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phänomenologische skizzen: leib und architektur<br />
Architekturraum gestückelt. Nicht nur die Maße wechseln,<br />
sondern das ganze Instrumentarium: Materialien, Licht,<br />
Farbigkeit, das Möbelaufgebot, die Vorgänge der Bedienung<br />
und darüber hinaus wechselnder Illusionismus, Spiegeltäuschungen,<br />
Werbeschriften, Filmsequenzen und vieles<br />
mehr. Die Intensität der Angebote wird derartig überheizt,<br />
dass keinerlei Verweilen möglich ist.<br />
In den „Zapping-Landschaften” des Handels kann man<br />
nur temporär leben und das nur am Rande.<br />
Ist eine solche Szenerie überhaupt noch Architektur,<br />
wo doch das Bleibende fehlt? Durchaus! Der architektonische<br />
Raum kann zur flüchtigen Atmosphäre werden, zeitliche Wechsel<br />
charakterisieren das Räumliche, es ist eher die Darstellung<br />
des Augenblicks als die der Ewigkeit, die diese Szenen belebt.<br />
Was aber ganz deutlich wird bei der Betrachtung solcher<br />
Wechselphänomene: dass Architektur als Vorstellung<br />
in Menschen entsteht und dass sie eher den Charakter von<br />
Vorgängen hat als den von Sachen. „Zapping-Landschaften”<br />
entstehen durch Aufmerksamkeitssprünge, in ihnen<br />
sind sowohl Zufallsstrukturen als auch Pläne enthalten,<br />
sie sind individuelle, unwiederholbare Wirklichkeiten,<br />
zu deren Ablauf die Marketingfachleute, Architekten,<br />
Musiker, Soziologen usw. Partituren liefern.<br />
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