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die gestischen wirkungen der architektur<br />

Der Leib spürt sich nicht nur im architektonischen Raum,<br />

sondern immer an einem „absoluten Ort” (Hermann Schmitz),<br />

im sicheren Bewusstsein des Selbst, um das die Welt<br />

der Dinge geordnet erscheint. Der Leibraum ist nicht ein<br />

Dingeraum, sondern ein Vorstellungsraum, er wird gespürt,<br />

nicht objektiv wahrgenommen, er ist nicht gegenüber<br />

angeordnet, sondern eher ein Zustand, in dem sich<br />

mein Ich befindet.<br />

Auf diese Intimität der Empfindung hin ist Architektur<br />

angelegt. Sie spiegelt die Erwartungen des Leibes.<br />

Sie nimmt nicht nur den Körper auf wie ein Möbelstück,<br />

wie ein Ding unter anderen festen und beweglichen Dingen,<br />

vielmehr enthält ihre Gestensprache eine Fülle von<br />

verschiedenen Aufforderungen, die die Leiber affektieren.<br />

Mit diesem Angebot breitet sich Lust und Unlust aus,<br />

Zauber und Grusel; in den Netzen der herausfordernden<br />

Orte möge der Leib sich bewegen und sich entscheiden.<br />

Gerade der Reflex auf die atmosphärischen Orte macht<br />

die Architektur zum Lebensraum. Jedes architektonische<br />

Bühnenbild enthält das Zeug zur dramatischen Entwicklung.<br />

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