19.11.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf (703 KB)

Dokument 1.pdf (703 KB)

Dokument 1.pdf (703 KB)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

die gestischen wirkungen der architektur<br />

das trennen von innen und außen.<br />

grenzen ziehen.<br />

Das Innere des Leibes ist eigentlich nicht erlebbar, jedenfalls<br />

nicht so wie die Dinge der Welt, die außerhalb unserer Haut,<br />

eben draußen gefunden werden. Mein Ich ist von vorn<br />

herein innen. Da das Ich innen und die Dinge außen<br />

vorgestellt werden, handelt es sich bei innen und außen<br />

um Raumstrukturen des Leibes, die völlig anderer Art sind<br />

als mathematische oder physikalische. Zum Beispiel sind<br />

sie nicht kontinuierlich und nicht messbar.<br />

Diese geheimnisvolle Raumstruktur des Leibes, die<br />

Innen-außen-Entfaltung der Welt, ist eines der wichtigsten<br />

Motive der Architektur. Im architektonischen Raum<br />

wird das Innen-außen-Erlebnis des Leibes dargestellt.<br />

Die Gestaltung von Innenraum ist ein architektonischer<br />

Urakt, der nicht etwa aus einem vorgegebenen Raum<br />

ein Stück ausgrenzt, sondern eine Erlebnisqualität ganz<br />

neu schafft, die – anders als alle objektiven Dinge –<br />

mein Ich einschließen, einhüllen und schützen kann.<br />

Diese Raumwelt hat einen subjektiven Pol. Während<br />

die Baukörper von außen wahrgenommen und zahlreich<br />

nebeneinander vorgestellt werden, ist der Innenraum<br />

im Erlebnis anders: Er umgibt meinen Leib, der in seinem<br />

Innern agiert, selbst wenn ich ihn mir von fern vorstelle.<br />

40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!