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die gestischen wirkungen der architektur<br />

Einschnürungen architektonischer Räume kündigt sich<br />

die Empfindung von Enge / Weite bereits an, noch bevor<br />

angemessene Körperbewegungen ausgelöst werden.<br />

Eine Tür wirkt eng, auch wenn wir sie nicht benutzen.<br />

Fensteranordnungen und Raumfolgen werden als<br />

rhythmische Reihen empfunden, auch wenn wir ihnen<br />

körperlich nicht nachgehen. Der Wechsel und die gestaltete<br />

Folge von Eng-weit-Phänomenen löst Gefühle aus,<br />

die dem Körper vertraut sind.<br />

Mögliche Pressungen und Dehnungen folgen aufeinander.<br />

Die Spannung kippt, wenn ich zum Beispiel eine Tür<br />

durchschreite, die Engstelle weitet sich augenblicklich.<br />

Aber auch wenn ich die Tür nicht durchschreite, sondern<br />

bloß aus der Entfernung sehe, wirkt die gebaute Form<br />

analog. In den räumlichen Gestalten sind Merkmale<br />

der Ankündigung und der Erinnerung, Vorwärts- und<br />

Rückwärtsbezüge im Hinblick auf mögliche Wege enthalten.<br />

Der Tastsinn scheint das entscheidende Erlebnis von<br />

Einschnürung und Ausweitung zu vermitteln, de facto<br />

sind aber Auge und Ohr stark an der Empfindung beteiligt,<br />

da sie gelernt haben, in die Ferne zu tasten. So wirkt<br />

die Dehnung eines Innenraumes spontan auf den Leib,<br />

auch wenn das Körpergefühl durch motorische Tests<br />

und Erlebnisse aller Sinne, Echos, Materialeffekte,<br />

illusionistische Verzerrungen usw. bestätigt und irritiert wird.<br />

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