und<br />
andere, aber die Korrespondenz mit dem architektonischen<br />
Raum – obgleich bei vielen Beobachtungen zweifellos<br />
mitgegeben – ist noch immer nicht systematisch erforscht.<br />
Die Erfahrung zeigt aber deutlich, dass das Gehabe des Leibes,<br />
d. h. das Repertoire seiner Ausdrucksbewegungen unter<br />
anderem auch von den gestalteten Räumen abhängig ist und<br />
umgekehrt die Gestalt dieser Räume von den Erwartungen<br />
des Leibes.<br />
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