Zur Geschichte der Einfuhrung der jetzigen Ziffern in Europa durch ...

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19.11.2013 Aufrufe

39 Kenutuis ni Gerberts Zei€en in grSssereu Kreisen vorhanden gewesen sei, jetzt aber, ebenso ivie mir, aucli Anderen rna.ngele. Indessen verhehlte job mir aucli jetzt nieht, dass, wenn aueh die Zeit und der Naine; ,,Joseph Sapiens" mit iiberraschender Genauigkeit auf den von Jucher mut Zedier 0-enanuten passen, doch die Eriedigung der Frage, ob derseibe auch ais ,,Josef Ispanus" bezeichnet werden k6nne, Schwicrigkeiten bereiteii, ja, ob sieh nicht die Spur viel)eicht trotz ihrer anscheinendcn Riehtigheit ais cire verfehlie und falsehe erweisen werde. Es wird sich zeigen., dass ].etzteres allerdings der Fali ist, G-leiehwohl aber giaube ich, wean auch natiirlicli so kurz ais miiglich, auf die Sache eingehen zu sollen, niclit etwa deswegen, weil ieh selbst Zeit und Miihe an! Une Er- Idirung verwaudt habe, sondern weB der von mir betretene Weg $0 ausserordentiich nahe iiegt, und so verlockond ist, dass ieiebt aucli Andre verleitet werden kinnten, diese flhrte zu verfoigeii. Bevor ich aber die Sache selbst behandie, muss ich auf einige Fragen cmgelicii, welche die Artikel 1m Jdclier'seiieu und Zedler'schen Lexicon, wie damais bei mir, vernmtlich ebenso bel maiichem hervorrufen werden, und ohne deren Beantwortung wir vôllig ira bleiben. 10. Diese Fragen sind: 1) Was ist unter einem Gaon zu verstehen? 2) Wer war Saadia? 3) Was sind Karier oder Karaiten? 4) Was bedeutet Cliacham? 5) Wer war Trigland? 6) Wer war Wolff? Die kiltvortS sind: 1) Gaon (Plural: G-aonim oder Geonim), eigentiic]i: Herriichkeit, Excellenz, war der Àrntstitel dci' reigiisen SchuiMupter der jiidisehen Akademien, welche voeu 7. Jahrhundert bis 1040 in Babylonien in den StMten Son oder Sura, und Anbar oder Pumpaditha, beide am Euphrat, bestanden, nachdem die Schule von Tiberias mit der Stadt gleiclen Namens zu Grande gegangen war, Zugleieh hatten die Gaonen (lie Gesetzgehnng und die Entscheiduug in Rechtsfragen; sie hatten die muera An-

40 gelegenheiten zu kiten. Die Besorgung der %usseren, die Vollziehung dey Gesetze, die Rege].ung de y Steuern und Ahgaben, die Repriisentation, w Sache des Resch-Glutha (Emigranten-Chef, Aechinalotarch). 2) Saadia ans Al-Fituni oder Pithon in Aegypten, lebte 892-942 n, Chr.; einer dey beriibmtesten und gelehrtesten Gaonen in Soi-a. Er schrieb ausser seinen Schriften polemisehen Irihaits, noeh vicie andere, auch chie hebrische (3-rammatik, vicies auch in arabischer Sprachc, die ev volikominen beherrschte. 3) 'W'ie beka:nntlich tinter den Christen verschiedene Ànsichten und Meinungen aufgestellt wurden (Mon ophysiten und Dyophysiten, Arianer und Athanasia.ner u. s.), die sich se lange behinpften, bis cndlich eine don Sieg davon trug, se aueh bei anderen Religionen, dein Islam (Schiiten und Sunniten) und dom Judentum. :Dass es auc]i im letzteren verschiedene Sekten gab; Essâer, Saduciier, u. a. ist bekannt. Namentiich letztgennante, welche anch lin uduen Testamente, bei den Synoptilern und in dci- - Àpostelgeschichte, erwhnt werden, kommen hier in Betracht. Sic erkenncn hein Fatum, sondern nehnien chien freien Willen an, lengnen die Unsterbiiclikeit, die Auferstehung, Lolin und Strafe lin Jenseits, und verwerfen die Tradition indem sic sieh an die strenge und buehstiibliche Befolguug des mosaischen Gesetzes, halten. Ganz ihnIiche Lehren wurden in) 8. Jahrhmidert, mn 740 n. Chr. auch miter den Arabern in Basra oder. Bazora von einem gewisseit Wazil aufgestellt. Pire Anhnger naunten sich Mutaziliten - Ihrer gedenkt A.bul- Faradsch 60) und Casiri61); die Verbreitnng dieser, lin wesentlichen saducischen Lehren bei don Arabern steigerte das Ansehen auch b pi don Juden. Sehon bei dci- Aufsteiiung der Loure der Mutaziliten, mit Ausnahme derjenigen des Leugnens der Unsterhhchkeit mul der Auferstehung, batte sich in Basra ein daselbst geborener Jude, Anan, beteiiigt62). J)rseibe forderte auf zu freier Forschung in der Sehrift, und bewirkte, dass durch begeisterte, nach allen Orten

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gelegenheiten zu kiten. Die Besorgung <strong>der</strong> %usseren, die<br />

Vollziehung dey Gesetze, die Rege].ung de y Steuern und<br />

Ahgaben, die Repriisentation, w Sache des Resch-Glutha<br />

(Emigranten-Chef, Aech<strong>in</strong>alotarch).<br />

2) Saadia ans Al-Fituni o<strong>der</strong> Pithon <strong>in</strong> Aegypten,<br />

lebte 892-942 n, Chr.; e<strong>in</strong>er dey beriibmtesten und<br />

gelehrtesten Gaonen <strong>in</strong> Soi-a. Er schrieb ausser se<strong>in</strong>en<br />

Schriften polemisehen Irihaits, noeh vicie an<strong>der</strong>e, auch<br />

chie hebrische (3-rammatik, vicies auch <strong>in</strong> arabischer<br />

Sprachc, die ev volikom<strong>in</strong>en beherrschte.<br />

3) 'W'ie beka:nntlich t<strong>in</strong>ter den Christen verschiedene<br />

Ànsichten und Me<strong>in</strong>ungen aufgestellt wurden (Mon ophysiten<br />

und Dyophysiten, Arianer und Athanasia.ner u. s.), die<br />

sich se lange beh<strong>in</strong>pften, bis cndlich e<strong>in</strong>e don Sieg davon<br />

trug, se aueh bei an<strong>der</strong>en Religionen, de<strong>in</strong> Islam (Schiiten<br />

und Sunniten) und dom Judentum. :Dass es auc]i im<br />

letzteren verschiedene Sekten gab; Essâer, Saduciier, u. a.<br />

ist bekannt. Namentiich letztgennante, welche anch l<strong>in</strong><br />

uduen Testamente, bei den Synoptilern und <strong>in</strong> dci- -<br />

Àpostelgeschichte, erwhnt werden, kommen hier <strong>in</strong> Betracht.<br />

Sic erkenncn he<strong>in</strong> Fatum, son<strong>der</strong>n nehnien chien<br />

freien Willen an, lengnen die Unsterbiiclikeit, die Auferstehung,<br />

Lol<strong>in</strong> und Strafe l<strong>in</strong> Jenseits, und verwerfen<br />

die Tradition <strong>in</strong>dem sic sieh an die strenge und buehstiibliche<br />

Befolguug des mosaischen Gesetzes, halten.<br />

Ganz ihnIiche Lehren wurden <strong>in</strong>) 8. Jahrhmi<strong>der</strong>t, mn<br />

740 n. Chr. auch miter den Arabern <strong>in</strong> Basra o<strong>der</strong>.<br />

Bazora von e<strong>in</strong>em gewisseit Wazil aufgestellt. Pire Anhnger<br />

naunten sich Mutaziliten - Ihrer gedenkt A.bul-<br />

Faradsch 60) und Casiri61); die Verbreitnng dieser, l<strong>in</strong> wesentlichen<br />

saducischen Lehren bei don Arabern steigerte das<br />

Ansehen auch b pi don Juden. Sehon bei dci- Aufsteiiung<br />

<strong>der</strong> Loure <strong>der</strong> Mutaziliten, mit Ausnahme <strong>der</strong>jenigen des<br />

Leugnens <strong>der</strong> Unsterhhchkeit mul <strong>der</strong> Auferstehung, batte<br />

sich <strong>in</strong> Basra e<strong>in</strong> daselbst geborener Jude, Anan, beteiiigt62).<br />

J)rseibe for<strong>der</strong>te auf zu freier Forschung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sehrift,<br />

und bewirkte, dass <strong>durch</strong> begeisterte, nach allen Orten

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