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die gestischen wirkungen der architektur<br />

die gesten für enge und weite.<br />

spannung erzeugen.<br />

Primäre Phänomene im architektonischen Raum<br />

– spürbar besonders beim Betreten und Verlassen von<br />

Innenräumen – sind die Einengung und Ausweitung,<br />

die entsprechende Leibgefühle auslösen, nämlich<br />

die Empfindung von Pressung bzw. Dehnung.<br />

Das geschieht ununterbrochen beim Gehen durch Räume,<br />

Flure und Straßen, beim Verlassen des Hauses, beim<br />

Platznehmen in einer Ecke, Heraustreten aus einer Tür etc.<br />

Unwillkürlich werden die Spannungen der Architektur als<br />

Enge-Weite-Empfindung erlebt. Besonders die Übergänge<br />

vom einen zum anderen sind es, die Ausweitung einer<br />

Engstelle oder die Einengung einer räumlichen Weite,<br />

die solche Gefühle und damit zugleich architektonische<br />

Wirkungen auslösen. Beides gehört zu diesem Phänomen,<br />

die Gestik der Architektur als Weite und Enge sowie<br />

das Leibgefühl Dehnung / Pressung, das sind objektive<br />

Raumstrukturen und subjektive Affekte, die miteinander<br />

korrespondieren.<br />

Die erlebte Enge und Weite der Architektur ist weder<br />

ein geometrisches noch ein physikalisches Faktum, vielmehr<br />

eine Empfindung, die durch räumlich ausgebreitete Dinge<br />

ausgelöst wird. Sie ist weder meßbar, noch in ihrem Vollzug<br />

identisch wiederholbar, also kein wissenschaftlich<br />

darstellbares Objekt. Die Gestik der gebauten Formen<br />

erscheint dem Betrachter als bedeutend, indem sie bestimmte<br />

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