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phänomenologische skizzen: leib und architektur<br />

phobien.<br />

Angst ist eine der stärksten Triebkräfte des Menschen,<br />

der leben und nicht sterben will. Viele seiner Ängste betreffen<br />

die Raumgefühle seines Leibes. Deshalb ist ihre Deutung den<br />

Bedeutungsstrukturen der Architektur nah. Die Urphänomene<br />

des architektonischen Ausdrucks korrespondieren mit<br />

den phobischen Erfahrungen psychopathischer Patienten.<br />

Sie korrespondieren auch mit den Raumerfahrungen<br />

bei Angstträumen.<br />

Eine der raumbezogenen Phobien ist die Agoraphobie,<br />

die panische Angst vor freien, großen Plätzen, die der Patient<br />

nicht überqueren mag. Das Furchtobjekt ist die unbeherrschbare<br />

Weite des Raumes. Das Referenzphänomen beim Architektur-<br />

Erlebnis ist das Enge-Weite-Gefühl, eins der Urphänomene<br />

architektonischer Raumwirkungen. Durch welche Irritation<br />

auch immer verliert es seine Stabilität.<br />

Eine andere, sehr bekannte Phobie ist die Claustrophobie,<br />

die Angst vor der erdrückenden Enge. Der Patient fürchtet etwa,<br />

in einem kleinen Raum zu ersticken. Auch hier ist es das Enge-<br />

Weite-Phänomen der Architektur, das motivisch naheliegt.<br />

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