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die gestischen wirkungen der architektur<br />

architektonische orte. gebaute atmosphären.<br />

Im architektonischen Raum werden sinnliche Empfindungen<br />

wie kalt / warm, hell / dunkel, hart / weich etc. nicht als<br />

isolierte Reize wahrgenommen, sondern eingebunden<br />

in einen Erlebnis-Zusammenhang von Dingwelt und Selbst.<br />

Es ist der Stein, der mir kalt vorkommt, der Teppich,<br />

der warm und weich auf mich wirkt, das Licht im Fenster,<br />

das mich blendet usw. Der Raum umgibt mich wie eine<br />

gestaltete Szene, in der die gebauten Dinge mit ihren<br />

ausgewählten Eigenschaften nebeneinander erscheinen.<br />

Die Bewegungen meines Leibes haben Einfluss auf<br />

das Nacheinander ihres Erscheines, auf das „patch-work”<br />

der sinnlichen Phänomene, das in mir entsteht.<br />

Die Regie der Wahrnehmungsverläufe führt mein Leibes-Ich,<br />

das Erinnerungen und Wünsche einbringt, so dass schon<br />

die Wahrnehmungserlebnisse deutlich „die meinen” sind.<br />

Nicht zwei Menschen erfahren einen architektonischen Ort<br />

auf die gleiche Weise. Indem ich mein Körperschema beim<br />

Betrachten, Gehen, Wenden usw. als Instrument einsetze,<br />

das mich den Raum verstehen lässt, werden die Gesten<br />

der Architektur für mich lesbar. Mein Leib hat gelernt, ihre<br />

Nutzungsmöglichkeiten zu ermessen. Der architektonische<br />

Raum ist ein Möglichkeitsraum meines Lebens, er ist<br />

auf die Dispositionen meines Leibes eingerichtet.<br />

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