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phänomenologische skizzen: leib und architektur<br />
technische adapter. cyberspace.<br />
Die Entwicklung der Werkzeuge ist wohl insgesamt als<br />
eine Erweiterung des Leibes, eine Weiterbildung seiner Glieder<br />
zu verstehen. Indem das instrumentelle Repertoire der Technik<br />
ständig wächst, dehnt sich unser Wahrnehmungsraum aus<br />
und damit die Erkenntnis von Dingen und Sachverhalten.<br />
Fatalerweise schrumpft gleichzeitig der Bewegungsraum<br />
des Körpers. Die Piloten, die in Datenmasken und -Anzügen<br />
den Cyberspace erobern, erstarren in ihrer Gesichtsmimik<br />
sowie an Händen und Füßen. Die minimale Berührung von<br />
Schaltstellen löst Bewegungen von Zeichen und Geräten<br />
bis zur Grenze der Lichtgeschwindigkeit aus, die schon<br />
bei viel geringeren Geschwindigkeiten – etwa im Bereich<br />
der Schallgrenze – kaum noch sinnlich wahrnehmbar sind.<br />
Allmählich wird deutlich, dass die faktische Ausweitung<br />
des Leibes nicht mehr wie in den historischen Vorstufen<br />
der Zivilisation erlebbar ist.<br />
Stelzen und Räder waren vielleicht die ersten Körperhilfen,<br />
die man anbinden oder unterschieben konnte, um die<br />
Fortbewegung zu steigern, Brillen, Ferngläser und Hörgeräte<br />
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