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phänomenologische skizzen: leib und architektur<br />
sinnestäuschungen.<br />
Selbstverständlich sind alle Sinneseindrücke Täuschungen,<br />
vorausgesetzt, Täuschung ist die Nicht-Übereinstimmung<br />
von Wahrnehmung und Vorstellung oder von Sinneseindruck<br />
und Erinnerung. Bestimmte Sinnestäuschungen werden aber<br />
in der Produktewelt, zum Beispiel im architektonischen Raum<br />
durch gestalterische Anordnungen ausdrücklich erzeugt,<br />
um bestimmte, ungewöhnliche Wirkungen hervorzurufen,<br />
sie sind Herausforderungen der Aufmerksamkeit. Die Motive<br />
der Sinnestäuschungen, die in der Architekturgeschichte<br />
benutzt worden sind, waren sehr verschieden: strategische,<br />
ästhetische, wahrnehmungspsychologische, literarische,<br />
soziale, politische usw. und ebenso der Katalog der Gestaltungsmittel,<br />
die man einsetzte: die Verzerrung von Linien, Volumen,<br />
Farben, Kontrasten, Geräuschen usw. sowie – als Folge davon –<br />
die besondere Art der Täuschung des Körpergefühls und<br />
der Wahrnehmung.<br />
Die meisten der kalkulierten Täuschungen gelten dem<br />
Augeneindruck, einige nur sind für die Ohren gemacht und<br />
wenige für die Tast- und Gleichgewichtssinne.<br />
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