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phänomenologische skizzen: leib und architektur<br />

der kontrollierte leib.<br />

arbeitsräume.<br />

Seit es soziale Räume gibt, in denen die Menschen ihre schönen,<br />

gesunden, strahlenden und begehrenswerten Leiber zeigen<br />

wollen, – also seit Babylon – gibt es auch die szenische<br />

Korrespondenz zwischen dem Idealbild des Leibes und<br />

dem dafür geeigneten architektonischen Rahmen.<br />

Leib und Architektur sind dabei in Form und Gestik<br />

eingeschränkt auf ausgewählte Strukturen, die die jeweilige<br />

Gesellschaft fordert und vorschreibt. Da wird der Leib<br />

in Erscheinung und Gehabe keinesfalls seinem angeborenen<br />

Bedürfnis oder gar der Natur überlassen. Bei der öffentlichen<br />

Begegnung sind zum Beispiel – in Wien anders als in London,<br />

Tokio oder Kairo – Schritttempo, Haltung, Stimmvolumen<br />

und viele Auftrittdetails festgelegt, deren Beherrschung<br />

gehört zur guten Erziehung, und ihre Vernachlässigung<br />

wird durch Sanktionen bestraft, die jeder kennt.<br />

Das beginnt im Kindergarten und dauert lebenslänglich.<br />

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