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phänomenologische skizzen: leib und architektur<br />

zapping-landschaften.<br />

In welchem Aggregatzustand ist die Architektur der Einkauf-<br />

Zentren, die sich im Westen und im Osten der zivilisierten<br />

Welt so seltsam ähneln? Der Kaufpark von Oberhausen,<br />

die Unterstadt von Hongkong, die Shopping-Malls in Texas,<br />

alle diese Patchwork-Cities sind eher Bilderszenen als<br />

Architektur, eher wechselnde Bühnen als gebaute Formen.<br />

Nichts bleibt in Erinnerung als das wilde Angebot aggressiver<br />

Bilder, eine Prostitution von Atmosphären. Sofort ist klar,<br />

dass nichts davon zum Bleiben eingerichtet ist, die ganze<br />

Mühe des Aufgebots richtet sich auf den Augenblick.<br />

Die zu den flüchtigen Bildern passenden Betrachter<br />

flanieren in einer Welt von Andeutungen und punktuellen<br />

Angeboten. Der Sinn der Szenerie liegt nicht in den Waren dort,<br />

sie bilden für sich weder Nachbarschaften noch Ganzheiten,<br />

sondern Inseln in den Wunschvorstellungen der Betrachter.<br />

Der Passant ist ja ein potentieller Kunde; der aber hat beim<br />

Fernsehen trainiert, nicht jeden Augenblick beteiligt zu sein,<br />

vielmehr flüchtig informiert zu werden, aus einer Randposition<br />

zu betrachten, genießerisch, aber unabhängig. „Zapping”<br />

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